[Seite 1]ZEIT ‘*‘ GEIST
Gedanken fflr eine bessere W E L T
SONDERAUSGABE: Bahá’í-AUSSTELLUNG
DIE ERDE IST NUR EIN LAND
4-14.11.93 im "Cercle Municipal„ in Luxemburg-Stadt
--Nr 4. —1993-----------------------------
Lieber Leser,
In dieser Zeitungsausgabe wollen wir Sie aufmerksam machen auf eine Ausstellung,
die ein Ereignis vorstellt, das bereits vor 150 Jahren „weltbewegend" war und dessen Bedeutung täglich zunimmt.
Könnten Sie sich vorstellen, dass z.B. Mahatma Gandhi oder Leo Tolstoi bis heute fast vüllig unbekannt geblieben wären? Was aber ware mit einer grossen Persönlichkeit, in deren Lehren Gandhi die grösste Hoffnung der Menschheit sieht und Von denen Tolstoi so ergriffen ist, dass er sie als die höchste und reinste Form religiöser Lehre und als den Schlüssel zum Geheimnis des Universums erkannt hat? Müssten wir sie nicht auch kennen? Oder was ware, wenn ein Friedensfürst des 19.Jahrhunde11s den Mut bewiesen hätte, alle massgeblichen Herrscher vom amerikanischen Präsidenten über Konigin Victoria, Kaiser Wilhelm bis zum Shah von Persien brieflich aufzufordem, ihre Weltmachtgelüste aufzugeben, grösstenteils abzurüsten und einen Vertrag zu einem globalen Friedensmechanismus zu vereinbaren? Wäre es nicht gut eine solch ungewöhnliche Tat zu kennen, besonders dann, wenn diese spüter den amerikanischen Präsidenten Wilson zur Gründung des Vülkerbundes, welcher der Vorläufer der Vereinten Nationen war, inspiriert hätte?
Wäre es nicht angebracht sich mit den Lehren einer solch hervorragenden Personlichkeit zu beschäftigen, um herauszufinden was sie mit uns und unseren heutigen Problemen zu tun hat und ihren Anspruch, ein Gottesbote zu sein, ernsthaft zu prüfen? Ware es nicht wichti g herauszufinden, warum zahlreiche verantwortlich denkende Menschen bereits weltweit diese Lehren als die vorausschauendsten und ernstzunehmendsten Mittel zur Bewültigung der Weltkrise würdigen? Die vergleichende Religionswissenschaft, mit so unverdéichtigen Instanzen wie: „Encyclopaedia Catholica„ und „ Theologische Real—Enzyklopéidie" (das wichtigste theologische Standardwerk), anerkennt bereits
BAHA’U’LLAH als den Stifter einer unabhängigen Weltreligion
die nach Christentum und Islam entstanden ist.
Die Redaktion
[Seite 2]Unverantwortliches
Fortschritts - und
Wohlfahrtsdenken
in einem Teil der Welt,
und
ungeloste soziale Probleme
im andern Teil
haben
lebensbedrohende Gefahren
weltweiten Ausmasses
heraufbeschworen.
Soziale, politische
und iikologische Probleme
sprechen eine
überdeutliche Sprache und
dréingen zu
entschlossenem Handeln mit
vereinten Krüften.
Die Vereinigung Europas ist
ein deutliches Zeichen
dieser Zeit.
Ohne eine neue Sicht unserer Welt bleibt die Wahrnehmung globaler Verantwortung nur ein blosser Wunschtraum. Traditionelle politische, rassische, soziale und religiöse Abgrenzungen gehoren der Vergangenheit an. Die Zukunft gehört dem Bewusstsein, dass die gauze Erde nur EIN Land ist.
Erst das Prinzip der EINHEIT
IN DER
VIELFALT
vermag den bisher verborgenen wahren Reichtum der Menschheit zu erschliessen.
I‘
“Encjclopaedia Britannica, Book of the Year
Ziel und Inhalt der Aussstellung
Die Ausstellung führt mit meditativen und informativen Mitteln hin auf eine zentrale Herausforderung unserer Zeit: „ die ganze Erde als eine Einheit „ zu sehen. Sie bietet den geistigen Schlfissel zur Léisung der grossen Zeitfragen wie:
° Zerstörung der Umwelt
° Weltordnung
° Frieden
° Geistige Werte
° Sinn des Lebens
° Suche nach Gott.
Solche Themen werden auf der Grundlage von Texten des Stifters der Bahá’í'-Religion, Bahá’u’lláh, durch künstlerische Mittel umgesetzt.
Die Luxemburger Bahá’í’-Gemeinde zeigt diese_ Ausstellung um die breite Offentlichkeit zu informieren über das relativ wenig bekannte Leben und Werk des Stifters dieser jüngsten Weltreligion, welche die geographisch am weitesten verbreitete Weltreligion nach dem Christentum ist.**
Zentrale Lehren sind die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit als Grundlage für eine neue, weltumspannende Friedensordnung. Die Lehren Bahá’u’11éhs sind heute gültiger denn je und gipfeln in dem Ausspruch:
Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Menschheit liebt. Die Erde ist nur EIN Land und alle Menschen sind seine Bürger.
Bereits im
letzten Jahrhundert
warnte Bahá’u’lláh
die damaligen Herrscher und religiösen Würdentrüger schriftlich vor
den Gefahren eines übersteigerten nationalistischen und fanatischen Denkens.
Er wies unmissverstündlich auf die Erfordernisse
einer neuen Zeit hin,
u.a. auf die
Notwendigkeit neuer Werte und einer umfassenden Verantwortung aller gegenüber der gesamten Menschheit.
Damit legte er
bereits damals
eine geistige Grundlage
für den Beginn
einer Weltinnenpolitik. Seine Schriften sind
in praktisch alle Sprachen der Welt übersetzt.
Es gibt derzeit ca.5 Millionen Bahá’í in alien Teilen der Welt. Die internationale Bahá’í - Gemeinde- darunter auch die hier in Luxemburg mit ihren 400 Mitgliedern ans 16 N ationen die in 40 Ortschaften des Landes leben - ist seit 1948 als nichtstaatliche Organisation bei den Vereinten Nationen akkreditiert. Es gibt 12 gewühlte "Lokale Geistige R5te„ und einen „Nationalen Geistigen Rat".
[Seite 3]ZUR KONZEPTION DER AUSSTELLUNG
Das Konzept der Ausstellung ermöglicht dem Besucher sich meditatiV—besinnlich
mit ihren Inhalten auseinanderzusetzen. Die neun zusammenhängenden Nischenelemente laden zum Verweilen ein. Sic sind kfmstleüsch konzipiert und enthalten Aussagen Bahá’u'11éhs zu den Themen : Werte, Weltordnung , Menschenbild, Natur, Suche nach Wahrheit, Gott, güttliche Erziehung, Religion
Eine zentrale Nische, die durch eine besondere Gestaltung hervorgehoben ist, enthält Kernaussagen zum Rahmenthema: „ Die Erde ist nur ein Land„.
Die den Nischen korrespondierend Vorangestellten, frei positionierten Séiulen tragen Texte, Grafiken und Abbildungen mit informativem Charakter. Auch hier ist eines dieser Elemente, die zentrale Séiule, gestalterisch betont.
Insgesamt gestaltet der Aufbau der Ausstellungselemente einen Raum, der den Weg des Betrachters nicht vorgibt. Die Entscheidung über die Wegführung ist offen, bleibt individuell und erlaubt so dem Betrachter, sich ungezwungen einen eigenen Eindruck zu verschaffen.
Urn den meditativen Charakter der Ausstellung nicht zu beeintréichtigen, ist abseits davon Informationsmaterial zum Mitnehmen auf einem Tisch ausgelegt.
[Seite 4]Die Bahá’í
Kurzer geschichtlicher Uberblick.
Die Bahá’í-Religion weist als prophetische Religion die Archetypen auf, die uns aus der Religionsgeschichte bekannt sind:
einen Vorläufer,
den BAB *
und eine Stiftergestalt: BAHA’U’LLAH„
Sie ist die jüngste der Offenbarungsreligionen und wird von den vergleichenden Religionswissenschaften den Weltreligionen zugerechnet.
Sie bietet eine neue, zeitnahe Darlegung der ewigen Wahrheiten, die allen grossen Religionen der Vergangenheit zugrunde liegen und zeigt den Weg, die gegenwéirtigen N<'5te der
Menschen zu beheben und die Probleme unserer Zeit zu 1'o'sen.
In ihrer 150j§hrigen Geschichte hat sie sich über alle Länder der Erde ausgebreitet und zählt so über 5 Millionen Anhänger. Am starksten vertreten ist sie in Südostasien, Afrika und Südamerika. Auch in Europa, Nordamerika und Kanada vergréssert. sich ihr Einfluss stetig.
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Im Jam 1844 trat in Schiras ein 25j§hriger Mann auf , der sich BAB " nannte und das bevorstehende Kommen eines neuen Gottesboten verkündete. Seine ethischen und sozialen Lehren fanden alsbald in ganz Persien und im Iraq begeistene Anhänger, nicht nur unter den Muslimen, sondern auch unter den Juden und Zarathustriern.
Die Stiftergestalt, BAHA’U’LLAH "war ein Ministersohn aus altpersischem Adel, der schon in seiner Jugend dem Reichtum entsagte und zum Vater der Armen wurde. 1863 verkündete er éiffentlich, er sei der von BAB angek1'indigte Gottesbote für unsere Zeit, der Verheissene aller Religionen. Das Ziel seines Kommens
sei die Errichtung einer neuen Weltordnung und die Verwirklichung des Weltfriedens. Obschon
Bahá’u’lláh die L'o'sung und die Heihnittel für die kranke Welt verkündete, wurde er, wie andere Gottesboten vor ihm auch, geschméiht und unterdrückt. Im Laufe seiner 4oj§hrigen Gefangenschaft durchlebte er vexschiedene Exile und wurde letztlich 1868 in die damalige Strafl(olonie Akká im Heiligen Land verbannt.
Bahá’u’llaihs Zclle in Akká
[Seite 5]Bahá’u’lláh wandte sich in machtvollen
Sendschreiben an die gekronten geistlichen
und weltlichen Héiupter seiner Zeit, wie:
Napoleon ]]1., Kaiser Wilhelm 1., Kaiser Franz
Joseph, Queen Victoria, Zar Alexander II.,
Nasrid-Din Shah, Sultan Abdu’l—Aziz und
Papst Pius IX. In seinem" Buch der Gesetze„
sprach er die andern Herrscher an, die Regierungen und Präsidenten Von Amerika, alle Religionsführer und die gesamte Menschheit. Allen
verkündete er seine Sendung und rief sie auf,
ihre Kräfte einzusetzen, wahre Religion, gerechte Regierungen und intemationalen Frieden aufzurichten. Er fordert die Uberwindung aller religiosen, rassischen und gesellschaftlichen Vorurteile und Barrieren und verkündet ein neues
Ethos: die allumfassende Liebe zur ganzen, ungeteilten Menschheit. Seine Schriften sind vorausschauend und préizise auf die Bedürfnisse
dieser kritischen Zeit der heutigen Menschheit
ausgerichtet . Schon vor 100 Jahren rief er z11r
Neustrukturierung der Menschheit in einer globalen Ordnung auf - einer Neustrukturierung die
unausweichlich ist für eine neue Entwicklungsphase der Menschheit.
Bahá’u’lláh Verschied 1892 in der Nähe von Akka, wo er auch seine letzte Ruhestütte gefunden hat.
Bahá'u’ll:'1hs Grab in der Nühe von Akks'1
Sein éiltester Sohn Abdu’l-Bahá, den er zum geistigen Oberhaupt der Bahá’í-Gemeinde, zum autoritativen Interpreten und Bewahrer sei nes Bündnisses ernannt hatte, machte die Bahá’í'—Lehre im Westen bekannt. Seit seinem achten hatte Abdu’l-Bahá mit
Abdu’l-Bahá
seinem Vater Haft und Verbannung geteilt. Die Jungtfirkische Revolution 1908 brachte ihm die Freiheit,so dass er den Européiern und Nordamerikanern in Kirchen, Synagogen und Universitäten die Botschaft seines Vaters übermitteln konnte. Durch die Bahá’u’lláh aufgezwungene Verbarmung nach Akk2i wurde Paléistina, bereits das heilige [and dreier Weltreligionen,zum geistigen,später auch zum administrativen Zentrum der Bahá’í’-Religion, deren heilige Stätten sich auch dort befinden.
Das Mausoleum des BAB ruht an den Hüngen der Berges Karmel.
[Seite 6]Sitz des "Universalen Hauses der Gerechtigkeit„, der
hüchsten administrativen Körperschafi
Nach dem Glauben der Bahá’í' haben sich die prophetischen Verheissungen, der
Messias komme am Ende der Tage aus dem Osten ins Heilige Land, in Bahá’u’lláh erfüllt.
Seine Lehren.
Bahá’u’lláh hat sich u.a. den beiden zentralen Problemen zugewandt, von deren Lösung das Uberleben der Menschheit abhüngt:
- der Sicherung des Weltfriedens
und der
- éikologischen Krise unserer Zivilisation.
Zu einer Zeit, da die erste industrielle Revolution gerade ihren Anfang nahm und der ganze Prozess noch steuerbar gewesen wäre, hat er vor einer aus dem Lot geratenen Zivilisation gewarnt, die zur Vernichtung unseres Lebensraumes führen werde:
"Ins Ubermass gesteigert, Wird sich die Zivil_i_sation als eine ebenso ergiebige Quelle des Ubels erweisen, wie sic, in den Schranken des rechten Masses gehalten, eine Quelle des Guten war. „
Die von ihm vorgeschlagene Léisung liegt in der zivilisatorischen Méissigung, der kardinalen Tugend des rechten Masses, die uns abhanden gekommen ist. Ebenso hat er vor der Utopie einer schrankenlosen Freiheit und den Gefahren des Anarchismus gewamt, der nur zu Chaos und Vernichtung fiihre. Freiheit ist nur möglich in den Schranken der Gesetze, wahre Freiheit besteht in der Befolgung der Gebote Gottes. Diese sind das Fundament der staatlichen Ordnung und der Ruhe der Vülker.
In einer Fülle authentischer Texte weist Bahá’u’lláh den Menschen den Weg zu einem neuen Leben mjt Gott. Nur aus der völligen Umkehr, nur aus der geistigen Wiedergeburt kommt die „radikale Veränderlmg des Herzens„, der "neue Mensch" mit neuem Bewusstsein, einer neuen, im Glauben verankexten Sittlichkeit, der Mensch, der bereit ist zu einem Leben des tätigen Dienens an seinem Nächsten wie an der ganzen Menschheit in der Verantwortung vor Gott. '
Liebe und Einheit sind für die Bahá’í nicht nur fromme Hoffnung, utopisches Ziel, sondem konknete Arbeit. Die internationale Bahá’í'-Gemeinde ist bei den Vereinten Nationen als nichtstaatliche Organisation mit beratendem Status akkreditiert und verwirklicht viele Basisprojekte sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung.
Die Einheit der Menschheit ist aber nicht nur eine Sache des Bewusstseins. Gefordert ist eine neue Stufe der Existenz. So wie die Menschheit in ihrer langen Geschichte die Einheit der Familie, des Starnmes und des Stadtstaates überwand und schliesslich den souver§nen Territorialstaat, den Nationalstaat schuf, bedarf es heute eines politischen Mutationssprungs: der Errichtung eines füderativen Weltgemeinwesens. Ohne eine solche politische Einheit ist der Weltfriede nicht zu haben.
Quellennachweisz
- = das Tor
- = Herrlichkeit Gottes
1) Er war ein Siyyid, d.h. ein Nachkomme des Propheten
Muhammad und hiess Mirzzi Ali Muhammad ;
2) Mirzzi Husayn Ali Nuri.
Vergl. diesen Artikel: Esslemont Kapitel 2 und 3 und :"Die Bahá’í, Ein Kapitel neuzeitlicher Religionsgeschichte",
Dr.Udo Schaefer, Landegg Akademie CH—9405 Wienacht, 1988
[Seite 7]Das aktuelle Buch:
Tschingis Aitmatow
Der Weltberühmte kirgisische Schriftsteller initiert eine Auseinandersetzung mit der Bahá’í-Religion in seinem neuesten Buch:
TSCIIINGIS AITMATOW
IEBESERKLARUNG AN DEN BIAUEN PIANETEN
-. £.~'.~' \\ .~‘/(;r:.~mi(:m; lmnI7.0V'n~‘.
- Feimllah NAMDAR hat lange Zeit in Düdelingen gewohnt und dürfle noch sehr viele frühere Freunde in Luxemburg haben.
Seit etwa drei Jahren bestehen enge freundschaftliche Beziehungen zwischen einigen Bahá’í' und dem Botschafter Russlands in Luxemburg Tschingis Aitmatow und seiner Familie.
Die Bahá’í'—Lehren beschéifiigen ihn so, dass er viele hochgestellte Persönlichkeiten aus Politik und Kunst in seinem Freundes—und Bekanntenkreis anregte, sich ebenfalls damit zu beschäftigen.
Sein jüngstes, soeben im Horizonte~Verlag erschienenes Buch: " Lie beserkléiru ng an den blauen Planeten„ist weitgehend eine Auseinandersetzung mit der Bahá’í'—Religion. Ein Drittel dieses Buches handelt Von einem Gespräch zwischen Tschingis AITMATOW und dem Schweizer Bahá’í' Feizollah NAMDAR *"’ unter dem Titel: "Von den Quellen der Inspiration und der Einheit des Lebens„. In der Begegnung dieser beiden Menschen entwickelte sich eine besondere geistige Dynamik,die wunderbare Einblicke in die Denkweise und Grundzüge der Bahá’í'—Lehren ermöglichte. Tschingis AITMATOW war so von diesem Gespräch berührt, dass er „meinem Freund Feizollah" ein eigenes Essay widmete, das ebenfalls im Buch enthalten ist.
Am Ende dieses bewegenden Buches ist ein Essay des Moskauer Literaturwissen sehaftlers Wladimir KORKIN, des Biographen von Tschingis AITMATOW,
abgedruckt. Dort schreibr er:
"’ Es ist wohl kein Wunder, dass die Ideen Bah2'I’u’ll2ihs... ihn inspiriert zu haben scheinen... Wer zweifelt die Worte Bah2'|u’lléhs an, der lehrte, dass die Sonne der Wahrheit - ähnlich der materiellen Sonne, die über der Erde leuchtet und die natürlichen Organismen zum
Wachstum und zur Entwicklung bringt - als güttliche Offenbarung über den Herzen und Seelen leuchtet und Gedanken, Sitten und Charaktere der Menschen prfigt... Der Einzug des Propheten ist dem Anbruch des Frühlings gleieh. Es ist der Tag der Auferstehung, an dem die geistig Toten zu neuem Leben auferstehen, an dem die Wahrheit des einen und ewigen güttlichen Glaubens eine Wiedergeburt erlebt und sich wiederherstellt, an dem der neue Himmel und die neue Erde erschlossen werden... Wenn dies Bahzüsmus ist, dann sind alle wahren Dickter Bahá’ís.„
Einige Zilate aus dem jüngslen Buch von Tschingis AITMATOW " Liebeserkléirung an den blauen l Ianeten„:
...Es gibt einen inneren, tieferen Sinn. Deswegen ist es das Schicksal des Menschen, die ganze Zeit auf dem Weg der Erkenntnis zu bleiben. Eine Erkenntnis folgt der anderen, und vielleicht ist es genau das, was Annäherung an Gott ist...
...Ich glaube, dass bei den Bahá’í vielleicht ein erster Schritt getan wurde, eine erste Andeutung, auf welche Weise der Mensch, ohne Gewissensqual, auf die Stimme verschiedener Religionen lauschen könnte und in dem Mass darauf antworten, Wie es seine Seele vermag.
Wenn das wirklich eine Synthese aller Religionen ist, dann würde mein Traum, dass aus vielen Religionen eine werde, seiner Verwirklichung nüher kommen...
TSCHINGIS AI T MA TOW.
Erhülllich im Buchhandcl ISBN 3--89483-002—6
[Seite 8]Das besondere Buch
Bahá’u’lláh: Das Buch der Gewissheit
BAH.-‘\L"LI..-'\H DAS BUCH DER GEVVISSHEIT
K IT.-'\ I3-I~lCL\.\’
Mit dieser Schrift antwortet Bahá’u’lláh auf die Bitte eines Verwandten des Báb um Erleuchtung über das Wesen géittlicher Offenbarung und ihren Niederschlag in den heiljgen Schriften. Aus den heiligen Schriften der Juden, Christen und Muslime fiihrt Bahá’u’lláh zum Verständnis religiöser Sprache und wahrer Erkenntnis sowie zum Grundthema der Bahá’í'—Re]igion an 2 alle Religionen haben den einen Grund und das eine Ziel, die Menschen durch die Lehren der aufeinanderfolgenden Offenbarer zu erziehen und ein Menschheitsbewusstsein zu entwickeln. Bahá’u’lláh zeigt, wie alle heute zerstrittenen Religionen letztlich nur Entwicklungsstadien der einen Religion Gottes sind.
„..Ein Musterbeispiel persischer Prosa, stilistisch einzigartig, zart und machtvoll zugleich, Von bemerkensweiter Klarheit, in seinen Argumenten zwingend und unvergleichlich, stellt dieses Buch mit seiner unwidelstehlichen Beredsamkeit einen Entwurf für den grossen Erlésungsplan Gottes dar... dieses Buch hat schon allein dadurch, dass es die seit Generationen bestehenden Schranken beseitigt hat, welche die Religionen der Welt so unüberwindlich voneinander trennten, eine breite und unangreifbare Basis gcschaffen für die völlige und dauernde Wiedervereinigung ihrer Anhänger.„ Shoghi Effendi
Erschienen im Bahá’í'-Verlag GmbH D-6238 Hofheim-Langcnhain
DAS WORT AN DIE LESER:
Wir danken unsern Lese1'n,dass sie den Beitrag zur Völkerverständigung der Bahá’í'Arbeitsgruppe „Gedanken für eine bessere Welt„- die Geschenkaktion "Jahresabonnement„ auf diese Zeitung — so gut aufgenommen haben.Sollten Sie den Wunsch haben, noch weitere Freunde mit dieser Zeitung bekannt zu machen, so senden Sie uns bitte die Adressen. Bitte sagen Sie uns auch, wenn Sie diese Zeitung nicht haben möchten, wir werden in beiden Féillen ihren Wunsch erfüllen.
Wir freuen uns sehr über ihre Zuschfiften, bedanken uns bei Ihnen und verbleiben mit freundlichen Grüssen
Ihre Redaktionsmitglieder.
I M P R E S S U M :
Zeitung:„Zeit für Geist„ eischeint mindestens alle 2 Monate und ist aus chlorfrei gebleichtem Papier. Jede Nummer befasst sich mit einem aktuellen Thema.
Herausgeber : Bahá’í’—Arbeitsgruppe „Gedanken für eine bessere Welt„ e.V. Druckerei:
Imprimerie Print-Service, Luxemburg
Ziele der Zeitung: Völkerverständigung ; Brücken bauen zu andern Glaubens-und Denkrichtungen; Impulse geben zu friedlicher Zusammenarbeit; informieren über Vorstellungen, Ziele, Pläne und Früchte der Bahá’í-Religion, hier und in der Welt, über andere Religionen und den Wert der Religion schlechthin; Dialog-und Begegnungsmöglichkeiten schaffen.
Redaktion für Süden und Zentrum: Anita und Bob Bontemps
3o-32, Bd.Kennedy
L-4170 Esch/Alzette
Tél+Fax: 54 33 37
Redaktion für Norden, Osten und Westen: Famh und Farzin Dustdar
b.p. 220 L—9003 Ettelbrück
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