Rosengärtlein/Jahrgang 1/Heft 8-9/Text

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ıldagard Ji

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Bobenkreı wo

Das Rosengartlein.

Neunteljahrsschrift für die Bahä’ijiugend und ihre Freunde. Jahrgang 1. Nr. 8/9. Liebe Mich," damit Ich dich.liebe Wenn du

1. Mulk (Herrschaft) 80 Mich nicht liebst, kann Meine Liebe niemals

5 zu dir gelangen.

7. Februar 1925. (Bahä’u’lläh, Verborgene Worte 5.)



Des Kindes Bitte.

Aus der Sünden dunkler Nacht Führ mich auf zu lichten Höhen; Ich möcht’ gleich einem hellen Stern Am weiten Himmel stehen. Verleihe meinem Herzen Macht, Zu lieben Groß und Klein,

Zu beten, wie Du’s hast so gern, Für alle Menschen nah und fern.

Ich möchte dienend mich bemühn, die ganze Welt zu Dir zu ziehn. Ein glücklich Herz, ein strahlend Herz, ganz frei von Haß und frei von Schmerz, Doch voll von Lieb’ zu jeder Frist mein größter Wunsch auf Erden ist. — Ein kleines Blümchen möcht’ ich sein, mit meinem Herz, dem zarten, Zu wachsen und zu blühen fein

in Seinem Rosengarten! Adolph Spieth, Salmbach, [Seite 50]

tn ’Abdu’l-Bahá’s Gebet für Seine Feinde.

Ich rufe Dich an, o Herr, Du Mein Gott, mit Meinem Munde und mit Meinem ganzen Herzen, vergelte ihnen ihre Grausamkeit und ihr schlechtes Tun nicht, noch ihren Betrug und ihre Untat, denn sie sind töricht und unwürdig, und sie wissen nicht, was sie tun. Sie unterscheiden nicht gut von böse, nicht recht von unrecht, noch Gerechtigkeit von Ungerechtigkeit, Sie folgen ihrer Eigen- liebe und wandeln in den Fußtapfen der Unvollkommensten und Törichtsten unter den Menschen. O Mein Gott! Sei ihnen gnädig, beschütze sie vor den AÄnfechtungen dieser schweren Zeit und ge- währe, daß aller Kummer und Bedrückung auf diesen Deinen Diener gelegt sei, der in diesen finsteren Abgrund gestürzt ist. Bestimme allein Mich für alles Leid und mache Mich zu einem Opfer für alle Deine Geliebten! O Herr, Du Allerhöchster! Möge Meine Seele, Mein Leben, Mein ganzes Wesen, Mein Geist als Opfer für sie an- geboten werden! O Gott, Mein Gott, flehend und betend werfe Ich Mich auf Mein Angesicht vor Dir und bitte Dich mit aller Inbrunst, allen zu verzeihen, die Mir weh getan haben, denen zu vergeben, die sich gegen Mich verschworen und Mich beleidigten, und alle Missetat derer, die Mir Unrecht antaten, wegzuwaschen, Verleihe ihnen Deine Wohltaten, erfreue sie, beende ihren Kummer, gewähre ihnen Frieden und Gedeihen, segne sie und schütte Deine Gnade über sie aus. Du bist der Mächtige, der Erbarmende, der Helfer in der Not, der in sich selbst Bestehende.

Hinscheiden 'Abdu’l-Balıä’s S. 24

Vom stillen Dulden.

Das stille Dulden feindlicher Tyrannei hat ’Abdu’l-Bahá nicht nur gepredigt, sondern vorgelebt, wie wir es aus der Schilderung von Behiah Khanum wissen, die eine Schwester ’Abdu’l-Bahá’s ist, Sie erzählt aus der Zeit, wo ’Abdu’l-Bahá in Akka gefangen war:

„Es wurde ’Abdu’l-Bahá versichert, daß wenn Er ein Bitt- gesuch an den Sultan abschicken würde, die strenge Beschränkung für Seine Person aufgehoben werde, Aber Er weigerte sich, ein solches -Gesuch einzureichen, denn Er war über Seines Bruders Abneigung gegen Ihn viel bekümmerter als über den Verlust Seiner eigenen Freiheit. ’Abdu’l-Bahá betrachtete es als das größte Uebel, von dem ein Mensch befallen werden kann, wenn er einen Haß gegen andere in seinem Herzen trägt, und Er war entschlossen, [Seite 51]—-H-

Seinen Bruder von diesem Uebel womöglich zu befreien, mochte es Ihn kosten, was es wolle.“ Phelps, S. 99. : Anmerkung: Es ging hier um die Befreiung ’Abdu’l-Bahá’s, Dieser kleine Absatz lehrt uns eine so große Lehre, daß wir wortlos ihr gegenüber dastehen.

Des Kindes Lehrstunde.

Feindesliebe.

Moses sprach:

Wenn du den Ochsen oder Esel deines Feindes antriffst, der sich verlaufen hat, so sollst du ihm denselben wiederbringen, Siehst du den Esel deines Feindes unter seiner Last erliegen, könn- test du es unterlassen, ihm zu helfen? Du sollst ihm samt jenem helfen!

2. Mose 23, 4. 5. Salomon sprach:

Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und wenn er strauchelt, frohlocke nicht,

Sprüche 24, 17.

Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser! Denn damit sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt, und der Herr wird dirs vergelten!

Sprüche 25, 21, 22. Christus sprach:

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen! Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, so. euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel,

Mith. 5, 44. Muhammed sprach:

Verzeihet aber und vergebet, bis Gott Seinen Befehl ergehen läßt,

Koran, Sura 2, 103. . Bahä’u’lläh sprach:

Wenn er Unrecht leidet, wird er es ertragen mit Geduld, wenn er Zorn auf sich lädt, wird er Liebe erweisen,

Sieben Täler, 3. [Seite 52]5

Ich hoffe, daß die Bahä’i auf das gesegnete Wort schauen: Alle sind in der Gegenwart Gottes. Und diese erlauchten Worte gleichen dem Wasser, das das Feuer des Hasses und der Feind- schaft auslöscht, es ist verwahrt in allen Heizen und Gemütern.

Kitab EI Ahd. ’Abdu’l-Bahá sprach:

Das Leben zu leben heißt: Etwaige Widerstände und Be- leidigungen geduldig zu ertragen und so freundlich als möglich zu sein,

Das evangelische Waisenhaus in Altdorf.

Erzählt von Onkel Emil vom Gärtlein des Frohsinns

inGroB-Strehlitz.

Ganz in der Nähe von Pless in Oberschlesien, der südöstlich- sten Stadt des alten deutschen Reiches, liegt in der Gemeinde Alt- dorf ein Waisenhaus, das ich als Kind des öfteren besuchte, EI- ternlose Mädchen finden dort Aufnahme, Nicht immer ist dieses Waisenhaus so überaus schön verwaltet worden, wie seit der Zeit, wo Mutter Eva die Anstalt erwarb und die Leitung übernahm, Von Mutter Eva habt ihr gewiß noch nichts gehört, ja glaubt nur, auch hier in unserem Oberschlesien kennen Mutter Eva nur Wenige, und doch verdient sie, mit ihren Anstalten in der ganzen Welt bekannt zu werden.

Mutter Eva ist die Tochter eines Grafen, der einer der reich- sten Großgrundbesitzer ist. Wie eine Prinzessin könnte sie heute noch vierspännig ausfahren, sich von Dienern und Zofen bedienen lassen. Was sich nur ihr Herz wünschte, könnte sie haben. Aber was wünscht sich ihr Herz? Nur einen reinen und unbefleckten Gottesdienst, nämlich die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal zu trösten, sie zu lieben und ihnen zu helfen, Denn ihr gehört ja nicht nur das eine Waisenhaus in Altdorf, von dem ich euch erzählen will, nein noch viele solche Waisenhäuser in Deutschland und eins sogar in China, Als diese edle Dame nun einmal ihren gräflichen Bruder im Winter in ihrer Schwesterntracht besuchte und ohne Pelz den weiten Weg von der Bahn nach dem Schlosse fuhr, schenkte ihr ihr Bruder einen schönen Pelz, Aber im nächsten Winter kam Mutter Eva wieder ohne Pelz angefahren, und als ihr Bruder sie nach dem Pelz fragte, sagte sie, sie fahre ja so wenig, deshalb habe sie ihn einem Kutscher gegeben, der täglich in dem strengen Winter fahren müsse, Was tat nun ihr Bruder? Er kaufte seiner -Schwester wieder einen Pelz, den muß ihr aber der Diener [Seite 53]u

jedesmal abnehmen, wenn die gute Mutter Evä äus dem Wagen in den Zug steigt, und er bringt ihn ihr zur Bahn, holt er sie mit dem Wagen vom Zuge ab, denn sonst würde Mutter Eva den Pelz doch wieder verschenken und selber bei der Fahrt im Winter auf dem Wagen frieren,

Wird nun ein Waisenhaus von einer so guten Mutter ver- waltet, dann haben es die Kinder auch gut und hängen voll Liebe an ihrer guten Mutter und allen lieben Schwestern, die Mutter Eva bei ihrem großen Werke helfen,

Mitten in einem schönen wohlgepflegten Garten steht das ge- räumige Waisenhausgebäude, ‘das die Reinlichkeit selber ist, In dem Gebäude sind ‚viele große Zimmer, und in jedem Zimmer ist eine „Familie“ untergebracht. Ja denkt euch nur, die etwa 150 Kinder sind nicht nach dem Alter getrennt, sondern etwa 15 Kin- der jeden Alters bilden eine Familie, und ihre Mutter ist eine der Schwestern des Waisenhauses, Das Jüngste liegt wohl noch im Wagen oder wird von der Familienmutter oder einem älteren kräf- tigen Mädchen getragen, die kleine Gesellschaft bis zu 5 Jahren spielt in dem Garten oder dem großen Spielsaal. Die Kinder von 5 Jahren aber helfen schon der Familienmutter beim Staubwischen und kleinen häuslichen Arbeiten oder sie schälen in der großen Küche Kartoffeln und putzen das Gemüse, während die älteren Mädchen von den Lehrschwestern in den Schulfächern unterrichtet werden. Jede von den Familien führt einen Namen: da givt es eine Wein- traubenfamilie, eine Rosen-, Nelken- oder irgend eine andere Blu- menfamilie. Die Familienglieder tragen Abzeichen ihrer Familie, auch ist die Stubenmalerei dem Namen der Familie angepaßt, also die Weintraubenfamilie wohnt in einem Zimmer, das als Wand- malerei Weintrauben und Weinranken zeigt, die Wände des Zim- mers der Rosenfamilie sind mit Rosen gemalt usw. Liebe und Strenge herrschen in jeder Familie wie im ganzen Waisenhause, das wirklich eine einzige große Familie bildet. Das Waisenhaus hat einen großen Gemüse-, Obst- und Blumengarten und gegen 100 Morgen Ackerland, einige Paar Pferde, mehrere Kühe, Ziegen und viele Gänse, Enten und Hühner, Mit Ausnahme des Pferde- stalles, den ein Knecht versieht, wird diese große Wirtschaft muster- gültig allein von den Schwestern und den Kindern des Waisen- hauses verwaltet, Trotz der vielen Arbeit sind die Kinder stets heiter. Sind die Blaubeeren (in verschiedenen Gegenden werden sie auch Preißelbeeren oder Bickbeeren genannt). reif, dann fährt die [Seite 54]

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lustige Gesellschaft auf Leiterwagen in den Wald. Hat jedes ‚Kind die ihm aufgegebene Menge von Beeren für die Allgemeinheit ge- sammelt, dann darf es für sich ins Mäulchen pflücken, Hu, wie schwarz dann diese Mäulchen aussehen und wie herzlich die Ge- sellschaft lacht, wenn ein kleiner Tolpatsch auch um. das Mäulchen herum schwarz wie ein Mohr ist, Aber wie sauber und gestriegelt sehen diese glücklichen Waisenkinder des Sonntags aus, wenn sie, und sie tun es oft, in das Krankenhaus oder in Familien, in denen sich ein Krankes befindet, gehen und dort ihre gut eingeübten dreistimmigen Chöre singen. Trotzdem das Waisenhaus begütert ist, langen die Einnahmen doch nicht für die Erziehung so vieler Kinder. Aber auch da wußte Mutter Eva Rat. Sie verstand es, gute Personen in Pless für ihre Anstalt zu interessieren und gab so manchem ihrer Schutzbefohlenen ein „Sternchen“ in Gestalt einer Plesser Person. Meistens sind diese Sternchen junge Mädchen, die sich ganz ‚besonders ihrer Pfleglinge annehmen, sie besuchen und ihnen ihre. verwachsenen Kleider, Wäsche und Schuhe abgeben und ihnen auch in jeder anderen Art behilflich sind. So geht der Segen der Anstalt auch auf Privatpersonen über,

Seht, liebe Kinder, so ein Waisenhaus oder so ein ganz großes Rosengärtlein möchte gern Onkel Hermann in Hamburg schaffen, und wir wollen ihm alle fleißig dabei helfen, ihr und ich und: jeder einzelne von uns, indem wir alle unsere Sparpfennige sammeln und in ein Büchschen tun, das wir dann .dem Onkel Hermann schicken, ‚wenn es voll ist. Und wenn ihr wollt und es dem Onkel Hermann schreibt, dann schickt er euch ein Sammel- büchslein, das die Hamburger Kinder eigens dafür gemacht haben, und auf dem steht:

Jeden Pfennig, den ich habe, Für . die. Rosengärtlein-Heimstatt-Gabe,

Der Kinder weltweite Briefgemeinschaft.

Rosengarten, Eßlingen: Heute will ich Euch von unserem Besuch beim „Hoffnungsgärtlein“ von Onkel Adolph Spieth in Enzklösterle er- zählen. Da reisten wir schon am Samstag ab. Es ist ein wenig lange zu fahren, aber so nach und nach wollten doch. die schwarzen Tannen her- vorkommen. Als wir dann in Wildbad ankamen, wartete schon das Auto auf uns. Die erste Autofahrt! Es war sehr schön, bloß hätten die Herren, die auch darin saßen, nicht rauchen sollen, denn damit verdarben sie einem die frische, reine Luft. Unter fröhlichen Scherzen und Lachen kamen. wir dann in Enzklösterle an, wo uns Onkel Adolph. schon er- wartete, Es war natürlich schon Abend und dunkel, sodaß wir nichts [Seite 55]IRDE WAR

mehr im Freien anfangen konnten und wir bei Frau Spieth, Onkel Adolphs Frau, zu Abend speisten. Von der Frau Kronenwirt bekamen wir ein gutes Nachtlager. Nach gutem Schlaf wurden wir tüchlig abgeduscht, aber trotzdem tauchten wir unsere lusiigen Köpfe in ein Nebenbächlein der Enz. Den Sonntagmorgen verbrachien wir im Schulhaus, wohin ail die Mädchen vom Hoffnungsgärtlein kamen. Wir tanzten ihnen einige Reigen vor, die ihnen so gut gefielen, daß sie sie am liebsten gleich alle miigemacht hätten. Auch am Nachmittag wurden allerlei Spiele getrieben. Nur zu bald mußten wir wieder aufbrechen. O, wir sollten alle auf einem Haufen wohnen, damit wir immer einander haben. So haben wir nun versprochen, nächsies Jahr wiederzukommen, und vielleicht kommt auch ein solches Schwarzwaldmädel zum Kongreß. Wir sammeln jetzt eifrig für die Rosengärtlein-Heimstatt-Gabe. Seid nun, Ihr Lieben alle, recht herzlich gegrüßt in El Abhäa von Eurer Euch liebenden Gertrud.

Boffinungsgärtlein, Enzklösterle. Am Sonntag, den 31. August hat uns Tante Anna und ein Teil des EBlinger Rosengartens besucht. Es war sehr schön. Wir schicken Euch ein Bildchen davon. In das Gärtlein gehen wir gerne. Wir lernen schöne Geschichten und Verse und zeichnen und malen und schneiden Papier mit der Scheere und kleben es auf.

Und Reigen lernen wir auch. Da haben wir auch ein Käßlein, wo wir für die armen Waisenkinder Geld hineintun. Von Amerika bekommen wir auch so schöne Briefe. Und die Leute sind alle so lieb zu uns. Es grüßt Euch in Liebe das Hoffnungsgärtlein.

Sonnengarten, Stuttgart. Als Stuttgarter Bahä’ikinder wollen wir Euch auch einmal ein kleines Brieflein schreiben. Wir freuen uns jedes- mal auf das Heft mit der Aufschrift „Rosengärtlein.“ Jeden Sonntag- morgen führt uns unser Weg in die Sonntagsschule. Hier erzählt uns Tante Trudel von unserem Meister. Am Montag, den 11. August, hielt unsere Stuttgarter Bahä’igemeinschaft ein Einigkeits!est ab, zu welchem wir Kinder auch eingeladen wurden. Zwei liebe Amerikaner waren dabei anwesend. Sie hatten eine große Freude, als wir ihnen einige Lieder vorsangen. Da leider die Amerikaner die deutsche Sprache nicht ver- standen, mußte ales auf eng isch übersetzt werden. Die s.höne Feier wurde im Garten auf der Wagenburg abgehalten. Nach Schluß der Feier gingen wir mit freudigem und befriedigtem Herzen nach Hause. Es grüßen Euclı herzlich Eure Stuttgarter Bahä’ikinder Karl und Eugen.

Eva aus Schwerin: Liebe Frau P.! Ich bin gerade bei K’s., und weil diese an Sie schreiben, wollte ich Ihnen auch ein paar Grüße senden. Ich bin das kleine Mädchen, das an dem letzten Abend, a's Sie bei D. waren, rechts von Ihnen gesessen hat. Ich heiße Eva Z. Was Sie gesagt haben, hat mir sehr gut gefallen. Ich geb mir auch Mühe, darnach zu tun. Aber es geht “ziemlich schlecht. Aber mit der Zeit wird’s schon besser werden. Wenn ich ‘ein böses Wort gesagt hab, dann fällt es mir immer hinterher erst auf. Besonders mit meinem Bruder kann ich mich gar nicht vertragen. Wenn’s schlimm wird, dann zeigen wir uns immer gegenseitig den Haussegen ’Abdu’l-Bahá’s. Ach, kommen Sie doch bitte bald wieder, Viele Grüße von Jhrer Eva.Z, [Seite 56]——



Der Rosengarten Eßlingen zu Besuch beim Hoffinungsgärtlein in Enzklösterle.

Gärtlein des Lichts, Zuffenhausen: Gestern war ich zum ersten mal bei Tante Annemarie. Es war sehr schön. Die Knaben beschäftigten sich mit Bastelarbeiten, zwei sägten, einer schnitt aus, ein anderer klebte ausgeschnittene Häuser und Bäume auf Holz auf und Alfred saß in einem Geheimkabinett und machte etwas, das niemand wissen durfte. Onkel Friedrich mußte den Knaben oft neue Sägen in ihren Sägebogen machen, weil Sie viele abbrachen. Als ein Knabe schon die dritte Säge abbraclı, ließ er das Sägen sein. Er dachte, nun sei er arbeitslos, aber Onkel, Friedrich gab ihm gleich wieder ein Geschäft: er durfte kleine Frauen und Männchen ganz sauber ausschneiden. Diese schnitt er sehr schön aus und denkt euch, mit der linken Hand. Nach stark zwei Stunden packten wir Mädchen unsere Handarbeiten ein und die Knaben kehrten den Boden zusammen. Als der Tisch, der Boden und alles sauber war, bekam jedes von Tante Annemarie ein Blatt, auf dem ein Lied stand, das wir sangen. Alfred spielte auf dem Klavier mit. Nach dem singen lasen wir das „Rosengärtlein‘“. Ich durfte die Geschichte „Der Krieg und das kleine Mädchen“ lesen. Aber jetzt war es Zeit zum Heimgehen, ich sagte zu allen Anwesenden „Gute Nacht“ und ging heim. Seid alle herzlich gegrüßt von eurer Elfriede.


Das „Rosengärtlein“ erscheint neunmal jährlich und kann kostenlos bezogen werden durch die Weltgemeinschaft, Wandsbek (Hamburg) Schillerstraße 1, an die auch alle für das „Rosengärtlein“ bestimmten Schriftbeiträge, Briefe usw. zu richten sind,

Postscheckkonto unler Dr. Hermann Grossmann, Amt Hamburg Nr. 8534. �