Göttliche Weltordnung (1948)/Text

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GÖTTLICHE WELTORDNUNG


Aus den Schriften von SHOGHI EFFENDI


Veröffentlichungs-Ausschuss des Nationalen Geistigen Rats der Bahá’í in Deutschland und Österreich e.V. Referat „Studienmaterial” Neckargemünd 1948

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ÜBERSICHT

Weltnot und ihre Heiler Seite 1-3 Leitsätze des Weltfriedens Seite 4-7 Ein Weltüberstaat Seite 7-10 Das Prinzip der Einheit Seite 10-14 Offenbarung der Kraft Seite 14-18 Die administrative Ordnung Bahá’u’lláh’s Seite 18-20 Gemeinschaft des Grössten Namens Seite 20-24 Göttliche Politik Seite 24-30



Quellennachweis:

1) The Goal of a New World Order, geschrieben November 1931

2) The World of Bahá’u’ulláh, geschr. März 1930

3) The Goal of a New World Order

4) desgl.

5) desgl.

6) desgl.

7) The Golden Age of the Cause of Bahá’u’ulláh, geschr. März 1932

8) God passes by XXII

9) desgl.

10) The Unfoldment of World Civilization, geschrieben März 1936

11) The Golden Age



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GÖTTLICHE WELTORDNUNG


Weltnot und ihr Heiler.

Nie hat es auf sozialem, wirtschaftlichem oder politischem Gebiest so weitgehende und grundlegende Umwälzungen gegeben, als wie die sich gegenwärtig in verschiedenen Teilen der Erde vollziehenden. Nie haben so viele und mannigfaltige Gefahrenquellen bestanden als wie die, die heute dem Gefüge der Gesellschaft drohen. Wir erkennen die Bedeutung der folgenden Worte Bahá’u’lláh’s, indem wir im Nachsinnen über den gegenwärtigen Zustand der bedrückten und in Unordnung geratenen Welt verweilen. Er sagt: „Wie lange will die Menschheit in ihrem Eigensinn beharren? Wie lange wird die Ungerechtigkeit fortbestehen? Wie lange sollen Chaos und Verwirrung unter den Menschen herrschen? Wie lange wird die Oberfläche der menschlichen Gesellschaft durch Uneinigkeit beunruhigt werden? Die Winde der Verzweiflung wehen, auch, aus jeder Richtung, und der Streit, der die Menschen trennt und quält, wächst täglich. Die Zeichen drohender Zuckungen und des Chaos sind heute zu erkennen, um so mehr, als die bestehende Ordnung beklagenswert mangelhaft erscheint.” Die Menschheit ist, ob wir sie im Lichte des Verhaltens des Einzelnen, oder der bestehenden Beziehungen zwischen organisierten Gemeinschaften und Nationen betrachten, leider zu weit abgeirrt, hat einen zu grossen Niedergang erlitten, als das sie allein

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durch die Anstrengungen der besten ihrer anerkannten Herrscher und Staatsmänner – wie uneigennützig ihre Beweggründe, wie durchdacht ihre Handlung, wie zähe Eifer und ihre Ergebenheit gegenüber ihrer Sache auch seien – erlöst zu werden vermöchte. Kein Plan, den die Berechnungen höchster staatsmännischer Kunst noch weiter ersinnen können, keine Lehre, die die ausgezeichnetsten Vertreter der Wirtschaftstheorie ausdenken, keine Grundsätze, die die eifrigsten Sittenlehrer einzuprägen bestrebt sind, können letzten Endes hinreichenden Boden schaffen, um darauf die Zukunft einer heute so verwirrten Welt zu errichten. Kein Apell an die gegenseitige Duldsamkeit, die die Weltweisen erheben mögen, wie überwältigend und eindringlich er auch immer sein mag, kann die Leidenschaft der Welt beruhigen oder helfen, ihre Kraft zurückzugewinnen. Ebensowenig würde irgend ein allgemeiner Plan nur organisierter internationaler Zusammenarbeit, in welcher Sphäre menschlicher Tatkraft er sich immer bewege, wie sinnreich er erdacht und wie umfassend er auch geplant sei, mit Erfolg versuchen, die Grundursache des Übels zu beseitigen, dass die heutige Gemeinschaft so gewaltsam aus dem Gleichgewicht gebracht hat … In einer so entscheidenden Stunde der Kulturgeschichte geziemt es den Führern aller Länder der Erde, der grossen und kleinen, im Osten, wie im Westen, Sieger wie Besiegten, auf den Posaunenruf Bahá’u’lláh’s zu merken und vom Bewusstsein der Weltverbundenheit, dem sine qua non der Treue zu Seiner Sache, getragen, sich mannhaft zu erheben, um den einen Heilungsplan in seiner Vollständigkeit zur Durchführung zu

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bringen, den Er, der göttliche Arzt, für eine leidende Menschheit vorgesehen hat. 1)

Denn Bahá’u’lláh … hat nicht nur die Menschheit mit einem frischen und erneuernden Geist erfüllt, Er hat nicht nur einen gewissen universalen Grundsatz verkündet oder eine besondere Philosophie geboten, wie machtvoll, klar und weltumfassend sie immer sein mögen, sondern ausserdem, wie nach ihm auch ‘Abdu’l-Bahá (Bahá’u’lláh’s ältester Sohn, der von Ihm bevollmächtigte Ausleger und das gelebte Vorbild Seiner Lehren), ungleich den Offenbarungen der Vergangenheit, klar und ausgeprägt eine Reihe von Gesetzen niedergelegt, festumrissene Einrichtungen geschaffen und für die Grundlagen einer göttlichen Ordnung vorgesorgt, die bestimmt sind, ein Muster für die kommende Gesellschaft, ein höchstes Mittel zur Errichtung des grössten Friedens und der Mittler für die Einigung der Welt und die Verkündigungen der Herrschaft der Rechtlichkeit und Gerechtigkeit auf Erden zu werden. Sie haben nicht nur alle erforderlichen Weisungen für die Durchführung jener Ideale offenbart, welche die Propheten Gottes im Geiste schauten und die seit undenklichen Zeiten die Gesichte von Sehern und Dichtern aller Zeitalter entflammten, sondern auch in unmissverständlicher und nachdrücklicher Sprache jene beiden Einrichtungen des Hauses der Gerechtigkeit und des Hütertums zu Ihrer erwählten Nachfolge ausersehen mit der Bestimmung, die von den Begründern des Glaubens der Welt vermachten Grundsätze anzuwenden, die Gebote zu verbreiten, die Einrichtungen zu schützen, den Glauben treulich und verständnisvoll den Erfordernissen einer fortschreitenden Gesellschaft anzupassen und das unverderbbare Erbe zu vollstrecken. 2)

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Leitsätze des Weltfriedens.

In ‘Abdu’l-Bahá’s Buch „Das Geheimnis der göttlichen Kultur”, seinem hervorragenden Beitrag zur künftigen Weltordnung in der Welt, heisst es: „Wahre Kultur wird ihr Banner mitten im Herzen der Welt entfalten, sobald eine gewisse Zahl ihrer vorzüglichen und hochsinnigen Herrscher – leuchtende Vorbilder der Ergebenheit und Entschlossenheit – mit festem Entschluss und klarem Blick zum Wohl und Glück der ganzen Menschheit daran geht, den Weltfrieden zu stiften. Sie müssen die Friedensfrage zum Gegenstand gemeinsamer Beratung machen und mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln versuchen, einen Weltvölkerbund zu schaffen. Sie müssen einen verbindlichen Vertrag und einen Bund schlissen, dessen Verfügungen eindeutig, unverletzlich und bestimmt sind. Sie müssen ihn der ganzen Welt bekannt geben und die Bestätigung der gesamten Menschenrasse für ihn erlangen. Dieses höchste und edle Unterfangen – der wahre Quell des Friedens und Wohlergehens für alle Welt – sollte für alle, die auf Erden wohnen, als heilig gelten. Alle Kräfte der Menschheit müssen freigemacht werden, um die Dauer und den Bestand dieses grössten aller Bündnisse fordern und sichern. In diesem allumfassenden Vertrage sollten die Grenzen jedes einzelnen Landes deutlich festgelegt, die Grundsätze, die den Beziehungen der Regierungen untereinander zu Grunde liegen, klar verzeichnet und alle internationalen Vereinbarungen und Verpflichtungen gewahrt werden. In gleicher Weise sollte der Umfang der Rüstungen für jede Regierung genauestens umgrenzt werden,

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denn wenn die Zunahme der Kriegsvorbereitungen und Truppenstärken in irgend einem Land gestattet würde, so würde dadurch das Misstrauen anderer geweckt werden. Die Hauptgrundlage dieses feierlichen Vertrages sollte so festgelegt werden, dass bei einer späteren Verletzung irgend einer Bestimmung durch irgend eine Regierung sich alle Regierungen der Erde erheben würden, um sie wieder zu voller Unterwerfung unter den Vertrag zu bringen, nein, die gesamte Menschheit sollte sich entschliessen, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln jene Regierung zu vernichten. Sollte dieses grösste aller Heilmittel auf den kranken Weltkörper angehwendet werden, wird er sich gewiss wieder von seinen Leiden erholen und dauernd bewahrt und heil bleiben.” „Einzelne”, fährt er fort, „welche die im menschlichen Streben ruhende Kraft nicht kennen, halten diesen Gedanken für höchst undurchführbar, ja für jenseits dessen, was selbst die äussersten Anstrengungen des Menschen erreichen können, doch ist dies nicht der Fall. Im Gegenteil kann dank der unerschöpflichen Gnade Gottes, der liebevollen Güte Seiner Begünstigten, den beispiellosen Bemühungen weiser und fähiger Seelen und den Gedanken der unvergleichlichen Führer dieses Zeitalters nichts, was es auch sei, als unerreichbar angesehen werden. Eifer, unermüdlicher Eifer ist nötig. Nur unbezähmbare Entschlusskraft kann das Werk vollbringen. Manches ist in vergangenen Zeiten als reines Hirngespinst betrachtet und heut doch so leicht und ausführbar geworden. Warum sollte diese so wichtige und erhabene Sache – das Tagesgestirn am Himmelszelt der wahren Kultur und die Ursache des Ruhmes, des Fort-

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schrittes, des Wohlergehens und Erfolges der ganzen Menschheit – als unmöglich betrachtet werden? Der Tag wird sicher kommen, an dem ihr klares Licht Erleuchtung über die Versammlung der Menschen giessen wird.” In einem seiner Tablets, in dem er den hohen Gedanken weiter ausführt, offenbart ‘Abdu’l-Bahá folgendes: „In vergangenen Zeitaltern konnte die Einheit der Menschheit trotz vorhandener Eintracht nicht zustande kommen, da die Möglichkeiten dazu fehlten. Die Erdteile waren voneinander weit getrennt, ja selbst unter den Völkern eines und desselben Erdteils Verbindung und Gedankenaustausch nahezu unmöglich. Infolgedessen konnte Verkehr, Verständigung und Vereinigung, die alle Völker der Erde umfasste, nicht erfolgen. Heute jedoch haben die Verbindungsmöglichkeiten derart zugenommen, dass die fünf Erdteile dem Wesen nach zu einem verschmolzen sind … In gleicher Weise sind alle Mitglieder der menschlichen Familie, mag es sich hierbei um Völker oder Regierungen, Städte oder Dörfer handeln, in zunehmender Weise von einander abhängig geworden. Keiner kann sich länger selbst genügen lassen, um so mehr, als politische Bande die Völker und Länder untereinander verketten und die Bindungen des Handels und der Industrie, der Landwirtschaft und Erziehung täglich stärker werden. Heute ist eine Vereinigung der ganzen Menschheit möglich. Dies ist fürwahr nichts anderes, als eines der Wunder dieses wunderbaren Zeitalters, dieses herrlichen Jahrhunderts. Vergangene Zeitalter sind dessen beraubt gewesen, dieses Jahrhundert aber – das Jahrhundert des Lichtes – ist mit einzigartiger, beispiel-

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loser Herrlichkeit, Macht und Erleuchtung ausgestattet worden. Daher die tägliche Entfaltung neuer Wunder! Schliesslich wird erkannt werden, wie hell sein Licht über der Menschheit leuchtet. „Schaut, wie sein Licht jetzt am dunklen Horizont der Welt hinaufsteigt. Einer der Strahlen, dessen leichten Schimmer wir bereits erkennen, ist die Einheit auf politischem Geiet. Ein anderer Strahl, der bald erscheinen wird, ist eine einheitliche Denkart in den Weltfragen. Der dritte Strahl ist die Einheit in der Freiheit, die sicher wahr wird. Der vierte Strahl ist die religiöse Einheit. Sie ist der Eckstein des Fundamentes und wird sich durch Gottes Macht in ihrem ganzen Glanze offenbaren. Der fünfte Strahl ist die Einheit der Länder – eine Einheit, die in diesem Jahrhundert gewiss verwirklicht werden und dazu führen wird, dass sich alle Völker der Welt als Bürger in einem gemeinsamen Vaterland betrachten. Der sechste Strahl ist die Einheit der Rassen, der aus allen, die auf Erden wohnen, Völker und Sippen einer Rasse machen wird. Der siebte Strahl ist die sprachliche Einheit, d.h. die Auswahl einer Weltsprache, in der alle Völker unterrichtet und sich verständigen werden. Jeder einzelne dieser Strahlen wird unbedingt hervorbrechen, zumal die Macht des Gottesreiches ihm helfen wird, zur Tat zu werden.” 3)

Ein Weltüberstaat.

Vor über sechszig Jahr [handschriftliche Einfügung: 1969, jetzt 90] offenbarte Bahá’u’lláh in Seinem Tablet an die Königin Viktoria, sich „an die Herrscher der Erde” wendend, die folgenden Worte:

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„Beratet untereinander und richtet euer Augenmerk nur auf das, was der Menschheit Nutzen bringt und ihre Lage verbessert. Betrachtet die Welt wie einen menschlichen Körper, der zwar gesund und vollkommen erschaffen, aber durch verschiedene Ursachen von schweren Leiden und Krankheit heimgesucht worden ist. Nicht einen Tag ist sie zur Ruhe gekommen, ihre Krankheit ist vielmehr immer ernster geworden, da sie in die Hände unerfahrener Ärzte geraten ist, die ihre weltlichen Wünsche aufgezäumt haben und heillos in die Irre gingen. Und wenn einmal ein Glied des Körpers dank der Sorgfalt eines edlen Arztes geheilt worden ist, ist doch der übrige Körper unverändert krank geblieben. Dies kündet euch der Allwissende, der Allweise …Was der Herr als unfehlbarstes Heilmittel und wirksamstes Instrument zur Gesundung der ganzen Welt verordnet hat, ist die Vereinigung aller ihrer Völker in einer weltumfassenden Sache, in einem gemeinsamen Glauben. Dies kann einzig und allein durch die Macht eines geschickten, allbefähigten und vom Geist geleiteten Arztes geschehen. An anderer Stelle fügt Bahá’u’lláh hinzu: „Wir sehen, wie ihr eure Ausgaben jedes Jahr vermehrt und deren Last auf das Volk legt, über das ihr herrscht, dies ist wahrhaftig schreiende Ungerechtigkeit. Scheut die Seufzer und Tränen dieses zu Unrecht Leidenden und bürdet euren Völkern nicht mehr auf, als sie zu tragen vermögen … Vertragt euch untereinander, dass ihr nicht mehr zu rüsten braucht, ausser in einem Umfang, den die Sicherheit eurer Länder und Gebiete erfordert. Seid einträchtig, o Herrscher der Welt, denn dadurch werden die Stürme der Misshelligkeit unter euch ge-

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stillt werden und euere Völker Ruhe finden. Sollte irgend ein Land unter euch die Waffen gegen ein anderes ergreifen, so erhebt euch alle dagegen, denn dies ist dann wahre Gerechtigkeit.” Welchen Wert hätten diese gewichtigen Worte, wenn sie nicht die brennend nötige Begrenzung ungehemmten nationalen Herrschaftsdranges als unumgängliche Vorbedingung für den künftigen Staatenbund aller Länder in der Welt aufzeigen würden? Irgend eine Art von Weltüberstaat muss unbedingt geschaffen werden, zu dessen Gunsten von allen Staaten der Welt willig jeder Anspruch, Krieg zu führen, gewisse Rechte der Steuererhebung und alles Recht zur Rüstung (ausser zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung in ihren eigenen Gebieten) abgetreten werden. Ein solcher Staat wird den Gedanken einer internationalen Vollstreckungsgewalt einschliessen müssen, die hinreicht, um unablehnbare Autorität von jedem widerspenstigen Mitglied des Bundes zu erzwingen, den Gedanken eines Weltparlamentes, dessen Mitglieder durch die Völker in den einzelnen Ländern gewählt werden, und deren Wahl von den betreffenden Regierungen bestätigt wird, eines höchsten Gerichtes, dessen Urteilsspruch selbst in solchen Fällen verbindlich ist, in denen die in Frage stehenden Parteien nicht bereit sind, sich in ihrer Sache seiner Entscheidung freiwillig zu unterwerfen. Eine Weltgemeinschaft, in der alle wirtschaftlichen Schranken für alle Zeiten niedergerissen und die Wechselbeziehungen zwischen Kapital und Arbeit genau erkannt sind, in der das Geschrei religiöser Leidenschaft und Streitbarkeit für immer zum Schweigen

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gebracht, in der die Flamme des Rassenhasses endgültig gelöscht ist, in der ein einziges Gesetzbuch des Völkerrechts – das Ergebnis des wohlerwogenen Urteils der verbündeten Vertreter der Welt – als Zwangsmassnahme das Einschreiten der vereinigten verbündeten Einheiten vorsieht, und schliesslich eine Weltgemeinschaft, in der die Raserei eines unberechenbaren bedrohlichen Nationalismusses in das dauernde Bewusstsein einer Weltbürgerschaft verwandet worden ist – so erscheint in der Tat in grössten Umrissen die von Bahá’u’lláh vorgesehene Ordnung, eine Ordnung, die als schönste Frucht eines langsam heranreifenden Zeitalters betrachtet werden kann. „Die Stiftshütte der Einheit” verkündet Bahá’u’lláh der ganzen Menschheit in Seiner Botschaft, „ist errichtet worden. Schauet einander nicht als Fremde an. Von EINEM Baume seid ihr alle Früchte und von EINEM Zweige Blätter … Die Welt ist nur EINE Heimat und die Menschheit darin die Bewohner. Rühmt niemanden, weil er sein Land liebt, rühmt ihn lieber, dass er die Menschheit liebe.” 4)

Das Prinzip der Einheit.

Lasst uns keine Besorgnis hinsichtlich der belebenden Wirkung des weltumfassenden Gebotes Bahá’u’lláh’s hegen. Weit davon entfernt, auf den Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung abzuzielen, sucht es, ihre Grundlage zu erweitern, ihre Einrichtungen in einer Weise umzugestalten, die mit den Bedürfnissen einer stets veränderlichen Welt in Einklang ist. Es kann mit

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keiner rechtmässigen Untertanenpflicht in Widerspruch sein, noch kann es wirkliche Treue untergraben. Seine Absicht ist weder, die Flamme einer vernünftigen und verständigen Vaterlandsliebe in den Herzen der Menschen zu ersticken, noch den Grundsatz nationaler Selbständigkeit abzuschaffen, der so bedeutsam ist, wenn nur die Überstände übertriebener Zentralisation vermieden werden. Es übersieht weder die Verschiedenheiten der ethnologischen Herkunft, des Klimas, der Geschichte, Sprache und Überlieferung, des Denkens und der Gewohnheit, die die Völker und Länger der Welt unterschiedlich gestalten, noch versucht es, sie auszumerzen. Es ruft nach grösster Treue, stärkerem Bemühen als irgend ein anderes, das je die Menschenwelt beseelt hat. Es besteht auf Unterordnung nationaler Triebkräfte und belange unter die dringenden Ansprüche einer geeinten Welt. Es verwirft die übersteigerte Zentralisation und entsagt zum andern allen Versuchen der Gleichmacherei. Seine Losung ist Einheit in der Mannigfaltigkeit, wie sie ‘Abdu’l-Bahá selbst erklärt hat: „Betrachtet die Blumen in einem Garten. Obgleich sie sich der Art, Farbe, Form und Gestalt nach unterscheiden, vergrössert diese Mannigfaltigkeit, wenn sie durch die Wasser des Frühlings erfrischt, durch den Hauch des Windes belebt und die Sonnenstrahlen gekräftigt wird, doch nur ihren Reiz und trägt sie zu ihrer Schönheit bei. Wie langweilig wäre es für das Auge, wenn alle Blumen und Pflanzen, Blätter und Blüten, die Früchte, Zweige und Bäume im Garten sämtlich von gleicher Gestalt und Farbe wären! Verschiedenheit der Farben, Form und Gestalt bereichert und ziert den Garten und erhöht ihre Wirkung. In gleicher Weise wird sich die Schönheit und

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Herrlichkeit der menschlichen Vollkommenheit offenbaren, wenn die verschiedenen Spielarten der Denkungsart, des Gemütes und Wesens unter der Macht und dem Einfluss einer zentralen Kraft zusammengebracht werden. Nur die himmlische Macht des Wortes Gottes, das das Wesen aller Dinge beherrscht und übertrifft, ist fähig, die abweichenden Denkweisen, Empfindungen, Gedanken und Überzeugungen der Menschenkinder in Einklang zu bringen.” Bahá’u’lláh’s Ruf ist in erster Linie gegen jede Form von Provinzialismus, Abschliessung oder Vorurteile gerichtet. Wenn langgepflegte Ideale und altehrwürdige Einrichtungen, gewisse soziale Annahme und religiöse Formeln aufgehört haben, der allgemeinen menschlichen Wohlfahrt zu dienen, wenn sie den Bedürfnissen einer sich ständig fortentwickelnden Menschheit nicht mehr genügen, so mögen sie hinweggefegt und in die Rumpelkammer veralteter und vergessener Lehrsätze geworfen werden. Warum sollten sie in einer Welt, die dem unwandelbaren Gesetz der Veränderung und Vergänglichkeit unterworfen ist, allein von der Entartung ausgenommen sein, die jede menschliche Einrichtung befallen muss? Denn rechtliche Grundsätze, Staats- und Wirtschaftstheorien haben lediglich die Aufgabe, die Interessen der Menschheit als Ganzes zu wahren, nicht aber die Menschheit um der Unverletzlichkeit irgend eines besonderen Gesetzen oder Lehrsatzes willen ans Kreuz zu schlagen. Irren wir und nicht! Der Grundsatz der menschlichen Einheit – der Angelpunkt, um den sich alle Lehren Bahá’u’lláh’s drehen – ist keine blosser Ausbruch unkundiger Gefühlsseligkeit, noch ein Ausdruck unklarer frommer Hoffnung. Sein Ruf

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ist nicht gleichbedeutende mit einer blossen Wiedererweckung des Geistes der Bruderschaft und des guten Willens unter den Menschen, er zielt nicht nur auf die Forderung harmonischer Beziehungen unter den einzelnen Völkern und Ländern ab, seine Ausfolgerungen gehen vielmehr tiefer, ihre Tragweite ist grösser als sie je von den Propheten der Vergangenheit gefordert werden durfte. Seine Botschaft lässt sich nicht nur auf den Einzelnen anwenden, sondern befasst sich in erster Linie mit dem Wesen derjenigen grundlegenden Beziehungen, die alle Länder und Völker als Glieder einer menschlichen Familie zusammenschliessen müssen. Sein Ruf richtet nicht nur ein Ideal auf, sondern er ist untrennbar mit der Einrichtung verbunden, die geeignet ist, seine Wahrheit zu verkörpern, ihre Gültigkeit darzutun und ihrem Einfluss Dauer zu verleiht. Er ruft eine organische Veränderung in der Struktur der heutigen Gesellschaft hervor, wie sie die Welt noch nicht erfahren hat. Er fordert kühn und weltumfassend dazu heraus, nationalen Glaubensbekenntnissen abzuschwören, deren Zeit gewesen ist und die im normalen Verlauf der Dinge, wie es von der Vorsehung vorgezeichnet und gewollt ist, einem neuen Evangelium Platz machen müssen, das sich grundlegend von dem, was der Welt bereits bekannt ist, unterscheidet und ihm unendlich überlegen ist. Er fordert nichts geringeres als den Wiederaufbau und die Entmilitarisierung der ganzen Kulturwelt – einer Welt, die in allen wesentlichen Lebensfragen, ihrem politischen Mechanismus, geistigen Streben, Handel und Finanzpolitik, ihrer Schrift und Sprache organisch zusammengewachsen und doch von einer unendlichen Mannigfaltigkeit an nationalen Eigentümlichkeiten ihrer verbündeten

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Staatenglieder ist. Er stellt die Vollendung der menschlichen Entwickelung dar – einer Entwicklung, die ihre frühesten Anfänge in der Entstehung des Familienlebens gehabt, sich über das Stammesbewusstsein zur Bildung von Stadtherrschaften fortgesetzt hat, um schliesslich zur Errichtung unabhängiger, unumschränkter Staaten zu führen. Der Grundsatz der menschlichen Einheit, wie er von Bahá’u’lláh verkündet worden ist, enthält nicht mehr und nicht weniger als die feierliche Versicherung, dass die letzte Stufe dieser erstaunlichen Entwickelung nicht nur erreicht werden muss, sondern dass sie unvermeidlich ist, dass sie bald erreicht werden wird und dass nur eine Macht, die von Gott kommt, sie mit Erfolg begründen kann. Dieser wunderbare Gedanke findet seinen unmittelbaren Ausdruck in den bewussten Bemühungen und bescheidenen Anfängen der Erklärten Anhänger des Glaubens Bahá’u’lláh’s, die sich der Erhabenheit ihrer Berufung bewusst und mit den veredelnden Grundsätzen seiner Administration vertraut sind und darnach streben, Sein Reich auf Erden zu errichten. Er findet seinen mittelbaren Ausdruck in der allmählichen Ausbreitung des Weltgemeinschaftsgeistes, der unwillkürlich aus den Umwälzungen der aufgelösten Gesellschaftsordnung hervorwächst. 5)

Offenbarung der Kraft.

Die Verkörperung der Einheit der Menschheit – der Eckpfeiler zu Bahá’u’lláh’s allumfassenden Reiche – kann in keiner Weise mit den Ausdrücken frommer Hoffnungen ver-

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glichen werden, wie sie in der Vergangenheit geäussert worden sind. Sie ist nicht nur ein Ruf, den Er allein und ohne fremde Unterstützung im Angesicht des erbarmungslosen gemeinschaftlichen Widerstandes zweier der mächtigsten orientalischen Herrscher Seiner Zeit erschallen liess, während Er selbst ein Verbannter und Gefangener in ihren Händen war. Sie ist Ermahnung und Verheissung zugleich – eine Ermahnung, dass in ihr das alleinige Mittel zur Errettung der schwerleidenden Welt liegt, und eine Verheissung, dass ihre Verwirklichung nahe ist. Zu einer Zeit verkündet, wo die Möglichkeit (der Einheit) noch in keinem Teil der Welt ernstlich erwogen worden war, hat sie es durch die himmlische Macht, mit der sie der Geist Bahá’u’lláh’s durchweht hat, schliesslich dahin gebracht, von einer wachsenden Zahl nachdenklicher Menschen nicht nur als kommende Möglichkeit, sondern als notwendiges Ergebnis der gegenwärtig in der Welt wirkenden Kräfte angesehen zu werden. Gewiss bedarf die Welt, die durch den wunderbaren Fortschritt der Physik und die weltumfassende Ausbreitung von Handel und Industrie zu einem hochkomplizierten Organismus zusammengefasst und umgestaltet worden ist und unter dem Druck der Weltwirtschaftskräfte zwischen den Fallgruben materialistischer Kultur ringt, einer Erneuerung der Wahrheit, die allen Offenbarungen der Vergangenheit in einer ihren Haupterfordernissen angepassten Ausdrucksweise zugrunde liegt. Und welch andere Stimme, als diejenige Bahá’u’lláh’s, des Sprechers Gottes für unser Zeitalter, wäre fähig, eine so gründliche Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft hervorzurufen, wie sie es bereits in den Herzen der im Grunde

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verschieden gearteten und ursprünglich scheinbar unvereinbaren Männer und Frauen getan hat, aus denen sich heute in der ganzen Welt die Schar Seiner erklärten Anhänger zusammensetzt. Dass ein so machtvoller Gedanke so schnell in den Herzen der Menschen emporgesprossen ist, dass Stimmen zu seiner Unterstützung laut werden, dass sich seine hervortretenden Kennzeichen bald bei den Trägern der Macht kristallisieren müssen, können in der Tat nur wenige bezweifeln. 6)

Wie bedeutsam auch die Wandlung immer sein mag, die eine rasch erwachende Menschheit in diesem Übergangsabschnitt ihrer buntgewürfelten Geschichte jüngst ereilt haben, so sollte doch die stetige Befestigung der Einrichtungen, um deren Errichtung sich die Verwalter des Glaubens Bahá’u’lláh’s in jedem Lande bemühen, selbst denen nicht minder bemerkenswert erscheinen, die bis jetzt weniger mit den zu überwindenden Schwierigkeiten oder den spärlichen ihnen zur Verfügung stehenden Hilfsquellen bekannt geworden sind. Dass ein Glaube, der (1932) zehn Jahre zuvor noch durch das plötzliche Verscheiden eines unvergleichlichen Meisters (‘Abdu’l-Bahá) ernstlich erschüttert worden war, angesichts gewaltiger Schwierigkeiten seine Einheit gewahrt, den böswilligen Angriffen seiner Übelwoller widerstanden, seine Verleumder zum Schweigen gebracht, die Grundlage seiner weitgesteckten Administration erweitert und auf ihr seine, die Ideale der Anbetung und des Dienstes versinnbildlichenden Einrichtungen aufgerichtet hat, sollte als ausreichender Beweis für die unbesiegliche Macht erscheinen, mit welcher der Allmächtige ihn zu bekleiden von Anfang an be-

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liebt hat. Dass die mit dem Namen Bahá’u’lláh’s verbundene Sache aus den verborgenen Brunnen himmlischer Stärke schöpft, die keine noch so bezaubernde Kraft menschlicher Persönlichkeit ersetzen kann, dass ihr Vertrauen einzig auf diesen geheimnisvollen, mit keinem weltlichen Vorteil – Reichtum, Ruhm oder Gelehrsamkeit – vergleichbaren Quell gestellt ist, dass sie sich mit den von der Allgemeinheit der Menschheit angenommenen Mitteln auf rätselhaften und mannigfaltigsten Wegen selber weiterträgt, das alles wird sich, sofern es nicht bereits ersichtlich ist, in wachsendem Masse offenbaren, während sie in ihrem Kampfe für die geistige Erneuerung der Menschheit neuen Siegen entgegenfliegt. In der Tat: wie sonst könnte sie, die seit Anbeginn der Unterstützung durch die Ratschläge und Hilfsquellen der Weisen, der Reichen und der Gelehrten ihre Landes beraubt gewesen ist, erfolgreich die in der Stunde ihrer Geburt auf ihr lastenden Fesseln zerbrochen haben und unversehrt aus den ihre Kindheit durchrüttelnden Stürmen hervorgegangen sein, wäre ihr belebender Atem nicht durch jenen aus Gott geborenen geist erquickt worden, von dem aller Erfolg, woimmer und wannimmer er gesucht werden möge, im letzten Grunde abhängt? … In einer Umgebung erschreckender Erniedrigung geboren, aus einem Jahrhunderte hindurch von Verdorbenheit, Hass und Vorurteil getränkten Boden entsprossen, Grundsätze vertretend, die mit den anerkannten Masstäben der Zeit unversöhnbar waren, und seit den Anfängen mit der unbarmherzigen Feindschaft von Regierung, Kirche und Volk be-

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haftet, hat es dieser werdende Glaube Gottes dank der ihn gelegten himmlischen Kraft vermocht, sich in weniger als neunzig Jahren von den peinigenden Ketten der Islámischen Herrschaft zu befreien und die Eigenständigkeit seiner Ideale und die unabhängige Ganzheit seiner Gebote zu verkünden. 7)

Die administrative Ordnung Bahá’u’lláh’s.

Die administrative Ordnung … ist vermöge ihres Ursprungs und Charakters einzigartig in der Geschichte der religiösen Weltsysteme. Kein Prophet vor Bahá’u’lláh, nicht einmal Muhammed, dessen Buch klar die Gesetze und Verordnungen der islamischen Offenbarung festlegt, hat, wie wir getrost feststellen können, autoritativ und mit eigener Hand etwas derartiges geschaffen, wie es die vom ermächtigtem Ausleger der Lehren Bahá’u’lláh’s errichtete Administrative Ordnung ist, eine Ordnung, die kraft der von ihrem Urheber abgefassten administrativen Grundzüge, der von ihm erstellten Einrichtungen und des von ihm auf deren Hüter übertragenen Auslegungsrechtes in einer keiner voraufgegangenen Religion entsprechenden Weise den Glauben, indem sie wurzelt, vor Spaltungen bewahren muss und wird. Ebensowenig lässt sich der ihre Handhabung beherrschende Grundsatz mit dem irgend eines anderen Systems vergleichen, sei es nun theokratisch oder wie immer sonst es Menschengeist für die Herrschaft menschlicher Einrichtungen erdacht hat. Weder von der Theorie noch von der Praxis der Administrativen Ordnung des Glaubens Bahá’u’lláh’s

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kann gesagt werden, dass sie mit irgendwelchem Typ demokratischer Regierung, einem System der Autokratie, einer rein aristokratischen Ordnung oder einer der mannigfaltigen Theokratien – Judentum, Christentum oder Islam – deren die Menschheit in der Vergangenheit Zeuge gewesen ist, übereinstimmt. Sie enthält in ihrem Bau gewisse Elemente, die wir in jeder der drei anerkannten Formen weltlicher Herrschaft finden können, jedoch ohne die jeder einzelnen von ihnen anhaftenden Mängel, und vereint die heilsamen Wahrheiten, die jede zweifellos enthält, ohne irgendwie die Unversehrtheit der sie notwendig tragenden göttlichen Wahrheiten anzutasten. Die erbliche Autorität, die der Hüter der administrativen Ordnung auszuüben berufen ist, und das ihm allein übertragene Recht zur Auslegung der heiligen Schrift, die Vollmachten und Vorrechte des universalen Hauses der Gerechtigkeit, welches das ausschliessliche Recht zur Gesetzgebung in solchen Fragen hat, die nicht ausdrücklich durch das heiligste Buch geoffenbart sind, die Bestimmung, wonach dessen Mitglieder jeglicher Verantwortlichkeit gegenüber den von ihnen Vertretenen und der Verpflichtung, in Ansichten, Überzeugung oder Empfinden mit ihnen übereinzustimmen, überhoben sind, die besonderen Vorkehrungen zur freien und demokratischen Wahl der das alleinige gesetzgebende Organ in der weltweiten Bahá’í-Gemeinschaft darstellenden Körperschaft durch die Menge der Gläubigen – dies sind einige der charakteristischen Merkmale, die sich miteinander verbinden, um die mit der Offenbarung Bahá’u’lláh’s gleichzusetzende Ordnung von allen bestehenden Systemen menschlicher Regierung abzuheben. 8)

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Auf diese Weltordnung hatte sich der Báb, da Er als Gefangener in den Festungsgefängnissen Adhirbáyján’s war, in Seinem Persischen Bayán, dem Mutterbuche der Babi-Offenbarung, Selber ausdrücklich bezogen. Er hatte ihr Kommen angekündigt und es mit dem Namen Bahá’u’lláh’s verbunden, vor Dessen Sendung Er Selbst als Künder her ging. „Wohl dem”, so lautet seine bemerkenswerte Feststellung im sechszehnten Kapitel des dritten Váhid, „der seinen Blick auf die Ordnung Bahá’u’lláh’s richtet und Seinem Herren dankt! Denn Er wird wahrlich kund werden …”. Auf diese Ordnung hat sich Bahá’u’lláh, Der zu einer späteren Zeit die für die Verwirklichung dieser Ordnung erforderlichen Gesetze und Grundlagen gab, im Kitáb-i-Aqdas, dem Mutterbuch Seiner Offenbarung, mit folgenden Worten bezogen: „Das Gleichgewicht der Welt ist durch den schwingenden Einfluss dieser grössten Ordnung ins Wanken geraten. Das geregelte Leben der Menschheit hat durch die Wirkung dieses einzigartigen wundersamen Systems, desgleichen keine sterbliches Auge jemals Zeuge war, eine Umwälzung erfahren.” Ihre wesentlichen Merkmale hat ‘Abdu’l-Bahá, ihr grosser Baukünstler, in seinem Willen und Testament gezeichnet, während seine Nachfolger im Osten und Westen in diesem, dem formgebenden Zeitalter der Bahá’í-Offenbarung nun darnach die Grundlagen für ihre ersten Einrichtungen schaffen. 9)

Gemeinschaft des Grössten Namens.

„Die durch die gelehrten Grössen der Kunst und Wissenschaft so oft gepriesene 

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Zivilisation”, schreibt Bahá’u’lláh, „wird, wenn man ihr gestattet, die Grenzen der Mässigung zu überspringen, grosses Unglück über die Menschen bringen … In der Übersteigerung wird sich die Zivilisation als eine ebenso ergiebige Quelle des Übels erweisen, als sie eine des Wohlergehens gewesen wäre, wenn man sie in den Schranken der Mässigung gehalten hätte … Es naht der Tag, da ihre Flamme die Städte verschlingen, da die Zunge der Grösse verkünden wird: das Reich ist Gottes, des Allmächtigen, des Allgepriesenen!” „Seit dem Augenblick, da die Súriy-i-Ra’is (Das Tablet an Ra’is) offenbart wurde” (im August 1868), so erklärt er weiter, „bis auf den heutigen Tag ist weder die Welt zur Ruhe gekommen noch sind die Herzen ihrer Bewohner im Frieden gewesen … Ihre Krankheit nähert sich dem Zustand äusserster Hoffnungslosigkeit, da der wahre Arzt an der Darreichung des Heilmittels gehindert wird, während man ungelernte Heilgehilfen mit Gefallen anschaut, und ihnen volle Wirkungsfreiheit einräumt. Der Staub des Aufruhrs hat die Menschenherzen umzogen und ihre Augen blind gemacht. Bald werden sie die Folgen dessen erkennen, was ihre Hände am Tage Gottes wirkten.” „Dies ist der Tag”, hat Er ein andermal geschrieben, „da die Erde ihre Kunde preisgeben soll. Die Übeltuer sind ihre Bürde … Der Hüter hat gerufen, und die Menschen wurden hinweggefegt, so gross war Seine Zornes Rasen. Das Volk zur Linken seufzt und klagt, das Volk zur Rechten aber wohnt in herrlichen Heimen; sie trinken den Wein, der wahrhaft Leben aus den Händen des Allerbarmers ist, und sind gewisslich die Glückseligen.” Wer anders können die Glückseligen sein,

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als die Gemeinschaft des Grössten Namens (die Bahá’í), deren weltumfassende, sich fortwährend festigende Arbeit den zum Ganzen hinführenden Fortschritt in einer Welt abgibt, deren weltlich und religiöse Einrichtungen sich grösstenteils in Auflösung befinden? Sie sind in der Tat „das Volk zur Rechten”, dessen „herrliches Heim” auf der Grundlage der Weltordnung Bahá’u’lláh’s steht, der Arche dauernder Errettung an diesem drückendsten aller Tage. Von allen menschlichen Geschöpfen der Erde vermögen allein sie inmitten der Wirren einer stürmischen Zeit die Hand des göttlichen Erlösers zu erkennen, die ihnen den Weg bezeichnet und Herr über ihr Geschick ist. Sie allein gewahren das stille Wachstum jener geordneten Weltverfassung, deren Gewebe sie selbst wirken. Ihrer hohen Aufgabe bewusst, der gemeinschaftsbauenden Macht, die ihrem Glauben innewohnt, vertrauend, so drängen sie unerschrocken und unverzagt in ihren Bemühungen vorwärts, die erforderlichen Heilmittel zu formen und zu vervollkommnen, durch welche die noch keimhafte Weltordnung Bahá’u’lláh’s reifen und sich entwickeln kann. Diesem langsamen und unaufdringlichen Aufbauvorgang, der die einzige Hoffnung einer schwer getroffenen Gesellschaft darstellt, gilt das ganze Dasein der weltumfassenden Bahá’í-Gemeinschaft. Denn dieser Vorgang wird durch den schöpferischen Einfluss des unveränderlichen Planes Gottes angetrieben und entfaltet sich im Rahmen der Verwaltungsordnung seines Glaubens. In einer Welt, deren Gefüge politischer und sozialer Einrichtungen geschwächt, deren Blick getrübt, und deren Bewusstsein irregeführt ist, deren religiöse Systeme blutleer geworden

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sind und ihre Wirksamkeit verloren haben, hat dieses heilende Walten, diese stetig umwandelnde, eng verbindende, stark belebende und alles durchdringende Macht Gestalt gewonnen, verdichtet sie sich in Einrichtungen, bietet sie ihre Kräfte auf und bereitet sie die geistige Eroberung und völlige Erlösung der Menschheit vor. Mag auch die Gemeinschaft, die ihre Ideale verkörpert, klein, mögen ihre unmittelbaren und greifbaren Wohltaten bisher noch nicht beträchtlich sein, so sind doch die inneren Kräfte, mit denen sie ausgestattet und durch die sie das Einzelwesen zu erneuern und eine zertrümmerte Welt wiederaufzubauen bestimmt ist, unermesslich. Bald ein Jahrhundert lang ist es ihr inmitten des Lärms und Aufruhrs eines tollen Zeitalters und trotz der unaufhörlichen Verfolgungen, denen ihre Führer, Einrichtungen und Anhänger ausgesetzt gewesen sind, gelungen, ihre Eigenart zu bewahren, ihre Festigkeit und Stärke zu vermehren, ihre organische Einheit zu behaupten, die Reinheit ihrer Gesetze und Grundsätze zu erhalten, Schutzmittel zu schaffen und ihre Einrichtungen zu erweitern und zu befestigen. Zahlreich und mächtig sind die Versuche derer gewesen, die von innen und von aussen, in fernen wie in nahen Ländern, darnach getrachtet haben, ihr Licht zu löschen und ihre heiligen Namen zu tilgen. Einige haben sich von ihren Grundsätzen abgewendet und die Sache schnöd verraten, andere gegen sie die heftigsten Bannungen geschleudert, deren erbitterte Führer kirchlicher Institutionen fähig sind, noch andere auf sie Leiden und Demütigungen gehäuft, wie sie nur eine unumschränkte Obrigkeit in der Fülle ihrer Macht verhängen kann. Das Äusserste, was ihre offenen und geheimen Feinde zu erreichen

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hoffen konnten, war, ihr Wachstum zu verzögern und ihr Ziel für einen Augenblick zu verdunkeln. Was sie wirklich erreichten, war, ihr Leben zu läutern und zu reinigen, sie nur noch weiter zu vertiefen, ihre Seele zu veredeln, ihre Einrichtungen zu formen, und ihre Einheit fest zusammenzuschweissen. Eine Glaubensspaltung, eine bleibende Kluft in der weiten Gemeinde ihrer Anhänger, konnten sie nie erreichen … Indessen ist der Glaube, der Gegenstand so ungeheuerlicher Verrätereien und Zielscheibe so jämmerlicher Angriffe gewesen war, von Kraft zu Kraft vorangeschritten und unerschrocken und ungespalten durch die Schmähungen, die er erlitten hat, hindurchgedrungen. Inmitten der Heimsuchungen hat er seine getreuen Anhänger mit einer Entschlossenheit begeistert, die kein noch so fruchtbares Hindernis zu entmutigen vermochte, hat er in ihren Herzen ein Vertrauen entzündet, das kein noch so finsteres Missgeschick verlöschen, ihnen eine Hoffnung eingeflösst, die keine noch so entschlossene Kraft zerstören konnte. 10)

Göttliche Politik.

Wir stehen einer so gewaltigen Offenbarung in der Zeit zu nahe, als dass wir erwarten könnten, in diesem ersten Jahrhundert ihres Zeitalters zu einer rechten Abschätzung ihrer erhabenen Grösse, ihrer unendlichen Möglichkeiten und ihrer überragenden Schönheit zu gelangen. Wie klein unsere gegenwärtige Zahl, wie begrenzt unser Fassungsvermögen oder wie beschränkt unser Einfluss sein mag, immer sollten wir, deren Hände ein so

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reines, zartes und kostbares Erbe anvertraut ist, mit unermüdlicher Wachsamkeit darnach streben, uns von allen Gedanken, Worten oder Taten zu enthalten, die seinen Glanz verdunkeln oder sein Wachstum schwächen könnten. Wie ungeheuer gross ist unsere Verantwortung und wie empfindlich und mühsam die uns aufgegebene Arbeit! … Ich fühle mich daher verpflichtet, nun, da die Zeit reif ist, die Bedeutung einer Anweisung hervorzuheben, die im gegenwärtigen Entwickelungsstadium unseres Glaubens, ohne Rücksicht darauf, ob sie auf den Osten oder auf den Westen angewandt wird, in wachsendem Mass betont werden sollte. Dieses Prinzip ist kein anderes als das, welches die Nichtteilnahme der Anhänger des Glaubens Bahá’u’lláh’s – gleichviel, ob als Einzelne oder gemeinschaftlich als örtliche oder nationale Räte – an jeglicher Arbeit und Betätigung, die mittelbar oder unmittelbar als Einmischung in die politischen Angelegenheiten irgend einer bestimmten Regierung angedeutet werden könnte. Mag es sich um die von ihnen herausgebrachten oder überwachten Veröffentlichungen oder um ihre offiziellen und öffentlichen Beratungen, die von ihnen bekleideten Ämter und Dienste, ihre an die Mitjünger gerichteten Mitteilungen, ihren Umgang mit hochgestellten und angesehenen Persönlichkeiten oder um ihre Zusammenarbeit mit verwandten Vereinigungen und Organisationen handeln, immer ist es nach meiner festen Überzeugung ihre erste und geheiligte Pflicht, sich in Wort und Tat von allem zu enthalten, was als Verletzung dieses lebenswichtigen Grundsatzes gedeutet werden könnte. Es ist an ihnen, ihrerseits unbedingte Treue und Gehorsam gegenüber allem zu erzeigen, was als die Auffassung ihrer betreffenden Regierung ange-

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sehen wird. Lasst sie sich in Wort und Tat von der Einmischung in die politischen Bestrebungen ihrer Länder, in die Politik ihrer Regierungen und die Pläne und Programme der Parteien und Fraktionen enthalten. In derartigen Diskussionen sollten sie keinen Tadel aussprechen, keine Partei ergreifen, keine Pläne fördern, noch sich mit irgendwelchen Systemen gleichzusetzen, die den besten Interessen der weltweiten Gemeinschaft schaden könnten, die zu behüten und zu fördern sie erstreben. Lasst sie auf der Hut sein, nicht zu Werkzeugen gewissenlosser Politiker zu werden oder sich durch die trügerischen Devisen verschwörerischer und arglistiger Landsleute verleiten zu lassen. Lasst sie ihr Leben so gestalten und ihr Verhalten so einstellen, dass keine noch so unbegründete Beschuldigung der Heimlichkeit, Falschheit, Bestechung oder Einschüchterung gegen sie erhoben werden möge. Lasst sie sich über jegliche Absonderung und Parteilichkeit, über den fruchtlosen Wortstreit, die kleinliche Berechnung und die vergänglichen Leidenschaften erheben, die das Antlitz einer sich wandelnden Welt erregen und ihre Aufmerksamkeit fesseln. Es ist ihre Pflicht, so klar als möglich und notfalls mit Hilfe ihrer gewählten Vertreter zu unterscheiden zwischen Stellungen und Aufgaben diplomatischer oder politischer und solchen einer rein verwaltungsmässigen Art, die unter keinen Umständen durch die Veränderungen und Möglichkeiten beeinflusst wird, welche sich als notwendige Folge von politischer Bestätigung und Parteienregierungen in jedem Land ergeben müssen. Lasst sie ihre unbeugsame Entschlossenheit bejahen, fest und vorbehaltlos zum Weg Bahá’u’lláh’s zu stehen, die von den

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Bestrebungen der Politiker untrennbaren Verwickelungen und Streitigkeiten zu meiden und zu wertvollen Triebkräften jener göttlichen Politik zu werden, welche die Verkörperung von Gottes Vorsatz für die ganze Menschheit darstellt. Es sollte unmissverständlich klar gemacht werden, dass eine solche Haltung weder die leiseste Gleichgültigkeit gegenüber der Sache und den Belangen ihres eigenen Landes noch irgenderlei eigen Widersetzlichkeit gegen die Autorität anerkannter und begründeter Regierungen bedeutet. Ebensowenig stellt sie eine Verleugnung ihrer heiligen Pflicht dar, auf wirksamste Art die besten Interessen ihrer Regierung und ihres Volkes zu fördern. Sie drückt den von jedem aufrichtigen und ergebenen Anhänger Bahá’u’lláh’s gehegten Wunsch aus, den höchsten Interessen ihres Landes in selbstloser, bescheidener und vaterländischer Weise sowie auf eine Art zu dienen, die kein Abweichen von den mit den Lehren seines Glaubens verbundenen hohen Grundsätzen der Unversehrtheit und Wahrhaftigkeit zur Folge hat. In dem Masse, in dem sich die Zahl der Bahá’í-Gemeinden in verschiedenen Teilen der Welt vervielfacht und ihre Kraft als soziale Stärke fortschreitend in Erscheinung tritt, werden sie sich zweifellos dem steigenden Druck von massgebenden und einflussreichen Männern ausgesetzt sehen, den diese auf politischem Gebiete in der Hoffnung ausüben werden, dadurch die gewünschte Unterstützung für die Forderung ihrer Ziele zu gewinnen. Diese Gemeinden werden ferner in ihrem Bemühen um Erweiterung und Festigung der Grundlagen für die ihnen anvertrauten Einrichtungen ein wachsendes Bedürfnis nach gutem Willen und Unterstützung seitens der betreffenden Regierungen

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empfinden. Lasst sie auf der Hut sein, dass sie in ihrem Eifer, die Ziele ihrer geliebten Sache zu fördern, nicht unbewusst dazu gebracht werden, mit ihrem Glauben zu handeln, ihre wesentlichen Grundsätze aufs Spiel zu setzen oder um irgendwelcher materieller Vorteile für ihre Einrichtungen willen die Unversehrtheit ihrer geistigen Ideale zu opfern. Lasst sie verkünden, dass sie, in welchem Lande sie auch ihren Sitz haben, und wie entwickelt ihre Einrichtungen, wie tief ihr Wunsch zur Durchführung und Anwendung der von Bahá’u’lláh ausgesprochenen Grundsätze immer sein mag, doch die Geltung derartiger Gesetze und die Anwendung solcher Grundsätze ohne zu zögern, den Forderungen und Gesetzesvorschriften ihrer betreffenden Regierung unterordnen werden. Es ist nicht ihre Absicht, in dem Bestreben zur Handhabung und Vervollkommnung der administrativen Angelegenheiten ihres Glaubens irgendwie die Bestimmungen der Landesverfassung zu verletzen oder gar dem Gefüge ihrer Verwaltungsordnung zu gestatten, dass es die Regierung in dem betreffenden Land verdränge. Es sollte auch bedacht werden, dass die gegenwärtige Ausweitung unserer Tätigkeit an sich und die Mannigfaltigkeit der in ihren Idealen, politischen Auffassungen und Methoden so wesentlich voneinander abweichenden Regierungen, unter denen die Gemeinden arbeiten, es für alle erklärten Mitglieder irgend einer dieser Gemeinden zur unerlässlichen Pflicht machen, jede Handlung zu vermeiden, die ihre Brüder dadurch in neue Verfolgungen verwickeln oder ihnen die Art ihrer Aufgabe erschweren könnte, dass sie das Misstrauen irgend einer Regierung wecken oder deren Gegnerschaft hervorrufen.

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Wie sonst, möchte ich fragen, könnte ein so weit gesteckter Glaube, der die politischen und sozialen Begrenzungen überschreitet, der in seinem Bereich eine so grosse Verschiedenheit an Rassen und Nationen umfasst und sich, seinen Weg bahnend, in wachsendem Mass auf das Wohlwollen und den Beistand der vielgestaltigen und untereinander widerstreitenden Regierungen der Erde stützen muss – wie sonst könnte es einem solchen Glauben gelingen, seine Einheit zu bewahren, seine Interessen zu schützen und die stetige und friedliche Entwickelung seiner Einrichtungen zu verbürgen? Ein solches Verhalten entspringt jedoch nicht etwa selbstischen Nützlichkeitserwägungen. Es geht vielmehr zuerst und zuvorderst aus dem allgemeinen Grundsatz hervor, dass die Anhänger Bahá’u’lláh’s unter keinen Umständen eine persönliche oder offizielle Verwickelung in Angelegenheiten zulassen werden, die im leisesten ein Abgehen von den grundlegenden Wahrheiten und Idealen ihres Glaubens nach sich ziehen könnten. Weder die möglichen Angriffe Ununterrichteter und Heimtückischer noch die die Verlockungen von Ehrungen und Belohnungen werden sie je dazu bringen, ihren Glauben preiszugeben oder von ihrem Pfade abzuweichen. Lasst ihre Worte verkünden und ihr Verhalten bezeugen, dass diejenigen, welche Bahá’u’lláh nachfolgen, in welche Lande sie auch wohnen mögen, von keinem selbstischen Begehr getrieben sind, dass sie keinen Durst nach Macht besitzen noch sich um irgend welche Wogen der Unbeliebtheit, des Misstrauens oder der Kritik bekümmern werden, die ein straffes Festhalten an ihren Grundsätzen hervorrufen könnte. Wie schwierig und empfindlich unsere Aufgabe gleich sein mag, so wird doch die tragende

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Kraft Bahá’u’lláh’s und Seine göttliche Führung sicherlich mit uns sein, wenn wir unentwegt Seinem Pfade folgen und darnach trachten, die Unversehrtheit Seiner Gebote zu bewahren. Das Licht Seiner erlösenden Gnade, das keine irdische Macht verdunkeln kann, wird, wenn wir durchhalten, unseren Weg erleuchten, während wir unsere Schritte mitten durch die Schlingen und Fallen eines beunruhigenden Zeitalters nehmen, und es wird uns bestätigen, unsere Aufgaben in einer Weise zu erfüllen, die Seinem gesegneten Namen Ruhm und Ehre einträgt. 11)

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Notabschrift, nicht vom NGR überprüft.