World Religions Summit
in Kanada — Interview
mit Uta von Both
3; m, » „ Aktuelle Meldungen aus Deutschland und
weltweit
Menschenrechtsaktivisten protestierten gegen "Willkiirakt"
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N eugelesen:
"Integration als Herausforderung und Chance“
Pressemeldungen und Termine
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Susanne Tamas, Mitre, vertrat beim World Religions Summit 2010 die Bahá’í-Gemeinde Kanadas. Links von ihr s/tzt RabbinerAdam Scheier vom Canadian jewish Congress, and rechrs von ihr Commissioner William W Francis, Territorial Commander der Heilsarmee in Kanada und Bermuda.
Fora: Louis Brunet
Weltreligionen rufen GB-Staaten zu
Armutsbekfimpfung, Frieden auf
Die Staats- mzd Regierzuzgscbq/S der acbl uicbtfigszen W’zrtscbqflsnationen der Welt mzisswl bei derArmulsbeleéimpfzmg, (ler Becndigzmg gewaltsamer K(mflilete souie I'm Klimuscbutz „beberzt Fzlbrzmg englrezjbn mzd Izntscbeidmlgen treflen“. Dies forderten 1’07‘ dcm jlingsten G8—G1pfel zm Ieanadiscben Toronto 6171 Verbund unterscbzedlzcbster religiöser T mdztzmzen. Der World Religions Summit 110m .23. um] 24.jum in Winmpw brachte alle grig'l‘seren Weltrelzgionen zusammen.
Winnipeg, Kanada , „Wir [ordern die polilischen Fuhrcr dazu aul, sich vorrangig um die Vcrlctzlichslcn umcr uns zu kummern, al Klimaschutz und
lcn mum um unscrc Kinder, gemeinsam dic unmcnschlichen GcilSeln von Armut und Ungcrcchligkeit zu bckamplcn und den Schulz unscrcr gcmcinsamcn UmwelL, der Erdc, zu [Ordern“, hictS cs in der Schlusserklarung dcs drciliigigcn World Religions Summit 2010, “Indcm wir unscrc gcmcinsamc Mcnschhchkcn Lmd das Gchot, LIHC Mcngchen wUrdcvoH zu bchandcln, ancrkcnncn, hcsliiligcn wir, dass kein Mensch mchr oder \xcnigcr wcrt 15L 315 cm andercr.“
D215 dicsjahrigc Trclicn der \\clt1‘cligionen war dds scchslc im \hrlcld cincs (18-61pr15. Mchr als achlzig Tcilnchmcr Lmd Tcilnchme ii 9'
rinnen aus über zwanzig Léndern und aus a1len groféen Weltrehgionen nahmen tefl, darun[er auch erstmals Vertreter der Bahá’í-Gemeinde. Aus Deutschland waren unter anderem der Aachener Weihbischofjohannes BUndgens far die Deutsche Bischofskonferenz sowie Oberkirchenrat Dr. Martin Affolderbach fUr die Evangelische Kirche in Deutschland anwesend. Uta von Both nahm als Mitglied der Baha’iGemeinde Deutschland ebenso teil Wie auch Bahá’í aus fimf weiteren Léndern.
[ion von 32 Christhchen Konfessionen getragen wird. So gében ihm seine Gespréchsparmer aus der Politik oft zu verstehen, dass sie zwar grundsétzlich mehr Geld zur Bekémpfung der Armut auszugeben bereit sind. Ohne weitere politische Unterstmzung könnten sie dem jedoch nur selten folgen.
„Wir leben in einer sehr kritischen geschichthchen Phase“, éufSerte sich auch seine Heihgkeit Aram 1., Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche aus dem Libanon. „1Ch glaube, es ist Wichtig, Gemeinschaften zu schaffen. Es geht nicht nur um ein friedhches Nebeneinanderherleben. Es geht darum, integrierende Gemeinschaften aufzubauen mit echter Vielfah, andere zu respektieren und zu akzeptieren und mit ihnen zusammenzuleben. Wir mussen der G8 und der Welt berichten, dass Wir nicht nur miteinander sprechen, sondern zusammen am Aufbau von echten Gemeinschaften mitwirken“, hob Aram I. die R0116 der Religionen hervor.
Die weltweit über fimf Millionen Anhénger umfassende Bahá’í-Gemeinde war mit Vertreterinnen und Vertretern aus sechs verschiedenen Landern anwesend: neben Kanada waren dies Frankreich, Deutschland, japan, Groberitannien und die USA. „Wir sind davon Überzeugt, dass Diskussionen um Armutsbe kémpfung und Umweltschutz sowie Fragen von Frieden und Sicherheit um eine geistig-spirituelle Dimension erweitert werden milssen“,
A (v.1.n.r.) Rev. Dr. Karen A. Hamilton, Generalsektrarin des Canadian Council of Churches, S.H. Swami Paramatmananda Saraswati und SwamiAvdheshanand Giri, Hindu Dharma Acharya Sabha
Foto: Louis Brunet
Der Generalsekretér des Treffens und ehemalige Vorsitzende der evangelischen United Church of Canada, Dr. james Christie, begrundete den Aufruf der Religionen an die Staatsund Regierungschefs damit, class 516 Staaten vertréten, die in der Welt den Wirkungsvollsten Wandel erzeugen könnten. „Es ist eine TatsaChe, dass diese Nationen Geld und Einfluss haben und etwas bewegen können“, 50 Christie
Die Religionsgemeinschaften nahmen ebenfalls sich selbst in die Pflicht. Religiöse Gemeinschaften mfissten eine größere R0116 in der Offenthchkeit spielen, hiefi es beispielsweise. Wenn sie ihre sozialen Anliegen auf eine politische Ebene bréchten, dann sollten sie demgegenuber ihre eigenen Bemuhungen an der Basis verstärken. Jim Cornelius von der Canadian Foodgrains Bank hielt es far notwendig, dass religiöse Gemeinschaften ihre Anhénger besser motivieren, den notwendigen „politischen Raum“ zu schaffen, in dem Politiker soziale Themen aufgreifen kOnnen. „Politiker sagen ganz offen zu mir: Wenn iCh me, was Sie sagen, werde ich nicht mehr lange in meinem Amt sein“, so Cornelius, dessen Organisa sagte Susan Tamas, Direktorin des Office of Governmental Relations der kanadischen Bahá’í-Gemeinde. „Wit wollen einen Raum schaffen, in dem die Entscheidungstréger aus der Politik reflektieren und langfristige Entscheidungen far das Gemeinwohl treffen können, anstatt kurzfristigen und nationalen Interessen zu folgen.“
Susan Tamas begründete die Teilnahme der Bahá’í am World Religions Summit damit, dass sie da seien, um zu lernen. „Denn diese Themen sind komplex und wir mussen lernen, was andere Religionen dazu sagen“, meinte 516. So hatte die kanadische Bahá’í—Gemeinde zum Auftakt des Gipfels ein Kolloquium über die Menschenrechte auf Religions- und Glaubensfreiheit veranstaltet. Bei der Veranstaltung in Winnipeg trugen Vier Fachleute aus Vier verschiedenen Religionen ihre Expertise vor (Vgl. den nachstehenden Bericht auf S. 4).
> Die Schlusserklärung online:
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[Seite 3]World Religions Summit — Interview mit Uta von Both
Dze Psychologm Um von Both lebt und urbatet zm westfciliscben Hagen. Neben ibrem Beruf ist die Bahá’í als „leontinentale Bemterin fur Europa“ sehr vie] zm 171- und Ausland unterwegs. Kontznentale Bemter werden vom Universalen Hams der Gerechtigkeitftlr ezne ffinficibrige Amtszezt ermmnt. Ibre Funktzon lzegt u. a. in der Lenkung und Bemtung der nationalen und lokalen Bahá’í-Gemeznden. Wze es dazu leam, dass Bemterin von Both aucb am World Religions Summit in Winnipeg tetlnebmen leonnte, berichtet sie selbst in eznem [eurzen Interview
ONE COUNTRY: Sehr geehrte Frau von Both, Sie waren eine von über 80 Teilnehmerlnnen am „World Religions Summit“ diesen Juni in Kanada. Wie kam es dazu? Wurden Sie direkt eingeladen?
Uta von Both: Das Universale Haus der Gerechtigkeit hatte mich gebeten, als Vertreterm der deutschen Bahá’í—Gemeinde an dem Summit teilzunehmen.
Es waren flinf Vertreter aus den G8—Lémdem als Delegierte zu dem Summit eingeladen. Aus zwei Léndem könnten die beiden vom Universalen Haus ausgewéhlten Personen leider nicht teflnehmen.
ONE COUNTRY: Ein Treffen zwischen den Fuhrungspersénlichkeiten aller Wehrehgionen — wie haben Sie die Atmosphére empfunden?
Uta von Both: Die Atmosphére war sehr aufgeschlossen und gekennzeichnet von dem Bemuhen, gemeinsamen Konsens zu erzielen. Die wesemhchen Themen waren die Wahrung der Menschenrechte, der Schutz der Umweh und die Überwindung der Armul.
ONE COUNTRY: Die Bahá’í glauben an die Einheit aller Religionen und untersuitzen den interreligiösen Dialog. Nicht 3116 Religionen stehen anderen Glaubensgememschaften so offen gegenuber. Gab es diesbeztngiCh Konfliktpotemial? War es schwer, zu einem Konsens zu kommen?
Uta von Both: Es gab keinerlei Konfliktpotential, ganz 1m Gegemeil: Wir Bahá’í, auch wenn wir nur 6 Personen waren, wurden sehr intensiv in Gespréche mit eingebunden und waren eine wahrnehmbare Größe.
ONE COUNTRY: Eine der Ideen, die auf der Konferenz entwickelt wurde, lautet, dass religiöse Gruppen eine größere R0116 in der Of
A (v.1.n.r.) Dr. Charles Reed, Bischofvon Croydon; Uta von Both; [Urgen Reichel, ReferatsFotos auf dieser Seite: Dr. M. Affolderbach
[eitung Entwicklungspolitischer Dialog EED
femlichkeit einnehmen müssen, so 516 sich wirkhch den sozialen Fragen auf politischer Ebene widmen onen. Gleichzeitig sollen sie ihre eigenen Bemuhungen an der gesellschaftlichen Basis verdoppeln. Wie kann these Doppelrolle konkret aussehen? Gibt es schon Beispiele daftlr?
Uta von Both: Der Konsens war, dass alle Religionsgemeinschaften die Verpfhchtung haben, Vorurteile abzubauen und sich auf Gemeinsamkeiten zu konzemrieren. Das Ziel des Summit warja, dass wir alle gemeinsam auf Gemeinsamkeiten schauen und die Mitgheder der verschiedenen Religionen aufeinander mehr zugehen sollten. AHe Teilnehmer waren darauf bedacht, die selbstverständhche Achtung jedes Erdenbfirgers in den Mittelpunkt der Bemuhungen der verschiedenen Religionsgemeinschaften zu stellen.
Nachstes jahr wird der Summit in Frankreich stattfinden, und die Bahá’í-Gemeinde wird erneut mit eingebunden sein.
— Interview: Liza Gerhold
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Religionsfreiheit — ein Thema am Vorabend des World Religions Summit
WINNIPEG, Komada — Religion wird 61qu weiterbzn eine gewzchtzge Rolle in den internationalen Bezzebungen einnebmen. Wenn sie aber einen forderlzcben undpositiven Einfluss haben sol], damn muss ibre Freibezt gescbzitzt blezben. Dem; in einer globalisierten Welt, in der Konsumismus immer after omf religz'ésen Fundamentalismus trzfi‘t, erfcibrt alas Reclat des Einzelnen emf Sucbe und Annabme religiöser Wabrloezt eine neue Bedeutung. Darin waren szcb die Facbleute auf dem Podium des Seminars zur Relzgzonsfrezheit ezm'g.Am 21. juni, dem Vorabend des World Religions Summit, lud die kanadiscbe Bahá’í—Gemeznde nacb Winnipeg, um vzer verscbiedenen Experten der Religionsfrezbeit aus vier verscbzedenen religiosen Traditionen ezn Podium zu bieten.
„Trotz der Vielen Beitrége, die über den Tod der Religion geschrieben wurden, bleibt Religion eine lebendige Kraft auf der Suche moderner Gesellschaften mach Orientierung — und ein beeindruckender RUCkhalt fur Frieden und Wohlergehen“, sagte etwa Gerald Gall, Rechtsprofessor an der Universitét von Alberta in Edmonton. „Wenn die positive R0116 der Religion erst einmal als solche anerkanm ist, dann ahnen wir, dass die Gesellschafl die Freiheit der Religion vor jeghchem Angrilf auf ihre Unverletzlichkeit schutzen muss. Dies ist sozusagen eine Frage der Menschenrecht6“, sagte Gall, der selbsl derjfldischen Gemeinde angehört.
janet Epp Buckingham vom Laurentian Leadership Centre der christhchen Trinity Western University in Ottawa sah in Religion eine GrOBe, die erstens zu moralischem Handeln ermutigt und zweitens Opferv und Dienslbereilschaft befbrdert. „Religion ist uberaus wichtig far den Einzelnen, die Gemeinschaft als auch fur die Gesellschaft im allgemeinen“, sagte sie, „Lrotzdem sie oftmals eher als kontrovers betrachtet wirdf Buckhingham und ihre Kollegen auf dem Podium waren sich einig, dass Gewalt und Hass zwar im Namen der Religion begangen werden, sie Vielmehr abet ein Ergebnis von Kémpfen um Macht und naturhche Ressourcen sowie von wirtschafthchen und ethnischen Gegensétzen sind
So fuhrte Buckingham die wachsenden Spannungen zwischen Christen und Muslimen in Indonesian an. „Das uberrascht, denn beide Gruppen haben über Viele jahre eigentlich friedhch Seite an Seite gelebt. Jedoch haben die Christen einen anderen ethnischen Hintergrund, denn 516 51nd ursprUnghch mehrheithch aus China Und 516 51nd wohlhabend und warden es immer mehr.“ Was in den Medien nun als Religionskonflikt beschrieben wird, hat in Wahrheit mehr miL wirtschafthchen und ethnischen Spannungen zu tun, meinte die Direktorin des Laurentian Leadership Centre. Bevor man also vorschnell die unterschiedlichen Religionen fur die Spannungen verantwortlich mache, lohne sich ein thk auf die sozialen und Wirtschafthchen Verhéhnisse.
Die fruhere Umweltmimsterin des Irak, Dr. Mishkal A1 Moumin, berichtete, wie schiitische und sunnitische Gruppen in dem Bagdader Stadtviertel Sadr City Wahrend eines Umweltprojekts zusammenarbeiteten, obgleich es eigenthch hiefi, sie bekriegten sich. „Zu dieser Zeit gab es in Sadr City kaum frisches Wasser und keine richtige Kanahsadon“, sagte die Muslima A1 Moumin, die heute in Washington als Direktorin der Woman and Environment Organiza 3/2010 . Seite 4
Lion arbeitet. „Um den Bedurfnissen gerecht zu warden und obgleich beide Gruppen sich 0ft wegen anderer Themen bekémpflen, machten Sunnis und Schüten diesmal eine Zusammenarbeit méghch. Beide Seiten brauchten eben das Gleiche.“ Frau A1 Moumin zeigte sich davon Überzeugt, dass es oft solche Problems 51nd, Wie der Mangel an Wasser und fehlende Hygiene, die Menschen dazu veranlassen, schliefihch Gewalt auszuuben. ES 561 nicht notwenchgerweise die Religion.
Auch Payam Akhavan, Volkerrechtsprofessor an der MCGiH—Universitét in Montreal, kritisierte, dass in der Vergangenheit aqu oft die Religionen fur Gewah verantworthch gemacht wurden. Damit sei fakusch verséumt worden zu sehen, dass gerade die materialistischen Ideologien fur weitaus mehr Tote verantworthch gewesen seien als alle Religionskriege zusammen, sagte er. Der ehemalige Rechtsberater an den Internationalen Strafgerichtshéfen fur das frUhere jugoslawien und Ruanda sieht in der Moderne nicht notwendigerweise einen Fortschrm der Humanitét. Es seien die materialistischen Ideologien des vergangenen jahrhundens gewesen, die die Vorstellungswelt von Abermilhonen von Menschen in den Bann gezogen hätten, so Akhavan. „Wir haben in der Moderne den Massenmord perfektioniert und ihn zu einer neuen und unerhörten Geltung verschafft.“ Der Holocaust der Nazis und die Séuberungen in der Sowjetunion zeigten, wie sehr die „Versprechen der Modeme“ versagt hatten. Die Menschen dachten, dass „der Gebrauch rationaler Fähigkeiten Fortschriu und Freiheit sicherstellen Wurde“. Stattdessen bekamen wir, so Akhavan, „staatlich finanzierte, industriell genormte und gut durchdachte Massenmérder“. Heute habe die Ernfichterung über Religion hauptséchhch zu einem vom Konsum geleiteten globalen Kapitalismus gefuhrt, den schon Benjamin Barber 2115 „MacWorld“ bezeichnete — was gleichbedeutend sei mit „dem Raub unserer Menschenwürde, indem man uns auf Bandel von Gelfisten reduziert.“ Akhavan nahm auch Bezug auf Barbers Begriff des „Djihad“ ~ eine ruckwértsgewandte Ideologie des umsichgreifenden religiösen Fundamentahsmus, der 1m westhchen Materialismus einen moralisch Verfall erkenm. „Die Herausforderung, die sich uns stellt, ist, einen Weg zwischen diesen beiden Extremen zu finden.“
Payam Akhavan zeigte sich uberzeugt davon, dass dieser Weg nur dann gefunden werden könne, warm echte Rehgionsfreiheit gewéhrleistet werde. Dies beinhalte die Suche nach religiöser Wahrheit als auch das Prufen dieser Wahrheit. „Not tut eine Spiritualitét, die uns nicht nur die Mbghchkeit gibt, uns gegenseitig zu [olerieren Es bedarf auch des Aufbaus einer Gemeinschaft aus Gläubigen, die die offensichthchen Unterschiede transzendiert.“
A (v.l.n.r.) Dr. MishkatAl Moumin, Prof. Payam Akhavan, Dr. janet Epp Buckingham, Prof. Gerald Gall
[Seite 5]Weitere Meldungen
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Religionsfreiheit Für iranische Bahá’í gefordert
In einer Stellungnabme hocbmngzger Vertreter des religiösen lebens in Grojgbrztanmen wzrd die Verurtezlung der sieben filbrenden Mitglieder der iraniscben Bahá’í-Gemeznde als eine „scbwerwzegende Verletzung des Menscbenrecbts auf Religionsfreibeit“ benmmt. Die iranischen Behérden bcitten die funchinner und zwez Frauen trotz derAufforderung der internationalen Gemeznschaft, bumamtcire und rechtlicbe Standards einzubalten, „ausschliefilicb aufgmnd ibres Glaubens“ verurtezlt.
London, 6. Oktober 2010 - Die Haftstrav fen gehörten in einen größeren Kontext von schwerwiegenden Verfolgungen, denen die iranische Bahá’í—Gemeinde seit vielenjahren ausgesetzt seien, heifSt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die unter anderem von Erzbischof Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury und oberster Bischof der anghkanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Vincent Nichols, rémisch—katholischer Primas von England und Wales und Vorsitzender der britischen kathohschen Bischofskonferenz, Grofirabbiner Jonathan Henry Sacks, geisthches Oberhaupt des grdfiten Synagogenverbandes in Grofibritanmen und Chief Rabbi 0f the United Hebrew
Congregations of the Commonwealth, sowie Shaykh Ibrahim Mogra, beigeordneter Generalsekretér des Muslim Council of Britain und Vorsitzender der interreligiösen Vereinigung Religions for Peace UK, unterzeichnel wurde.
„Wir sehen dies als schwerwiegende Verletzung des Menschenrechts auf Religionsfreiheit und fordern die iranische Regierung auf, ihre Verpflichtungen gemäß Artikel 18 der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte der Vereinten Nationen nachzukommen, den Fall nochmals zu uberprufen und sicherzustellen, dass die Behandlung der Gefangenen der Gerechtigkeit und Rechtsstaathchkeit entspricht, wie in der iranischen Verfassung niedergelegt“, schrieben die Spitzenvertreter der britischen Kitchen und Religionsgemeinschaften.
„Wir rufen alle Regierungen und Menschen guten Willens auf, die iranischen Behérden aufzufordern, diese Entscheidung zu überdenken und die Drangsalierung der Bahá’í—Gemeinde einzustellen“, hiefS es weiter. „Wir fuhlen in dieser schwierigen Zeit mit der Bahá’í—Gemeinde und hoffen, dass die sich ausWeitende und wachsende internationale Sorge die iranischen Behérden dazu veranlassen wird, diese offenkundige Ungerechtigkeit zu korrigieren.“
Dr. Kishan Manocha, Sprecher der Baha’iGemeinde in Grofibritannien, dankte fUr die gemeinsame Stellungnahme der Kitchen und Religionsgemeinschaften. „Wir sind von dem Mitgefilhl und der Solidaritét, die die religiösen Fuhrer Grofibritanniens fUr unsere bedréngten Glaubensbruder und —schwestern 1m Iran geäußert haben, tief ergriffen“, sagte er.
> www.bicorg
Menschenrechtsaktivisten protestierten
gegen „Willkiirakt“
Die zwanzigjdbrzge Haftstmfe, zu der die sieben iraniscben Bahá’í-inbrungsmitglieder Anfcmg August 2010 verurtezlt warden, zst allemAnsc/oein notch aufzebnjabre bemögesetzt warden. Nada Informationen der Internationalen Bahá’í—Gemeinde wurden bierLlber dieAnwdlte am 15. September mfindlzcb in Kenntm's gesetzt.
Berlin - Das Urteil über die zwanzigjélhrige Haftstrafe vom 8. August hatte Widerspruch der Bundesregierung ausgelöst. So legte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Liming, Protest ein. Weitere Proteste der Européischen Union, des Présidenten des Europaischen Parlaments, der Regierungen von Australien, Frankreich, Grofibritannien, den Niederlanden, Neuseeland, den USA Wie auch zahlreicher Menschenrechtsorganisationen, Gruppen und Persönlichkeiten folgten.
K ONE COUNTRY
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Mé‘cfiz" N ' D 9 N79 G&JBAZL.
Foto: Katrin Hammer
So versammelten sich in Berlin am 12. September rund 400 Menschenrech[saktivisten und Angehdrige der Bahá’í—Gemeinde, um gegen die Verurteflung der sieben iramschen Bahá’í—Fuhrer zu protestieren. Vor Clem Brandenburger Tor sagte Léning, es 561 nicht zu tolerierem W1€ 1m Iran die Menschenrechte immer Wieder mit Fufien getreten werden. „WU werden so lange unsere Arbeit machen, bis auch far die Menschen im Iran die Menschenrechte gelten“, betonte er.
Far die Parteivorsitzende von Bfmdnis 90/ Die Grunen, Claudia Roth, ist die Festnahme und Verurteilung der sieben Bahá’í „nichts anderes als ein reiner Willkflrakt“. Das Recht auf Glaubens— und Rehgionsfreiheit ist keine „Gnade der Macht Oder staathche Milde“, sagte Roth, sondem „ein Grundpfeiler der Menschenrechtskonventionen der Gegenwart?
Der in Berlin 1ebende iranische Exil—Pohtiker Mehran Barati dankte den Inhaftierten, „we1'1 sie ihre Meinung und ihren G1auben nicht verleugnet haben“. Auch haben sie sich fur die Belange aller Iraner, 0b glfiubig Oder nichtgléu big, eingesetzt und dafur die Gefahr der Verfolgung auf sich genommen. Sie seien verurteilt worden, weil sie ihr Menschenrecht auf Rehgionsfreiheit wahrnehmen wolhen. „1nsofern Sitzen 516 in den Kerkern des Irans auch far die VerLeidigung der Barger— und Menschenrechte von uns allen Iranerirmen und Iranern.“
Kama] Sido von der Gesellschaft fUr bedrohte Volker erinnerte an Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, und Frauke Seidensticker vom Deutschen Institul filr Menschenrechte betonte die daraus resultierende Pflicht fur die iranische Regierung, den Bahá’í die Religionsfreiheit zu gewähren.
Die Kundgebung wurde vom weltweiten Menschenrechtsnetzwerk United41ran organisiert. Mit 6111 Meter grofSen Buchstaben wurden ,Worte der Solidaritél und des Mitgeffihls“ in die Kameras gehahen, um sie mit Hilfe der M6dien und sozia1er Netzwerke im Internet weithin in den Iran zu verbreiten. So berichteten unter anderem Voice of America und Radio Farda. Beide Sender warden im Iran sehr stark wahrgenommen.
Berlin protestiert, Teheran schweigt K o M M E N TA R
Konnte man V011 dem Machtapparat der Islamischen Repubhk etwas anderes erwarten — nach a11 den absurden Vorwurfen über angebhche „Spionage, Propaganda gegen die Islamische Republik und Aufbau einer i11ega1en Organisation“? Erstje zwanzigjahre Haft, dann eine Reduzierung auf je zehn jahre. Auch das ist fur unschuldige Menschen völlig unakzeptabe1. Bis zum heutigen Tag steht ein schrifthches Urtefl aus. Lautstark wurden 2009 den Yérén zusétzhch „Streit mit Gott“ und „Beleidigung des Islam“ angehéngt. Ob die Hahminderung darauf zuruckgeht, dass diese Punkte plötzlich nicht mehr in die Strategie des Mullahstaates passten, bleibt Spekulation.
Indessen geht der „Ku1turkampf“ des kleri kalen Machtapparates gegen die Minderheit der iranischen Bahá’í unvermmdert waiter. Jede Woche erreichen uns Nachrichten über neue Inhaftierungen, Entlassungen aus Bettieben Oder Rauswurf von Studenten aus Hochschulen, nachdem ihre Bahá’í—Identität bekarmt wurde. Friedhbfe und Wohngebäude warden veerstet und staatliche Anti—BahaiiPropaganda allerorten verteih.
Spétestens 1991 wurde in dem zunéchst geheim gehahenen „Golpeygani—Memorandum“ befunden — und vom Obersten Fuhrer Khamenei gegengezeichnet -, dass die „1<u1[ureflen Wurzeln“ der Bahá’í im In— und Aus K 1 ONE COUNTRY
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land (1) auszurotten seien, nachdem zehn Jahre zuvor ihre Organisation verboten worden war. Damals noch alleine, sind die Bahá’í spatestens seit 2009 von zah11osen Gleichgesinmen umgeben, denen es ebenso um BUrgerrechte, Frauenrechte, Rehgionsfreiheit, das Recht auf Wissen und Bi1dung und um Demokratie geht. Immer mehr Barger Irans und iranische Inte11ektuelle beginnen zu verstehen, dass die Bahá’í in der R0116 eines neuen David gegen Goliath antreten. Unbeirrbar, aber gewaltlos; mung, wenn es darum geht, ihren Nachbarn Oder zah1losen jugendlichen einer Generation ohne Hoffnung zu helfen, ihre eigenen Fähigkeiten zu emdecken; voller Glauben an Ihr Land, aber auch an die ganze Menschheit, die far 516 „nur ein Land“ is[; und unbeugsam, wenn es datum geht, ihren G1auben an Bahá’u’lláh zu leben und zu prakuzieren.
Teheran ware gut beraten, wenn es beginnen Warde, die Realitét der Bahá’í, der größten religiösen Minderheit des Landes, wahrzunehmen. Die iranische Fuhrung aber schweigt uber ihre wahren Problems und lésst weiter verurteilen.
~ Prof. Dr. Inga Hofmann Sprecherfur Menschemechtsfragcn der Bahá’í-Gemeinde Deutschland
[Seite 7]Integration als Herausforderung und
Chance - eine Initiative der Bahá’í,
neugelesen
Am 28. Mai 1998 veréfientlicbte der Nationale Geistige Rat der Bahá’í in Deutschland in der Wochenzeztung DIE ZEIT eine Stellungnabme unter dem T itel: „Integmtz’0n als Hemusforderung und Chance“. Damals wie beute debattzert Deutschland über die kulturellen Grundlagen seiner Gesellschaft. 1m Jahr 1998 entbmnme eine Diskussion um ezn reformiertes Stagtsbzlrgerscbaftsrecbt mit dem Ziel, Einbfirgerungen van in Deutschland lebenden Ausldndem zu erlezcbtem. Wemge Monate spoiter stand der Begrifl der „deutscben Leitleultur“ im Raum. Heute, szlfjabre spdten reduzzert sick die Integrationsdebatte emf die Frage, ob „der“ Islam Teil ales deutscben Kultumrbes sez. Merklicb bat sich die Waage vom Férdern zum Fordem geneigt.
In seiner Erklärung aus dem Jahr 1998 verkennt der Nationale Geistige Rat der Bahá’í in Deutschland zwar nicht, „dass in manchen Bereichen zunéchst 12mg etabherte Strukturen verandert werden milssen, bevor wirkliche Problemlésungen möglich warden.“ Trotzdem kam es ihm aber darauf an, „die geistigen Prinzipien herauszuarbeiten, die Leithnie eines veranderten Umgangs mit der gegenwértigen Situation sein kOnnen.“ Diese Leithnie hat nichts von ihrer Aktualität verloren.
So arbeitet die Erklarung die grundlegenden Erfordernisse eines friedlichen Zusammenlebens unterschiedhcher Kulturen in Deutschland heraus: weltbfirgerliche Verantworthchkeit, den Blick auf den Einzelnen, Vorurteilslosigkeit, Relativierung des Trennenden und Betonung des Gemeinsamen, Verschiedenheit als identitétsstifiender Antrieb [Dr Emwicklung, Héflichkeit und Gastfreundschaft von allen gegenuber allen. Die Erklärung endet mit der Aufforderung, jeder Einzelne solle an einer menschenwurdigen Zukunft mitwirken. „Die Gestaltung der Zukunft ist eine zu wichtige Angelegenheit, als dass man 516 den politischen Instanzen allein uberlassen sollte. Erst durch einen breiten gesellschafthchen Dialog, durch gemeinsame Beratung werden wir zukunftsfähige Lösungen finden.“
Die in der Erklärung kurz umrissenen Handlungsfelder konkretisieren die geistigen Prinzipien der Bahá’í—Rehgion, wonach Identität und normative Gewissheiten eines Gemeinwesens nicht zu Gewohnheiten werden
dilrfen. Sie unterliegen Vielmehr einem Wandel und mussen immer wieder neu angeeignet werden. Mangabe ist dabei nicht die unterschiedliche Herkunft der Menschen, sondern deren gemeinsame Zukunft
1m Zusammenhang mit der Verbffentlichung der Erklärung in der Wochenzeitung DIE ZEIT — und spéter unter dem Titel „Integration als Herausforderung und Chance“ 1m Bahá’í—Verlag — wurden die deutschen Bahá’í ermutigl, ihre Mitarbeit in bestehenden lokalen Gruppen zur Agenda 21 zu verstérken. Zwélf jahre spéter hat die Bahá’í—Gemeinde deutschlandweit in Dutzenden von Gemeinden selbst offene Angebote flit den sozialen Zusammenhalt etabliert. In offenen Andachtsversammlungen, in Kinder— und jugendgruppen und vor a1lem in eigens konzipierten Studienkreisen warden Menschen ungeachtet ihrer eigenen Religionszugehérigkeit befähigt, in ihrem Umfeld einen gemeinwohlorienderten Beitrag fUr den sozialen Zusammenhalt zu leisten.
Nicht nur die in der Erklärung zum Ausdruck kommenden grundlegenden Einsichten zum friedlichen Mitemander bereichem die gegenwértige Integrationsdebatte Auch die in der Buchausgabe angehéngten Meditationen aus den Bahá’í-Schriften helfen dabei, Gedanken und Erfahrungen aus der Bahá’í-Gemeinde Wirken zu lassen.
— von PeterAmsler
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G und Chance. UND CHANCE *
ISBN 3-87037-350-4
Eine Initiative der Bahá’í
fl ONE COUNTRY
3/2010 - Seite 7
BUCHVVORSTELLUVNG „
Nationaler Geistiger Rat der Bahá’í in Deutschland (Hrsg.)
g Integration als Herausforderung Eine Initiative der Bahd’l.
Bahá’í—Verlag, Hofheim 1998
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„1ranern ist bewusst, dass ihre Kuhur zu den großen Ideengebern der Religions— und Geistesgeschichte gehört und 1m Unterschied zu den Arabern, die erst mit dem Wirken des Propheten Mohammed Wirklich in die Weltgeschichte eintraten, schon zuvor grofée Reiche, ja Weltreiche [...] gegründet hatten. Gebildeten Persem ist nicht nur bewusst, class 516 mit Zarathustra, Mani, Bahá’u’lláh (dieser bei toleranten Menschen) und vielen anderen Persönlichkeiten wichtige Gestalten der Religions— und Geistesgeschichte V0r und auch mach der Islamisierung hervorgebracht haben, sondern auch in der islamischen Ara einen großen 1611 jener bedeutenden Geister ste1lten, die heute eben pauschal als .islamische GroEen gelten. Dies hat ein Bewusstsein kulturefler Überlegenheit erzeugt, dessen Verlust in der Moderne gerade Viele Iraner beklagen.“
Wolfgang Gfinter Lerch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 22. September 2010
„Nicht nur auf der großen politischen Weltbuhne sorgt das Thema fUr Diskussionen und Betroffenheit, auch in Alzey verf01gen die Mitgheder der Bahá’í-Gemeinde mit bangen Blicken die Verfolgung ihrer Glaubensgemeinschaft durch das Ahmadinedschad—Regime. ,Wir sorgen uns sehr um unsere Glaubensbruder im Iran, bringt Siamak Ronshanai die Stimmung unter den hier lebenden Bahá’í auf den Punkt. Siamak Ronshanai war zuletzt vor fimf jahren in seiner Heimat, um das erste Mal $611 25 jahren seine beiden Bruder wiederzusehen. Trotz der Wiedersehensfreude wird er 61116 501Ch€ Raise woh1 so schnell nicht mehr unternehmen. ,Man weiß nicht, ob man Wieder zurtlckkommt, sagt Ronshanai.“
Mainzer Allgemeine Zeitung vom 14. September 2010
„,ES geht uns nicht nur um unsere Leute 1m Iran, sondern um Menschenrechte insgesamt, sagte Alexander Baur gestern vor dem Gebet. 1n einem schmucken Erfurter Hinterhaus gedachte er gestern mit der Bahá’í—Gemeinde Erfurt der Anfang August 1m Iran verurteilten Glaubensbruder. Auch wenn sich die weltweit sieben Mi1lionen Anhénger heute als eigensténdig und abseits des Islam betrachten, 50 kommt den Bahá’í religionsgeschicht1ich doch eine besondere Bedeutung zu. Von der Gleichberechtigung der Frau über ein grunddemokratisches Gemeinschaftswesen bis hin zur Offnung gegenuber wissenschaftlichem Fortschritt — die Religion umfasst weitgehend die Werte einer westlichen, emanzipierten Gesellschaft. Das macht die 350 000 Bahá’í 1m Iran zum Ziel der Mullahs.“
Christian Fréhlich in der Thfiringer Allgemeinen vom 23. September 2010
„W2'£ihrend ihrer zweijélhrigen Inhaftierung wurde den Anwéilten, die mit Nobelpreistragerin Shirin Ebadi zusammen arbeiten, weniger als eine Stunde mit ihren Mandanten gewahrt. Die Anklage der Spionage zeigt nur die Wirklichen Motive des grausamen Vergehens des Regimes. Warm W11“ jedoch berücksichtigen, dass die Bahá’í der Spionage far Israel angeklagt 51nd, sie aber sofort entlastet und ihnen ihre BUrgerrechte zugestanden warden, wenn sie ihrem Glauben abschwären, so sehen wir, dass 501C116 Vorwurfe jeder Grundlage entbehren. Die Wahrheit hinter dem Urtefl ist, dass es der Versuch ist, die 300.000 Mitgheder zéhlende Bahá’í-Gemeinde ihrer Fuhrung zu berauben.“
Die Menschenrechtsanwéiltin Cherie Blair am 25. August 2010 im britischen Guardian
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Welteinheit — Dag Hammarskjéld, UNO—Generalsekretér und Friedens ab 11.00 Uhr, 5. Bahá’í—Studien—Konferenz: Won Babel nach Harvard 28.11.2010 Forum Langenhain, 16.00 Uhr, Vortrag: „Schritte auf dem Weg zur nobelpreistréger“; Referent: Dr. Detlef Kréger > www.bahaide/[ermine 4.12.2010 Erkennmis 1m Spannungsfeld von Religion und Wissenschafm 5.12.2010 Aktionstage Menschenrechte im Iran jetzt! — friedv011, engagiert und und kreativ flit die Bahá’í 1m Iran und 21116 unschuldig Verfolgten: 11.12.2010
Sonntag, 5. Dezember, ab 11.00 Uhr, in Wiesbaden auf dem Mauritius platz und am Samstag, 11. Dezember, ab 11.00 Uhr in Frankfurt/M.
an der Hauptwache
Wenn nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Verwaltungsgebaude am Europdischen Bahá’í-Haus der Andacht, Eppsteiner Str. 89, 65719 Hoflleim-Langenhain, statt.
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