One Country/2011 Nummer 3/Text

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Interview Rat der Religionen in Bonn gegrijndet


Dialog zwischen den Religionen — Bremer Tunnel wird zum Friedenssymbol



W?

5

Aktuelle Meldungen aus Deutschland und weltweit

?.W L m. M . 7.


Professoren aus

Deutschland richten Protestschreiben an iranische Regierung

8

Pressemeldungen und Termine

Postvertriebsstijcknummer D13365F

UND ALLE MENSCHEN

SIND SEINE

B U RC E R. Bahá'u'lla’h

www.bic.org

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A Teilnehmerflnnen am World Religions Summit 2010 I'm kanadischen Toronto: (vorne v./.n.r.) Rev. Dr. Karen A. Hamilton, Generalsektrdrin des Canadian Council of Churches, S.H. Swami Paramatmananda Saraswati und Swami Avdheshanand

Giri, Hindu Dharma Acharya Sabha

Fora: Louis Brunet

Interreligiiise Kommunikation als Motor gesellschaftlicher Entwicklung

Ist der Interrclzghise Dialog etuws anderes als der Dialog der Religionen." Die Berliner Senatslerwaltung legit besmzderen Wert aufdie [vbrmulicrlmg sie gebe einem Dialog der Religionen

(

zbre Untennzifzzmg, mcbt dem intciirellgiijsen Dialog. In dieserAusgu/w stellen uir demgegenüber eine Initiative aus dem znterrelzgidsen Dialog 1101': die Umgestulrung tlcs Renzberti~Stmfientmmels zu eincm interreligiiisen Irtcclenstumzcl Worm lzegt (ler (/Iztcrscbietl, zmd uelcbe Rolle spiel! (ler Stunt bei (161’ Férderng der interreligiösen Kommmzikufimz?

Hicmul gab der UN-SonderbcrichICIsmL[er fm das Recht auf Religions— um] WellanSchauungsircihcil Prof. Dr. Hcincr Biclctcldl am 20. Oklolvcr 2011 1m Bfiro der ImomulionnIen Bahá’í-Gemeinde in New York cinigc Hinwcisc. Dzls Treffen fund vor dem 1*limcrgrund C105 30. Juhiléiums der UN-Erklärung ulvcr die Bcsciligung aller Formen von lmolcmnz Lmd Diskriminicrung aufgrund der Religion odor \\ch;1nsch;1uung aus dem jahr 1982 sowic dos 25. juhrcswgs des Mandals dcs Somlcrbcrichlcrsmucrs slam

Heiner Biclclcldl Llcr im Hauptbcruf ProIcssor [Ur Mcnschenrechlc Llnd McnschenI'Cchtspolilik an der Universilm Ntlrnbmg; Erlangen isL, bcmmc die Notwcndigkeit interreligibscr Kmnmunikution fur die GCwéhrleistung \‘0n ReligionshcihciL Dicsc kmne formcll sowohl in Form eines Dialogs der Religionen als auch inlblmdl L115 intcrrcligihscl Dialog in cincr multikuhurellml Nachlmr schafl, in Schulcn, Clubs. in Imemcllorcn oder andercn Einrichlungcn als T611 dcs Laiglichen Lebcns sluniimlcn.

[Seite 2]Forschungen der Sozialpsychologie haben bestétigl, dass Kommunikation aufjeden Fall eine fdrderliche Rolle fur friedliche, nicht-gewalttétige Beziehungen spielt — jedoch nicht von vornherein, wie Bielefeldt hervorhob. Mehrere Aspekte mussten beachtet werden: 1. Menschen müssen sich auf einer gleichberechtigten Basis begegnen. 2. die Kommunika[ion muss eine langfristige Perspektive haben und damit Über kurze, oberfléchliche Begegnungen hinausgehen 3. Gemeinsame Interessen müssen identifiziert und geklért werden. 4. Die Gesellschaft als Ganzes, inklusive Akteure aus der Politik, müssen die Begegnungen grundsétzlich gut heifien und dazu ermutigen. Staaten kommen dieser Pflicht, die sich in der

‘ ~ menschenrechtlichan Srtaatenpflichtentrias von ~ “tespektieren — sehfitzepegewéhrleisten“ auf Letiteré/Sb" light, nur bedmgtnach.


VGregéflbefspielz Iran _ :

Die Islamische Republik Iran 151 in ihrer Pflichtverletzung freihch ein Extrembeispiel. In einem nahezu zeitgleich zur Rede des UNSonderberichterstatters in New York veröffentlichten Berieht benennt und analysiert die Internationale Bahá’í—Gemeinde (BIC) mehr als 400 Beitrége gegen die Bahá’í in den iranischen Medien. Diese geben einen Einblick in die perfide, staatlich geförderte Hetzkampagne, mit der die Bahá’í durch falsche Anklagen, aufhetzerische Wortwahl und geschmacklose Bildsprache démonisiert und verleumdet werden.

Die Propaganda gegen die Bahá’í stammt und ist abgesegnet von den höchsten Fuhrungsschichten der Islamischen Republik, einschließlich des obersten religiösen Fuhrers, Ali Khamenei. Sie verunglimpft internationale Menschenrechte und Normen, darunter auch die Resolutionen des UN-Menschenrechtsrats, die negatives Stereotypieren und das SChUren von Hass gegen religiöse Minderheiten dezidiert verurteilt und bekémpft. Iran—Beobachter wie der Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen fUr den arabischen Raum, Rainer Hermann, sehen darin den Versuch der Staatsführung, die „ideologische Front der Islamischen Republik zu sicherni Ansonsten drohe dem Iran eine durch sich widerstreitende religiösfundamentalistische Islam-Deutungen, Misswirtschaft, Korruption und auEenpohtischen Bedeutungsverlust hervorgerufene „Erosion des Primats des schiitischen Islam“.

Die iranische Bahá’í—Gemeinde ist dieser extremen Form der Dialogverweigerung, die von Mundtotmachen bis zum Totschlag reicht, seit jahrzehnten ausgesetzt. Dennoch haben die über 300.000 Bahá’í nicht aufgehdrt, sich als Teil der iranischen Gesellschaft in das Wirtschafthche, soziale und kulturelle Leben des Landes einzubringen.

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Bahá’í in Deutschland: Teilnehmende am Dialog der Religionen

So auch in Deutschland: Eine Vielzahl von auch staathch unterstützten Dialoginitiativen bieten den Bahá’í und ihren Dialogparmem einen Raum der friedlichen Kommunikation über gemeinsame Interessen sowie divergierende Haltungen zu konkreten gesellschaftlichen Fragen. ,Was kann der Dialog der Religionen fUr Berlin leisten?“, heißt zum Beispiel eine Leitfrage des Berliner Dialogs der Religionen. Der Berliner Staatssekretér far Kulturelle Angelegenheiten, Andre Schmitz, lud seit Beginn des Jahres wiederholt Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Religion und interrehgiésen Initiativen in das Rote Rathaus. Stets wurde die Rolle des Staates als neutraler Partner betom, der sich nicht inhaltlich in den Prozess der interreligiösen Kommunikation einmischt, sondern allein Angebote [Ur den organisatorischen Rahmen unterbreitet. Der Zuspruch zeigt, dass die Akteure aus den Kirchen und Religionsgemeinschaften dieses auf Dauer angelegte Engagement des Staates als Ermutigung far eigenes zivilgesellschafiliches Engagement verstehen. Und dies tut not.

Insbesondere nach den terroristischen Ansehlégen auf das World Trade Center in New York — der zehnjéhrige Jahrestag wurde erst unléngst an Vielen Orten in Deutschland interrehgiés begangen - werden Kitchen und Religionsgemeinschaften als Hemmschuh der gesellschaftlichen Entwicklung angesehen Die Kritik richtet sich meist gegen zwei unterschiedliche Formen des religiösen Lebens: entweder haben sie ihre Wirkkraft verloren, sich im Klein-Klein der Zeitléufe aufgerieben und seien ~ wie die Gesellschaft — beliebig geworden, heißt es. Oder sie betonen zu sehr ihre religiöse ldentitét, stellen sich gegen den säkularen Rechtsstaat und sind auch nach langer Présenz immer noch nicht angekommen, inkulturiert.

Diese etwas verkrampfte Sicht, die der Religion allein ihren Platz im Privaten billigt, sie ansonsten aber aus dem Offentlichen Leben verdrängen mächte, verkermt die Vielen konstruktiven Beispiele far religiös motiviertes Handeln.Wenn der Staat also — wie derzeit beispielsweise im Land Berlin — Kommunikationsréiume {Ur den Dialog der Religionen zur Verftjgung stellt, wUrdigt er nicht allein das gemeinwohlorientierte Engagement seiner Burgerinnen und Barger. Er kommt auch seiner Pflicht nach, die Menschenrechte in einer zunehmend religiös pluralen Gesellschaft zu gewéihrleisten. Interreligiöse Kommunikation wird damit zum Motor gesellschaftlicher Entwicklung.

Peter Amsler

[Seite 3]Rat der Religionen in Bonn gegründet «a


Die Teilnehmer der Gründungssitzung: (hinten v. I.) Henriette Crawell von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Superintendent Eckart Wtjster, Stadtdechant Wilfried Schumacher, (vorne v. I.) die sttidtische Integrationsbeauftragte Colette Manemann, Bacem Dziri, Sprecher des Rats der Muslime, OberbUrgermeister/Urgen Nimptsch, Marina Fedorova von der Synagogengemeinde Bonn, Claudia Mohadjeri, Vorsitzende des Bahá’í—Forums Bonn, undAgnes Dudier von der Bonn Buddhist Association.

Foto: Bbschemeyer

In Bonn f(')rdert kilnftig ezn Rat der Religionen den K(mmlet und Austauscb der Religionen untereimmdex „Gemeznsam will er dazu beztmgen, die Kenntmsse uber Religzonen zu vertiefen und den interrelzgiijsen Dialog zu stzirleen“ beifst es in der Grdndungser/eldrung. [m Namen der Bahá’í—Gemeinde Bonn ist auch Claudia Mobudjeri an dem Rat betezlzgt. Mzt zbr

sprac/J Sunbild Steimle.

Frau Mohadjeri, was war der Anlass, einen solchen Rat zu grimden?

Der Cigemhche Anlass ist memes Eracthns C135 2006 in Kraft gctrctcnc Allgemeine Gleichstellungsgesetz. Die Verabschiedung diescs Gesetzcs durch den Bundcstag war Ausléscr {Ur Stfidtc und Kommuncn, sich zu Überlcgcn, Wie man die Gesellschafi aktiv veréndern kann, so dass die per Gesctz vcrordnete Gleichbehandlung nicht aus Angst vor Strafc, sondcm aus chrzeugung eingehalten wird. AufScrdcm habcn viele Städte, Poliliker und ihrc Bewohner [angst erkanm, class (135 Wohlergchen einer Sladt und das sichcrc Leben in ihr abhé’mgig 15L davon, inwieweit die sich inzwischen multikullurell cntwickehc Bevölkerung untcreinander gut versteht und mitcinander leben und arbeiten kann. Aus dicsen Überlegungcn emstand 1m Mai 2009 C135 Integrationskonzepl der Stadt Bonn. Dies wurdc schliefihch im Sommer 2010 mm Stadtrat verabschiedet. Der R211 der Religioncn ist T611 disses lntegrationskonzepts. Der Bonner Oberburgermeister, jUrgcn Nimptsch, und die Integrationsbeaufimgte der Stadt, Coletta Manemann, riefen auch auf Vorschlag der christlichen Kirchen den Rat der Religionen ins Leben.

Ist dieses Gremium ein Novum in Deutschland, oder gibt es einen solchen Rat der Religionen in einer anderen Stadt schon?

Memes Wissens gibt cs einen vergleichbaren Rat der Religionen bcreils in ein paar anderen dculschen Stadtcn, zum Beispiel in Hannover, Frankfurt und Kbln. Da Bonn jahrzehmelang Hauptstadt war und dadurch Vicle Diplomatcn, Mitarbeiter von Botschaften, internationalen Organisationen und Verbanden hier lebtcn und leben, 15L Integration schon lange cin Anliegen der SladL und vieler Bonner BUrger Auch interreligidse Kontakte haben in Bonn schon Tradition. So wird beispielsweise seit \iclcn jahren das Gcbet der Religionen

Wahrend der Interkulturcllen Woche von allen Religionsgcmeinschaficn gemeinsam gcstallet.

Wie wird die Arbeit des Rates aussehen?

Dcr R211 der Religioncn signalisierl der BeVélkcrung: Wir setzen uns gemeinsam an emen Tisch, erarbeiten zum Bcispiel zu emem Thema cine Stellungnahme, hintcr der Wir allc stehen kdnncn. Es geht uns darum, Gemeinsamkeiten zu bcloncn, nicht das Trcnnende. Das mdchten wir durch gemeinsamc Aklivitéten und Aktionen sichtbar machen. Unsere Aufgabc sehe iCh auch clarin, die Einsicht zu fbrdern, class wir Problcme nur gemeinsam Ibsen kimncn. Dem Rat kommt damn eine Vorbildlunklion far alle Gläubigen zu. Auch sie sollen verstiirkt in einen Dialog tretcn.

Die Arbeit des Rates der Religionen 5011 also auch einen Beitrag zur Integrationspolitik in Bonn sein. Was tragen die Bahá’í dazu bei?

Die Bahá’í-Gemeinde Bonn engagiert sich seitjahren bei interkulturellen und interreligiOsen Veranstaltungen, wodurch wir Bahá’í mil anderen religiösen Gemeinden zunehmend „vernetzt“ sind, Die Bahá’í leistcn zusétzlich einen Beitrag zur Integration, indem alle Angebo[e der Gemcinde wie Kinderklassen, Jugendgruppen, Andachten und Studienkreise allen Mitbflrgern offcn stehen — ob jung Oder alt, cgal welcher Herkunft und Religion. Mit den Angeboten möchten wir uns und andere befahigen, akuvc Mitgheder der Sladtgesellschafi zu werden. Menschen lernen, der Gesellschafl zu dienen, und dies auf Grundlage gemeinsamer Werte und Zielvorstcllung, die fiber das rein Matericllc hinausgchen, Dadurch wird der soziale Zusammenhalt an der Basis, in den Nachbarschaften, gestärkt. Derzeit lernen wir dies anhzmd der Erfahrungen zum Beispic] mehrerer juniorengruppcn, die aus der Mitte unserer Gemeinde entstanden.

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DIALOG DER Reucvoum

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A Mitglieder des Vereins „Friedenstunnel — Bremen setzt ein Zeichen e. M“ neben dem Tunneleingang


A Der erste am Friedenstunnel angebrachte Mosaikbaum: die Eiche


A Schriftzug am Remberti-Tunnel in Bremen Foto: Kay Michalak

Interreligiiiser Dialog „handfest“

Wie ein Bremer Tunnel zum Friedenssymbol zwischen den Religionen wird


Zebn Jabre sind sezt den Anscbldgen vom I I. September 2001 vergangen. Genauso [cmge arbeztet die Bremer Kilnstlerzn Regina Heygster an ibrer Vision, aus einem Bremer Strafsentunnel durcb lezlnstleriscbe Umgestaltung ein Symbol der Verbzndung zwischen den Religionen zu scbaflenAus der Idee, die nacb den Terromnschldgen von damals entstand, ist ein Vorzezgeprojelet geworden mzt eigenem Verein („Frzedenstunnel — Bremen setzt ezn Zeicben e. V" , interreligiösem Dialog and vielen Veranstaltungen. 1m August wurde der „Friedenstunnel“ sogar fzlr den Deutscben Engagementpreis nomimert, der zm Dezember verlzeben wird. Beteilzgt an dem Projekt sind aucb Mztglzeder der Bremer Bahá’í—Gememde.

„Die geistige Haltung verbindet die Menschen in diesem Projekt“, beschreibt Regina Heygster die Zusammenarbeit im Verein. „Bremen setzt ein Zeichen der Verbindung zwischen den Religionsgemeinschaften“. Den Verein grundete die Grafik-Designerin als direkte Antwort auf die Anschlége vom 11. September. Unter den gut 3O Mitgliedern sind offizielle Vertreter der meisten Bremer Religionsgemeinschaften. Sie alle arbeiten gemeinsam daran, aus dem Remberti-Tunnel einen Friedenstunnel zu machen.

Nadja Niestédt vertritt die Bahá’í. Die Pressereferentin erklärt, dass das Tunnelprojekt aus zwei gleichwertigen Komponenten besteht: dem Bauvorhaben und den Veranstaltungen. „Beides ist wichtig. Das visuelle Zeichen, das entsteht, wird nur untermauert, wenn es ein Forum gibt, in dem man sich interreligiös begegnen kann“, so Niestédt. 1m Verein leme man miteinander, nicht voneinander. Und: „I(:h habe Bekanme in jeder der anderen Weltreligionen, einen so intensiven Kontakt und Austausch hatte ich vorher nie. Das ist sehr bereichernd“.

Ferdinand Rogge ist ebenfalls Mitglied der Bahá’í—Gemeinde und im Verein aktiv. „1nterreIigibser Dialog braucht ein handfestes Projekt.

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Der Entwurf der Bremer K zjnstlerin Regina Heygster

Hier wird nicht nur theoretisiert, sondern praktisch gearbeitet“, schwérmt der Rentner aus Zeven.

Form und Inhalt

Die sichtbare Umgestaltung des Tunnels begann 2006. Damals wurde ein Grofidruckbanner an der Tunnelfrontseite aufgehé’mgt. Nach umfangreichen Sanierungs— und Malerarbeiten wurde 2008 ein erstes, von Regina Heygster geschaffenes Mosaik montiert. Es stellt eine Taube mit einem SChliJssel dar als Zeichen fur Frieden und Freiheit. Weitere Mosaike folgen. Die Tunnelwéinde sollen mit den Symbolen der verschiedenen Religionen bemalt werden. „NaCh all denJahren sind wir ein ehrenamthches Wirtschaftsumernehmen geWorden unter der Prémisse: der Weg ist das Ziel“, erzéhlt die Kilnstlerin. Finanziert wird das Projekt durch Spenden und Sponsoren. Teilweise ist es schwer, diese zu finden, zudem die einzelnen Bauabschnitte und Mosaike sehr kostspielig sind. Einen fasten Termin, wann der Tunnel fertig sein wird, gibt es deshalb nicht.

Ebenfalls entstanden ist das Schulprojekt „Frieden féngt klein an. Wir machen mit. Wir setzen Friedenszeichen“, an dem schon Viele Bremer Schulklassen teilgenommen haben Bereits im ersten Jahr seien 1.200 Kinder integriert gewesen, berichtet Regina Heygster. Die Schüler befassen sich im Unterricht mit den Themen Religionen, Freundschaft und Frieden. Die entstandenen kunstlerischen Arbeiten werden im Rathaus vor dem Burgermeister den Religionsvertretem und grofSem Publikum vorgestellt. Einige Lehrer sind im Verein aktiv.

„ enn der Tunnel fertig ist, werden wir weitere Inhaltsarbeit machen“, erklärt die Initiatorin. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Méglicherweise ergibt sich bis dahin auch ein neues Projekt, das den interreligiösen Dialog sowie interkulturelle Arbeit weiterhin sichtbar und handfest macht.

Liza Gerhold

[Seite 5]Weitere Meldungen

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Ausfiihrlicher Bericht beleuchtet die Hasspropaganda gegen die Bahá’í im Iran

Am 21. Oktober 2011 but die Internationale Bahá’í—Gemeznde einen Bericht verb'fl‘entlicht, in dem über 400 Pressebeitrdge zwiscben Ende 2009 und Frilbjabr 2011 aus dem Iran analysiert werden. Es ergzbt sicb dds Bild einer systematiscben Hetz- und Hasskampagne zur Verleumdung der Bahá’í’.

Wie der Bericht „Inciting Hatred: Iran‘s Media Campaign to Demonize Bahá’ís“ zeigt, Wird die 300.000 Mitglieder zéhlende Gemeinde im Iran unter großem Aufwand démonisiert. Die Behérden streuen groteske Verschwérungstheorien, etwa class ausléndische Median wie die BBC von Bahá’í kontrolliert wurden Sie warden als Feinde des Islam gebrandmarkt und zu Sündenbécken gesellschaftlicher Fehlentwicklungen gemacht, heifét es. Niele Angriffe bauen auf einer groben Verzerrung der iranischen Bahá’í-Geschichle auf, andere verfolgen eine Strategie der Schuldzuweisung, indem die Bahá’í mit anderen vollkommen fremden Gruppen, wie den Satanisten Oder der Geheimpolizei des Schahs, in einen Topf geworfen werden“, heifSI es in dem Bericht.

Die Propaganda gegen die Bahá’í ist abgesegnet von den höchsten Fuhrungsschichten der Islamischen Republik, einschlicfSlich des obersten religiösen Fuhrers, Ali Khamcnei. Auch internationalc Menschenrechtsnormen werden verunglimpfl, genauso wic Regierungsgegner und MenschenrechLsaktivisten als Bahá’í verleumdet werden. Damit 50116 die Aufmerksamkeit von dem Ruf nach Demokratie im Iran abgelcnkt werden.

Bani Dugal, Sprecherin der Internationalen Bahá’í-Gemeinde, warm: “Die Geschichte zcigt uns, dass solche Kampagnen zu den deutlichsten Anzeichen [alséchlicher Gewalt gegen religidse Minderheiten gehören Oder im schlimmsten Fall Vorboten eines Genozids sind.“

> Der 35—seitige englischsprachige Bericht kann hier abgerufen warden: http://is.gd/j4taqS

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Heftige Kritik aus Deutschland an neuerlichen Urteilen gegen iranische Bahá’í

Dze Verurtezlung von sieben Bahá’í zm Iran zu mebrjozhrigen Haftstmfen stiefi in Deutschland auf heftzge Kritik. Dze sieben Babé’z wurden bescbuldigt, sicla zu einer staatsgefdbrdenden Vereinigung zusammengescblossen zu baben. Mzt ibrerArbeztszr das Bahá’í Institutefor Higher Education (BIHE) wollten siejungen Balm z Zugang zu béherer Bildung erméglzcben, die ihnen von Seiten des Staates verwebrt wird. Ein Revolutionsgericbt verurtezlte sie Mitte Oktober zu Halftstmfen mm trier bzuzfunfjabren.

Der Beauftragte der Bundesregierung far Menschenrechte, Markus Lbning, éiuféerte seine Besturzung angesichts des Urteils: „Ich fordere die iranische Regierung cmeut auf, Religionsfreiheit zu gcwahren, zu der sie sich vélkerrechtlich verpflichtet hat? Auch der auiSenpolitische Sprecher der SPD—Bundestags[raktiom Dr. Rolf Matzcnich, verurteilte die iranische Slaalsfuhrung: “Der Spruch des Revolulionsgerichts isl nicht hinnehmbar die darin deutlich werdcnde religidse Imoleranz uner tréglich.“

In seiner Sitzung vom 19. Oktober protestiertc der Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages gegen die „sich weiterhin verschlechternde Lage der Menschenrechte im Iran.„ Am 23. Oktober nahm die Vizeprésidentin des Judischen Weltkongresses, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, in einer Presseaussendung zu dem Urteil Stellung: „Der Iran hat sich vélkerrechthch verpflichtet, Religionsfreiheit zu gewéhrleisten. Ich appelliere an die internationals Staatengemeinschaft, den Iran endhch in die Pflicht zu nehmen“.

> http://iran.bahai.de


A Die ehemalige Prasidentin des Zentralrats der/uden in Deutschland, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, appellierte an die internationale Staatengemeinschafl‘, „den Iran endlich in die Pflichtzu nehmen“.

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[Seite 6]Professoren aus Deutschland richten Protestschreiben an iranische Regierung

46 nambufte Professoren protestieren gegen die systematiscbe Verletzung des Recbts auf Umversztcitsbzldung im lrom. „Dze universelle Achtung der Menscbenrecbte aucla auf dem Bildungsseletor und die Freibezt van Forschung und Lelare sind uns als Unterzezcbner von gmfiter Wichtigleezt„, beifit es in eznem oflenen Brief an den zmmscben Wissenscbaftsmzmster Kammn Danesbjoo. Die Achtung der Menscbenrecbte muss „als Wertekatalog für die internationale Hocbscbulzusammenarbezt gelten„.

Berlin, Oktober 2011 ~ Die an den Iran gerichtete Anmahnung der Professoren aus den Fachbereichen Politik, Rechl, Medizin, Philosophie, Pédagogik sowie Naturwissenschaften und Religionswissenschaft ist eine Reaktion auf die zunehmende Drangsalierung des Hochschulsektors 1m Iran, die sich am F311 der jimgsten Übergriffe auf das Bahá’í Institute for Higher Education (BIHE) zuspitzt. Sieben Dozenten der Einrichtung wurden Mitte Oktober von einem Revolutionsgericht in Teheran zu vier— bzw. {Unfjélhrigen Haftstrafen verurteilt. BIHE wurde inzwischen durch das iranische Wissenschaftsministerium far illegal erklärt.

„Wir fordem die soforlige Freilassung dieser zu Unrecht Inhaftierten und zugleich das uneingeschrankte Recht auf Hochschulbildung {Ur alle BUrger Ihres Landes“, schreiben die Professoren an den veramworthchen Minister Daneshdjoo.


„Die Bahá’í sind nicht die einzigen Opfer einer immer Starker umsichgreifenden Islamisierung iranischer Universitéten„ betom Prof. Ingo Hofmann, Sprecher fur Menschenrechtsfragen der Bahá’í-Gemeinde DeuLschland. ,Die iranische Regierung setzt zunehmend den Ausschluss von Bildung als Mittel ihrer Politik der Unterdrückung em. Die Absicht der Regierung, an den Universitéten eine zweite Kulturrevolu[ion zu vollziehen, betrifft auch studentische AkuvisLen, Andersdenkende, missliebige Professoren Oder Menschenrech[sverteidiger Die Bahá’í—Gemeinde Deutschland begrufSt daher sehr, class sich diese namhaften Professoren far die Verteidigung des Menschenrecth auf Bildung und Achtung vor Minderheiten einsetzen. Die Bahá’í 51nd nur ein Beispiel, wenn auch das drastischste“, so der Sprecher.

Beobachter registrieren nichL erst seit der zweilen Amtszeit Président Ahmadenidschads umfangreiche Séuberungsaktionen an iranischen Universitéten. Verantworthch dafur ist das iranische Wissenschaftsministerium, das Forschung und Lehre geméffi der ideologischen Ausrichtung des Regimes bis hm zu Zwangsexmatrikulationen und Emlassungen dirigiert. Es arbeitet eng mit dem Geheimdienstministerium zusammen, das misshebige Studenten und Professoren uberdies unter Druck setzt. An den Universitéten selbst sorgen berUchtigte Ordnungskomitees ftlr die Durchsetzung strenger Kleiderordnung und Geschlechtertrennung. Bildungsforscher sehen in der staatlichen Repression den Grund fUr einen anhaltenden Qualitétsverlust iranischer Forschung und Lehre.

Die herrschende Staatsdoktrin 1m Umgang mit den uber 3001000 Bahá’í 1m Land sieht vor, dass Bahá’í „Von Universitéten verWiesen werden, entweder 1m Aufnahmeverfahren Oder während des Studiums, sobald bekannt wird, class 516 Bahá’í 51nd, Dies belegt das 50g. Golpeygani-Memorandum, (1215 aqun[rag des Obersten Fuhrers, Ali Khamenei, und des damahgen Présidemen Rafsanjani durch den Obersten Rat der Iranischen KulturrevoluLion (ISRCC) 1m jahr 1991 formuhert wurde. Es diente danach als Grundlage fUr zahlreiche Entscheidungen, Bahá’í aus Universitäten zu entfemen.

A Zu vier bzw. flinf/ahren Haftstrafe verurteilte Dozenten des Bahai Institute for Higher Education (BIHE) im Iran. (obere Reihe, v.I.nr.) Mahmoud Badavam, Ramin Zibaie, Riaz Sobhani, Farhad Sedghi

(untere Reihe, v.1.n.r.) Noushin Khadem, Kamran Mortezaie und Vahid Mahmoud] > WWW.bahai.de

> www.bicorg

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[Seite 7]

Seine Exzellenz

Kamran Daneshjoo, Minister für Wissenschaft, Forschung und Technik Islamische Republik Iran

Exzellenz,

als unterzeichnende Hochschulprofessoren stellen wir fest, dass die Férderung von Bildung bis zum Hochschulstudium zu den höchsten Kulturgfltern eines jeden Landes zéhlen muss. Sie legt den Grund far Entwicklung und Wohlfahrt eines jeden Volkes.

Deshalb sind Wir schockiert über die NaChriCht, dass in Ihrem Land — einer der éltesten Kulturnationen der Menschheit — höhere Bildung jungen Menschen verschiedener Gruppierungen von Staats wegen verwehrt wird. Unter ihnen sind eine Vielzahl von Bahá’í—Jugendhchen, die seit über drei jahrzehnten systematisch durch die Behérden Ihres Landes am Hochschulstudium gehindert werden. Die von den Bahá’í gegrundete informelle Ersatzeinrichtung „Bahá’í Institute of Higher Education“ (BIHE) wurde jungst für illegal erklärt. Gegen sieben ihrer bereits im Mai diesesjahres inhaftierten Dozenten und Leiter wurden vor dem Revolutionsgericht in Teheran V01„ wenigen Tagen vier bzw. fimfjährige Haftstrafen er1assen — dem Vernehmen nach wegen angeblicher „regimefeindlicher Tétigkeiten“.

Wir fordern die sofortige Freilassung dieser zu Unrecht Inhaftierten und zugleich das uneingeschrénktc Recht auf Hochschulbildung fi'jr alle Burger Ihres Landes, im Einklang mit von Ihrem Land ratifizierten internationalen Norman, die „das Recht eines jeden auf Bildung“ anerkennen (Artikel 13 ICESCR) und es Staaten untersagen, „einer Person Oder Personengruppe den Zugang zum Unterricht - gleichviel welcher Art Oder Stufe — zu verwehren“ sowie diese „auf einen niedrigen Bildungsstand zu besehrénken“ (UNESCO-Übereinkommen gegen Diskriminierung 1m Unterrichtswesen, Paris, 14. Dezember 1960).

Die universelle Achtung der Menschenrechte auch auf dem Bildungssektor und die Freiheit von Forschung und Lehre sind uns als Unterzeichner dieses Briefes von größter Wichtigkeit. Sie müssen nach unserer Überzeugung auch als Wertekatalog fur die internationale Hochschulzusammenarbeit gelten, zu der seitjahren auch enge und geschétzte Bande zwischen zahlreichen Hochschulen Ihres Landes mit Partnerhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland zéhlen.

Unterzeuhncr:

Pro . Dr. U. Backes, HannahAArendLilnintut für Totalitarismusforschung, Tech msche Universitét Dresden

Pro . Dr. D. Bauer, lnslitut fUr Physik, Universität Rostock

Prof. Dr. A. Blane, Institul {Ur Polinkwissenschah, Universitét Duisburg~Essen

Pro . Dr. M. Dreyer, 1115mm fL‘1r Politikwissenschafl, FriedriCh-SchüleriUniveri

suéfljena

Pro . D11}. Engels, Institut far Organische Chemie und Chemische Biologic,

Goclhe-Univcrsilm Frankfurt

Pro . Dr. KrP. Fritzsche, Instilul fur Polikikwissenschalt, OlloivoniGuerickci

Universitm Magdeburg

Pro . Dr. M. Gobcl, Geschihsfflhrender Direklor Institut far Organischc Chc mic und Chemische Biologic, Goethchnivcrsnat Frankfurt

Pro. Dr R. Gréschner, Lehrstuhl {Ur Offenlliches Recht und Rechtsphilosm

phia Friedrid}SchüleriUniversitätjena

Pm. Dr. med. P. Hadji, Universiléilsklinikum Giessen und Marburg GmbH,

Phi ip JsiUniversiLa’t Marburg

Pro . Dr. j. Ev. Hafner, Institut [Ur Religionswisscnschafi, Universität Potsdam

Pro . Dr. A. Haratsch, Lchrstuhl fUr Deutschcs und Européiisches Verfassungg

und \rcrwahungsrechl sowie Volkerrecht, chuniversitm Hagen

Pro . Dr. A. Hartmann, Geschéfisfuhrender Direktor, Seminar {Ur Volks unde/Européische Ethnologie, Westfalische Wilhelms-Universitfil Mimster

Pro. Dr. 1. Hofmann, Helmholtzllnstitut jena und Institut fur Angewandle

Physik, Goelhc—Univcrsitat Frankfurt

Pro. Dr. em. E. Kankelcil, Instilul [Ur Kemphysik, Technische Universität

)armsladl

jr0 I Dr. em. j. Kiefer, Strahlenzemrum,jL1smsiLiebigiUniversitét Giefien

3m 1 Dr. M, Kilian, Lehrsluhl fur Ofiéntliches Recht, Finanz- und Umwehrecht,

vol er, und Europarecht, Martin-Luther-Universi[él H31167Wittenberg

jr0 . Dr. mull. N. Knoepffler, Lehrstuhl fur Angewandte Ethik, Friedrich SchüleriUniversitétjena

ro . Dr. P. Kunzmann, Ethikzemrumjena, Friedrich-Schüler—Universil2'11jena

3rof. Drv em. K. Ludicke, lnstitul fur Kanonisches Recht, Westfélischc Wil lclms-Universitét thster

Prox. Dr. S. Magen, Lchrstuhl fUr Offemliches Recht, Rechtsphilosophie und

Rec nsokonomik, Ruhr—Universilé‘lt Bochum

3m . Dr. J. Maruhn, Institut fUr Theoretische Physik, GoetheiUniversiLét Frank urL

)r0 1 Dr. E. Matthes, Lehrstuhl {fir Padagogik, Universität Augsburg

)rof. Dr. E. Mcilhammer, Lehrsluhl [fir Padagogik, UniversitéL Augsburg

Jmf. Dr. U, Meixncr, Institut fm Philosophie, Universilét Augsburg

Drof. Dr. j. Meyer—ter—Vehn, MaX-Planckilnstitut {Ur Quantenoptik, Technischc niversitéil Mimchen

3rof. Dr. cm. R.»E. Mohrman, Seminar {Ur Volkskunde/ Europaische Ethnolo gic, Weslialische WilhelmsUniversitm Munster






M; E N $5944 519 M&HT. E

Prof. Dr. cm. H. Moschlaghi, Kalholische Fachhochschule fur SozialVVcse11, Freiburg

Pro . Dr. W.—U. Muller, Insmut [Ur medizinische Strahlenbiologic, Universilm Duisburg-Essen

Prof. Dr. P. Mulser, lnstitut fm Angewandte Physik, Technische Universitm Darmstadl

Pro '. Dr. iur. J. Oebbeckc, Gcschäftsfuhrcnder Direktor, Kommunahvisseni schafihches Insmul, Lehrstuhl fur Offenthches Rccht und Verwaltungslehrc, VVestfühschc Wilhelms-Univcrsitél thster

Pro . Dr. C. Pfeiffer, Direkmr, Kriminologischcs Forschungsinslilul Niedersachi sen e.V.

PD. Dr. M. Perkams, Institut fur Philosophie, FriedriCh-Schüler—UniversiléiLjena Pm '. Dr. A. Prcngel, Institut fUr Grundschulpadagogik, Universimt Potsdam Pro . Dr. em G. Rbpke, Institut fur Theoretische Physik, Universilél Rostock, Mitghed der Séchsischen Akademie der Wissenschaften

Pro ‘. Dr. M. Roth, Institut fLlr Kemphysik, Technische Universilm Darmstadt Pro. Dr. S. Scharrer, Fakullal [Ur Sozialwissenschaften, Evangelische Hochschule NUmbcrg

Pro . Dr. H. Scheilhauer, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, Freic Universitét Berlin

3r0 ‘ Dr. Lheol. Dr. phil. T. Schirrmacher, Rektor des Marlin Bucer Seminars, Dircklor des Imemalionalen Instituts far Religionsfreihcit der Weltweitcn Evangelischen Allianz

jr0 . Dr. P.-P. Schnierer, Anglistisches Seminar, RuprechtiKarlS-Universit2H Heidclberg

’1'0 . Dr. cm. F4 Sobhani, Instilul [fir Iranistik, Freie Universitét Berlin

9m I Dr. 1. Spiecker, gen. Déhmann, Institut fur lnformalions— und Wirtschattsi rccht, Zentrum fur Angewandle Rechlswissenschafl (ZAR), Karlsruher Institul Ur Technologie (KIT)

)ro. Dr. U. Spuler—Stegemann, InsLiLul [Llr Orientalistik Philipps—Universitfit Marburg

jr0 . Dr. U. Steinbach, Lehrbeauhragler, Zentrum {Ur Nah- und MiltelostStudien. PhilippsiUniversität Marburg

r0 . Dr. Dr. h.c. em. C. Streifer, Universitätsklinikum Essen, Universital Duisaurg—Essen

jrof. Dr. C. Thics, Philosophische Fakuhét, Universitét Passau

3m 1 Dr. med H. Towfigh, St. Barbara-Klinik Hamm, Universiliil EsseniDuisburg . rof. Dr. Dr. h.c. E.-U. von Weizsilcker, CoiChair, International Resource Panel, N 3P

Pro '. Dr. H. Welzer, Direktor, Center for Interdisciplinary Memory Research am Kul urwissenschafilichen Institut Essen, Universität Witlcn/Herdecke

Pro. Dr. M. Winkler, Lehrstuhl [Ur Allgemeine Pddagogik und Theorie der Sozialpéidagogik, FriedrichiSChilleriUnivcrsité[jena



K; ‘1 ONE COUNTRY

3/2017 - Seite 7

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„Der iranische Pastor Yousef Nadarkhani 5011 seinem Glauben abschwären — sonst wird er gehéngt. Nicht der einzige Fall von WillkUr“, schreibt Evelyn Finger in der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Um in Iran in die Muhlen derjustiz zu geraten, muss man ja nicht Konvertit sein Oder zu einer religidsen Minderheit wie den Bahai, den Juden, den etwa 80.000 Christen Oder den 7 bis 8 Millionen Sunniten gehören (die in Teheran keine einzigc Moschee haben). Apostasie als Straftat ist aber besonders perfide, weil 516 so breit auslegbar ist.“ DIE ZEIT, 20.10.2011

Bahá’í aus dem Rhein—Main-Gebiet haben zusammen mil Amnesty International auf dem Darmstédter Luisenplatz gegen die Verfolgung der Bahá’í in der Islamischen Republik Iran protestiert. Daruber schreibt das Darmstédter Echo:

„Unsere Arbeit richtet sich gegen Menschenrechtsverstofie weltweit, und davon 51nd eben auch die Bahá’í im Iran betroffen“, erklärt Dieter Grfinewald von AI. Die Bahá’í sind eine Religionsgemeinschaft mit Ein—Gott—Glaube, die im 19. jahrhundert entstand. Konkret wol1en die Demonstramen Aufmerksamkeit schaffen für die sieben Représemanten der iranischen Bahá’í—Fuhrungsriege, die im letztenjahr zu Haftstrafen V011 jeweils 2O jahren verurteilt wurde. Auch sieben Bahá’í—Dozemen sind derzeit im Iran inhaftiert.“

Darmstfidter Echo, 19.10.2011

Der „rehgibse Feind“ 1m Blick des iranischen Unterdrflckungsapparates. Richard Herzinger macht in der Online—Ausgabe der Zeitung „Die Welt“ auf das Schicksal des im Iran zum Tode verurteilten Pastors Youcef Nadatkhani aufmerksam:

„Sogenannte Neuchristen - also Apostaten, die sich vom Islam losgesagt haben — sind nicht die einzige Glaubensgruppe, die 1m Iran

in jtmgster Zeit mit verstérkter Harte verfolgt wird. Nach Einschétzung von IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessemhin haben seit der Amtsubemahme von Staatsprésidem Mahmud Ahmadinedschad im jahre 2005 die heftigslen Verfolgungen wohl die Anhénger der Bahai—Religion erdulden müssen. Auch die innermushmische religidse Strömung des Sufismus wird im Iran seit einiger Zeit massiv als “unislamisch„ drangsaliert...“

Die Welt Online, 14.11.2011

In einem Interview mit der Frankfurter Rundschau spricht der Bestellerautor Navid Kermani von semen iranischen Wurzeln und dem Leben seines Grofivaters als Vorlage {Ur semen neuen Roman. Dieser besuchte eine amerikanische Schule in Teheran:

„Es isl nahezu vergessen, dass die Amerikaner bis weit ins 20. jahrhundert zunächst als Befreier wahrgenommen worden sind. Viele Mitstreiter von Premier Mohammad Mossadegh, auch Mitglieder seines Kabinetts, waren Absolventen der Amerikanischen Schule in Teheran. Mein GroEvater ist auf diese Schule gegangen, und er kam dort hin als sehr traditionell erzogener Muslim. Und plötzlich [rifft er auf Juden, Christen und Bahai. Das stellt den Glauben des 13-jährigen komplett in Frage, aber er erlebt es auch als neue Freiheit.“

Frankfurter Rundschau 27.09.2011

Bericht über ein Stadtfest in Frankfurt:

„Fur Klein und GrofS gleichermafien unterhaltsam war ebenso der Auftritt der Tanztheater—Gruppe „People’s Theatre“, organisiert von der Bahai-Gemeinde, dem Lions-Club und der Gemeinde Kräftel. Mit Tanz und Elementen der Pantomime setzten sich die jungen Karlst1er mit Themen wie Gewalt Oder Rassismus kritisch auseinander. Die Truppe [ritt ansonsten haufig in Schulen auf.“

Internet: Frankfurt Live.com 16.09.2011

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15. 1. 2012

Forum Langenhain, 16.00 Uhr, Vortrége und Diskussion:

„Das Streben nach (Slack — Antworten verschiedener Religionen“

mil: Esther Ellrodt—Freiman, Delegierte der Judischen Gemeinde im Rat der Religionen in FrankfurL/M, Dr. Ulrike Elstrjer, evangelische Pastoralpsychologin, Tillmannjossé, Coach, Familientherapeut, Psychotherapeut, Sozialpédagoge, Lehrtherapeut u. a. an der FH Worms

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Die Veranstalmngfindet im Verwaltungsgebdude am Europciischen Bahá’í-Haus der Andacht, Eppsteiner Str. 89, 65719 Hojheim-Langenhain, statt.

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