Zeit für Geist/Nummer 2/Text

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Gedanken fflr eine bessere W E L T

NO.2 A 1 993

FRIEDE - FRUCHT DER EINHEIT.

„Die Wohlfahrt der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit, sind unerreichbar, wenn und ehe nicht ihre Einheit fest begfindet ist. Diese Einheit kann solange nicht erreicht werden, als die Ratschldge, die die Feder des

Hüchsten ojjfenbart hat, unbeachtet übergangen werden... „„


„Alle Menschen wurden erschaffen, eine stzindig fortschreitende Kultur voranzutragen. Der Allmdchtige bezeugt Mir : Wie die Tiere auf dem Felde zu leben, ist des Menschen unwürdig. Die Tugenden, die seiner Würde anstehen, sind Geduld, Erbarmen, Mitleid und Güte für alle Völker und Geschlechter de

Erde. "„




„Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt... Es fihme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondem wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen

sind seine Bürger. „„



In unseren Tagen hegen auf der ganzen Welt viele Menschen aller Nationen den Friedenswunsch. Dennoch werden jene, die sich „Realisten„ nennen, Bedenken anmelden. Einmal grundséitzlich, weil sie meinen, die Natur des Menschen biete keine Chance für die Friedensfihigkeit, vor allem nicht für einen dauerhaften Frieden. Zum andem wird unsere Lebenszeit für einen Wandlungsprozess zum Frieden als zu kurz angesehen. Wenn Frieden überhaupt möglich ist, so wird argumentiert, werden bis zu seiner Verwirklichung Generationen oder Jahrhunderte vergehen.

Um diesen Einwéinden zu begegnen, müssen wir zu der Erkenntnis durchstossen, dass die Welteinheit und damit der Weltfriede in der Logik der geschichtlichen Entwicklung begründet liegt. Sehr einfach können wir die Entwicklung unserer politischen Kultur mit einem Kegel veranschaulichen: es ist eine Entwicklung Von der Kegelbasis empor zu Einheiten auf immer höherer Ebene. Anfangs wurden Familien und Clans gebildet, später Stéimme und Vülker — dann entstanden die Nationalstaaten, die unsere heutige Welt prügen. Zwar gibt es über 150 Nationalstaaten, aber die wichtigsten weisen schon heute Merkmale auf, die über die Kennzeichen des ldassischen Nationalstaates hinausweisen: in den Vereinigten Staaten beispielsweise leben Menschen fast aller Rassen und Véilker der Welt, die unter Zwang oder freiwillig in dieses Land eingewandert sind.

[Seite 2]Sie stellen eine grosse winschaftliche Macht dar, mit zunehmenden Verflechtungen in der ganzen Welt. Selbst zwischen den tmditionsreichen Nationen Europas ist ein starker Trend zur Einheit auf wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet sichtbar. Es wird um eine européiische Identitéit gerungen.

Somit haben wir auf dem Kegel der Entwicklung politischer Kultur auf diesem Planeten alle Stufen erklommen, bis auf die letzte: die Vereinigung der Nationalstaaten zu einem Weltbundesstaat .

Die Entwicklung menschlicher Kultur wurde stets begleitet von der Entwicklung menschlicher Identitüt, eines Gefühls politischer Zugehürigkeit. Die Menschheit hat im Laufe der Zeit die Clan-Identitüt zugunsten einer Stammes-Identitéit, diese wiederum zugunsten einer véilkischen und nationalen Identitéit weitgehend aufgegeben.

In vielen von uns reifen bereits die Merkmale einer universellen Identita't. Diese iiussert sich vor allem dadurch, dass uns die Etablierung gerechter Verhältnisse in der ganzen Welt - nicht nur innerhalb der eigenen Nation - ein echtes menschliches geworden ist. Ethisches Handeln in einem zukunftsweisenden Sinn ist nut auf der Ebene universeller Identitéit möglich. Von der Reife der Menschheit können wir dann sprechen, wenn sie dieser universellen Identitéit teilhaftig geworden ist. Denn solange die nationale Indentitéit vorherrscht, hat der intemationale Friede noch nicht das notwendige stabile Fundament.

„Die Anerkennung der Einheit der Menschheit ist die erste, grundlegende Voraussetzung für die Neuordnung und rechtliche Gestaltung der Welt als ein Land, als die Heimat der Menschheit. Die weltweite Annahme dieses geisligen Grundsatzes ist wesentlich für jeden tauglichen Versuch, den Weltfiieden zu enichten. Der Grundsalz muss daher weltweit verkündet, in den Schulen gelehrt und in jedem Land beharrlich zur

Geltung gebracht werden, als Vorbereitung auf den durch ihn bedingten organischen Wandel der Gesellschaftsstruktur. „ *

Es wird oft behauptet, dass dutch die Verwirklichung der Einheit der Menschheit die einzelnen Glieder ihre Eigenstfindigkeit, ihre Identitéit verlieren. Das Gegenteil ist der Fall. I e mehr einzelne Menschen gewillt und in der Lage sind, Weltidentitéit zu entwickeln, desto mehr sind sie auch in der Lage ihre nationale, vülkische und kommunale Identitüt zu pflegen. Warum sollte der Genuss von Weltliteratur den Genuss von Heimatliteratur ausschliessen? Das gleiche gilt im Bereich der Musik, Kunst, Sprache und Tradition. Erfahnmgsgeméiss beherrscht man die eigene nationale Sprache um so besser, je intensiver man sich auch mit einer Fremdsprache - später der Welthilfssprache — auseinandersetzt. Je besser man die Architektur fremder Véilker würdigen und geniessen kann, desto gréssere Kapazitéiten sind frei, das eigene kulturelle Erbe in diesem Bereich velstehend und würdigend zu erleben.Was man héiufig als Identitéitsverlust befürchtet, ist in Wirklichkeit ein erweitertes Selbstverstfindnis, eine neue Identitéit. Unsere wahre Identitéit ist nicht auf die Vergangenheit bezogen, sondem auf die Zukunft.

__ Die Lage der heutigen Menschheit ist mit der eines schwer Kranken vergleichbar. Zur Uberwindung der Krankheit muss der Wille und die Hoffnung auf Genesung vorhanden sein. Es ist wichtig und hilfreich zu wissen, dass wir grundséitzlich in einem an Möglichkeiten reichen Zeitalter leben, einem Zeitalter, das die früheren Religionen als den „Tag Gottes„ beschrieben haben. So wird es müglich sein, die allgemeine Léihmung zu überwinden, um mit Zuversicht und Freude unter das aufgeschlagene Zelt der Einheit der Menschheit zu treten. H. Sabet

  • Fricdensbotscha_ft dcs Univcrsalcn Hauscs der Gercchtigkeit.

Bahá’u’lláh: 1) Ahrcnlcsc, 131:2 2) Ahrenlcsc 109:2 3) Botschaftcn ans Akka 11:13

[Seite 3]Zum IOO. Todestag Von BAHA'U’LLAH:

Seine Vision des Friedens.


An der Schwelle des neuen Jahrtau sends ist die Menschheit auf eine einheitsstiftende Vision vom Wesen des Menschen und der Gesellschaft existentiell angewiesen. Ausé dieser Not wurde der Menschheit während der letzten hundert Jahre ein ideologisches Wechselbad zuteil, das die Welt erschütterte; inzwischen haben sich diese Ideologien sichtlich erschöpft.

Welch tiefgreifende dabei irn Spiel sind, zeigt die Leidenschaft, mit der -trotz all der entmutigenden Ergebnisse dieser Kampf gusgetmgen wurde. Ohne eine gemeinsame Uberzeugung über den Gang und das Ziel der Geschichte ist es unvorstellbar, dass Grundlagen für eine Weltgesellschaft gelegt werden künnen, denen sich die Menschheit mehrheitlich

verpflichtet fiihlt.

Bahá’u’lláh, die prophetische Gestalt des 19.Jahrhunderts, deren wachsender Einfluss die bemerkenswerteste Entwicklung der neueren Religionsgeschichte darstellt, entfaltet in Seinen Schriften eine solche Vision. Ausserdem behandeln diese Schriften weitgespannte Themen, von gesellschaftlichen Problemen wie die Integration der Rassen, die Gleichheit der Geschlechter und die Abrüstung bis hin zu Fragen, die sich mit dem Seelenleben befassen.

Vor 100 Jahren, am 29. Mai 1892, ist Bahá’u’lláh im Heiligen Land gestorben. Er setzte eine Bewegung in Gang, die heute das Bewusstsein von Millionen préigt:

Menschen aus praktisch allen Rassen, Kulturen, Klassen und Nationen der Erde.



„ Der Krieg zerstört dieGrundlagen des Menschlichen. Der Frieden aber begründet die Wohlfahrt der

Menschheit." 1’

Wir sehen heute auf Erden das

ttaurige Schauspiel grausamer Kriege. Der Mensch erschléigt seinen Bruder Mensch, um selbstischen Gewinn zu erzielen und sein Gebiet zu erweitem. Um dieses unwürdigen Ehrgeizes willen ist sein Herz dem Hass verfallen und wird noch immer

weiteres Blut vergossen....So wachsen Bitternis und Hass nlit jedem Tag. „

Die Hauptursache für alle diese Geschehnisse sind rassische, nationale, religiose und politische Vorurteile, und die Wurzel aller dieser Vorurteile liegt in abgenützten, tiefeingesessenenen Uberlieferungen, seien diese religios, rassisch, national oder politisch. Solange diese

Traditionen bleiben, ist die Grundlage des .

und die Gefahr

unsicher ständiger

Menschengebäudes Menschheit selbst ausgesetzt. 3’

In alten Zeiten entwickelte sich im Kampf mit Wilden Tieren der Instinkt für das Kriegerische. Man braucht ihn nicht léinger; nein, man erkennt vielrnehr, dass Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis der Menschheit den grössten Segen bringen. Feindschafi ist jetzt nur noch das Produkt Von Vorurteilen.“

Nach der Bahá’í'—Religion ist der Weltfüede nicht eine ewige Sehnsucht,sondern die konkrete und unumgéingliche Aufgabe der gegenwéirtigen Menschheit.

Der politische und soziale Friede muss dutch weltweite Vertréige und einen Wandel zu einem Menschheitbewusstsein abgesichert werden. Datum erléiuterte Bahá’u’lláh vor 100 Jahren die Frage des Weltfriedens zu einer Zeit, als Er in der Festung Akka in strenger Haft Unrecht erduldete und eingekerkeit war.

[Seite 4]Frieden war Von Anfang an das zentrale Thema Bah2iu’llaihs. In Seinen historischen Sendschreiben an die damaligen Herrscher hat Er mit eindringlichen Worten auf Seine neue religiöse Lehre vom Frieden hingewiesen die damals allerdings weitgehend unverstanden und unbeachtet blieb.

Der Geringere Frieden

Viele Strukturelemente des „Geringe1'en Friedens„ finden sich bereits in Bahá’u’lláhs Tablet an Kéinigin Victoria, wo Er erstmals das Won vom "Geringeren Frieden„ spricht. Der „Geringere Frieden„ zielt auf die politische Einigung und Befliedung einer Welt, die sich nicht unter das güttliche Gesetz gestellt, sich verschlossen hat vor dem Heil in seiner ganzen Ijülle. Er benennt die Voraussetzungen des Uberlebens, den unabdingbaren Sicherungsrahmen einer geféihrdeten Menschheit, das Minimalkonzept einer möglichen Zukunfr„

Wesentliche Voraussetzung des „Geringeren Friedens„ ist ein grundlegendes Bewusstsein der Zusammengehéiigkeit aller Menschen ", sowie die Exziehung zum Weltb1'irgertum"’ Aus diesem Bewusstsein muss sich eine grundsatzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit ergeben: „Wir rufen die .... .. Herrscher und Regenten... auf, sich zu regen und alles, was in ihrer Kraft steht zu tun, um die Zwietracht zu bannen und die Welt mit dem Licht der Einheit zu erleuchten.„ "

Als wesentlichen Schritt dabei antizipierte Bahá’u’lláh eine Versammlung s£imtlicher Regierungschefs „, mit dem Ziel einer Weltfriedensordnung. Angestrebt wird ein Vertragswerk, das alle Staaten der Welt einschliessen muss.In diesem sollen sämtliche Staatsgrenzen festgelegt, alle internationalen Vertréige und Konventionen verbindlich kodifiziert und die Rechtsgrundsätze sämtlicher Beziehungen zwischen den Staaten genau definiert sein. Garantieméichte dieses Vertragswerks sind alle Staaten der Erde. „

Die Hauptgrundlage dieses feierlichen Vertrags sollte so festgelegt werden, dass bei Vertragsverletzungen durch eine beliebige Regierung sich alle Regierungen der

Erde erheben, um jene wieder zu voller Unterwerfung unter den Vertrag zu bringen, nein, die Menschheit als Ganzes sollte sich entschliessen, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln diese Regierung zu stürzen.„

Abdu’l-Bahá nennt diesen Zusammenschluss einen Weltvéilkerbund. .'°’ Gemeint ist ein füderatives Gebilde; Zentralismus wird abgelehnt, da dieser die Despotie féirdere. “) Offenkundig ist dieser Weltvéilkerbund nicht ohne Einschrünkung der nationalen Souveréinitéit müglich. Von den Einzelstaaten abzutreten sind der Anspruch auf Kriegsführung, Teile der Steuerhoheit und "alle Rechte auf Kriegsrüstung ausser zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung„ in den Gliedstaaten. *1’ Die Ins_titutionen, die sich in diese an den „Welt-Uberstaat„ abgetretenen Rechte teilen, sind: eine intemationale Exekutive mit voller Entscheidungsbefugnis im Rahmen des Vertragswerks, ein Weltparlament in legislativer Funktion, gewéihlt durch das Volk aller Länder und bestätigt durch die Regierungen der Gliedstaaten, sowie ein Oberster Gerichtshof, der aus den hervorragendsten Vertretem aller Staaten gewühlt werden so11."’ Alle Staaten sind der Spruchhoheit dieses Gerichtshofs unterworfen, auch hier sind alle Staaten gemeinsam Garantieméichte.

'...So sieht, in groben Zügen gezeichnet die von Bahá’u’lláh vorausgeschaute Ordnung aus, eine Ordnung, die einmal als die edelste Frucht eines langsam heranreifenden Zeitalters betrachtet werden wird...„ “’

Quellcnnachweis:

1) Bahá’í-Briefe, Hefi 46, S.1376

2) Ansprachen in Paris, S.78

3) Esslemont, S.275

4) Balyuzi, s.2o7

5) Ulrich Gollmer:„...und Friede auf Erden...„ 6) Bahá’u’lláh : Botschaften, 6:27

7) Weltfrieden, s25 3) Bahá’u’lláh , Botschaften, 8:63 9) II II II II

lo) Abdu’l-Bahá: Geheimnis göttlicher Kultur, S.63 11) " " ; Promulgation, S. 167

12) Sh.Effendi, Weltordmmg, S.66

13) Abdn’l-Bahá: Briefe: 227:3O

14) Sh.Effendi, Weltordnung, S.67

[Seite 5]WELTERIEDE IST NICIIT NUR MOGLICH, SONDERN UNAUSWEICHLICII

Ein Bewusstseinswandel über Krieg und Frieden ist in Gang gekommen, wie es ihn nie zuvor geg_eben hat. Die Menschen beginnen, die Uberwindung der Institution des Krieges nicht als jenseitige Hoffnung, sondern als diesseitige, aktuelle und lüsbare Aufgabe zu empfinden.

Carl Friedrich van Weizsricker, Die Zeit drringt, $.38

Die Unterscheidung zwischen Verteidigungs- und Angriffskriegen, zwischen gerechten und ungerechten Kriegen ist heute überholt; es ist notwendig geworden, jede Form von Küeg als Mittel zur Lösung internationaler Probleme zu verurteilen. Der Krieg muss aus dem Sprachgebrauch und dem Leben der Menschen verschwinden.

Kardinal Joseph Martin, Erzbischof von Rouen

So manche Wahrheit ist lange oder ganz unwirksam — geblieben, allein deshalb, weil

die Méiglichkeit, dass sie Tatsache werden könnte, nicht in Betmcht gezogen wurde.

Albert Schweitzer; anlrisslich der Verleihung des Friedensnobelpreises 1954

Die Verständigeren dieser Welt wünschen sich heute keine völlig unabhängigen Staaten, die einander bekriegen, sondem eine Füderation V befreundeter Staaten, die aufeinander angewiesen sind.

Mahatma Gamflzi, ausgewaihlte T exte, S.88

GEDANKEN DES FRIEDENS Zitate aus den WELTRELIGIONEN

Judentum:

Dd werden sie ihre Schwerier zu Pflugschoren und ihre Spiesse zu Sicheln mdchen. Denn es wird kein Volk wider dos dndere ein Schweri dufheben, und werden hinfori nichi mehr kriegen Iernen.

Islam:

Goff wird die Menschen zum Frieden fflhren. Wenn sie duf lhn hc">ren, so wird Er sie ous der Dunkelheh des

Krieges zum Lichr des Friedens fL"Jhren.

Christentum: Selig, die Frieden sfifien; denn sie

werden Gofies Kinder genonnt werden. Hinduismus:

Willst du C-3-lflck und Sicherheii, so trdchie ndch Friede. Der friedvolle Geisi grfindei sich ciuf Weisheit. Gofi ist ein Goff des Friedens und Er wL"Jnschi den Frieden fL'Jr dlle Menschen.

Buddhismus:

Wdhres Glück kommt zu denen, die in Frieden mh ihren Mitmenschen Ieben. Dds Ziel oller sollte sein, Frieden zu erlernen und mit dllen Menschen in Frieden zu leben.

Bahá’í:

Die gdnze Weh muss dis ein einziges Ldnd beirochtei werden, dlle Vc">|ker dis ein Volk und olle Menschen dis Angehérige einer Rdsse. Religionen. Rdssen und Ndfionen sind dlle nur Trennungen, die der Mensch emcrchi hot, und nur in seinem enken néiig. Fflir lhn gibt es nur eine Schöpfung. Wir müssen Goh gehorchen und ddnoch sireben, lhm zu folgen, indem wir dlle unsere Vorurieile hinwegiun und der Erde Frieden bringen.

Etiert aus: O.P GHAI,Einheit in der Vielfalt (Horizonte)S .64 - 66

[Seite 6]Vor 25 Jahren Wurde er ermordet: MARTIN LUTHER KING

".. Jede Nation muss jetzt eine sich über alle Schranken hinwegsetzende Verpflichtung gegenüber der Menschheit als Ganzes entwickeln, um die optimalen Mfigüehkeiten in ihrem eigenen Bereich bewahren zu können. Dieser Ruf zu einer weltweiten Gemeinschaft, der die Sorge für den Nachbarn über die Rassen-, Klassen - und Nationalzugehfirigkeit hinaushebt, ist in Wirklichkeit der Ruf nach einer allumfassenden und bedingungslosen Liebe für alle Menschen.

Wenn ich von Liebe spreche,so spreche ich nicht von einer sentimentalen und schwachen Gefühlserwiderung. .....Ich spreche von jener Kraft, die alle grossen Religionen als das alle Trennungen überwindende Grundprinzip des Lebens angesehen habeu. Man kann sagen, dass Liebe der Schlüssel ist, der die Tür zur letzten Wirklichkeit aufschliesst.....

...Lasst uns hoflen, dass dieser Geist unsere Tage ordnet. Es ist einfach unmöglich, dass wir noch lünger den Gott des Hasses anbeten und uns vor dem Altar der Vergeltung verbeugen.Das Meer der Geschichte wird dutch die bestündig steigenden Fluten des Basses aufgewühlt. Die Ge-sehichte ist angefiillt mit dem Seheitern jener Nationen und jener einzelnen, die diesen selbstzerstérerischen Weg des Hasses einschlugen.

Wir stehen vor der Tatsache, dass die Zukunft heute beginnt. Heftig drfingt uns die Notwendigkeit, uns jetzt zu entscheiden, denn das sich jetzt entfaltende Ritsel des Lebens und der Geschichte kennt auch ein „zu spit„. ..

Es gibt ein unsichtbares Buch des Lebens, in dem unsere Wachsamkeit und unsere Versüumnisse genau aufgezeichnet sind. Heute haben wir noch die Wahl: gewaltlose Koexistenz oder gemeinsame Vernichtung durch Gewalt.Wir müssen aus der Unentsehlossenheit heraus zum Handeln kommen.

Wir müssen neue Mittel und Wege finden, um fiir den Frieden... und für Gerechtigkeit überall in der sich entwickelnden Welt einzutreten, in einer Welt, die vor unserer Tür beginnt.....

Lasst uns jetzt anfangen. Wir wollen erneut den langen und anstrengenden, aber auch schfinen Kampf für eine neue Welt auf uns nehmen. Das ist der Ruf, der an die Kinder Gottes ergeht...

... Die Entscheidung liegt bei uns. Und selbst, Wenn wir es lieber anders bitten, müssen Wir sie

jetzt treffen, an diesem Wendepunkt der menschlichen Geschichte....„

Zitiert aus„ Testament der Hofinung„ GTB Siebenstem, Auszüge von S. 90-92

FRIEDENS - CHANCEN IM ZUSAMMENLEBEN







RASSEN: Leben in Gleichwertigkeit

Eie write RELIGIONEN:

Suche nach gemeinsamem Ursprung







{st nut sin Ianb

NATIONEN: Zusammenarbeit als Partner

mm alle fiiltnztben



KULTUREN: Austausch von Erfahrungen

yinlz yeine fiiirger.



KLASSEN: Ausgleich der krmsen Gegensütze



DER EINZELNE: Selbstündig denken, verantwortlich handeln

fletratbte lien fllenytben

FREUNDSCHAFTEN: mit Memehen aller Zugehürigkeiten



ale tin fiergtnerk



FAMJLIE: Kcimzelle für Frieden und Gerechtigkeit

ttitb an efbelyteintn



GESELLSCHAFT: Denken und Handeln als Weltbürger

ban unztbfiabarem E211




ARBEITIBERUF: als Dienst für die Menschheit


,Eaba’u’lIab

étifttr her flaba '1'-ittliginn

[Seite 7]Bücherecke Friedensbücher:


FRIEDEN:

Aus den Schriften Bahá’u’lláh-ihs,Abdu’l—Bah2is und Shoghi Effendis, sowie Briefen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit zusammengestellt von der Forschungsabteilung des U.H.G. Bahá’í'-Verlag Gmbh, D-6238 Hofheim-Langenhain 1986-142ISBN 3.87037.17.1.4

GEDAN KEN DES FRIEDENS:

Die Reden und Schriften Abdu’l-Bahzis für eine neue Kultur des Friedens.

Honzonte—Verlag

ISBN 3-9261 16-O3—X


WELTFRIEDE IST NICHT NUR MOGLICH, SONDERN UNAUSWEICHLICH:


Einc Botschaft an die Vülker der Welt, die Frie

densbotschaft des

g%‘§‘%u":?£1;ich- Universalcn Hauses der

flch Gerechtigkeit.

‘ V ‘ Vorwort Peter Spiegel;

Einleitung:Ervin Laszlo, Mitbegrfinder (165 Club of Rome.

I-Iorizonte -Verlag ISBN 3-9261 16-02-1



André BRUGIROUX: WIR WELTBURGER Die Menschheit unter wegs zur Einheit.

Wie viele Globetrotter erlebte er die Krankheit der Welt, aber er fand

2» - “:7 Andrésrugiroux

auch, ganz unerwartet ein Heilmittel für alle ihre Néte:

die Botschaft Bahá’u’lláhs.

Der in der Welt wirkende göttliche Impuls der Erneuerung wurde für ilm durch gelebte Beispiele sichtbar. Horizonte-Verlag , ISBN 3-9261 16-21-8 Farah DUSTDAR: DIE FRAU UND DER WELTFRIEDEN. Ansütze zu einer gewaltfreien Gesellschaft. Horizonte-Verlag

ISBN 9261 16-O5-6

Diese, und andere Bücher können sie ausleihen: i m Bahá’í -Infozentrum, 17. Allee Léopold Goebel, Lux. Tel: 44 22 20

Leih-Bücherei: Geéffnet: Montag-Freitag durchgehend

Von 9-16 Uhr

Bahá’í-Bücher in viclen Sprachen:

deutsch, franzfisisch, englisch, italieniscln,

portugiesisch, spanbch und perskch


[Seite 8]DAS WORT AN DIE LESER:

Der Beitrag der Bahá’í-Arbeitsgruppe "Gedanken für eine bessere Welt", die Geschenkaktion "Jahresabonnement" auf diese Zeitung, ist sehr gut bei unsern Lesem angekommen. Dank der vielen eingesandten Adressen, sahen wir uns genötigt, die Auflage der ersten Nummer von 1ooo Exemplaren durch Nachdrucken auf 1500 stück zu erh6hen. Dies erwies sich als noch zu wenig.

Wir bedanken uns recht herzlich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben und bitten Sie, weiterhin dafür zu sorgen, dass unsere Aktion immer grossere Kreise zieht, denn für die Völkerverst?andigung kann eigentlich nie genug getan werden. Bitte melden Sie sich auch dann, wenn Sie diese Zeitung nicht haben möchten, wir werden immer lhrem Wunsche entsprechen.

Bitte teilen Sie uns auch weiterhin mit, wie die Zeitung lhnen vom lnhalt her geféllt, denn wir sind sehr an Ihrer Meinung interessiert.

Damit wir die jeweils n?achste Auflage genauer berechnen konnen, bitten wir Sie die neuen Adressen immer bis zum Monatsende an die Redaktion zu senden, damit Ihr Geschenk auch rechtzeitig bei lhren Freunden ankommt. Wir werden Sie über die weitere Entwicklung inforrnieren und danken jetzt schon für lhre Mitarbeit. Mit freundlichen Grüssen

Die Redaktion.

Inhaltsverzeichnis Zeitung No2:

Friede-Frucht der Einheit Weltfriede ist nicht nur müglich, sondern unausweichüch. Gedanken des Friedens Zitate aus den Weltreligionen Vor 25 Jahren wurde er ermordet:

Martin Luther King Friedenschancen im Zusammenleben Bahá’u’lláh: Seine Vision des Friedens Bücherecke: Friedensbücher Beilage: Treffpunkte

IMPRESSUM:

Zeitung:"Zeit fi.Ir Geist" erscheint mindestens alle 2 Monate und ist aus chlorfrei gebleichtem Papier.Jede Nummer befasst sich mit einem aktuellen Thema.

Herausgeber: Bahá’í-Arbeitsgruppe "Gedanken fijr eine bessere Welt" e.V.

Druckerei: Imprimerie print-service, Luxemburg.

Ziel der Zeitung:

Völkerversta?ndigung ;

Brücken bauen zu andern Glaubensund Denkrichtungen ;

Impulse geben zu friedlicher Zusammenarbeit;

informieren über Vorstellungen, Ziele, Plüne und Früchte der Bahá’í-Religion, hier und in der Welt, über andere Religionen und den Wert der Religion schlechthin;

Dialog- und Begegnungsmoglichkeiten schaffen.

Redaktion für Süden und Zentrum:

Anita und Bob Bontemps 3o-32, Bd.Kennedy L-4170 Esch/Alzette Tél+Fax: 54 33 37

Redaktion für Norden, Osten und Westen:

Farah und Farzin Dustdar

b.p. 22o L-9003 Ettelbrück TéI.81 9o 80 Fax: 81 62 66

Alle Mitarbeiterder Zeitung sind ehrenamtliche Heifer.

Vorschau auf Zeitung No. 3:

Das aktuelle Thema: Ethische Werte - Grundlage der neuen Weltordnung.