Gelungener interreligiöser Dialog im Rat der Religionen in Hannover
Aktuelle Meldungen aus Deutschland und weltweit
Bahá’í werben beim fflnflen Weltparlament der Religionen flir religiöse Toleranz
Buchvorstellung: Abdu I-Bahá — „Ansprachen in England und Nordamerika“
Pressemeldu n gen und Termine
Postvertriebsstllcknummer D13365F
www.bic.org .
UND ALLE MENSCHEN SIND SEINE
B U RC E R. Baha'u’llah
www.onecountry.org
A Am 12. juni fund in weltweit über 80 Stddten ein Aktionstag fLir die Menschenrechte im Iran start. Die Organisatoren
machten dabei auf das Schicksal von unterschiedlichen, zu Unrecht inhaftierten Menschen im Iran aufmerksam In Berlin
wurde vor dem Brandenburger Tor an die seit Liber zwei/ahren inhaftierte Bahá’í-Fuhrung erinnert sowie an aHe lraner
Worte der Solidaritdt und des Mitgefuhls gerichtet.
Foto: Katrin Hammer
Ein weltweiter Ruf nach Freiheit
Für die Bahá’í
Kurz vor Ende des Prozesses gegen die sieben inhaftierten Mitglieder der iranischen Bahá’í-Führung wurden rund um den Globus Stimmen laut, die ihre Freilassung forderten. In Berlin beteiligten sich die Bahá’í an einer friedvollen und kreativen Menschenrechtsaktion vor dem Brandenburger Tor.
Brtissel, Ottawa, London, Den Haag, Gen]; Neu-I)elbz, Berlin — Rund um den Globusforderten verscbiedene Regzerungen Lmd Org msationen das Ende der Verfolgungen gegen die Bahá’í im [mnAnldsslicb eines weltweiIen Aktionstags gegen die Menschenrechtsverletzungen zm Iran am 12.]um, der mit dem Jahrestag der umsmttenen Prdszdentenwabl I'm jabr 2009 sourze mzt dem Prozess gegen die sieben inhaftierten Mitglieder der iranischen Bahá’í-inbrung zusammenfzel, forderten die Européizsche Union sowie die Regierungen Kanadas zmd der Nzederlande den Iran auf,‘ seine z,*(')lleerrecbtlicben Verpflzcb tzmgen gegcnüber den Menschenrecbten seiner Burger zu respeletzerenAuc/o die britische Regierzmg meldete sich zu Wort. [n Genf uurde I'm Menschenrecbtsmt der Verein ten Nationen mm 56 Stuuten eine Erlelrirzmg abgeben.
In cincr Slcllungnahme im Namen der Europfiischen Union mcinlc dic Hohc Vertreterin
der Union {Ur AulSan und Sicherheitspohtik,
Baroness Calhcrinc Ashton, umcr anderem:
„Uns beunruhigcn cmstzunchmcndc Berichte
von Misshandlung und Follcr mn chtgenommcncn und [nhufiicrtmx \xic auch Mcldungen
uber crzwungcnc Gcsmndnissc, Wir fordern
den Iran auL dds Rcchl :1u[ [hire Gerichlsvcr
[Seite 2]> http://iran.bahai.de
fahrcn einzuhalten, Wie es in Artikel 14 des Imemationalen Pakts über bargerliche und politische Rechle niedergelegt ist. Die Diskriminicrung religiöser und ethnischer MinderheiLen sowie von Frauen gibt ebenfalls Grund zur Sorge. Die EU wird deswegen den laufenden Prozess gegcn die Bahá’í—Fuhrer eng verfolgen.“
„Allein aufgrund ihres Glaubens“
Wie die Européische Union, so dréngte auch der kanadische Premierminister Stephen Harper den Iran dazu, die Rechte der Baha’iGemeinde zu respektieren und „aufzuhören, ihre Mitglieder zu verfolgen, zu diskriminieren und zu verhaften“.
In London veröffentlichte die britische Regierung ebenfalls eine Stellungnahme, in der es unter anderem heifit, dass „der Gerichtsprozess auf einen Zeitpunkt gelegt wurde, an dem wir uns an die Menschenrechtsverletzungen erinnern, die vor einemjahr im Zusammenhang mit den Wahlen im Iran stattfanden. Ich {ordere die iranische Regierung auf, ohne Verzégerung dafi'Jr Sorge zu tragen, class die Rechte dieser Personen uneingeschrénkt beachtet werden“, sagle der Staatsminister im britischen Augenministerium, Alistair Burt, nach einem Treffen mit Vertretem des Nationalen Geistigen Rates der Bahá’í in Grofibritannien.
Der niederléndische Minister fur auswértige Angelegenheiten, Maxime Verhagen, erkléirLe, dass die Regierung des Landes über die Lage der religiösen und ethnischen Minderheitcn ebenfalls sehr besorgt sei. „Sieben Bahá’í—Ftlhv rer stehen gerade vor Gericht, wie es scheint, ganz alleine aufgrund ihres Glaubens.“
Mit der Forderung, die sieben Bahá’í freizulassen, wandte sich der rémisch-kathohsche Erzbischof von Delhi, Vincent M. Concessao, an den obersten religiösen Fuhrer des Iran Ayatollah Ali Khamenei. Zumindesl sollten sie gegen Kaution freigelassen werden, wbis eine faire und Offemliche Verhandlung gefuhrt wird, die internationalen Standards der Rechtsprechung entspricht“, schrieb der Erzbischof bereits am
A In einer zwei ma! drei Meter kleinen Zelle hatte Passanten die MO‘g/ichkeit, sich Über
die unrechtmijfiig harten Haftbedingungen von Fariba Kamalabadi und Mahvash Sabetzu informieren. Die beiden Frauen sind zwei der sieben Bahá’l, die der informelle FUhrungsriege der iranischen Bahá’í-Gemeinde angehbrten und seit über zwei/ahren im beriJchtigten
Teheraner Evin—Geftjngnis inhaftiert sind.
Fotos: Katrin Hammer
K ‘ ONE COUNTRY
2/2010 . Seite 2
Menscflfzunabm:
5.]uni an Khamenei. „Wie auch die Anwéhe bestéligcn, wurde in den bisherigen Verhandlungen keinerlei Beweise far Vergehen vorgebracht.“ Im Rahmen des weltweiten Aktionstags fuhrte am 10. juni eine friedhche Prozession durch die SlraBen von Neu-Delhi. Viele der Teilnehmer [rugen Masken, Plakate und Banner mit Bildem der sieben Bahá’í—Fuhrer wie auch vieler anderer derzeit inhaftierter Gefangener aus Gewissensgründen.
„Yarén, we think of you“
Zum gleichen Anlass machte am 12. juni ein Zusammenschluss verschicdener Menschenrechtsaktivisten in Berlin auf das Schikksal der sieben fuhrendcn Bahá’í im Iran aufmerksam. Vor dem Brandenburger Tor schickten sie Worte der Solidaritét und des Mitgefflhls in den Iran. Da, wo sich ansonsten Touristengruppen, KleinkUrlstler und Passan[en aufhalten, wurden ein Meter hohe, aus Styropor geschnittene Buchstaben still in die Kameras gehalten. „F1'jr Menschenrccth im Iran“, „Yarén, we think of you!“ Oder „You are not 2110ne, Iranians“ - diese auf Deutsch und Englisch geschriebenen Worte sollten um die Well gchen. Insbesondere 1m Iran sollten sie gelesen werden.
80 war das ebenfalls in die Kameras gehaltene Wort „Unity“, „Einheit“, mehr Feststellung als Forderung, denn schon léngst ist klar, dass über die Geschehnisse im Iran insbesondere durch die neuen, digitalen Medien zeimah und ungefiltert berichtet wird. Dies wollten nun die Organisatoren vor dem Brandenburger Tor umkehren und Botschaften der Solidaritét und dcs Mitgefuhls in den Iran senden.
„Das ist sehr wichtig, denn die lraner sollen wissen, dass die Welt bei ihnen ist in ihrer Forderung nach Freiheit“, sagte Lutz Bucklilsch vom wehweiten Menschenrechtsnetzwerk United41ran. Er betonte, dass es darum gehen muss, die iranische Regierung an ihre vélkerrechllichen Verpflichtungen zu erirmem. „Der Iran ist Vertragsstaat der UN-Menschenrechlscharta. Daran muss er sich messen lasscn.“
„Ich stche hicr {Ur die thrgerrechte aller Iraner und hculc insbesondere [Ur die Rechte der Bahá’í“, begrunchc auch der iranische Exil—Politiker Dr. Mchmn Barati seine Teilnahme. “Ohnc crkennbaren Grund ist ihre Fuhrung inhafliert, allein, weil sie Bahá’í 51nd.“ Schon morgcn kbnmc dies andere religiöse Minderheitcn lreflcn, sagtc er. „Dcswegen sLehe ich hier {Ur die Rechlc allcr Imner.“
Koordinicrl wurdc dicsc Berliner Aklion wie auch jene in Neu—Dclhi mil Hille der Webseite 12june‘0rg, die ubcr iihnliche Menschenrechtsaktionen aus über 80 wciteren Stfidlen in der Welt berichtele. Wie Amnesty International und Human Rights Watch ricf im Vorfeld auch die Internationale Bahá’í-Gemeinde zur Untere stmzung auf.
~ van PclcrAmshr
Haus der Religionen, Forum der Religionen und Rat der Religionen in Hannover
In einer pluralistiscb geprdgten Gemeinscbaft, die ezn weitgebend konflzktfrezes Zusammenleben ibrer Mitglieder anstrebt, seben szcb alle gesellscbaftsbzldenden Eznrzcbtungen, allen vomn die Religionsgemeinscbaften, einer besonderen Herausforderung gegenizber gestellt. Da Religion alle Aspekte des Menschsezns nacbbaltzg in Ansprucb mmmt und dem Einzelnen in seinem Sozialverbalten den uicbtzgsten Orientierungsmhmen bietet, ist die Bewézltzgung der vielfliltigen Hemusfomerungen obne Einbindung des gesellschaftsbzldenden Potentials der Religionen [eaum vorstellbar
Der interreligiöse Dialog
Der zu Recht viel gepriesene interrehgiése Dialog f‘éngt erst an, Früchte zu tragcn, wenn er über die akademische bzw. Vertrelerebene hinauswéchst, die Basis und die Lebenswirklichkeit der multireligiösen Gemeinschafien embeziehL und so zur Erhaltung einer befriedeten Gemeinschaft beitrzigt. Dialog und Begegnungen, die von Offenheit und gegenseitiger Wenschétzung gepragt sind, die Verbindendes und Unterschcidendes ehrlich wahmchmen, tragen naturgeméifé bei allen Beteihglcn auch zur Bewusslscinsemeitcrung und zum besseren Versténdnis des eigcncn Glaubens bei So 151551 sich das gemeinsame Potential hcrausarbeiten, das die Grundlagc einer interrcligiésen Kooperation zum Wohle aller Menschen bildel und den Missbrauch der Religion zur Durchsetzung ideologischcr Machtimcrcssen verhinden. Die Überwindung des Ungeistes der Trennung und die Hinwendung zu einem Miteinander der Religionen im Geiste der hcrzlichen Verbundcnheit bleiben auf lange SichL der Weg und das Ziel des imerreligiösen Dialo ges.
Der ZO-jfihrige Prozess zur Errichtung des Hauses der Religionen
Die ersten Kontakte zwischen interreligiös interessierten Menschen in Hannover wurden Anfang der 1990€rjahrc anlfisslich des zweiten Golfkrieges geknfipft. In den Folgejahren vwrden mehrere Initiativen und Projekte ins Leben gerufen, die zusammen den Wag zur ErrichLung des Hauses der Religionen ebneten.
' 1993: Grundung des Aktionskreises der Religionen und Kulturen (AKRK)
° 1995: Grtmdung von RiP Hannovcr (fruher WCRP)
' 2000: Trcffpunkl Religionen während der Weltausstcllung EXPO 2000 in Hannover
' 2002—2005: TreffpunkL Religioncn
0 2004: Haus der Religioncn auf Zeil im Treffpunkt Religionen
0 2005: Haus der Religionen auf Zeil wahrend des Kirchentages 2005 in Hannover
- 2007: Fortfuhrung dcs Projektes Haus der Religioncn in den Réumen der evangelischen Athanasiusgcmeinde in Zusammenarbeit mil AKRK und RIP (Religions [0r Peace) Hannovcr
Der Rat der Religionen, vorléiufig der letz te und emscheidende Baustein, wurde 1m N0 Vember 2009 im hannoverschen Rathaus der
Cffentlichkeit vorgestclh.
Trigerverein Haus der Religionen e.V., Finanzierung und inhaltliche Leitung
Angesichts der knappen [inanziellcn Ressourcen aller Religionsgemeinschaften war den Bctciligten bcwusst, dass die Unlerhaltungskosten eincs auf breiter gcscllschafllichcr Ebenc aktiven Hauscs der Religionen auf Dauer nicht von der Gastgebergemcinde getragen werdcn können.
Die GrUndung eines interrcligiésen Vereines Haus der Religionen CV. 2008 war ein wichtigcr Schritl zur Schaffung geordneter finanzieller und inhahlicher Strukturen. Die inhahliche Leitung ubertrug der Verein dem imerrehgiésen Vorstand des Aktionskreises.
[m jahr 2008 kam der Migrationsausschuss der Stadt Hannover einslimmig zu dem Bcschluss, das Haus der Religionen finanziell zu untersuitzen. Es wird daruber hinaus seitcns der evangelisch—luthcrischen LandeskirChe, der katholischen Kirche in der Region Hannover und durch Spenden der betciligten Religionsgemeinschaften finanziell umersultzL
1m Verlauf eines zweijélhrigen Meinungsbildungsprozesses (2007—2009) beschloss der Aktionskreis dann mehrheitlich, sich neu zu struklurieren, den Lenkungskreis abzuschaffen bzw. zu integrieren und aus der Reihe der DelegiErLcn der sechs Religionsgemeinschaften
A VoIles Haus bei der Erbffnung derAusstelIung „Religionen im Dialog“ im Hannoveraner„Haus der Religionen"
Foto: Rat der Religionen in Hannover
K ‘ ONE COUNTRY Z/Zoo-Seite3
im Aktionskreis einen Rat der Religionen zu bilden, der fortan als entscheidungsbefugtes Organ die Geschicke des Hauses der Religionen und des interreligiösen Dialoges bestimmen sollte.
Forum der Religionen
Mitte 2009 wurde der Aktionskreis Religionen und Kulturen in „Forum der Religionen“ umbenannt und dessen Leitung dem Rat der Religionen unterstellt. Die etwa 50 Mitgheder des Forums, die sowohl aus den Bereichen Kultur, Weltanschauungen, Religionswissen rschaft, Bildungseinrichtungen und der Stadtge sfiflschaft sowie aus den Kreisen der Religions gemeihééhaften stammen, schicken je einen offiziell Ernanmen Delegierten in das Forum
7: dgf Religionen.
Strukturbedingt ist das Forum kein Ort der Entscheidungsfindung, sondern eine Plattform des Austausches und der Konsultation. 1m Forum werden auch interreligiöse bzw. interkulturelle Projekte, Anliegen und Bildungsveranstaltungen vorgestellt, bekannt gegeben und in die Wege geleitet.
Rat der Religionen in Hannover
Der Rat der Religionen Wird von und aus der Reihe der im Forum vertretenen Delegierten der Religionsgemeinschaften Bahá’itum, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum gewéhh und besteht derzeit aus zwei Christen, zweijuden, zwei Muslimen, und je einem Vertreter des Bahá’itums, des Buddhismus und des Hinduismus. Hinzu kommen der Oder die erste und zweite Vorsitzende des Trégervereines Haus der Religionen sowie der Geschäftsffihrer Oder die Geschäftsfuhrerin des Forums der Religionen als Geschäftsfuhrer des Rates. Somit besteht der Rat der Religionen von Hannover aus 12 Personen. Bei der Entscheidungsfindung besitzt jede Religion nur eine Stimme.
Organigramm Haus der Religionen
Religionsgemeinschaften in Hannover
Stadtgesellschafl
Stadtgesellschaft
W
\
Forum der Religionen
%
Haus dar Religionen Hannover e.V.
zwel Sprecher/Innen
1 \
Rat der Religionen .— Vovstand
Haus der Religionen
fl ' ONE COUNTRY 2/2010- W 4
Die Zusammensetzung bzw. die Wahl des Forums und des Rates erfolgen alle dreijahre neu. Das Zusammenwirken des Forums und des Rates der Religionen ermöglicht auch die Einbindung weiterer Religionsgemeinschaften, die über wenige Ressourcen und Erfahrungen 1m interreligiösen Dialog verffigen, in das Forum der Religionen, während der Rat der Religionen mit semen aktiven Mitghedern effektiv Wirken kann
Ausblick
Der Prozess des interreligiösen Dialoges in Hannover finder trotz vieler Höhepunkte naturgeméfS keinen Abschluss und bleibt ein kontinuierhcher Lernprozess.
2008 besuchten an die 5000 Menschen das Haus der Religionen in der Sudstadt von Hannover, informierten sich über die in der Region anséssigen Religionsgemeinschaften 50W16 über ihr Zusammenwirken in und augerhalb des Hauses der Religionen Die schwerpunktbezogenen Abendveranstaltungen des Hauses der Religionen wie z.B. „Religionen und Integration“ Oder „Religionen und Menschenrechte“ haben inzwischen einen festen Platz in der hannoverschen Kulturlandschaft.
Das hannoversche Haus der Religionen ein Modell der Zukunft?
Die Zuruckhaltung bei der Errichtung eines Hauses der Religionen auf einem so genannten „neutralen Boden“ seitens der offiziellen Stellen einer Stadt aufgrund der hohen Unterhaltungskosten und der noch abzubauenden religiösen und kulturellen Barrieren ist durchaus nachvollziehbar. Hingegen birgt die Errichtung eines Hauses der Religionen in einem religiös geprégten Gebéude in einer Stadt, in der die Beruhrungséngste zwischen den Religionen weitgehend uberwunden sind, eine Besonderheit in sich, deren Vorbildfunktion einem Paradigmenwechsel gleich kame, vor a1lem dann, wenn ein solches Haus der Religionen seitens der gréfSten Religionsgemeinschaft der Stadt gestiftet wird
In einer vielerorts von religiöser Intoleranz gepeinigten Welt entstfinden ermutigende Lichtblicke, wenn das hannoversche Beispiel Schule machen wUrde und in islamisch, judisch, hinduistisch usw. geprégten Städten und Léndern ebenso Héuser der Religionen seitens der größten Religionsgemeinschaft gestiftet würden, in denen Anhänger aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und umer der Wahrung der eigenen Identität zueinander finden könnten.
— von Ali Faridi
> www.hausderreligionende
Weitere Meldungen
+++
Staatsoberhaupt lrlands zu Gast bei der irischen Bahá’í-Gemeinde
Am 30.Aprz'l besucbte die irisclae Staatsproiszdentin Mary McAleese das nationale Bahá’í-Zentrum in Dublin. In ibrer AnspmChe wilrdigte sze dds gemeznwoblorientierte Engagement der irischen Bahá’í’.
Dublin, 30. April 2010 — „Sie zeichnen sich als Menschen mit Werten aus. Es lohnt sich, diese Werte zu befolgen, von Ihnen zu lernen, Sie zu beachten, Ihnen nachzueifem. Sie sollten daher keinen Zweifel an dem Nutzen haben, den 516 in dieser Welt tagtéghch beisteuern.“ Dies sagte die irische Staatsprésiden[in Mary McAleese vor rund sechzig Bahá’í bei ihrem ersten Besuch 1m nationalen Bahá’í—Zen[rum in der irischen Hauptstadt Dublin
Mary McAleese, seit 1997 Staatsoberhaupt der Repubhk lrland, hob anlésshch des RidvénFeskes der Bahá’í die Universalitét der Baha’iLehren und den gesellschafihchen Beitrag, den die Mitglieder in der Republik lrland leisten, hervor „Was Ihnen wahrscheinhch nicht bewusst ist — und dies gilt sicherhch ftlr Viele V0n Ihnen —, ist, dass 816 in Ihrem Leben und durch 1hr Leben außergethnliche Botschafter Ihres Glaubens 51nd“, sagte sie abweichend vom Redemanuskripl.
Die Prfisidentin brachte ihre Serge über die Verfolgung der Bahá’í in anderen Léndem zum Ausdruck. ES 561 [raurig und zugleich bemerkenswert, class ein Glaube mit solchen Grundsatzen bei anderen Gewalt — egal in welcher Form — auslösen könne. „Am heutigen Ab€nd sollten W11„ diejenigen nicht vergessen, die solch einen hohen Preis bezahlen, W611 516 diesen klaren menschhchen und gétthchen Einsichten [reu bleiben, welche mitten in die
Herzen der Menschen reichen“, so Préisidentin McAleese.
A Die irische Staatsprijs/dentin Mary McAleese sprichtzu den Bahá’fin Dublin
> www.bicorg
+++
Bahá’í nahmen am zweiten 6kumenischen Kirchentag teil
Seit jahren ist die Bahá’í—Gemeinde regelmafsig bei Evangelischen Kircbentagen und Katholileentagen vertreten, so aucb bei dem zweiten Oleumemscben Kircbentag, der 120m 12. bis zum 16. Mai in Manchen stuttfund.
Manchen, 13. Mai 2010 — „Mit den Anhängem aller Religionen in Freude und Eintrachl zu verkehren und zusammenzuarbeiten, gehört zu den Glaubensgrundsétzen der Bahá’í“, erklärte Dr. Nicola Towfigh, Generalsekretérin der Bahá’í-Gemeinde Deutschland in der Alien Kongresshalle. Sie nahm an der Podiumsdiskussion „Vertrauen schaffen — Vertrauen wagen“ teil, die von dem 1m jahr 1998 gegrfmdeten “Runden Tisch der Religionen in Deutschland“ veranstaltet wurde.
Die Diskussionsrunde diente dazu, ein in den vergangenen Monaten erarbeitetes interrehgiéses Manifest vorzustellen (vgl. One Country 4/2009). Darin heifSt es, dass der Runde Tisch der Religionen „neues Vertrauen 1m Verhélmis zueinander“ schaffen und die Chancen nutzen mOChte, „den dré‘mgenden globalen Problemen durch Zusammenarbeit zu begegnen“.
Wie diese Zusammenarbeit I'm Einzelnen aussehen könnte und welche Herausforderungen auf dem Weg zu meistern 51nd, erbrterten unter anderem Bekir Alboga, DITIB—Beauftragte far interrehgiésen Dialog, der evangelische Bischof Dr. Martin Hein, Weihbischof Dr. Hansjochenjaschke, Burhan Kesici, Generalsekretér des Islamrates, Dr. Nicola Towfigh, Generalsekretérin der Bahá’í—Gemeinde Deutschland 50W16 Dr. Alfred W611 von der Deutschen Buddhistischen Union.
,Ckumene bedeutet 1m ursprfinghchen Wortsinn ja den ganzen Erdkreis umfassend. Ich freue mich, dass der ékumemsche KirchenLag nicht nur den Anhängern der beiden groEen christhchen Konfessionen Chancen zu Dialog und Zusammenarbeit bot, sondem auch den Vertretern anderer Religionen“, sagte Dr. Towfigh, die die Bahá’í-Gemeinde auch bei der meditativen Abendveranstaltung „Quellen der Hoffnung — Impulse und Texte aus den Religionen“ vertrat, zu der Religions for Peace Deutschland und Missio Miinchen eingeladen hatten.
Dr. Nicola Towfigh beim
2. Okumenischen Kirchentag
in MUnchen, neben ihr der
Bischof der Evangelischen
Kirche von Kurhessen-Wal deck, Prof. Dr. Martin Hein. Foto: Dr. Martin Affolderbach
fl: 7 ONE COUNTRY
2/2010 . Seite 5
[Seite 6]Dr. Natalie Mobini sprach beim
Weltparlament der Religionen
in Melbourne uber religiöse
Toleranz. Neben ihr Dr. Helen
james von derAustralian
National University.
Bahá’í werben beim filnften Weltparlament der Religionen Für religiiise
Toleranz
Ende 2009 fund im australiscben Melbourne dds Weltparlament der Religionen stair. Mzt semen 5.000 Teilnebmern aus 220 versclaiedenen religidsen Traditionen ist es dds grOfite interrelzgiése T reflen überbaupt und setzt eine Reilae fort, die 1993 in Chicago begann und [999 und 2004 in Kapsmdt und Barcelona weitergeffibrt wurde. Dze Internationale Bahá’í—Gemeinde betezlzgte sick mit einer 70 Personen umfassenden Delegation.
Melbourne, Auslralien — „Wi€ können der interreligiöse Dialog und Religionsfreiheit gestärkt werden, wenn die eine Religionsgemeinschaft der anderen vorhält, keine Religion zu sein? Sind denn Toleranz und Zusammenarbeit nur umer Menschen mOghCh, die die g1eiChe, kompromisslose Weltsicht haben?“ Die Vertreterin der australischen Bahá’í—Gemeinde, Dr. Natalie Mobini, stellte Wahrend einer Veranstaltung über religiöse Konflikte in Myanmar, Thailand und Iran den interrehgiésen Di310g auf dem Prufstand. Die Bahá’í aus Sydney erinnerte an das erste Weltparlamem der Rehgionen, das 1893 in Chicago abgehahen wurde. „Seine Organisatoren waren damals davon uberzeugt, damit die Welt von Bigotterie befreien zu können. Und nach wie vor ist die interrehgibse Bewegung von der Vision einer Welt inspiriert, in der die Anhänger der verschiedenen Rehgionen nicht nur blofS 1m Geiste der Toleranz miteinander auskommen, sondern auch gemeinsam etwas zum sozialen Fortschritt ihrer GeseHschaften beitragen“, sagte sie „Zur gleichen Zeit sind jedoch die verheerenden Schaden, die religiöse Intoleranz in unserer heutigen Welt anrichten, noch beunruhigender flit die Entwiddung und das Woh1ergehen der Menschheit geworden als jemals zuV01„ in der Geschichtef
Dr. Mobini legte dar, wie die interrehgiése Bewegung stattdessen gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit unter den Anhängern a11er Religionen und Weltanschauungen fördern
K “ ONE COUNTRY
2/2010 - Seite 6
könnel Sie fragte, wie Dialog geschehen 50116, wenn eine Religionsgemeinschaft versuche die andere wegen unterschwelligen Lheologischen Differenzen zu delcgitimieren. 1m Fa1le des Iran ist das Ergebnis dieses Versuchs die InhafLierung der sieben Bahá’í—Fuhrungsmitgheder, die Entweihung von Friedhbfen und die Zerstörung von Heihgen Stéuen, Denn die iranische Regierung leugnet seit jeher, dass es sich bei der Bahá’í—Rehgion um eine Religion handell.
„Ist das nicht das gleiche Verhalten, das wir aus der Vergangenheit kennen?“, fragte die Bahá’í, die über muslimische Hadrami-Siedler in niederléndisch Ostindien, dem heutigen Indonesien, zwischen 1900 und 1942 promoVierte. „Auch das Christentum behauptete, der Islam 561 keine wahre Religion. Wenn aber einmal die gauze Maschinerie eines Staates dazu genutzt wird, eine Religion zu eliminieren, rukken diese Fragen in ein noch grelleres Licht. So Wirft das Leben, das in den Kreuzzflgen des Mittelalters gelassen wurde, ein Licht auf die Haltung Vieler Christen zu den Muslimen, denn auch der [slam war nicht als gétthche Religion anerkannL Heme 151 die Christenheit aber sehr wohl in der Lage, Intoleranz hinter sich zu lassen und sich vorurteilslos im interreligiösen Dialog mit Muslimen zu engagieren, ohne dabei die eigenen Lheologischen Überzeugungen zu kompromimeren“, Wie Dr. Mobin1 betonte. „Die Welt sollte davon lernen.“
1m Iran sei es nicht nötig, dass die Baha’iRehgion als von Gott Offenbarte Religion anerkannt werde, meime sie. „Aber die Tatsache ihrer Existenz sollte schon akzeptiert sein, als auch die Menschenrechte ihrer Anhé‘mger gewéhrleistet werden.“
Neben Natalie Mobini war auch Lucretia Warren aus Botswana unter den 70 Delegierten der InternationaIen Bahá’í—Gemeinde. Das Gründungsmitghed der Interfaith Action for Peace in Africa (IAPA) sprach in der Plenarsitzung und erhieh zusammen mit den ubrigen Grundungsmitghedem von IAPA den PaulCarus—Preis.
Der Preis erinnerl an den deutschstémmigen Herausgeber der Open Court Publishing Company, die eine fuhrende R0116 beim ersten Weltparlamem der Religionen in Chicago 1893 inne hatte. Paul Carus veröffentlichLe vor allem buddhistische und hinduistische Literatur und war dadurch einer der ersten BrUckenbauer zwischen Okzident und Orient. Der Preis wurde erstmals beim Weltparlament der Religionen in Barcelona vom Council for a Parliament of the World’s Rehgions vergeben und ehrt herausragende Beitrége zur interreligiösen Bewegung.
[Seite 7]Ein Appell zur Einheit der Menschheit,
Für Frieden und Vernunft
Abdu’l-Bahás Ansprachen in Europa und Nordamerika
Am 11.jum 2010 endete in der ugandzscben Stadt Kampala die Überprufungskonferenz des Rom-Statuts des Internationalen Strafgericbtsbofs. Erstmals eimgten sick die I I 1 Vertmgsstaaten auf eine Definition des zlfilleerrecbtlicben Straftatbesmnds der Aggression. Seine Abndung soll ab 2017 unter Vorbebalt des Sicherheitsmts der Vereinten Nationen méglicb werden. Damn kann der Internationale Strafgerichtsbof zn Den Haag Akte der Aggression bestmfen, die „zlarem Cbamktex ibrem Gewiclat und ibrem Umfng notch eine deutlicbe Verletzung der Charm der Vereinten Nationen darstellen“. Kommentatoren werteten die Einigung trotz ibres oflensicbtltcben Kompmmzsscbamkters als einen Meilenstem aufdem Weg zu einem durcbsetzungssmrleen Weltreclot. UNO-Genemlseleretdr Bom Kimoon sagte, die Übereinkunft sez „bzstorisch“. 1m Kampf gegen Straflosigkeit sez sie em „bedeutsamer Schritt nacb vome in Richtung eines Zeitalters der Verantwortung“. Dabei ist die Idee der Einrichtung eines Internationalen Strafgerichtshofs, der Akte der Aggression eines Staates gegen eines anderen Staats verfolgt, bereits seit der zweiten Hélfte des 19. jahrhunderts belegt. 1872 hatte der Schweizer Gustave Moynier unter dem Eindruck der im preufSisch-[ranzésischen Krieg von 1870/71 begangenen Grausamkeiten den ersten fbrmlichen Vorschlag zur Errichtung eines Internationalen Strafgerichtshofs vorgelegl. Lange bheb es den privalen Friedensgesellschaften und Einzelpersénhchkeiten vorbehalten, internationale Mechanismen zur Schaffung und Wahrung des Friedens einzufordern. Vor dem Ersten Weltkrieg war as Abdu‘lBahál (1844—1921), der auf semen Reisen nach Europa und Nordamerika die Notwendigkeit des Friedens betonte und eindrückhch vor einem drohenden Wehkrieg warnte. Auf diesen Reisen kam er mit Albert Einstein, Theodore Roosevelt und Bertha von Sumner zusammen. 1n Abdu‘l-Bahál sehen die über 111111 M11110nen Bahá’í die vorbildliche Verkörperung der friedensstiftenden Ideale ihrer Religion. Baha’u’lláh (1817—1892), der Stifter der Bahá’í—Rehgion, bestimmte semen Sohn testamentarisch zum „M1ttelpunkt des Bundes“. Er befugte ihn zur verbindlichen Auslegung seiner Schriften. Erst mit der jungturkischen Revolution 1908 war 65 Abdu‘l—Bahá méghch geworden, mach Jahrzehnten der Verbannung und Inhaftierung, die er mit seinem Vater teihe, V011 Haifa aus ausgedehnte Reisen nach Europa und Nordamerika zu unternehmen.
In den jahren zwischen 1911 bis 1913 gelangte er umer anderem ins deutsche Kaiserreich sowie in die USA und nach Kanada. Dort besuchte er die bestehenden Bahá’í—Gemeinden und machte die Bahá’í—Religion weithin bekanm. 1m Verlauf seiner Reisen hielt er Ansprachen in Kirchen, Moscheen und Synagogen und erwies sich als Botschafter des Friedens und der Versténdigung zwischen den Vb1kern und Glaubensbekennmissen.
1m Bahá’í-Verlag liegt nun zum ersten Mal eine Auswahl der Reden Abdu‘l—Bahás aus den englischsprachigen Lémdem zusammengefasst vor, nachdem seine Ansprachen in Paris bereits seit Langem unter dem gleichnamigen Titel bekannt 51nd. Seine Reden behandeln alle Grundprinzipien der Lehren Bahá’u’lláhs und immer wieder kommt Abdu‘l—Bahá auf den Frieden und die Einheit der Menschheit in ihrer Vielfalt zu sprechen. Er betont die „unparteiische Liebe“ Gottes zur Menschheit und hebt neben der geistigen Einheit der Menschheit die politische Einheit und damit den Frieden als ihren sichtbaren Ausdruck hervor.
Dass Abdu‘1-Bahás Ansprachen keine Schwérmereien 51nd, Wird vor seiner Abreise aus den USA 1912 deulliCh: Er sagte innerhalb von zwei jahren den Kriegsausbruch voraus. Und nach dem Ersten Weltkrieg erklart er, dass der neu gegründete Volkerbund so, wie er beschaffen sei, keinen Krieg verhindern könne, der, wenn er kommt, „wen schhmmer sein werde 2115 der letzte“.
Der Frieden, der in den Reden Abdu‘lBahás zum Ausdruck kommt, ist Vielmehr konkret, wie es auch in seinem Brief an den Exeku[ivausschuss der Zentralorganisation ftlr einen dauernden Frieden in Den Haag zum Ausdruck kommt: „Zum Beispid sagte Bahá’u’lláh uber den Wehfrieden, dass der HOChste Gerichtshof begründet werden muss Obgleich der Völkerbund geschaffen worden ist, ist er doch unfähig, den Weltfrieden zu errichten. Der Héchste Gerichtshof aber, den Bahá’u’lláh beschrieben hat, wird diese heilige Aufgabe mit gréféter Macht und Kraft erfullen.“
Die über fi‘mf Millionen Bahá’í weltweit dUrften daher mit groiéem Interesse die Entwicklungen vom Volker— zum Wehrechl beobachten, die sich zur Zeit in Den Haag vorberei ten.
— von Peter Amsler
Abdu’l—Bahd
Ansprachen in England und Nordamerika 1911—1912 Eine Auswahl
Bahá’í-Ver/ag, 2010, 192 Seiten ISBN 978-3-87037-485-3
fl ' ONE COUNTRY
2/2010 . Seite 7
[Seite 8]++ Pressestimmen ++ Pressestimmen ++
www.bahai.de www.bahai.at www.bahai.ch www.bahai.lu
www.bahai.li
IMPRESSUM
ONE COUNTRY wird herausgegeben von der Bahá’l International Community,
die als Nicht-Regierungs-Organisation bei den Vereinten Nationen die weltweite Bahá’í-Gemeinde représentiert
ONE COUNTRY
Office of Public Information
Bahá’l International Community Suite 120
866 United Nations Plaza New York New York10017, USA Chefredakteur: Brad Pokorny E-Mail:1country@bic.org www,onecountryorg
Deutschsprachige Ausgabe ~ Redaktion: Peter Amsler (v.i.S.d.P.), Liza Gerhold, Jessica von Ahn, RalfWolf
Redaktionsadresse:
Bijro far Auflenbeziehungen des Nationalen Geistigen Rates der Bahá’l in Deutschland Chausseestraffie 103
10115 Berlin
Te|.: +49-030-28877183
Fax: +49-030-69088261
E-Mail: roc@bahai.de
Beitrége aus ONE COUNTRY können kostenfrei nachgedruckt warden
unter Angabe der Quelle.
Fotos ohne Quellenangabe: Bahá'l International Community
Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe: Der Nationale Geistige Rat der Bahá’l in Deutschland e.V, Eppsteiner Straße 89
D-65719 Hofheim-Langenhain Tel. +49-6192-99290
Fax +49-6192-992999
Jahresabonnement:
Euro 8,-/SFr15,-(ink|. MwSt. u, Porto) Bahá’í-Verlag, Eppsteiner StraEe 89 65719 Hofheim-Langenhain Tel1+49-6151-9517140
Fax: +49-06151-9517299
Copyright 1999-2009 by Bahá'l International Community ISSN 0945-7062
„Das erklärte Ziel ist die Einheit, und Frieden hat einen sehr hohen Stellenwert im Bahá’í—Glauben Dennoch warden die Gläubigen im Iran, dem Ursprungsland ihrer Religion, diskriminiert und verfolgt Wieso entscheiden sich Tiroler wie die Familie Penz aus Hall in Tirol dazu, sich dieser neuen Religion anzuschliefien? Der 45~jéhrige Andreas Penz bringt es auf den Punkt: W611 ich zum ersten Mal von einer Einheit der Menschheit und der Einheit der Religionen gehdrt habe, das war fUr mich wie ein Blitzhcht.‘“ Der Osterreichische Rundfunk (ORF) in seiner Ankfindigung zur Dokumentation „Bahá’í — Religion fur eine neue Zeit“ von Pia Schweitzer, gesendet am 8. juni 2010
„Der Bahai—Glaube hat semen Ursprung in Persian Das geistige Weltzentrum befindet sich allerdings in Israel. Millionen von Touristen haben den Schrein des Bab und das Universale Haus der Gerechtigkeit bereits besuChL Die Gememde ist tolerant, liberal und nicht hierarchisch aufgebaut: Unser Gedankengut zielt auf die friedhche Vereinigung der ganzen Menschheit ab. Der Prophet der Bahai—Gemeinschaft — Bahaullah sah weitere Einzelheiten dieses Prozesses bereits vor hundert jahren voraus. Damals schrieb er uber Globalisierung und die Realisierung einer Weltsprache und einer Weltzivilisation.“
Der Bahá’í Mark Behrendt in einem Interview Für die schweizerische Weltwoche vom 9. Juni 2010
„Die Welt sah im letzten jahr dank der Handykameras nicht mehr nur die Bilder, die das Regime seit dreijahrzehnten verbreitet. Die Zivflbfirger verbreiteten online Ihr eigenes Versténdnis von iranischer Identität. Selbst viele EXihraner haben neues Selbstbewusstsein bekommen und bezeichnen sich vermehrt Wieder als Iraner und nicht als Parser: fruher ein Versuch, sich verschémt vom Ruf der nach Mullah—Schweiß riechenden Islamischen Repubhk Iran abzugrenzen Und warm der Bargerkrieg Nahost einmal vorbei ist, fliegen wir gemeinsam mit unseren iranischen BahaiFreunden mit der El Al von Persepolis nach Haifa.“
anonym, The European vom 13. Juni 2010
„Nach dem Selbstverständnis der Bahá’í entstehen durch eine neue religiöse Identität auCh neue Ideen zur Lösung von nationalen und globalen Problemen. Besonders neue Wer[6 W16 die Gleichberechtigung von Mann und Frau Oder der Gedanke der Einheit in der Vielfah — um nur zwei Punkte zu erwéhnen —, die zu den Grundlagen einer pluralen demokratischen Gesellschaft gehören, waren und 51nd ein Dom in den Augen des reaktionéren schiitischen Klerus wie auch der iranischen Machthaber. Hinzu kommt em einfacher theologischer Konflikt, der in einer demokratischen Gesellschaft mit ihrer Glaubens— und Redefreiheit ledighch als Meinungsunterschied zwischen Privatpersonen gezéhlt wUrdef
Dr. Wahied Wahdat-Hagh im Onlinedienst des Magazins Cicero vom 22. Mfirz 2010
++ Termine ++ Termine ++ Termine ++
29.8.2010
Forum Langenhain, 16100 Uhr, Vortrag: „Eine Stunde des Nachden kens ist mehr wert als siebzigjahre frommer Andacht“ — Gedanken zur Bedeutung der Selbstreflexion Referem: Dr. Hamid Peseschkian, Wiesbaden
> www.bahaide/termine 25.9.2010
ab 10.00 Uhr,Jahrestagung des Bahá’í-Frauen-Forums
die Féhigkeit heranbilden, an der ErriChLung einer besseren Welt mitzuarbeiten“. Erziehung und Bildung für Gleichberechtigung Bahá’í—Bildungsansétze und Gemeindeemwicklung in Deutschland mit Seitenbhck auf Sambia und Mosambik
Veranstalter: Bahá’í—Frauen—Forum
> http://bff.bahai.de 4.12.2010
Bahá’í—Studien—Konferenz 2010
Veranstalter: Gesellschaft for Bahá’í—Studien
> www.bahai—studiende
Die Veranstaltungen finden statt 1m Verwaltungsgebéude am Européischen Bahá’í—Haus der Andacht, Eppsteiner Straße 89, 65719 Hofheim—Langenhain.
K ONE COUNTRY
2/2010 . Seite 8