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Elisabeth Müller EBlinven a.”
Hoahr
Das Rosengärtlein.
Neunteljahrsschrift für die Bahä’ijugend und ihre Freunde.
Jahrgang 2. Nr. 8/9. Alle sind Gottes Schäflein, 8. Mulk (H chat Und Er ist der gute Hirte,
. Mulk (Herrschaft) 82. Er wird kein Schäflein unbehütet lassen 14. Februar 1926. Und ist gütig zu allen.
(Abdu’l-Bahd, Light 0, t, W. 8. 20.)
’Abdu’l-Bahá im Gärten der Wagenburg in Stuttgart.
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Eine Ansprache ’Abdu’l-Bahá’s an die Schulkinder in Akka.
In Akka in Syrien besteht eine Bahä’i-Knabenschule. Als ’Abdu’l-Bahá noch lebte, brachte der Lehrer die Schüler jeden Freitag zu ihm, und Er prüfte dann ihre schriftlichen Aufgaben in persischer und englischer Sprache nach. Myron H. Phelps, der ’Abdu’I-Bahä besuchte, erzählt von einer solchen Prüfung:
„Es waren 18 Knaben im Alter von 6—18 Jahren mit intel- ligenten Gesichtern und ruhigem, respektvollem Benehmen, die sich hier der Mauer des großen Hofes entlang aufgestellt hatten. Die Reihe der Schüler abschreitend, prüfte der Meister die schriftlichen Arbeiten, die sie in den Händen hielten. Einer der Schüler hatte die Worte geschrieben: „Der Sohn Lots verkehrte mit bösen Leuten, wodurch er der Nachfolge in der Prophetenschaft verlustig ging.“
Diese Worte zum Thema nehmend, schritt der Meister die Reihe auf und ab und sprach: „Denket über diese Worte nach und merket euch, was sie zu bedeuten haben. Wer mit bösen Kame- raden verkehrt, verliert sein Ansehen und seinen guten Namen, War er zuvor gut, wird er schlecht; war er tugendhaft, wird er lasterhaft; war er rein und heilig, wird er verdorben. Ahmt das Beispiel der Lasterhaften nicht nach; laßt euch durch die Bösge- sinnten nicht verführen. Wenn ihr, die Gläubigen, zusammenkommt, sollt ihr euch nicht über weltliche Dinge miteinander unterhalten; ihr sollt einander Anleitungen geben, wie ein reines, edles Leben gelebt werden soll; auch müßt ihr darnach streben, einander ein gutes Beispiel zu geben. Ihr müßt über geistige und göttliche Dinge sprechen, damit eure Seelen dadurch erfrischt und neu belebt werden und euer Geist die Reinheit erlangt. Ihr müßt viel über eure Aufgaben nachdenken, damit ihr brauchbare Menschen werdet. Ihr dürft an nichts denken, das euch von Gott trennen würde. Ihr seid die Kinder der neuen Zeit. Eure Gedanken müssen immer darauf gerichtet sein, wie ihr weise und gut werden könnt. Ihr müßt immer danach trachten, Scharfsinn und Klugheit zu erlangen, und danach streben, auf dem richtigen Pfade Fortschritte zu machen.“
Phelps S. 214 f.
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Bitte um Segen. Weise von Hans Georg Nägeli, 1815: „Goldne Abendsonne, wie bist du so schön . . .“ Sende milden Segen, Aerr, auf unsern Weg. Du allein bist Leben, Wahrheit, Kraft und Steg.
Wenn die dunkeln Wolken Unsern Pfad umziehn, Laß die roten Rosen Duftend auferblühn.
Wenn die Hände dienend Bruderarbeit tun,
Tief in unsrer Seele Möge Frieden ruhn.
Laß die Völker selig Deine Einheit sehn, Hell der Liebe Banner Durch die Lande wehn.
Daß wir Dich erkennen, Preisend immerdar,
Wollest Licht uns schenken, Herr, Alläh-u-Abhä! . E. M. Gr.
Laßt uns zur Einigkeit streben! Worte von ’Abdu’l-Bahá.
Es ist unsere Pflicht, die größten Anstrengungen zu machen
und alle unsere Kraft aufzubieten, damit das Band der Einheit und
Uebereinstimmung um die Menschheit geschlungen werden möge.
Die Menschenwelt hat sich nie der Segnungen allumfassenden
Friedens erfreut. Jahr für Jahr sind die Werkzeuge des Krieges
vermehrt und vervollkommnet worden... Wenn dieser Krieg und
Zwist um der Religion willen sein soll, so ist es klar, daß sie den
Geist und die Grundlage aller Religion schänden. Alle die göttlichen
Manifestationen (Offenbarungen) haben die Einheit Gottes und die
Einigkeit der Menschheit verkündigt, sie haben gelehrt, daß die
Menschen einander lieben und helfen sollten, um Fortschritte zu
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machen. Wenn nun dieser Gedanke der Religion wahr ist, so ist ihr wesentliches Ziel die Einheit der Menschheit. Die grundlegende Wahrheit der Manifestätionen ist der Frieden. Dies liegt aller Re- ligion, aller Gerechtigkeit zugrunde. Die göttliche Absicht ist, daB die Menschen in Einigkeit, Eintracht und Uebereinstimmung leben und einander lieben möchten. Betrachte die Tugenden der mensch- lichen Welt und bedenke, daß die Einheit der Menschheit ihre aller- erste Grundlage ist. Lies das Evangelium und die anderen Heiligen Bücher: du’ wirst finden, daß ihre Grundlage ein und dieselbe ist. Deshalb ist Einigkeit die wesentliche Wahrheit der Religion, und wenn sie so verstanden wird, so umfaßt sie alle Tugenden der menschlichen Welt. Deshalb müssen wir uns bemühen, die Religion Gottes zu verkünden und zu verwirklichen, die von allen Propheten gebracht worden ist, und die Religion: Gottes ist völlige Liebe und Einigkeit.
S.0.1.W XV, S. 97,
Der Brunnen des Lebens. Ein Märchen, Sajed Jalal Sina nacherzählt.
Vor alten Zeiten lebte. ein König, der über viele reiche Länder herrschte. Aber sein Reichtum und seine Herrschaft machten ihn nicht froh. Als einmal am Neujahrstage alle Großen des Reiches, Minister und hohen Beamten sich im Schlosse versammelt. hatten, um dem König zu huldigen, richtete er sich vor ihnen in seinem Thron auf und sprach: „Ihr lieben Freunde, ich habe von Jugend auf Reichtum, Glück und vorzüglichen Rat weiser Männer em- pfangen. Ich habe mein Land in Frieden regiert und.es groß und mächtig erhalten. Und döch fehlt mir etwas zu meiner Zufriedenheit, von dem ich nicht weiß, was es ist, und um das ich mein König- reich geben würde. Erzählt mir jedef die Geschichte und die Er- fahrungen seines Lebens. Vielleicht finde ich daraus, was ich suche und wonach ich mich sehne.“
Da standen die Würdenträger und hohen Beamten nach ihrern
Rang der Reihe nach auf und jeder erzählte von seinem Leben, aber
immer schüttelte der König nur den Kopf, denn keiner erzählte
von dem, was er vermißte. Bis zuletzt ein grauhaariger Greis auf-
trat, der larıge des Königs treuester Berater gewesen war. Und er
sprach zu ihm von einem Lande, das das Königreich der Dunkel-
heit hieß, und einem Brunnen därli, in dem das Wasser des Lebens
quellte. Er selbst hatte ihn mit ögenien Augen gesehen und von
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dem köstlichen Wasser getrunken. Da wußte der König, daß es der Brunnen des Lebens war, nach dem er sich sehnte, und ‘er befahl, einen großen Zug auszurüsten, der ihn zu jenem Reich mit dem Brunnen geleite.
Es war eine lange, beschwerliche Reise über hohe, schier un-
übersteigbare Berge und durch sandige, weglose Wüsten. Oft
wollten des Königs Begleiter den Mut und die Hoffnung verlieren,
aber der König trieb sie. immer wieder voran, und sein Eifer blieb
unvermindert, bis sie zum Reiche der Dunkelheit kamen. Da zeigte
es sich, daß in dem Lande unzählige Brunnen waren, und mit
Schrecken erinnerte sich der König daran, daß nach der Erzählung
des Alten zweitausend Brunnen im Reiche. und einer davon nur der
Brunnen des Lebens sei, die Brunnen einander aber alle glichen in
Aussehen, Farbe und Geschmack. Schon wollte auch ihn nun die
Hoffnung verlassen, umsomehr, als sie ständig wachsende Finster-
nis umgab, je tiefer sie in das Königreich kamen. „Laßt uns um-
kehren,“ sagten seine Begleiter und murrten, „denn in dieser Finster-
nis werden wir bald keine Pfade mehr finden und den Rückweg ver-
lieren.“ Eine tiefe Verzweiflung bemächtigte sich ihrer. Da stand
plötzlich wieder der Alte vor dem König, wiewohl er wegen seiner
Gebrechlichkeit und seines Alters nicht mit ihnen gezogen, und sprach:
„Sieh diesen toten Fisch, den ich dirgebe, wenn du ihn in den rich-,
tigen Brunpen .hineinhältst;; wird der Fisch sich beleben, und daran
magst du erkennen, daß du zum Brunnen des Lebens gefunden.“
Damit 'gab er dem König den Fisch‘ und war so plötzlich wieder
spurlos verschwunden, wie er erschienen. Der König. aber war
glücklich mit: seinem Gefolge, sie fanden bald den Brunnen; des.
Lebens und tranken von seinem Wasser mit'großen Zügen. Eine
ganze Woche’ lang blieben sie dort, und als sie sich schließlich
gestärkt und gekräftigt anschickten, nach Hause zu kehren, ver-
nahmen sie eine unsichtbare. Stimme, die rief: „Nehmt ihr die Steine
vom Boden des. Brunnens des Lebens hinweg, so wird es- euch
reuen, nehmt ihr sie nicht, so wird.es gleichfalls euch reuen.‘“ Einen
Augenblick zögerten alle und wußten nicht, was zu tun. Dann:
stopften sich die einen von ihnen die Taschen voll’ Steine aus dem
Brunnen des Lebens und machten sich auf. den Weg, die andern aber
kehrten dem Brunnen den Rücken, ohne sich Steine zu nehmen,
denn, sagten die-einen, nehmen wir die Steine nicht: mit, so. wird
es uns reuen, und die andern dachten, nehmen wir sie mit, so wird
es uns gleichfalls reuen. Nach Tagen des Marsches fand der König
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RR.
mit dem Zug wieder aus dem Reiche der Dunkelheit und sie be- gannen, die Steine am Licht zu besehen. Da aber zeigte es sich, daB sie statt gewöhnlicher Steine kostbare Edelsteine mit sich. ge- nommen. Und nun reute die, die keine genommen, daß sie es nicht getan, und die, die es getan, daß sie nicht mehr noch davon ge- nommen hatten. So vermochte sich keiner von ihnen zu freuen. — Der König ist gleich dem Menschen und der Greis, der ihn beriet, die Vernunft. Der Brunnen des Lebens ist die Religion, nach der die Menschen sich sehnen, und der Fisch, den das Wasser be- lebt, ist das Herz. Die unsichtbare Stimme bedeutet das natürliche Gefühl, das uns mahnt, und die Steine die guten Taten, während das Königreich der Dunkelheit die irdische Welt, das Licht aber, in das die Menschen aus der Dunkelheit kommen, die geistige Welt ist. Gleich den zweitausend Brunnen sind in der Welt zahllose Sekten und Konfessionen, doch in dem Brunnen des Lebens läßt uns das Herz die eine wahre, ewigwährende Religion erkennen. ! ; Dr. H. Gr, Rätsel. ‘ Ratet den Berg im heiligen Land, Er ist euch Kindern 'wohlbekannt. Wenn du ein „r‘“ gestrichen hast, Trägt es durch Wüstensand die Last. (pwey — jauley) Trudi Meier, Jagstfeld.
Der Kinder weltweite Briefgemeinschaft.
Sonnengärtlein, Freudenstadt: Denke nur, wir haben jetzt audı
eine Sorinfagschüle, Sonnengärtlein ‘genannt. Vorerst sind wir nur zu
dreien, aber trotzdem ist es mindestens so schön, wie in einem großen
Rosengärtlein. Wir kommen ‚jeden -Sonntag. von 11—12 Uhr zusammen.
Erst singen und beten wir, dann sagen wir Lieder und Sprüche, die wir
freiwillig in der vergangenen Woche lernten, her und bekommen zur
Belohnung dafür ein schönes Bild von Abdu’l-Bahá, ein kleines Büchlein
oder auch nur Fleißkärtchen. Dann erzählt Mutter uns hübsche Erzäh-
lungen, z. B. Jos, der Schäferknabe, eine Vogelgeschichte und anderes.
Hierauf werden wir abgefragt, was wir das letzte Mal durchnahmen- und
lesen zum Schluß noch ein verborgenes. Wort. — Es ist immer sehr. schön.
im Sonnengärtlein, Mutter kann das alles so fein. — Doch jetzt habe ich
viel erzählt, nur möchte ich auch etwas fragen. Wieviele Kinder hast
Du in dem Rosengärtlein und was machen sie? — Ich würde mich so sehr
freuen,’ wenn ich auch einmal ein Briefchen von ihnen erhalten würde
und wenn ein richtiger Briefwechsel entstände: Herzliche Grüße an Dich
und an alle Röslein. Hermine. (12 Jahre altı)
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Wir haben schon viel von deinem Gärtlein gehört und wollen Dir heute ein Brieflein schreiben. Es ist so schön, daB wir auch ein Gärtlein haben: das heißt Sonnengärtlein. Jetzt haben wir noch nicht viel Kinder, aber es werden gewiß noch mehr. Wienn man im Sonnengärtlein fleißig lernt, bekommt man schöne Büchlein zum Lesen. Wenn es dann wärmer wird, gehen wir ins Freie und singen und spielen im Tannenwald. Grüße mir die Kinder vom Rosengärtlein von uns herzlich.
Gustav (9 Jahre alt.)
Meine Mutter hat mir gesagt, daß wir zu Dir Onkel sagen dürfen. Lieber Onkel Hermann, wir haben eine Sonntagsschule bei uns, und wenn wir fleißig lernen, bekommen wir ein schönes Bild oder ein Büchlein. Es grüßt Dich Deine Ingeborg. (7 Jahre alt.)
Gärtlein des Lichts, Zuffenhausen: Heute haben wir den Geburtstag Bahä’ulläh’s gefeiert und zugleich unsere Weihnachtsfeier gehalten. Zuerst wurde von unserer lieben Gretel ein Prolog gesprochen. Dann wurde von Anneliese und Alfred ein Klavierstück vorgetragen. Unsere liebe Tante Annemarie hieB nun alle herzlich willkommien. Der freie Vortrag von Oskar über die Bahä’ibewegung war sehr gut, nur glaube ich, daß er ein wenig Lampenfieber hatte. Nun folgten verschiedene Gedichte, dar- unter zwei in schwäbischer Mundart, welche unseren Zuhörern gut ge- fielen, denn alle zeigten lachende Gesichter. Unser Festspiel „Ridwan“ war sehr gut eingelernt und wurde sehr schön vorgetragen, nur hätten wir mehr Platz haben sollen, dann wäre alles besser zur Geltung ge- kommen. Nun kamen die Knaben an die Reihe, welche ihre „Verborgenen Worte“ sehr gut gelernt hatten. Unsere liebe Lina als „Weihnachtsmann“ hat sich sehr beliebt gemacht, als sie ihren Sack mit Aepfeln und Nüssen uns vor die Füße ausleerte. Von Tante Elise wurde noch ein Weihnachts- lied gesungen, und dann kam die Bescherung. Unsere Gäste erhielten Taschentücher und eine Spitze dazu, welche von Frau Meier gestiftet war. GroB war unsere Freude, als wir unsere warmen Hosen in Empfang nahmen, die wir von unserer Tante Paula erhalten hatten. Wir dankten ihr dafür auch sehr. Von Tante Müller wurde Schokolade gestiftet, die wir mit. Freuden annahmen. Zuletzt machten wir noch ein Pfänderspiel, bei dem unsere Tante Annemarie eine Menge Küsse bekam.
Mögen unsere Kinder immer so treu zur Heiligen Sache halten, wie an diesem Abend, dann werden sie immer glückliche Menschen sein. Sophie.
Sonnengarten, Stuttgart: Heute möchte ich Dir auch einmal wieder
ein Brieflein schreiben. Vor ein paar Wochen machten wir alle einer
schönen Frühspaziergang durch den Wildpark. An Parkhaus machten wir
Rast und kräftigten uns, dann gingen wir weiter zum Bärenschlöß chen.
Dort machte Onkel Braun einige Aufnahmen. Die Bildchen wurden sehr
schön. Denke Dir, wir waren gerade zu neunt. An’Abdu’I-Bahä’s Geburts-
tag bekamen die Knaben von Tante Paula Sporthosen und die Mädchen
Schlupfhosen. Wir haben jetzt Donnerstags Sonntagschule. Onkel Braun
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erzählt uns immer so schön aus der „Sonne der Wahrheit“ und aus dem „Rosengärtlein“. Auch haben wir uns alle wichtigen Bahä’itage aufge- schrieben. Heute feiern wir 19-Tage-Fest im Bürgermuseum. Da darf ich das Gebet vom letzten „Rosengärtlein“ sprechen und mein Schwe- sterchen das kleinere. Den Abend beschreibe ich das nächste Mal. Mit innigem Bahä’igruß Hans mit Schwesterchen Ruth.
„Gärtlein himmlische Liebe“, Visalia, Kalifornien (Vereinigte Staaten): Wir haben zwölf kleine Knospen in unserem Garten. Das jüngste Glied ist erst zwei Jahre und sagt die Sprüche ”Abdu’l-Bahá’s sehr niedlich auf. Unser ältestes Glied ist zwölf Jahre alt. Wir lernen jedesmal einen Spruch’Abdu’I-Bahä’s oder aus der Bibel auswendig und malen die kleinen Bildchen aus, die Tante Viktoria zeichnet. In Amerika spielen viele Kinder mit Ankleidepuppen. Spielen die Kinder in Deutschland manchmal da- mit? — Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns bald schreiben und ausführlich von eurem Gärtlein erzählen würdet. Liebe an eure Gärtlein vom „Gärtlein himmlische Liebe.“
Sonnenkinder, Wandsbek: Vier Tage vor Weihnachten hatten wir unser Weihnachtsfest ‚bei Onkel Hermann und Tante Annel. Wir hatten viel Aufführungen zu machen. Erst hat Onkel Hermann eine Rede ge- halten. Danach wurden Gedichte aufgesagt und dann wurde ein Weih- nachtskrippenspiel im. Puppentheater aufgeführt. Nun bekamen: wir unsere Geschenke und dann kam noch eine sehr schöne Aufführung, die hieß: „O du selige Weihnachtszeit“. Zuletzt sangen wir das schöne Lied: Froh- lockt der Freude Jubelzeit. Das war unser schönes Weihnachtsfest. EIli,
Unsere Weihnachtsfeier war am 20. Dezember 1925. Unsere Stadt war eingehüllt in eine hohe Schneedecke. Wir alle waren in froher Fest- tagsstimmung. Abends um fünf Uhr versammelten wir uns mit“ unseren Eltern in der Schillerstraße bei Onkel Hermann und Tante Annel. Wir Kinder waren voller Erwartung, ob wir die von uns gelernten Gedichte fließend und ohne Lampenfieber zum Vortrag bringen könnten. Auf ein gegebenes Zeichen betraten wir das Zimmer: Der Weihnachtsbaum prangte in seinem Schmuck. Es. herrschte eine feierliche Ruhe und Onkel Hermann führte uns auf seinem Puppentheater die Geburt Christi vor. Nun kamen wir Kinder daran, unsere Gedichte vorzutragen und es fiel besser aus, als wir dachten. Darauf wurden wir mit einem Weihnachtstelier und zwei Büchlein beschenkt. Dann wurde Kuchen gereicht und wir unterhielten uns aufs beste. Wir machten noch einige Spiele mit Onkel Hermann und Tante Annel. Um acht Uhr verabschiedeten wir uns von allen, Ilse.
Das „Rosengärtlein‘ erscheint neunmal jährlich und kann. kostenlos bezogen werden durch die Weltgemeinschaft, Wandsbek (Hamburg) Schillerstraße la, an die auch alle für das „Rosengärtlein‘ bestimmten Schriftbeiträge, Briefe usw zu richten sind,
Postscheckkonto unler Dr. Hermann Grossmann, Amt Hamburg Nr. 3534. �