Sonne der Wahrheit/Jahrgang 20/Heft 11-12/Text

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SONNE
DER
WAHRHEIT
 
 
Zeitschrift für Weltreligion und Welteinheit
Organ der Bahá’í
in Deutschland und Oesterreich
 
 
Heft 11/12 20. Jahrgang Januar/Februar 1951
 


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Die Bahá’i-Weltreligion

Der Glaube, der von Bahá’u’lláh begründet wurde, entstand in Persien um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Nach längerer Verbannung des Gründers, zuletzt nach der türkischen Strafkolonie von Akka, und späterhin nach Seinem Tod und Seiner Beisetzung in Akka, hat der Glaube sein endgültiges Zentrum im Heiligen Land gefunden und ist jetzt im Begriff, die Grundlagen seines Verwaltungszentrums für die ganze Welt in der Stadt Haifa aufzubauen.

Wenn man seinen Anspruch, wie er unmißverständlich durch seinen Begründer verfochten wurde, und die Art des Wachstums der Bahá’i-Gemeinde in allen Teilen der Welt betrachtet, so kann dieser Glaube nicht anders angesehen werden als eine Weltreligion, die dazu bestimmt ist, sich im Laufe der Zeiten in ein weltumfassendes Gemeinwesen zu entwickeln. Dessen Kommen muß das goldene Zeitalter der Menschheit ankündigen, das Zeitalter, das die Einheit des Menschengeschlechtes unerschütterlich begründet, seine Reife erreicht und seine Bestimmung durch die Geburt und das Errichten einer alles umfassenden Zivilisation erfüllen wird.


Neue Darlegung ewiger Wahrheiten

Obwohl dem schiitischen Islam entsprungen und in den ersten Entwicklungsphasen von den Anhängern des mohammedanischen und des christlichen Glaubens nur als eine obskure Sekte, ein asiatischer Kult oder ein Ableger der mohammedanischen Religion betrachtet, beweist dieser Glaube nunmehr in wachsendem Maße sein Anrecht auf eine andere Beurteilung als nur die eines weiteren religiösen Systems, das den sich bekämpfenden Glaubensbekenntnissen, die so viele Geschlechter lang die Menschheit zerspalten und ihre Wohlfahrt verwüstet haben, sich zugesellt hat. Vielmehr ist er eine neue Darlegung der ewigen Wahrheiten, die allen Religionen der Vergangenheit zugrunde liegen, und eine einigende Macht, die den Anhängern dieser Religion einen neuen geistigen Elan einflößt, eine neue Hoffnung und Liebe zur Menschheit und sie durch eine neue Vision befeuert, die der grundsätzlichen Einheit der religiösen Lehren, und vor ihren Augen die herrliche Berufung ausbreitet, die dem Menschengeschlecht winkt.

Die Anhänger dieses Glaubens stehen fest zu dem grundlegenden Prinzip, wie es von Bahá’u’lláh verkündet worden ist, daß religiöse Wahrheit nicht absolut, sondern relativ ist, daß Gottesoffenbarung ein fortdauerndes und fortschreitendes Geschehnis ist, daß alle großen Religionen der Welt göttlich in ihrem Ursprung sind, daß ihre Grundsätze zueinander in völligem Einklang stehen, daß ihre Ziele und Absichten eine und dieselben sind, daß ihre Lehren nur Widerspiegelungen der einen Wahrheit sind, daß ihr Wirken sich ergänzt, daß sie sich nur in unwesentlichen Teilen ihrer Lehren unterscheiden und daß ihre Sendungen aufeinanderfolgende geistige Entwicklungsstufen der Menschheit darstellen.


Zur Versöhnung der sich streitenden Bekenntnisse

Die Ziele Bahá’u’lláh’s, des Propheten dieses neuen und großen Zeitalters, in das die Menschheit eingetreten ist — denn Sein Kommen erfüllt die Prophezeiungen des Neuen und Alten Testamentes wie auch des Koran, die sich auf das Erscheinen des Verheißenen am Ende der Zeiten, am Tage des Gerichtes beziehen — sind nicht die Zerstörung, sondern die Erfüllung der Offenbarungen der Vergangenheit und viel mehr die Versöhnung als die Betonung der Gegensätze der sich streitenden Glaubensbekenntnisse, welche die heutige Menschheit noch zerreißen.

Er ist weit davon entfernt, die Stufe der Ihm vorausgegangenen Propheten herabsetzen oder ihre Lehren schmälern zu wollen. Vielmehr will Er die Grundwahrheiten, die in allen diesen Lehren beschlossen sind, in einer Weise aufs neue darlegen, wie sie den Nöten der Menschheit entsprechen und auf ihre Fassungskraft abgestimmt sind und auf die Fragen, Leiden und Verwirrungen der Zeit, in der wir leben, angewendet werden können.

Seine Sendung ist: zu verkünden, daß die Zeiten der Kindheit und Unreife des Menschengeschlechtes dahin sind, daß die Erschütterungen; der heutigen Stufe der Jugend langsam und schmerzvoll sie zur Stufe der Reife vorbereiten und das Nahen jener Zeit der Zeiten verkünden, da die Schwerter in Pflugscharen umgewandelt werden und das von Jesus Christus verheißene Reich begründet wird und der Friede auf diesem Planeten endgültig und dauernd gesichert ist. Auch stellt Bahá’u’lláh nicht den Anspruch auf Endgültigkeit Seiner eigenen Offenbarung, sondern erklärt vielmehr ausdrücklich, daß ein volleres Maß der Wahrheit, als Ihm von dem Allmächtigen für die Menschheit in einem so kritischen Zeitpunkt gestattet wurde, in den späteren Phasen der endlos weiterschreitenden Menschheitsentwicklung enthüllt werden muß.


Einheit des Menschengeschlechtes

Der Bahá’i-Glaube hält die Einheit Gottes hoch, anerkennt die Einheit Seiner Propheten und betont vor allem den Grundsatz der Einheit und Ganzheit aller Menschenrassen. Er verkündet, daß die Einigung der Menschen notwendig und unvermeidbar ist, hebt hervor, daß wir uns ihr schrittweise nähern und stellt die These auf, daß nichts anderes als der verwandelnde Geist Gottes, der durch Sein erwähltes Sprachrohr an

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SONNE DER WAHRHEIT
Zeitschrift für Weltreligion und Welteinheit
Heft 11/12
Preis: DM —.80
JANUAR/FEBRUAR 1951
Sultan-Mulk - Herrschaft-Königsherrschaft (107)
20. JAHRGANG
Leitgedanken: Einheit der Menschheit - Universaler Friede - Universale Religion


Inhalt: Worte von Shoghi Effendi — Dem Ziele zu! — Ährenlese — Muttersprache und Welthilfssprache — An die Edelschwärmer — Zur sozialen Frage — Aus der Bahá’i-Welt: Weltreligionstag 1951 — Quellenangaben für „Göttliche Lebenskunst“ — Inhaltsübersicht für den 20. Jg.



ÜBER DIE BAHA’I-VERWALTUNGSORDNUNG

Die Lebenskraft, welche die organischen Einrichtungen dieser großen, sich ständig ausbreitenden Ordnung in so hohem Maße zeigen, die Hindernisse, die bereits durch den hohen Mut und die kühne Entschlossenheit ihrer Sachwalter überwunden worden sind, das Feuer einer mit unverminderter Glut in den Herzen ihrer reisenden Lehrer glühenden unauslöschbaren Begeisterung, die Höhe der Selbstaufopferung, die ihre Vorkämpfer erreichen, die Weite des Blicks, die zuversichtliche Hoffnung, die schöpferische Freude, der innere Friede, die unbestechliche Lauterkeit, die vorbildliche Selbstzucht, die unauflösliche Einigkeit und Einmütigkeit, die ihre mutigen Verfechter an den Tag legen, der Grad, in dem ihr beweglicher Geist sich fähig erwiesen hat, die vermannigfachten Elemente ihres Bereiches anzugleichen, sie von jeglicher Art von Vorurteil zu reinigen und in ihre eigene Gliederung einzufügen, dies sind Beweise einer Kraft, die zu übergehen sich eine enttäuschte und überaus erschütterte Gesellschaft schwerlich leisten kann.

Shoghi Effendi*)


*) Aus: „Die Sendung von Bahá’u’lláh“, S. 71 f.



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DEM ZIELE ZU![Bearbeiten]

Von Günther und Ilse Heyd


Im Auftakt des neuen Offenbarungszyklus, dessen Träger der Báb, Bahá’u’lláh und - als deren Interpret 'Abdu'l-Bahá waren, ging eine Welle Froher Botschaften mit der Verkündung eines neuen Zeitalters über unsere Erde. Der Größte Friede, die Einheit der Menschheit, das Bewußtwerden der Verehrung ein und desselben alleinigen Gottes seitens aller Menschen, standen gleich leuchtenden Sternen am Himmel dieser göttlichen Prophezeihung. Mit dem Tode 'Abdu'l-Bahá’s, des Größten Zweiges in der Sache Bahá’u’lláh’s, wie er von diesem seinem leiblichen und geistigen Vater genannt wird, fand der erste Abschnitt der Bahá’i-Geschichte, der einen reinen Offenbarungscharakter trug, sein Ende.

Neben seiner hauptsächlichsten Aufgabe, der Reinerhaltung der Lehre und ihrer Auslegung, lag nunmehr die weitestgehende Verantwortung für ihre Verbreitung nach dem Willen und Testament ‘Abdu’l-Bahá’s in den Händen seines Enkels, Shoghi Effendi, dem Großenkel Bahá’u’lláh’s. Shoghi Effendi, zugleich ein Verwandter des Báb, war zur Zeit des Heimgangs seines Großvaters etwa 25 Jahre alt und studierte am Balliol-College in Oxford. Die aus den Jahren des Zusammenlebens mit seinem Großvater, 'Abdu'l-Bahá, genossene Anschauung, verbunden mit der Zuversicht und Unerschütterlichkeit seines Glaubens, half ihm, seine ganzen Fähigkeiten in vollster Ergebenheit in den Dienst der Heiligen Sache zu stellen. Mit Unterstützung aller Gläubigen gelang es ihm, über alle politischen, zeitgebundenen und familiären Schwierigkeiten hinweg die Sache Bahá’u’lláh’s in ihrer nun beginnenden zweiten Epoche, unter dem Zeichen wirklichkeitsnaher Verbreitung der Lehre stehend, im Vertrauen auf die Hilfe eines Höheren voranzutreiben.


30 Jahre sind seit dem Hinscheiden ‘Abdu’l-Bahá’s vergangen. Akka und Haifa im Heiligen Land, der Wiege großer Kulturen und dem Aufgangsort so vieler Offenbarungen, wurden mehr und mehr zum Blickfang der Welt. In mehr als hundert Nationen fanden sich Bekenner der Bahá’i-Religion. Neun Nationale Geistige Räte in aller Welt arbeiten in engstem Kontakt mit ihrem geistigen und administrativen Zentrum des Glaubens in Haifa zusammen. Die Grabstätte des Báb auf dem Karmel sieht in ihrer neuerlichen Gestaltung der Vollendung entgegen (siehe Abbildungen Seite 134), das Grabmal des Größten Heiligen Blattes, der unvergeßlichen Schwester ‘Abdu’l-Bahá’s, die historischen Wohnhäuser Bahá’u’lláh’s und ‘Abdu’l-Bahá’s in Bahaji und Mazraeh, die Gründung eines internationalen Bahá’i-Archivs in unmittelbarer Nähe der geheiligten Stätten, die Errichtung der Pilgerhäuser, — die in liebevoller Wartung und schönster Blüte stehenden Gärten Ridván und Firdaws —, alle legen sie Zeugnis ab von dem ausdauernden Bemühen und der Treue, die während dieser drei Jahrzehnte von Shoghi Effendi und seinen gläubigen Helfern an das Wachstum der Sache Bahá’u’lláh’s gewandt wurden. [Seite 131]

Im Hinblick auf alle diese Erfolge als Dokument der ihrer Zeit angemessenen Reife, sichtbar betont durch die Erfüllung der Prophezeihung Bahá’u’lláh’s über die Wiedererrichtung des jüdischen Staates nach 2000 Jahren des Exils, traf Shoghi Effendi die epochemachende Entscheidung zur Bildung eines ersten „Internationalen Bahá’i-Rates“ als Vorläufer des zukünftigen sich daraus aufbauenden „Hauses der Gerechtigkeit“.

Wessen Herz, das sich gläubig dem Mittelpunkt Seines Bündnisses verbunden fühlt, würde bei dieser Nachricht nicht höher schlagen! Wessen Seele würde nicht ihre Schwingen breiten, um mit ihrer wahren Wirklichkeit an jenen heiligen Orten zu weilen, die zu schauen ihr bisher nur mit dem geistigen Auge vergönnt ist. Welcher Mund würde schweigen können, anstatt Worte zu formen, die Freude und Fürbitte in sich schließen für all jene, die den Großteil der Verantwortung in Zusammenhang mit der Durchführung der nun verkündeten Planung tragen, zumal für den geliebten Hüter der Bahá’i-Weltreligion, Shoghi Effendi. Ernstes Gedenken wird auch Mason Remey gehören, dem Präsidenten des kürzlich gebildeten Internationalen Bahá’i-Rates, und der stellvertretenden Präsidentin, Amelia Collins, wie allen, denen in der weiteren Entwicklung in diesem Rahmen eine besondere Aufgabe zufällt. Dankbarkeit und Freude über diese neuerliche epochale Botschaft aus dem Heiligen Lande werden die Anstrengungen eines jeden aufrichtigen Bahá’i auf der geistigen wie auf der materiellen Ebene beleben und stärken in jenem hohen Sinn, der „dem Ansehen der Sache dienlich ist, ihre Begründungen festigt und ihre Verbreitung fördert“.

Ehe wir uns in den Wortlaut der nachstehenden beiden Hüter-Telegramme vom 9. Januar und 2. März 1951, gerichtet an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá’i in den USA, vertiefen, wollen wir dessen eingedenk sein: Wann immer Gedanken des Wohlwollens und der Liebe nach Haifa, dem geistigen und administrativen Weltzentrum des Bahá’i-Glaubens, gehen, wann immer unsere Fürbitte dem „Herzen des Planeten“ gilt, — stets werden wir den lebendigen Rhythmus seines Schlages spüren, stets wird die belebende Kraft unseres fürsprechenden Gebetes in unser eigenes Herz zurückfluten. —

Shoghi Effendi drahtete:

„Verkündet (den) Nationalen Geistigen Räten (in) Ost (und) West (den) epochemachenden Entscheid (zur) Gründung (des) ersten Internationalen Bahá’i-Rates (als) Vorläufer (der) erhabenen administrativen Einrichtung, (deren) Bestimmung (es ist), (zu) gegebener Zeit (sich im) Bereich (und unter der) Obhut des Geistigen Welt-Zentrums (des) Glaubens, (das) bereits (in den) beiden Städten Akka (und) Haifa errichtet (ist), zu bilden. (Die) Erfüllung (der vom) Gründer (des) Glaubens (und dem) Mittelpunkt Seines Bündnisses geäußerten Prophezeihungen, (die ihren) Höhepunkt erreicht (haben in der) Gründung (des) Jüdischen Staates, (der) nach Verlauf (von) zweitausend Jahren (die) Geburt (einer) unabhängigen Nation (im) Heiligen Land ankündigt, (ferner im) raschen Voranschreiten (eines) historischen Unternehmens, (das mit der) Errichtung (des) Oberbaus (des) Grabmals (des) Báb (auf dem) Berg Karmel verbunden (ist), (in der) gegenwärtigen angemessenen Reife (von) neun energisch [Seite 132] tätigen nationalen administrativen Einrichtungen (in der) ganzen Bahá’i-Welt, (sie alle) veranlassen mich, diese historische Entscheidung zu treffen, (die einen) höchst bedeutsamen Markstein (in der) Entwicklung (der) administrativen Ordnung (des) Glaubens (von) Bahá’u’lláh während (der) letzten dreißig Jahre darstellt. (Die im) Entstehen begriffene (und) nun geschaffene Einrichtung (ist mit einer) dreifachen Funktion ausgestattet: erstens soll sie (ein) Bindeglied sein (zu den) maßgebenden Stellen (des) neu errichteten Staates; zweitens soll sie mir helfen, mich (von der) Verantwortung (zu) entlasten, (die durch die) Errichtung (des) gewaltigen Oberbaus (des) Heiligen Schreins des Báb (auf) mir liegt, drittens soll sie mir beistehen (bei der) Führung (von) Unterhandlungen (mit) zivilen Behörden, (die) persönliche Angelegenheiten betreffen. Hierzu werden noch weitere Funktionen kommen (im) Verlauf (der) Entwicklung dieser ersten im Entstehen begriffenen Internationalen Einrichtung, (die) kennzeichnend (sein werden für) ihre Entwicklung zu (einem) offiziell anerkannten Bahá’i-Hof, ihre Umwandlung in (eine) regelrecht gewählte Körperschaft, ihr Aufblühen zu (einem) Universalen Haus (der) Gerechtigkeit (und) ihr schließliches Reifestadium, (das sich) anzeigt (in der) Gründung mannigfacher Hilfseinrichtungen, (die das) administrative Weltzentrum bilden, (das) erstehen (und) arbeiten (und) ständig (in) nächster Nähe (der) beiden Heiligen Schreine bleiben soll. (Ich) begrüße (mit) dankbarem, frohem Herzen (die) endliche Bildung (eines) Internationalen Rates, den (die) Geschichte (als das) größte Ereignis preisen (wird, das sein) Licht (über die) zweite Epoche (des) Gestaltenden Zeitalters (der) Bahá’i-Sendung ausgießt, (und das durch) kein anderes Unternehmen übertroffen (werden kann), (das) seit (der) Einführung (der) Administrativen Ordnung (des) Glaubens (am) Morgen (nach dem) Hinscheiden ‘Abdu’l-Bahá’s in Angriff genommen (wurde); (es) steht einzig zurück hinter (den) glorreichen unsterblichen Begebenheiten, (die sich an das) Wirken (der) drei Zentralgestalten (des) Glaubens (im) Verlauf (des) Ersten Zeitalters (der) herrlichsten Ausgießung (des) fünftausend Jahrhunderte währenden Bahá’i-Zyklus knüpfen. Empfehle (die) Veröffentlichung (dieser) Bekanntmachung durch den Ausschuß für die öffentlichen Bekanntmachungen.“

Haifa, Israel, 9. Januar 1951.

(gez.) Shoghi.


„Teilet (den) Freunden (des) Ostens (und) Westens (das) Folgende mit: Ausstatten (von) Mazra’ih, Vollendung (der) Wiederherstellung (des) historischen Hauses (von) Bahá’u’lláh (in) Akka, (dem) Schauplatz sowohl (der) durch den Begründer (des) Glaubens (so) lange erduldeten Leiden als auch (der) schlimmsten Krise, erduldet (von) ‘Abdu’l-Bahá von seiten (der) Bündnisbrecher. Weitgehend gefördert (durch) internationale Stiftungen sind jetzt (im) Heiligen Lande in den beiden Städten (von) Akka (und) Haifa zwei Heilige Grabstätten geborgen, (die) gelegen (sind) in der Ebene (von) Akka (und) am Hange (des) Berges Karmel; beide Wohnhäuser (von) Bahji (und) Mazra’ih, beide historischen Gebäude, bewohnt (von) Bahá’u’lláh (und) ‘Abdu’l-Bahá; zwei internationale Archive in unmittelbarer [Seite 133]



HEILIGE BAHA’I-STÄTTEN

IN ISRAEL



Mausoleum Bahá’u’lláh’s in Bahji


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Mausoleum des Báb auf dem Karmel 1936



Mausoleum des Báb auf dem Karmel 1950


[Seite 135] Nähe (des) Grabmales des Báb (und der) Ruhestätte (des) Größten Heiligen Blattes; zwei Pilgerhäuser, errichtet (für) Pilger (aus dem) Osten und (aus dem) Westen, zwei Gärten Ridván, Firdaws, verbunden (mit dem) Gedenken (an) den Stifter (der) Bahá’i-Offenbarung.

Hoch willkommen (die) Hilfe (des) kürzlich gebildeten Internationalen Rates, insbesondere seines Präsidenten, Mason Remey, und (seinem) stellvertretenden Präsidenten, Amelia Collins, durch (die) Verbindung (mit den) Behörden, (dazu) bestimmt, (das) Ansehen (der Sache) zu verbreiten, (die) Grundlagen zu festigen (und) die Reichweite des Einflusses auszudehnen, (der von den) beiden Geistigen (und) administrativen Zentren ausgeht, die als ständige Einrichtungen im Heiligen Lande (das) eigentliche Herz des ganzen Planeten bilden.“

Haifa, Israel, 2. 3. 1951.

(gez.) Shoghi.



ÄHRENLESE AUS DEN SCHRIFTEN VON BAHA’U’LLAH[Bearbeiten]

Nach der englischen Übersetzung von Shoghi Effendi (New York, Bahá’i Publishing Committee 1935) ins Deutsche übertragen.

(Fortsetzung)


Wie groß ist die Menge der Wahrheiten, die das Gewand der Worte niemals zu umschließen vermag! Wie ausgedehnt ist die Zahl solcher Wirklichkeiten, die kein Ausdruck angemessen beschreiben, deren Bedeutung niemals enthüllt werden kann, und die anzudeuten nicht einmal im entferntesten möglich ist! Wie viele sind der Wahrheiten, die unausgesprochen bleiben müssen, bis die festgesetzte Zeit gekommen ist. So, wie gesagt ist: „Nicht alles, was ein Mensch weiß, kann enthüllt werden, noch kann alles, was er zu enthüllen vermag, als ziemlich erachtet werden, noch kann jede ziemliche Äußerung als geeignet angesehen werden für die Aufnahmefähigkeit jener, die sie hören.“

Von diesen Wahrheiten können einige nur bis zu dem Umfang enthüllt werden, wie er der Fähigkeit der Verwahrungsorte des Lichtes Unserer Erkenntnis und der Empfänger Unserer verborgenen Gnade entspricht. Wir flehen zu Gott, daß er dich mit Seiner Kraft stärken und dich befähigen möge, Ihn zu erkennen, der die Quelle aller Erkenntnis ist, damit du dich von aller menschlichen Gelehrsamkeit lösest, denn, „was würde es einem Menschen für Gewinn bringen, nach Gelehrsamkeit zu trachten, wenn er bereits denjenigen gefunden und erkannt hat, der das Ziel aller Erkenntnis ist?“ Halte dich an die Wurzel der Erkenntnis und an Ihn, der ihr Ursprung ist, damit du selbst unabhängig von allen bleibest, die den Anspruch erheben, in menschlicher Gelehrsamkeit wohlbewandert zu sein, und deren Anspruch durch keinen klaren Beweis oder das Zeugnis irgend eines erleuchtenden Buches aufrechterhalten werden kann.

XC. Was immer in den Himmeln und auf Erden ist, das ist ein unmittelbarer Beweis für die Offenbarung der Attribute und Namen Gottes in ihnen, weil in jedem Atom die Zeichen verwahrt sind, die ein beredtes Zeugnis für die Offenbarung jenes größten Lichtes ablegen. Mich dünkt, ohne die Macht jener [Seite 136] Offenbarung könnte kein Wesen jemals bestehen. Wie strahlend sind die Leuchten der Erkenntnis, die in einem Atom scheinen, und wie weit die Meere der Weisheit, die in einem Tropfen wogen! In höchstem Grade trifft dies auf den Menschen zu, der unter allem Erschaffenen mit dem Gewande dieser Gaben bekleidet und für die Herrlichkeit solcher Auszeichnung auserlesen wurde. Denn in ihm sind die Möglichkeiten aller Attribute und Namen Gottes bis zu einem Grad geoffenbart, wie ihn kein anderes erschaffenes Wesen übertroffen oder überschritten hat. Alle diese Namen und Eigenschaften sind auf ihn anwendbar, gleichwie Er gesagt hat: „Der Mensch ist Mein Geheimnis und Ich bin sein Geheimnis.“ Mannigfach sind die Verse, die wiederholt in allen himmlischen Büchern und den heiligen Schriften ausdrücklich über diesen höchst schwierigen und erhabenen Stoff geoffenbart wurden, wie Er geoffenbart hat: „Wir werden ihnen wahrlich Unsere Zeichen in der Welt und in ihnen selber kundtun.“ Wiederum sagt Er: „Und wollt ihr alsdann nicht auch in eurem eigenen Ich die Zeichen Gottes erblicken?“ Und noch einmal offenbart Er: „Und seid ihr nicht wie jene, die Gott vergessen haben, und die Er daher ihr eigenes Ich vergessen hieß?“ In diesem Zusammenhang sprach Er, der ewige König, mögen die Seelen aller, die im allerheiligsten Zelt wohnen, ein Opfer für Ihn sein —: „Wer sich selbst erkannt hat, der hat Gott erkannt.“

.... Aus dem, was gesagt wurde, wird klar ersichtlich, daß alle Dinge in ihrer innersten Wirklichkeit Zeugnis ablegen für die Offenbarung der Namen und Attribute Gottes in ihnen. Jedes deutet entsprechend seiner Fähigkeit die Erkenntnis Gottes an und ist ihr Ausdruck. So mächtig und allumfassend ist diese Offenbarung, daß sie alle Dinge, die sichtbaren und die unsichtbaren, umfaßt. Also hat Er geoffenbart: „Hat irgend einer außer Dir eine Macht der Offenbarung, die Du nicht besitzest, und die Dich geoffenbart haben könnte? Blind ist das Auge, das Dich nicht wahrnimmt.“ Desgleichen hat der ewige König gesprochen: „Ich habe kein Ding wahrgenommen, es sei denn, daß ich Gott in ihm wahrnahm, Gott vor ihm oder Gott nach ihm.“ Ferner steht in der Überlieferung Kumayl’s geschrieben: „Siehe, ein Licht hat aus dem Morgen der Ewigkeit geleuchtet, und sieh, seine Strahlen haben die innerste Wirklichkeit aller Menschen durchdrungen.“ Der Mensch, das edelste und vollkommenste aller erschaffenen Dinge, überragt sie alle in der Stärke dieser Offenbarung und ist ein vollkommenerer Ausdruck ihrer Herrlichkeit. Und von allen Menschen die vollendetsten, die hervorragendsten und ausgezeichnetsten sind die Manifestationen der Sonne der Wahrheit. Nein, alle außer diesen Manifestationen leben vielmehr durch das Wirken ihres Willens, regen sich und verdanken ihr Dasein dem Ausströmen ihrer Gnade.

XCI. Unter den Beweisen, welche die Wahrheit dieser Offenbarung dartun, ist dieser, daß in jedem Zeitalter und in jeder Ausgießung, wann immer das unsichtbare Sein in der Person Seiner Manifestation geoffenbart wurde, gewisse Seelen, einsam und gelöst von allen weltlichen Verstrickungen, von der Sonne des Prophetentums und dem Mond göttlicher Führung Erleuchtung suchten und in die göttliche Gegenwart gelangten. Aus diesem Grund pflegten die Priester des betreffenden Zeitalters und die, welche Reichtümer besaßen, diese Menschen zu verachten und zu verhöhnen, gleichwie Er, im Hinblick auf die [Seite 137] Irrenden geoffenbart hat: „Da sagten die Oberhäupter Seines Volkes, die nicht glaubten, „Wir sehen in Dir nur einen Menschen gleich uns, und wir sehen keine, die Dir gefolgt sind, außer unseren Geringsten, die rasch urteilen, noch sehen wir in euch irgend einen Vorzug vor uns selber, nein, wir halten euch vielmehr für Lügner.“ Sie schmähten jene heiligen Manifestationen und erhoben Einspruch gegen sie und sagten: „Niemand ist euch gefolgt außer den Verworfenen unter uns, jenen, die keiner Beachtung wert sind.“ Ihr Ziel war, zu zeigen, daß keiner unter den Gelehrten, den Begüterten und den Berühmten an sie glaubte. Durch diesen und ähnliche Beweise suchten sie die Falschheit Dessen darzutun, der nur die Wahrheit spricht.

In dieser strahlendsten Ausgießung jedoch, unter dieser gewaltigsten Herrschaft, hat eine Anzahl erleuchteter Geistlicher, Männer von vollendeter Gelehrsamkeit, Doktoren von reifem Wissen, Seinen Hof erreicht, den Kelch Seiner göttlichen Gegenwart getrunken und ist bekleidet worden mit der Ehre Seiner äußersten Gewogenheit. Sie haben um des Geliebten willen der Welt und allem, was in ihr ist, entsagt....

Sie alle wurden geführt von dem Lichte der Sonne göttlicher Offenbarung und bekannten und anerkannten Seine Wahrheit. Derart war ihr Glaube, daß die meisten von ihnen ihrem Vermögen und ihrer Verwandtschaft entsagten und dem Wohlgefallen des Allherrlichen folgten. Sie legten ihr Leben für ihren Vielgeliebten nieder und gaben ihr Alles hin auf Seinem Pfade. Ihre Brust wurde zur Zielscheibe für die Geschosse des Feindes, und die Speere der Ungläubigen zierten ihr Haupt. Keine Landschaft blieb übrig, die nicht das Blut dieser Verkörperungen der Loslösung gekostet, und kein Schwert, das nicht ihren Nacken zerschlagen hätte. Ihre Taten allein bezeugen die Wahrheit ihrer Worte. Genügt den Menschen dieser Zeit nicht das Zeugnis dieser heiligen Seelen, die sich so herrlich erhoben, um ihr Leben für ihren Geliebten zu opfern, daß die ganze Welt über die Art ihres Opfers in Staunen geriet? Ist es nicht genug des Zeugnisses für die Treulosigkeit jener, die für Tand ihren Glauben verrieten, die die Unsterblichkeit um Vergängliches verschacherten, die den Kawthar göttlicher Gegenwart um salziger Brunnen willen aufgaben, und deren einziges Lebensziel es ist, sich des Eigentums anderer zu bemächtigen? So kannst du bezeugen, wie sie sich alle mit den Nichtigkeiten der Welt beschäftigt haben und abgeirrt sind von Ihm, dem Herrn, dem Höchsten.

Seid gerecht: Ist das Zeugnis jener annehmbar und der Beachtung würdig, deren Taten mit ihren Worten übereinstimmen, deren äußeres Verhalten ihrem inneren Leben entspricht? Der Geist ist verwirrt ob ihrer Taten und die Seele erstaunt ob ihrer Standhaftigkeit und körperlichen Ausdauer. Oder ist das Zeugnis jener ungläubigen Seelen annehmbar, die nichts atmen als den Odem selbstsüchtigen Wunsches, und die im Käfig ihrer bloßen Einbildungen gefangen sitzen? Wie die Fledermäuse der Dunkelheit erheben sie das Haupt von ihrem Lager nur, um den flüchtigen Dingen der Welt nachzugehen und finden bei Nacht keine Ruhe, außer sie mühen sich, ihre niedrigen Lebenszwecke zu fördern. In ihre selbstsüchtigen Pläne versunken, vergessen sie den göttlichen Ratschluß. Am Tage streben sie mit ganzer Seele nach weltlichen Vorteilen, und während der Nacht ist es ihre einzige Beschäftigung, ihren fleischlichen Lüsten [Seite 138] zu frönen. Durch welches Gesetz oder Richtmaß könnten Menschen gerechtfertigt werden, diesen verneinenden, kleingesinnten Seelen zu folgen und den Glauben jener unbeachtet zu lassen, die um des Wohlgefallens Gottes willen ihrem Leben und Sein, ihrem Ruf und Namen, ihrem Ansehen und ihrer Ehre entsagten?....

Mit welcher Liebe, welcher Ergebenheit, welchem Frohlocken und heiligem Entzücken opferten sie ihr Leben auf dem Pfade des Allherrlichen! Diese Wahrheit bezeugen alle. Wie könnten sie dennoch diese Offenbarung verkleinern? War irgend ein Zeitalter Zeuge so folgenschwerer Geschehnisse? Wenn diese Jünger nicht die wirklichen Gottsucher sind, wer anders könnte dann mit diesem Namen genannt werden? Suchten diese Gefährten nach Macht oder Ruhm? Haben sie sich jemals nach Reichtümern gesehnt? Haben sie irgend einen Wunsch gehegt außer dem des Wohlgefallens Gottes? Wenn diese Gefährten mit allen ihren wunderbaren Zeugnissen und ihren erstaunlichen Taten Lügner sind, wer ist es dann wert, die Wahrheit für sich in Anspruch zu nehmen? Ich schwöre bei Gott, gerade ihre Taten sind Zeugnis genug und ein unwiderleglicher Beweis für alle Völker der Erde — würden die Menschen doch im Herzen den Geheimnissen göttlicher Offenbarung nachsinnen! „Und die, welche ungerecht handeln, werden bald erkennen, welches Los ihrer wartet!“...

(Fortsetzung folgt)



MUTTERSPRACHE UND WELTHILFSSPRACHE[Bearbeiten]

Von J. K. Teufel


Unter den Voraussetzungen, die Bahá’u’lláh für die Schaffung des dauernden Friedens nennt, ist eine die Einführung einer Welthilfssprache. In Seinem Buch Aqdas und auf vielen Tafeln schreibt Er hierüber. So spricht Er auf der Tafel Ishráqát:

„Das sechste Aufleuchten ist Eintracht und Einigung unter den Menschen. Durch die Strahlen der Einigung sind die Regionen der Welt zu allen Zeiten erleuchtet worden und das beste aller Mittel hierzu ist, einander in Sprache und Schrift zu verstehen. Wir haben schon früher in Unsern Sendschreiben den Bevollmächtigten des ‚Hauses der Gerechtigkeit‘ befohlen, entweder eine der bestehenden Sprachen auszuwählen oder eine neue zu schaffen, und in gleicher Weise eine allgemeine Schrift zu übernehmen, und diese den Kindern in allen Schulen der Welt zu lehren, auf daß die Welt werde gleichwie Ein Land und Eine Heimat.“

Die sprachliche Zerrissenheit der Menschheit ist ohne Zweifel das größte Hindernis für die Verständigung der Völker. Diese Zerklüftung macht es uns sehr schwer, dem Gebot Bahá’u’lláh’s nachzukommen, daß wir selbständig die Wahrheit erforschen und unvoreingenommen das Weltgeschehen betrachten sollen. Wie soll sich z. B. ein Europäer ein Bild vom chinesischen Bürgerkrieg machen können, wenn er keine Zeitung, kein Buch, keine Rundfunkrede Chinas versteht und höchst selten Gelegenheit findet, wenigstens eine Übersetzung eines chinesischen Buches zu lesen. Nicht nur der Mann [Seite 139] auf der Straße, auch der Gebildete ist auf Nachrichten aus zweiter Hand angewiesen, die er unbesehen übernehmen muß.

Aber wir brauchen nicht so weit zu schweifen: wie sollen wir Deutschen, mitten in Europa gelegen, uns mit unsern Nachbarvölkern verständigen, wenn wir ihre Sprache nicht verstehen?

Unsere Kaufleute, Diplomaten und Reisenden verständigen sich mit einigen unserer Nachbarvölker, indem sie deren Sprache reden: französisch mit den Franzosen, englisch mit den Engländern, italienisch mit den Italienern. Aber wer vermöchte alle anderen Nachbarsprachen zu beherrschen, niederländisch, dänisch, polnisch, tschechisch, litauisch, ungarisch, kroatisch, um nur einige von ihnen zu nennen. In diesen Fällen erwarten wir entweder, daß diese Ausländer deutsch verstehen oder wir einigen uns über eine dritte Sprache, englisch oder französisch.

Damit ist aber für uns dieses Problem keineswegs gelöst. Jeder, der schon mit dem Studium des Französischen oder Englischen begonnen hat, weiß, wie lange es dauert, bis man in der fremden Sprache Zeitungen und Bücher lesen kann, bis man darin reden und korrespondieren kann! Nur wenige gelangen soweit, daß sie Radionachrichten, Hörspiele und Filme in der fremden Sprache verstehen.

Der Grund liegt in dem unregelmäßigen, unlogischen Aufbau der meisten europäischen Sprachen. Wie unsinnig und willkürlich erscheinen uns doch z. B. die Regeln der englischen Rechtschreibung und Aussprache! So führt das Sprachenlernen nur selten zur völligen Beherrschung und damit zur hundertprozentigen Verständigung. Wieviel wird gerade auf diesem Gebiet gestümpert! Sogar Wörterbücher enthalten Fehler und Unklarheiten. Selbst in den diplomatischen Übersetzungen internationaler Verträge findet man oft Irrtümer und Ungenauigkeiten, die zu neuen Konflikten führen müssen.


Wenige von uns werden sich bisher darüber Gedanken gemacht haben, daß im Grunde genommen die meisten Deutschen bereits zwei Sprachen sprechen: sie verwenden zu Hause und im Umgang mit ihren Landsleuten den heimatlichen Dialekt, schwäbisch, bayrisch, fränkisch usw., während sie im Verkehr mit Ortsfremden und in ihrer Korrespondenz sich des Schriftdeutschen bedienen. Es ist gar nicht selbstverständlich, daß dies heute so ist. Zur Zeit der Erfindung der Buchdruckerkunst sah es jedenfalls so aus, als ob in Deutschland mehrere Schriftsprachen entstehen würden. Die Sprache der Verwaltung in den einzelnen Reichsteilen war vor allem auf dem jeweiligen Dialekt aufgebaut und zeigte in Wortschatz, Formenlehre und Satzbau große Unterschiede. Die Verschiedenheit des Oberdeutschen vom Niederdeutschen wurde von den Ausländern so stark empfunden, daß noch im 17. Jahrhundert, als der englische Roman „Gullivers Reisen“ entstand, bei der Aufzählung der europäischen Sprachen Ober- und Niederdeutsch getrennt aufgeführt wurden.

Nur eine gewaltige geistige Bewegung konnte hier die Einheit schaffen, eine Bewegung, die die politischen Schranken übersprang und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Gleichheit bewirkte. Diese Bewegung war damals die Reformation Luthers.

Aufs große übertragen stehen wir heute in ähnlicher Situation. Die Zwietracht [Seite 140] unter den Völkern findet ihren Ausdruck in der sprachlichen Zerrissenheit. ‘Abdu’l-Bahá sagte in einer seiner Pariser Ansprachen:

„Eine der Hauptursachen der Schwierigkeiten heute in Europa ist die Verschiedenheit der Sprachen. Wir sagen, dieser Mann ist ein Deutscher, der andere ist ein Italiener, dann begegnen wir einem Engländer, dann wieder einem Franzosen. Obwohl sie alle derselben ursprünglichen Rasse angehören, bildet doch die Sprache die größte Schranke zwischen ihnen. Wäre eine Welthilfssprache eingeführt, dann würden sie alle als eines betrachtet werden.“

Die Nachteile, die der Menschheit durch den Sprachenwirrwarr erwachsen, sind ungeheuer. Internationale Konferenzen, auf denen über das Wohl und Wehe von Millionen Menschen entschieden wird, kommen nur schleppend vorwärts, da die Staatsleute nur in den seltensten Fällen sich direkt miteinander verständigen können und deshalb schwer den Kontakt zu einander finden. Fortschritte der wissenschaftlichen Forschung bleiben oft jahrelang unbeachtet, bis sie durch Zufall einen Übersetzer finden und den Gelehrten eines anderen Landes zugänglich werden. Der internationale Handel ist durch die Anwendung der verschiedenen Sprachen so kompliziert, daß die gleichmäßige Verteilung der Waren unmöglich erscheint. Vor allem aber behindert die sprachliche Verwirrung den Reiseverkehr und den geistigen Austausch zwischen den einzelnen Völkern und schafft Haß und Feindschaft.

‘Abdu’l-Bahá sagte in der vorher begonnenen Pariser Ansprache weiter:

„Seine Heiligkeit Bahá’u’lláh schrieb vor mehr als vierzig Jahren über die internationale Sprache. Er sagte, solange keine internationale Sprache eingeführt sei, werde es nicht zu einer völligen Einigung der verschiedenen Teile der Welt kommen, denn wir sehen, daß die Mißverständnisse die Völker von gegenseitiger Verbindung abhalten, und diese Mißverständnisse werden auf keine andere Weise beseitigt werden als durch eine internationale Hilfssprache.“

Als Beispiele für Mißverständnisse, die durch falsche Übersetzungen entstehen, möchte ich nur zwei anführen: Wir sprechen in Europa allgemein von der „Flucht“ Mohammeds und denken infolgedessen sehr geringschätzig von dem so wenig mutigen arabischen Propheten. Aber jedes arabische Wörterbuch würde unsere Geschichtsprofessoren belehren, daß das arabische Wort „hijra“ nicht Flucht, sondern „Abbruch der Beziehungen“ und „Auswanderung“ bedeutet. Warum sprechen wir also nicht lieber von der „Auswanderung des Propheten Mohammed“?

Eine andere Übersetzung, die ebenso unrichtig ist, hat in Deutschland viel zur Kriegshetze und Volksvergiftung beigetragen. Der Versailler Vertrag bestimmte unter anderem, daß Deutschland für die Schäden des Krieges von 1914-18 aufzukommen habe, daß es dafür „responsible“ = „haftbar“ sei. Dieses „responsible“ wurde meistens nicht mit „haftbar“, sondern mit „schuldig“ übersetzt, und die Feinde der Völkerverständigung wurden nicht müde, dem deutschen Volke vorzusagen, die Sieger von Versailles betrachteten das deutsche Volk für „schuldig am Krieg“.

‘Abdu’l-Bahá fuhr in seiner Ansprache fort: [Seite 141]

„Allgemein gesprochen: weder sind alle Menschen des Ostens völlig über die Ereignisse im Westen unterrichtet, noch können sich die Bewohner des Westens in eine gleichgestimmte Verbindung mit den Orientalen setzen. Ihre Gedanken sind wie in einer Büchse verschlossen und diese zu öffnen, wird die internationale Sprache der Hauptschlüssel sein. Wären wir im Besitz einer Weltsprache, dann könnten die Bücher des Westens leicht in diese Sprache übersetzt werden, und die östlichen Völker würden von ihrem Inhalt unterrichtet werden. In gleicher Weise könnten die Bücher des Ostens zum Nutzen der westlichen Völker in diese Sprache übersetzt werden. Das beste Mittel für den Fortschritt hinsichtlich der Vereinigung des Ostens und des Westens wird eine gemeinsame Sprache sein. Sie wird die ganze Welt zu Einer Heimat machen und der stärkste Antrieb für den menschlichen Fortschritt werden. Sie wird die Fahne der Einheit der Menschheit hochhalten. Sie wird die Erde zu einem Weltgemeinwesen machen. Sie wird die Ursache der Liebe unter den Menschenkindern sein. Sie wird gute Kameradschaft schaffen zwischen den verschiedenen Rassen.“

Welche Sprache soll nun die Welthilfssprache sein? Hier schreibt Bahá’u’lláh keine bestimmte vor, sondern gebietet den Bevollmächtigten des künftigen „Hauses der Gerechtigkeit“, entweder eine der bestehenden Sprachen auszuwählen oder eine neue zu schaffen,

Wenn wir die bestehenden Sprachen betrachten, so nimmt heute Englisch unbedingt den ersten Platz ein. Dies ist nicht nur den englischsprechenden Siedlungsgebieten in vier Kontinenten, der Vorherrschaft der angelsächsischen Völker auf den Meeren und der gewaltigen Ausdehnung des britischen Commonwealth zuzuschreiben, sondern auch den inneren Vorzügen der englischen Sprache. Der einfache Bau ihrer Formenlehre und die Großzügigkeit in der Übernahme fremden Wortguts machen das Englische für Germanen, Romanen und Asiaten leichter zugänglich als jede andere Weltsprache.

Ein großer Hemmschuh ist allerdings die altertümliche Schreibung, die die lautliche Entwicklung der Sprache schon seit Jahrhunderten außer Acht läßt. Dies hat zur Folge, daß bei vielen Wörtern verschiedene Spielarten der Aussprache möglich sind, was der Klarheit der Verständigung sehr schadet.

Unter Ludwig dem XIV. stieg Französisch zur ersten Kultursprache Europas auf, zur alleinigen Sprache der Diplomatie und der Gesellschaft. Lessing, Friedrich der II., Schlegel, Conrad Ferdinand Meyer schrieben ebenso gut französisch wie deutsch, und noch heute ist Französisch die erste Sprache des Weltpostvereins, des Internationalen Roten Kreuzes und vieler zwischenstaatlicher Vereinigungen. Daß das Französische, lange nach dem Niedergang der politischen Vormacht Frankreichs, noch immer diese große Bedeutung als Mittlersprache genießt, verdankt es seinem inneren Wert. Die vielen reinen Vokale, die Vermeidung konsonantischer Häufungen, der musikalische Tonfall machen das Französische zu einer der schönsten, klingendsten Sprachen Europas. Dazu kommen die unbestechlichen Regeln der französischen Grammatik, die dazu zwingen, den kompliziertesten Gedankengang in klaren, eleganten Sätzen niederzulegen. [Seite 142]

Die zentrale Lage Deutschlands in Europa gibt der deutschen Sprache naturgemäß einen Vorsprung auf dem europäischen Kontinent. Dieser Vorrang ist durch die beiden Weltkriege stark zurückgegangen. Der erste Weltkrieg zerschlug die österreichisch-ungarische Monarchie, in der das Deutsche die Verkehrssprache gewesen war. Der zweite Weltkrieg vernichtete die deutschen Minderheiten in Osteuropa, engte den Siedlungsraum des deutschen Volkes ein und hinterließ die allgemeine Abneigung gegen die Deutschen und ihre Sprache.

Eine besondere Schwierigkeit Europas liegt heute darin, daß mindestens zwei Dutzend seiner Sprachen so weit entwickelt wurden, daß sie die hochgespanntesten Anforderungen von Industrie und Handel, Wissenschaft und Kunst, Verwaltung und Diplomatie befriedigen können. Diese Tatsache ist bei den Angehörigen der großen Völker viel zu wenig bekannt. Die Sprachen in Skandinavien und an der Ostsee, die slawischen Sprachen, ungarisch und finnisch sind heute, rein sprachlich gesehen, so weit ausgebaut wie die großen Weltsprachen, Englisch, Deutsch und Französisch. Damit schwindet überall die Bereitwilligkeit, einer anderen Sprache im zwischenstaatlichen Verkehr den Vortritt zu lassen.

Hier drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf, daß eine künstliche Sprache als Welthilfssprache vorzuziehen sei.

Zu der Zeit, da Bahá’u’lláh der Welt die Einführung einer Welthilfssprache vorschlug, wurde in Warschau ein Knabe namens Ludvik Zamenbof geboren, der dazu bestimmt war, in der Ausführung dieses Planes eine führende Rolle zu spielen.

Während seiner Schulzeit in Bjelostok lernte der junge Zamenhof das europäische Sprachenproblem kennen. Russische, polnische, deutsche, jüdische, litauische Kinder besuchten das Gymnasium, aber jede ihrer Muttersprachen war für die anderen so schwierig und kompliziert, daß es die Arbeit vieler Jahre bedurfte, um eine von ihnen fehlerlos zu sprechen. Er bewunderte die romanischen Sprachen, bei denen man zur Deklination des Hauptworts nur De und A vorsetzte. Wieviel einfacher als die komplizierte Biegung des Deutschen, des Litauischen und der slavischen Sprachen! Als er gar das Englische kennenlernte, sah er, daß auch die Zeitwortformen zu vereinfachen sind. Von einem unsichtbaren Impuls getrieben, machte sich Zamenhof daran, aus den gewonnenen Erkenntnissen eine neue Sprache zu schaffen.

Er veröffentlichte seine Arbeit 1887 unter dem Titel „Linguo Internacia de la Doktoro Esperanto“ = „Internationale Sprache des Doktor Hoffnungsvoll“. Esperanto = hoffnungsvoll, wurde der Name der neuen Sprache.

Man kann Esperanto als Hochromanisch bezeichnen, denn der überwiegende Teil des Wortschatzes ist den romanischen Sprachen entlehnt. Die Grammatik ist so einfach und regelmäßig, daß man sie in wenigen Stunden lernen kann. Leute, die eine der romanischen Sprachen beherrschen, verstehen sehr schnell Esperanto. „Vi estas ciuj la folioj de unu arbo“ = ihr seid alle die Blätter Eines Baumes, das ist ja so ähnlich dem lateinischen: „Vos estis omnes folia unius arboris“ oder dem französischen: „Vous êtes tous les feuilles d’un seul arbre“.

Dr. Zamenhof starb 1917. Seine Tochter Lydia führte sein Werk weiter. [Seite 143]


HEILIGE BAHA’I-STÄTTEN IN ISRAEL


Der Garten Ridván bei Baghdad

Der Ort, an dem Bahá’u’lláh am 21. April 1863 seine Sendung erklärte



[Seite 144]




Grabmal von Bahiyyih Khanum

Das Größte Heilige Blatt am Berg Karmel


[Seite 145] Sie wandte sich dem Bahá’i-Glauben zu und übertrug viele Bahá’i-Werke ins Esperanto. Ein grausamer Tod war ihr beschieden: ihrer jüdischen Abkunft wegen soll sie 1943 im Konzentrationslager Auschwitz umgebracht worden sein.

‘Abdu’l-Bahá sagte über Esperanto:

„Preis sei Gott, daß Dr. Zamenhof die Esperanto-Sprache erfunden hat. Diese hat alle wirksamen Eigenschaften, die erforderlich sind, um das internationale Verbindungsmittel zu werden. Wir müssen ihm alle verbunden und dankbar sein für diese edlen Bemühungen, denn damit hat er seinen Nebenmenschen hervorragende Dienste geleistet. Durch die unermüdlichen Bemühungen und die Selbstaufopferung seiner Anhänger wird Esperanto Allgemeingut werden. Deshalb müssen wir alle diese Sprache erlernen und so weit wie möglich verbreiten, damit sie Tag für Tag mehr Anerkennung findet, von allen Völkern und Regierungen angenommen und ein Teil des Lehrstoffs in allen Schulen wird.“

Zum Schluß sei jedoch darauf hingewiesen, daß trotz diesen Anspielungen die endgültige Entscheidung dem künftigen „Haus der Gerechtigkeit“ zusteht. So lange ist die Bahá’i-Weltreligion weder an Esperanto noch an eine sonstige lebende oder künstliche Sprache gebunden.



AN DIE EDELSCHWÄRMER[Bearbeiten]

Auf, Zager! Hört ihr jene Wirbel nicht,

die Geister schlagen in den Lüften,

dem Leiermann auf Erd’ zum Trotz,

dem nimmersatten, lüstnern?


Das, was ihr ahnt, ist richtig,

doch gebt euch dabei nicht der Ruhe hin:

es gilt mehr, als zu schwelgen

in uferlosen Phantasien.


Wißt ihr denn nicht, daß ihr dem Leiermann

nicht minder läuft ins Garn,

setzt ihr nicht um, was ihr erschaut,

in wackrer Taten Drang?!


Dem harten Wirbel gilt zu folgen es,

nicht süßer Melodie!

Das Süße ist von dieser Welt!

Wollt ihr dem Staub nicht auch verfallen hier:


Auf, Brüder, rasch, — — es gilt!


0.G.

[Seite 146]



ZUR SOZIALEN FRAGE[Bearbeiten]

Mit Rücksicht auf die sozialen Rechte der Fabrikanten und der Arbeiter wäre es gut, wenn Gesetze erlassen würden, die den Fabrikanten einen mäßigen Gewinn und den Arbeitern die nötigen Existenzmittel und eine Sicherheit für die Zukunft gewährleisteten. Wenn sie alt und schwach werden und bei ihrem Tod minderjährige Kinder hinterlassen, so werden ihre Kinder nicht in Armut umkommen, denn von dem Einkommen der Fabrik, auf das sie ein Recht haben, wird etwas für ihren Lebensunterhalt ausgesetzt.

Andererseits sollten aber die Arbeiter nicht länger rebellieren und revoltieren, noch Forderungen stellen, die über ihre Rechte hinausgehen. Sie sollten nicht mehr streiken, sondern gehorsam und ergeben sein und keine ungebührlichen Lohnforderungen stellen. Die gegenseitigen Rechte beider Parteien werden durch gerechte und unparteiische Gesetze festgelegt und gewahrt werden....*)

'Abdu'l-Bahá


*) Entnommen aus „Beantwortete Fragen“, Stuttgart 1929, 78. Kapitel über Streiks, S. 346 f.



AUS DER BAHA’I-WELT[Bearbeiten]

Weltreligionstag 1951

Wie alljährlich am dritten Sonntag im Januar feierten die Bahá’i in der ganzen Welt in diesem Jahr am 21. Januar den Weltreligionstag.

Während einzelne Gemeinden die Feier im engeren Rahmen abhielten und sie durch Vorträge von Bahá’i-Freunden, Rezitationen und musikalische Darbietungen eindrucksvoll gestalteten, wurden in größeren Bahá’i-Gemeinden, je nach den örtlichen Verhältnissen und Möglichkeiten, Vertreter verschiedener Religionen und Glaubensgemeinschaften eingeladen, um in kurzen Ansprachen über die gemeinsamen Ziele religiöser Verantwortung zu sprechen. Mehrere Berichte aus deutschen Baha’i-Gemeinden wie Berlin, Heidelberg, Karlsruhe, Wiesbaden, Eßlingen u. a. kündeten von der Begeisterung und dem tiefen Erlebnis der Teilnehmer an den Feiern. Dabei war interessant, festzustellen, wie in allen vorliegenden Berichten das Gemeinsame der Arbeit für den Frieden, die Wandlung und Vervollkommnung des Menschen, die Gemeinsamkeit des Glaubens an einen Gott und die sich daraus ergebende Verpflichtung aller betont wurde.

Die größte Veranstaltung des Weltreligionstages in Stuttgart stand unter dem Leitgedanken: „Die Religionen der Welt für den Frieden der Welt“, worüber Vertreter von 9 verschiedenen christlichen und außerchristlichen Glaubensrichtungen sprachen. Es war wohl erstmalig, daß es uns gelang, in Deutschland den Weltreligionstag auf eine so breite und fruchtbare Grundlage zu stellen.

Es trat klar zu Tage, daß über all den trennenden, von den Menschen errichteten Schranken [Seite 147] von Vorurteilen und Dogmen, eine in ihrem tiefsten und echten Wesen Menschen verbindende, einende Religion erstrahlt. Zu ihr sich durchzuringen, sie zu erkennen und den Weg des gemeinsamen guten Willens zu finden, zu einer befriedeten, gerechten Weltordnung, frei von überholten Bindungen, frei von Einbildungen und Vorurteilen, muß das vornehmste Anliegen der Menschheit sein. Dies ist das Ziel der von Bahá’u’lláh verkündeten Bahá’i-Religion.

Wohl jeder der Teilnehmer an einer der Feiern des Weltreligionstages wird zutiefst beeindruckt gewesen sein von der zwingenden Macht und Größe und der weittragenden Bedeutung einer solchen religiösen Erneuerung des Menschengeschlechts.

H. Sch.



Quellenangabe für „Göttliche Lebenskunst“

1. Verborgene Worte aus dem Arabischen (Bahá’u’lláh)

2. ‘Abdu’l-Bahá in London

3. Bahá’i-Scriptures

4. Bahá’i-World

5. Bahá’i-World Faith

6. Brief an den Sohn des Wolfes (Bahá’u’lláh)

7. Gleanings from the Writings of Bahá’u’lláh (Ährenlese)

8. Kitáb-i-Iquán (Bahá’u’lláh), Ausgabe in Englisch

9. Prayers and Meditations (Bahá’u’lláh)

10. Verborgene Worte aus dem Persischen (Bahá’u’lláh)

11. Promulgation of Universal Peace (‘Abdu’l-Bahá)

12. Beantwortete Fragen (‘Abdu’l-Baha)

13. Star of the West

14. Tablets of ‘Abdu’l-Bahá

15. Tablets of Bahá’u’lláh

16. Wisdom of ‘Abdu’l-Bahá

17. Hidden Words (Verborgene Worte).


Kap. 11: Gehorsam und Demut

1. = 7 S.335/336. 2. = 5 S.140. 3. = Joh. 7, 16—17. 4. = 7 S. 330/333. 5. = 15 S.53. 6. = 15 S. 125/126. 7. = 1 Nr. 39. 8. = 15 S.49. 9. = 14 S.314. 10. = 14 S.137. 11. = 14 S. 214. 12. = 1 Nr. 24. 13. = 1 Nr. 42. 14. = 7 S.7/9. 15. = 3 S.134. 16. = 7 S.128. 17. = 7 S. 314/315. 18. = 1 Nr. 25. 19. = 1 Nr. 26. 20. = 10 Nr. 5. 21. = 8 S.193. 22. = 6 S.27. 23. = 9 S. 238/239. 24. = 9 S.240. 25. = 9 S. 320.


Kap. 12: Prüfungen und Trübsale

l. = 13 Bd. 8, S.235. 2. = 16 S.45. 3 = 16 S. 166/167. 4. = 14 S. 722/723. 5 = 1 Nr. 50. 6. = 1 Nr. 51. 7. = 13 Bd. 8, S. 239. 8. = 5 S.363. 9. = 14 S. 324. 10. = 9 S.9. 11. = 9 S. 77. 12. = 14 S.265. 13. = 5 S. 372. 14. = 14 S.311. 15. = 14 S. 98. 16. = 7 S. 296. 17. = 7 S.285. 18. = 15 S.123. 19. = 6 S.24. 20. = 9 S.208. 21. = 9 S.136. 22.= 9 S.23. 23. = 6 S.17. 24. = 14 S.619. 25. = 9 S.96. 26. = 13 Bd. 8, S. 242. 27. = 14 S. 333. 28. = 13 Bd. 8, S. 240.


Kap. 13: Lerne Gott erkennen und lieben

1. = 12 S. 344/346. 2. = 16 S. 168/169. 3. = 7 S.65. 4. = 11 S. 221/222. 5. = 5 S. 366. 6. = 7 S. 65/67. 7. = 12 S. 257/258. 8 = 5 S. 363. 9 = 4 Bd. 4, S. 104. 10. = 7 S. 136. 11. = 5 S. 141. 12. = 4 Bd. 2, S. 62. 13. = 11 S. 287. 14. = 1 Nr.3. 15. = 7 S.68. 16. = 9 S.254. 17. = 7 S.18. 18. = 11 S. 250/251. 19. = 9 S. 259. 20. = 5 S. 141. 21. = 9 S.176. 22. = 7 S. 325/326. 23. = 14 S.53. 24. = 1 Nr. 4. 25. = 1 Nr.5. 26. = 1 Nr. 9. 27. = 1 Nr. 10. 28. = 10 Nr. 32. 29. = 7 S.306. 30. = 13 Bd. 8, S. 233. 31. = 11 S. 144.


Kap. 14: Liebe und Einheit

1. = 4 Bd. 2, S. 50; 13 Bd. 8, S. 137/138. 2. = 4 Bd. 2, S. 50. 3. = 4 Bd. 2, S. 54/55. 4. = 11 S. 41/42. 5. = 11 S.54. 6. = 11 S.60. 7. = 16 S. 24/25. 8. = 16 S.33. 9. = 16 S. 105/106. 10. = 13 Bd. 8, S. 122. 11. = 11 S. 166. 12. = 5 S. 257/258. 13. = 11 S. 203. 14. = 7 S.95. 15. = 7 S.218. 16. = 7. S.260. 17. = 16 S.11/12. 18. = 14 S.546. 19. = 11 S.89. 20. = 11 S.150. 21. = 11 S. 213. 22. = 14 S.505. 23. = 7 S.316. 24. = 7 S.289. 25. = 5 S.168. 26. = 16 S.47. 27. = 5 S.175. 28. = 5 S. 180. 29. = 5 S. 124. 30. = 13 Bd. 7, S.187. 31. = 5 S.445. 32. = 11 S.448. 33. = 11 S.465. 34. = 14 S. 21. 35. = 14 S. 136. 36. = 14 S. 125. 37. = 14 S. 681. 38. = 14 S. 391. 39. = 10 Nr. 42. 40. = 1 Nr. 29. 41. = 4 Bd. 2, S.55. 42. = 11 S. 96. 43. = 11 S.112,

Kap. 15: Ewiges Leben

1. = 12 S. 259/261. 2. = 5 S.121. 3. = 16 S.59. 4. = 12 S. 264. 5. = 2 S.97. 6. = 14 S. 205/206. 7. = 7 S.345. 8. = 1 Nr. 32. 9. = 7 S.171. 10. = 7 S.266. 11. = 7 S.141. 12. = 7 S.161. 13. = 12 S. 269. 14. = 5 S. 379. 15. = 17 Ausg. 1923, S. 92. 16. = 14 S. 178.


[Seite 148]


INHALTSÜBERSICHT FÜR DEN JAHRGANG XX[Bearbeiten]

(1950/51)


Bahá’u’lláh

Worte . . . . . 1, 33, 97

Ährenlese . . . . . 7, 42, 71, 100, 135


Der Báb

Worte . . . . . 65


‘Abdu’l-Bahá

Göttliche Lebenskunst, Zusammenfassung von Mabel Heyde Paine . . . . . 14, 52, 76, 107

Quellenangabe für „Göttliche Lebenskunst“. . . . . 147

Das offene Tor (Worte von Bahá’u’lláh und 'Abdu'l-Bahá) . . . . . 98

Zur sozialen Frage . . . . . 146


Shoghi Effendi

Der verheißene Tag ist gekommen . . . . . 18

Über das Wesen der Bahá’i-Offenbarung . . . . . 111

Über die Bahá’i-Verwaltungsordnung . . . . . 129


Aufsätze und Artikel

Um die Lebensfrage der Menschheit. Dr. E. Sch. . . . . . 2

Zum Thema „Christentum und Buddhismus“. O. G. . . . . . 30

Wissenschaft und Offenbarung. Prof. G.A. Shook . . . . . 34

Gestaltung. O.G.. . . . . 63

Durch Opfer zur Weltordnung. Dr. E. Sch. . . . . . 66

Die geistige Dynamik des Bahá’i-Glaubens. Hilda Summers, Lissabon . . . . . 89

Verhängnisvolles Geschichtsbewußtsein. O. G. . . . . . 113

Ein Beitrag zum Weltfrieden. Dr. E. Sch. . . . . . 118

Um die Ehe. Erna Schmidt . . . . . 120

Dem Ziele zu! Günther und Ilse Heyd . . . . . 130

Muttersprache und Welthilfssprache. J.K. Teufel. . . . . . 138


Gedichte

An die Edelschwärmer. O.G. . . . . . 145


Aus der Bahá’i-Welt

Bahá’i-Sommerschule 1950 in Eßlingen. A.G. . . . . . 32

Konferenz des Europäischen Bahá’i-Lehrausschusses in Kopenhagen. Dr. E. Sch. . . . . . 32, 94

Zeitungumschau . . . . . 32

Berichte . . . . . 64, 96

Von den Gedenkfeiern zur 100jährigen Wiederkehr des Opfertodes des Báb . . . . . 94

Bericht über Sommerschulen, Jugendtreffen und die Gedenkfeier zur Geburt von Bahá’u’lláh am 12.11.1817 . . 125 f.

Zum 50. Geburtstag von Günther Heyd, Hamburg . . . . . 127

Weltreligionstag 1951 . . . . . 146


Sonstiges

Tolstoi über die Einheit der Religionen . . . . . 61

Ein Vorkämpfer für Esperanto . . . . . 93


Abbildungen

Heilige Bahá’i-Stätten in Israel . . . . . 133, 134, 144

Garten Ridván bei Baghdad . . . . 143



Mitteilung der Schriftleitung!

Die Veröffentlichung der Schrift von Shoghi Effendi „Der verheißene Tag ist gekommen“ wird mit Beginn des 21. Jahrganges unserer Zeitschrift wieder laufend fortgesetzt.


Herausgeber: Der Nationale Geistige Rat der Bahá’i in Deutschland und Österreich e.V., Stuttgart.

Hauptschriftleiter: Dr. Eugen Schmidt, Stuttgart.

In der „Sonne der Wahrheit“ finden nur solche Manuskripte Veröffentlichung, bezüglich deren Weiterverbreitung keine Vorbehalte gemacht werden. — Alle auf den Inhalt der Zeitschrift bezüglichen Anfragen, ferner schriftliche Beiträge, Besprechungsexemplare wie auch alle die Schriftleitung betreffenden Zuschriften sind an Dr. Eugen Schmidt, Stuttgart N, Menzelstraße 24, zu senden. — Abonnementsbestellungen sowie Zahlungen sind an die Geschäftsstelle der „Sonne der Wahrheit“, Jakob Bucher, Wiesbaden-Sonnenberg, Platterstr. 16, Postscheckkonto Stuttgart Nr. 35 768, zu richten. — Druck von J. Fink KG., Stuttgart N.


[Seite 149]

diesem Tage wirkt, letzten Endes diesen Zustand herbeizuführen fähig ist. Noch mehr: Der Bahá’i-Glaube legt seinen Anhängern vor allem die Pflicht des ungehemmten Suchens nach Wahrheit auf, verwirft alle Arten von Vorurteil und Aberglauben und erklärt, daß der Zweck der Religion die Förderung von Freundschaft und Eintracht sei; er verkündet in wesentlichen Fragen ihr Zusammengehen mit der Wissenschaft und erkennt sie als die größte Kraft der Befriedigung und des geregelten Fortschrittes der Menschheit. Er hält ohne Zweideutigkeit den Grundsatz gleicher Rechte, gleicher Möglichkeiten und Vorrechte für Männer und Frauen hoch, besteht auf guter Erziehung als Pflicht, tilgt die Extreme von Armut und Reichtum aus, schafft die Einrichtungen eines Priesterstandes ab, verbietet Sklaverei, Askese, Bettelei und Mönchtum und schreibt Einehe vor, mißbilligt Scheidung, betont die Notwendigkeit festen Gehorsams zur Regierung, erhöht jede Arbeit, die im Geiste des Dienens getan wird, auf den Rang des Gottesdienstes, drängt auf die Schaffung oder Auswahl einer Welthilfssprache und gibt einen Umriß für die Einrichtungen, welche den Weltfrieden begründen und dauerhaft machen sollen.


Der Herold

Der Bahá’i-Glaube kreist um drei Hauptgestalten, deren erste ein Jüngling aus Schiras namens Mirzá ‘Ali Muhammád war, bekannt als der Báb (das Tor). Er erhob im Mai 1844, im Alter von 25 Jahren den Anspruch, der Herold Dessen zu sein, der nach den Heiligen Schriften früherer Offenbarungen den Einen, der größer ist als Er selbst, verkünden und den Weg für Sein Kommen bereiten soll. Seine Sendung sei, nach eben diesen Schriften, eine Ära des Friedens und der Gerechtigkeit einzuleiten, die als die Vollendung aller früheren Sendungen begrüßt würde, um einen neuen Zyklus in der Religionsgeschichte der Menschheit einzuleiten. Rasch setzte strenge Verfolgung ein, die von den organisierten Mächten der Kirche und des Staates Seines Geburtslandes ausging und schließlich zu Seiner Gefangenschaft, Verbannung und zu Seiner Hinrichtung im Juli 1850 in Täbris führten. Nicht weniger als 20000 Seiner Anhänger wurden in so barbarischer Grausamkeit hingemordet, daß sie das warme Mitgefühl und die unbegrenzte Bewunderung abendländischer Schriftsteller, Diplomaten, Reisender und Gelehrter hervorrief.


Bahá’u’lláh

Mirzá Husayn - ‘Ali, genannt Bahá’u’lláh (die Herrlichkeit Gottes), aus der Provinz Mázindarán stammend, dessen Kommen der Báb verkündet hatte, wurde von diesen gleichen Mächten der Dummheit und des Fanatismus angegriffen, in Teheran eingekerkert, 1852 aus Seinem Heimatland nach Bagdad verbannt und von dort nach Konstantinopel und Adrianopel und schließlich in die Gefängnisstadt Akka, wo Er nicht weniger als 24 Jahre noch gefangengehalten wurde. Unweit davon starb Er im Jahre 1892. In der Zeit seiner Verbannung, vor allem in Adrianopel und in Akka, gab Er den Gesetzen und Vorschriften Seiner Sendung Ausdruck und erklärte in mehr als hundert Bänden die Grundsätze Seines Glaubens, verkündete Seine Botschaft den Königen und Herrschern des Ostens und des Westens, Christen sowohl wie Mohammedanern.


‘Abdu’l-Bahá

Sein ältester Sohn, ‘Abbás Effendi, bekannt als ‘Abdu’l-Bahá (Diener Bahá’s), war von Bahá’u’lláh zu dessen gesetzlichem Nachfolger und bevollmächtigtem Ausleger Seiner Lehren ernannt worden. Er war seit Seiner frühesten Kindheit Seinem Vater eng verbunden und teilte dessen Verbannung und Leiden. Er blieb ein Gefangener bis 1908, wo Er in Auswirkung der jungtürkischen Revolution aus der Haft entlassen wurde. Nunmehr verlegte Er Seinen Wohnsitz nach Haifa, schiffte sich dann bald zu einer drei Jahre langen Reise nach Ägypten, Europa und Nordamerika ein, in deren Verlauf Er vor einer zahlreichen Hörerschaft die Lehren Seines Vaters auslegte und das Nahen der Katastrophe voraussagte, die bald darauf die Menschheit überfallen sollte. Er kehrte nach Hause zurück am Vorabend des ersten Weltkrieges, in dessen Verlauf Er dauernd Gefahren ausgesetzt war bis zur Befreiung Palästinas.

1921 verließ Er diese Welt. Er wurde in dem auf dem Berge Karmel errichteten Grabmal beigesetzt, das nach dem Gebot Bahá’u’lláh’s für die sterblichen Reste des Báb errichtet war.


Die Verwaltungsordnung

Das Hinscheiden 'Abdu'l-Bahá’s bedeutete das Ende des heroischen Zeitalters des Bahá’i-Glaubens und bezeichnete zugleich den Beginn des gestaltgebenden Zeitalters, das den schrittweisen Aufstieg der Verwaltungsordnung des Glaubens schaffen soll. Ihre Errichtung war von dem Báb vorhergesagt, ihre Gesetze wurden von Bahá’u’lláh geoffenbart, ihre Umrisse wurden von 'Abdu'l-Bahá in Seinem Willen und Testament vorgezeichnet.

Die Verwaltungsordnung des Glaubens von Bahá’u’lláh ist dazu bestimmt, sich zu einem Bahá’i-Weltgemeinwesen zu entwickeln. Sie hat schon die Angriffe überdauert, die solche furchtbaren Feinde wie die Könige der Kadscharen-Dynastie, die Kalifen des Islam, die führenden Geistlichen Ägyptens und das Naziregime in Deutschland gegen ihre Einrichtungen gerichtet hatten, und hat ihre Zweige in alle Teile der Erde ausgedehnt, von Island bis zum äußersten Chile. Sie hat in ihren Bereichen die Vertreter von nicht weniger als 31 Rassen, darunter Christen verschiedener Bekenntnisse, Muselmänner der [Seite 150] sunnitischen und schiitischen Sekten, Juden, Hindu, Sikhs, Zoroastrer und Buddhisten. Sie hat durch ihre festgesetzten Organe Bahá’i-Schriften in 48 Sprachen veröffentlicht und verbreitet.

Diese Verwaltungsordnung ist, im Unterschied von den anderen Systemen, die sich nach dem Tode der Gründer in den verschiedenen Religionen entwickelt haben, göttlich in ihrem Ursprung, beruht mit Gewißheit auf den Gesetzen, Vorschriften, Verordnungen und Einrichtungen, die vom Begründer des Glaubens selbst ausdrücklich niedergelegt und unzweideutig festgesetzt sind und waltet in fester Übereinstimmung mit den Auslegungen der bevollmächtigten Ausleger der heiligen Texte.

Der Glaube, dem diese Ordnung dient, den sie schützt und fördert, ist, das sollte in diesem Zusammenhang wohl bemerkt werden, in seinem Wesen übernatürlich, übernational, gänzlich unpolitisch, parteilos und jedem System oder jeder Schule von Ideen, die irgendeine besondere Rasse, Klasse oder Nation über die andere zu stellen sucht, völlig entgegengesetzt. Er ist frei von jeglicher Form von Kirchentum, hat weder Priesterstand noch Riten und wird allein durch freiwillige Gaben seiner erklärten Anhänger getragen.

Wenn auch die Bekenner des Bahá’i-Glaubens ihren Regierungen treu ergeben sind, in Liebe ihrem Vaterland verbunden und darauf bedacht, zu allen Zeiten dessen Wohl zu fördern, so werden sie doch, weil sie die Menschheit als eine Einheit betrachten und deren Lebensinteressen tief verpflichtet sind, ohne Zögern jedes Einzelwohl, sei es persönlich, örtlich oder national, dem übergeordneten Wohl der Menschheit als Ganzes unterordnen; denn sie wissen gar wohl, daß in einer Welt der gegenseitigen Abhängigkeit der Völker und Nationen der Vorteil des Teiles am besten durch den Vorteil des Ganzen erreicht werden kann, und daß kein Dauererfolg durch eines der zugehörigen Teile erreicht werden kann, wenn das Allgemeinwohl des Ganzen hintangestellt wird.

Shoghi Effendi


Die zwölf Grundsätze der Bahá’i-Weltreligion


1. Die gesamte Menschheit muß als Einheit betrachtet werden.

2. Alle Menschen sollen die Wahrheit selbständig erforschen.

3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage.

4. Die Religion muß die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein.

5. Die Religion muß mit Wissenschaft und Vernunft übereinstimmen.

6. Mann und Frau haben gleiche Rechte.

7. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden.

8. Der Weltfrieden muß verwirklicht werden.

9. Beide Geschlechter sollen die beste geistige und sittliche Bildung und Erziehung erfahren.

10. Die sozialen Fragen müssen gelöst werden.

11. Es muß eine Einheitssprache und eine Einheitsschrift eingeführt werden.

12. Es muß ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden.