Zeit für Geist/Nummer 15/Text

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BAHAi


ZEIT ‘**‘ GEIST

Gedanken fflr eine bessere W E L T


  • Gleichberechtigung

ist viel mehr

  • Die Frau als Anwültin des Friedens
  • Ein neues Verst§ndnis der Frauenrolle
  • Weiterbildung der

Frauen

  • Gleichheit im geistigen Bereich
  • Männer und Frauen

ergünzen sich ideal

  • Gleiche Erziehung fur

Mfidchen und Knaben

  • Mfidchenerjehung,

eine Investition in die Zukunft

  • Die besonderen F§higkeiten der Frau
  • Die Fürderung geistiger Erziehung
  • Sinngebende soziale

Werte

  • Erziehung zum Dienst

an der Menschheit

  • Ein Weltbürger sein
  • Die Medien künnten

den Erziehungsprozess fdrdern

  • Schluss mit der Gewalt
  • Gleiche Rechte sind

Kitt fur Ehe und Familie _]~r<>o<rrx_

KULTUR-KALENDER Feierstunde zum Tag der Menschenrechte mit Schahrsad Vakilzadeh, ,,Freundschaflsbrücke Kinder der Perestroika“

[Seite 2]Zeitfiir Geist I5 2

Scwéda Mm gamrzda

,,Wie viele Künstler finde auch ich, dass meine Skulptur aus einem tiefen Dialog mit dem Stein. an dem ich arbeite, entsteht.

Der von mir verwendete Stein ist weich und leicht zu bearbeiten,

es dauert nicht lange, bis er Form annimmt.

lm allgemeinen habe ich keine klar definierte Idee Oder Vorlage,

aber wührend ich arbeite, versuche ich das zu erfiililen was wesentlich ist und interpretiere es dann in den Stein hinein.

Ich bin besonders interessiert an Gleichgewicht, Harmonie, Lebendigkeit und an Lichteffekten, und da ich das Material des Steines als schwer empfinde, strebe ich danach, eine Spannung zwischen meinen Interessen und dem Material des Steines zu schaffen, aber auch gleichzeitig dem Stein selbst einen eigenen Sinn, eine Bedeutung und eine ,,Erh6hung“ zu geben. Wir alle kennen das Bild des ,,aufrechtstehenden Steines“ als Symbol fijr Solidarität, als Wegemarkierung oder als Grabstein.

Durch seine Dauerhaftigkeit beinhaltet der Stein die Idee der Ewigkeit, da er uns sehr leicht überleben kann. Es ist aber nicht mein Ziel eine Skulptur zu schaffen, damit sie weiterbestehe, wenn ich einmal nicht mehr sein werde. Das Material selbst bringt den Geist in einen meditativen Zustand des Nachdenkens [iber solche Themen wie: Einheit, Soliclaritéit,

4v 5‘ 5 '5 5 "5 Beziehungen. Geburt, Führung und Tod.

. . In die Skulptur hinein lege ich aucl1Gefühle. die sich in Worte fassen cued Dccétezut I . . . . .. . . assen, wie Kurzgedichte, die gleichzeitig den Emdruck der Steinskulptur

unterstreichen und direkt auf unseren Geist einwirken.

Meine Arbeit verkörpert auch mein geistiges Ziel als Baha„i.

Ich versuche aufmeine Art zu einem Geisteswandel beizutragen. Solange unsere Horizonte engstirnig materialistisch sind,

solange wir nur unser physisches Leben als alleiniges Ziel vor Augen haben, solange werden wir uns gegenseitig in einem engbegrenzten,

den Geist abstumpfenden Kéifig, gefangen halten.

Wird aber der Kiifig geöffnet und wir erleben die geistige Welt,

Geboren 1946 in Velp, Hollaml Bis 1981 Studien an der Kunstakatlemie in E nschede.

Sie lebt mit ilzrem Mann, (Ier Lamlscltaftsmaler ist, im Nortlen von Holland

Titelbild; " 7y¢¢4e gmgl " dann verlassen wir die Begrenzungen dieser materiellen Welt und Skulptur von Saskia van BAARDA begreifen sie in ihrer zeitgebundenen Existenz.

Material: Speckstein Die Tatsache, dass wir einander mit Liebe und Solidarität beglücken Grime: 15 x 15 cm können, gibt mir Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft des

1995 der UN-Weltfrauenkonferenl menschlichen Geistes, der sich wandelt auf seinem Wege hin zur

in Beijing, China, zusammen mit Ewigkeitw

dem dazugehürigen Gedicht,

gewidmet. In Liebe

Wir danken Saskiafür

die Druckerlaubnis.

. ,' Deutsche Ubertragung des Gedichtcs : r und des nebenstehenden Textest 0‘) 4) av“) __ ,

Anita Bontemps

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DAS POTENTIAL DER FRAUEN

Zum Thema dieses Artikels ist ein Buch in Arbeit, das 1997 erscheint und den Frauen dabei helfen müchte, ihre wichtige Rolle beim Aufbau einer gerechteren Weltgesellschaft zu erkennen und aktiv durchzuführen.

Anita Bontemps und Farah Dustdar, beide Redaktionsmitglieder dieser Zeitung, verfassen es in der Uberleugung, dass der weltweite Einsatz der Frauen auf allen Gesellschaftsebenen die Verwirklichung des Weltfriedens nachhaltig fdrdem wird.

ie Geschichte der Menschheit berichtet vereinzelt über bemerkenswerte Frauen, die aussergewohnliche Taten vollbracht haben. Doch in den epochalen Umwandlungen

‘ der menschlichen Kultur hat die breite Masse der Frauen bis her keine sichtbar grofie Rolle gespielt. Im Laufe der sozialen Evolution, welche in Jahrtausenden entstand, entwickelten sich verschiedene Nonnen, lnstitutionen und Gewohnheiten, die dazu dienten, das Uberleben und den Schutz der Menschen zu sichem. In primitiven und wenig entwickelten Gesellschafien war z.B. die physische Stärke der bedeutendste Faktor zur Selbsterhaltung und zur Sicherheit der Menschen. Daher waren die Männer gesellsclraftliclr und politisch das dominierende Geschlecht.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die sozialen Verhältnisse sich radikal zu verändem. Die freiheitlichen Bewegungen der Frauen in Europa und Amerika, die etwa um diese Zeit ihren Anfang nahmen, sind Teil einer umfassenden Bewegung, die im Endeffekt zur universalen Anerkennung der fundamentalen Menschenrechte führen. Verfassungsrechtlich haben die Frauen in den demokratischen Landem die gleichen Rechte wie die Männer. In Wirklichkeit aber werden die Frauen besonders im wirtschafilichen und politischen Bereich benachteiligt, und dies sogar in Léindem, denen es materiell bestens geht. Die Praxis zeigt, class fomrale Gesetze wenig helfen, solange ein tiefer Glaube an die Notwendigkeit einer vollen, gleichberechtigten Beteiligung der Frauen in allen Gesellschaftsbereichen fehlt. Vor über hundert Jahren erhob Bal1é’u’lléh, der Stifier der Baha’iReligion, die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu einem fundamentalen Prinzip. Er erklarte die Beteiligung der Frauen in allen Gesellschaftsbereichen zur dringend notwendigen Voraussetzung um die Welt gewaltlos und fiiedlich zu gestalten, und erhob so die Anerkennung und Realisierung der Frauenrechte zum moralischen Gebot, denn:

“eine Unterscheidung, die Gott in der Schüpfung nicht vorgesehen hat, gelten zu lassen und an ihrfestzulzalten, ist Unwissenheit undAberglaube. „ „

Die Lehren der Bahá’í-Religion fordem die Frauen auf, ihre Kréifie für die Losung der Haupyrage 2’ der Menschheit einzusetzen. Diese Frage lautet: Wie kann die heutige Welt mit ihren tiefverwurzelten Konfliktstrukturen und ihren Gewaltausbrüchen umgewandelt werden in eine Welt, in der die Probleme vorwiegend gewaltfrei und in geschlechtsübergreifender Zusammenarbeit gelost werden konnen?

Die Notwendigkeit der vollen Beteiligung der Frauen an allen sozialen und politischen Aktivitéiten ist mit der Umwandlung kultureller Norrnen eng verbunden.

,,In der Vergangenheit wurde die Welt durch Gewalt regiert, uml der Mann herrschte aufgrund seiner stairkeren und mehr zum Angriff neigenden kürperlichen und verstandesmfissigen Eigenschaften über die Frau. Aber schon neigt sich die Waage, Gewalt verliert ihr Gewicht und gezlstige Regsamkeit, Intuition und die geistigen Eigenschaften der Liebe und des Dienens, in welclzen die Frau stark ist, gewinnen an Einfluss. Folglich wird das neue Zeitalter weniger mtinnlich und mehr von den weiblichen Leitbildern durchdrungen sein, oder genauer gesagt, es wird ein Zeitalter sein, in dem die münnliclzen und weiblichen Elemente der Kultur besser ausgeglichen sein werden. „ 3’

Aus Bahá’í-Sicht ist die Ergéinzung von Mann und Frau eine notwendige Tatsache, die über die parmerschaftliche Beziehung hinaus erweitert werden und so zu einem gerechten gesellschafilichen Ausgleich führen soll.


J ., \\,,\ i¢%i%x;i „

,,Die Menschheit gleicht einem Vogel mit seinen zwei Sch wingen - die eine ist münnlich, die andere weiblich. Wenn nicht beide Schwingen gleich stark sind und durch eine gemeinsame Kraft vorwürts bewegt werden, kann der Vogel nicht gegen Himmel fliegen. Im Einklang mit dem Geist dieses Zeitalters mussen die Frauen Fortschritte machen, ihre Lebensaufgabe in allen Bereichen erfüllen und den Mdnnern gleichkommen. Sie müssen den gleiclzen Rang einnehmen wie die Männer und sich gleicher Rechte erfreuen. „ "


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GLEICHBERECHTIGUNG IST VIEL MEHR

Wie die Erfahrung uns zeigt, konnte die formal-rechtliche Gleichstellung Von Mann und Frau bisher keine wirksame Veränderung hervorbringen. Damit die gesetzlichen Massnahmen ihr Ziel erreichen können, mijssen sie weltweit durch erzieherische Massnahmen, die eine geistige Umwandlung ermöglichen, verstärkt werden.

“Der geringe Fortschritt, die eingeschrünkte Leistungsfühigkeit der Frau, sind auffehlende Gleichbereclztigung in der Erziehung und mangelnde CIzancengleicI1heit zurückzuführen. Hiifie man ihr diese GIeichsteIlung zugestanden, wdre sie zweifellos in Kfinnen und Vermügen dem Manne ebenbürtig. Das Glück der Menschheit wird Wirkliclzkeit, wenn Mann und Frau zusammenwirken und gemeinsam voranschreiten, denn jeder ist Ergünzung und Helfer des anderen. „ 5’

Sicherlich kann dieses soziale Defizit nicht ohne einen Gesinnungswandel der Männer aufgehoben werden.

DIE FRAU ALS ANWALTIN DES FRIEDENS

Wahrend seiner Reisen in Europa und Amerika in den Jahren 1910-1913, verkündete Abdu’1—Bahá’í — der Sohn und Nachfolger des Stifiers der Bahá’í—Religion - in seinen VorHagen die Bedeutung des Mitwirkens der Frauen in allen sozialen Bereichen und besonders auf dem Gebiet der Verwirklichung des Weltfriedens:

“Solange nicht wirkliclte Gleichbereclztigung zwisclzen Mann und Frau erreicht und fest begründet ist, kann sich die menschliche Gesellscltaft nicht zur Reife entwickeln... Das einzige Heilmittel ist Erziehung und Chancengleichheit, denn Gleichberechtigung bedeutet gleiche Qualiflkation... „ 6’

Chancengleichheit trägt nicht nur zum Glück und zum Wohlbefinden der Frauen bei. sie schafli auch die Voraussetzungen zu einer friedlichen Weltgemeinschafi:

“Die Erzieh ung der Frau wird ein gewaltiger Schritt zur endgültigen Abschaflung des Krieges sein, denn die Frau wird ihren ganzen Einfluss gegen den Krieg geltend machen. Die Frau hegt das Kind undführt den jungen Menschen zur Reife. Sie wird sich wei gern, ihre Sühne auf dem Schlachtfeld zu opfern. Sie wird wirklich von gr(')sstem Einfluss bei der Errichtung des Welzfliedens und einer internationalen Schiedvgerichtsbarkeit sein. Sicherlich wird die Frau den Krieg unter den Menschen abschaffen. „ 7)

Seit Urzeiten sind die Frauen fur das Wohlbefinden der Familie verantwortlich gewesen. Durch ihre Mutterfunktion entwickelte die Frau Fähigkeiten der Liebe und Fürsorge, des Mitgefijhls und der Zusammengehérigkeit in stärkerem Masse als der Mann. Während in Politik und Wirtschafi ein harter Konkurrenzkampf herrschte, sorgten die Frauen fijr héiusliche Warme und Geborgenheit. Psychologische Forschungen zeigen, dass Frauen in ihren Uberlegungen grdsseren Wert auf menschliche Bindungen und auf Gemeinsinn legen. Durch die Beteiligung der Frauen in allen sozialen Bereichen sollen sowohl gemeinschaftliche Verbuncicnlieit als auch mitmenschliche Liebe in größerem Umfang Zugang in die politischen und wirtschafilichen Bereiche finden. Abdu’l-Bahá ermutigt die Frauen :

„BemiiIzt euclz, der Menscizenwelt zu zeigen, dass Frauen drflerstfihig und tüchtig sind, ilzre Herzen zt1'rtlicher und empfinglicher alv Münnerherzen, dass sie menschen freundlicher sind und den Frietkn lieben. Bemulzt euch, damit das Ideal des Welyriedens durch die An.slrengungen der Frauen verwirklicht wird, denn der Mann neigt melzr zum Krieg als die Frau; ein wirklicher Beweis fir die Ueberlegenheit der Frau wird ihr wirksamer Einsatz bei der Errichtung des Welfriedens sein. “ 8)

Während Jahrtausenden befiirwoitete man den Krieg als unvenneidbares Ubel um das Vaterland zu schijtzen. Durch die grauenvollen Folgen der zwei Wehkriege und der anschliessenden atomaren Bedrohung, ist die Sinnlosigkeit des Krieges vielen Menschen stalker bewusst geworden. Trotz emsthafier Versuche der Politik den Krieg zur Lüsung Von Konflikten abzuschafien und durch Vemöge und Abkommen zu ersetzen, beweisen die negionalen und ethnischen Kriege, die blutigen Terrorszenen und die riesige Waffenindustrie, daß Gewalt, Aggression und Blutvergiessen als Mittel der Politik immer noch gultig sind. Die Tatsache, daß wir trotz gnosser materieller Foitschritte in einer kalten, lieblosen Welt leben, ist heute offenkundig. Um das zu éindern sind fiauliche Werte nötig. Der weibliche Teil der Menschheit verkannte lange Zeit seine eigenen Talente und Fähigkeiten und konnte sie daher auch nicht entwickeln. Der Wirkungskneis der Frau war auf Haus, Hof und Familie beschränkt. Sie entwickelte soziale Werte, die zwar nicht nach aussen drangen, von ihr selbst aber verinnerlicht wunden. Diese Werte wenden heute dringend in der Weltgesellschafi gebraucht, da die zwar unerléisslichen atstmkten Rechte für ihre Beteiligung an gsellschafilichen Prozfimen nicht genügen um ihr ein konkretes Mitgmtalten der Ger sellschafi zu ermöglichen. Gewalt, Aggression, uneingeschrainkter Konkumenzkampf, wirtschafilicher Egoismus Luid die durch menschliche Rijcksichtslosigkeit entstandenen Umweltsehéiden, werden Frauen aller A1ters- und Sozialschichten dazu zwingen, ihre passive I-Ialtung aufzugeben und ihre verinnerlichten Sozialwerte in die Gesellschafi einzubringen. Dadurch wird auch ihre gesellschafiliche Anerkennung wachsen.

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EIN NEUES VERSTANDNIS DER FRAUENROLLE

“Sobald die Frauen umfassend und gleichbereclztigt die Verhültnisse der Welt mitgestalten, sobald sie zuversichtliclz und fiihig die Arena des Rechts und der Politik betreten, wird der K rieg auflzüren. „ "’

Aus dieser Perspektive ist die Verweigerung der Gleichberechtigung nicht nur ein Unrecht gegenüber der weiblichen Héilfie der Weltbevélkemng. Solange den Frauen die Gleichberechtigung und die Achtung in der Familie verweigen wird, entwickeln Méinner und Söhne schéidliche Einstellungen und Gewohnheiten, die sich überall im sozialen Zusammenleben bemerkbar machen.

“Wenn die ganze Menscltheit dieselben Bildungsm(')gliclzkeiten erhült und die Gleiclzbereclttigung van Mann und Frau verwirkliclzt ist, wird der Krieg an der Wurzel ausgerottet. Olme Gleichbereclzligung ist dies unm(')gliclz, weil alle trennemlen Unterschiecle zu Zwietracht und Streit führen. Gleichberechtigung van Mann um! Frau ffirdert die Ueberwindung des Krieges, denn die Frauen werden nie bereit sein, ilm zu billigen. “ "„

Holland: Bahá’í-Frauen beralen mi! Regierungsmitgliedern Photo: BA FA

WEITERBILDUNG DER FRAUEN

“Frauen müssen fortschrittliclz gesinnt sein und ihre Kenntnisse mussen sich zur Vervollkommnung der Menscltlteit auf den Gebieten von Wissenschaft, Literatur und Geschichte erstrecken... Die Mdnner werden sehen, wie die Frauen ernstlzaft und würdig an der Besserung des bürgerliclzen und politischen Lebens arbeiten, wie sie siclz dem Krieg widersetzen... Ich hofle, da/J’ illr Frauen in allen Phmen des Lebens Formchritte macI1I...“"’

Mangelhafie Bildungs- und Erziehungsmöglichkeiten der Frauen waren der Grund fijr ihre soziale Ungleichheit. Wissen ist ein bedeutender Faktor zum Erlangen von gesellschafllichem Mitspracherecht. Frauen sollten sich daher weiterbilden, denn erst wenn ihre Gesichtspunkte gebijhrende Beachtung finden und sie so die Möglichkeit haben, ihre Ansichten in der Handhabung sozialer Angelegenheiten in angemessener Weise auszudrücken, dürfen wir einen grossen Fortschritt in den Angelegenheiten erwanen, die unter der alten Regierungsfonn méinnlicher Vorherrschaft oft sehr vemachlassigt wurden. Dazu gehéjrt, ausser Gesundheitspflege, Massigung und Friede, auch die Hochschätzung individuellen Lebens. Frauen können weltweit sehr vie] zum Allgemeinwohl und zur sozialen Gerechtigkeit beitragen, da sie nonnalerweise mehr für ein gewaltloses Zusammenleben einstehen und weniger machtorientiert sind. Am Beginn der Bahá’í-Geschichte, in der Mitte des 19. Jahrhundens, war die F rauenbewegung erst in ihrer Anfangsphase. Bahá’u’lláh, der Stifier der Bahá’í—Re|igion, versicherte den Frauen, sie würden in dem kommenden Zeitalter von ihren Zwangen befreit, doch nicht durch gewaltsame Massnahmen, sondem durch erworbene Bildung und bessere Erziehung. Durch einen die Lebensverhaltnisse günstig verandemden Geisteswandel der Menschen würden auch entwicklungshemmende Bréiuche und Voruneile ,,..s0 natürlich und unvermeidlich fallen, wie Knospenschalen im Frühling, wenn sich die Blatter und Bhiten im S0nnenschein entfalten. " '2’

GLEICHHEIT IM GEISTIGEN BEREICH

Die offensichtlichen biologischen Unterschiede müssen kein Gmnd für Ungleichheit oder Uneinigkeit sein. Sie sind vielmehr ein Aspekt wechselseitiger Ergéinzung. Wenn die Rolle der Frau als Mutter in angemessener Weise gewündigt wird, wird auch ihne Arbeit zur Eméihmng und Erzjehung der Kinder gwehtet und angemessen entlohnt Es muß auch anerkannt werden, daß die Aufgabe des Kindergebéinens weder die Eignung zu F'Lihnmgspositionen, noch die intellektuellen, wissenschafilichen und kneativen Fähigkeiten mindert, sondem sie eher noch verstéixkt. "’

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Die wichtigste Seite der Gleichheit von Mann und Frau liegt im geistigen Bereich und geht auf den Schopfungsakt selbst zurück, denn: „G0tt Izat die ganze Mensclrlzeit naclt Seinem Ebenbdd ersclmjfen. „ "’ Obschon Gott Mann und Frau so schuf, daß sie sich in mancher Hinsicht leiblich unterscheiden, “so bmeht vom geistigen Standpunkt (ms kein Unterschied zwisclzen iImen.“ '5’

So wie in der heutigen Kultur die geistige Seite menschlichen Daseins mit ihren Bedürfirissen völlig vemachlassigt wird, so wird auch der geistige Aspekt der Gleichheit von Mann und Frau nicht gebührend anerkannt.

MANNER UND FRAUEN ERGANZEN SICH IDEAL

Ein weltweiter Dialog über die Rolle von Frauen Lind Mannem muß die Erkenntnis fordem, dass die beiden Geschlechter einander einzigartig ergänzen. Denn gerade die Unterschiede zwischen ihnen bestätigen, dass beide zusammenarbeiten müssen, nicht nur um das Bestehen der Menschheit zu sichem, sondem auch um ihre Möglichkeiten und Kréifie fiuchtbar in eine fortschreitende Zivilisation einzubringen. Solche Unterschiede gehoren zu dem wechselseitigen Bezug ihres gemeinsamen Menschseins. Der Dialog muss die historischen Krafie berücksichtigen, die zur Unterdrückung der Frau gefiihrt haben, und zugleich die neuen gesellschafilichen, politischen und geistigen Gegebenheiten untersuchen, die unsere Zivilisation heute verandem.'°’

GLEICHE ERZIEHUNG FUR MADCHEN UND KNABEN

Die Bahá’í—L/ehren legen den grossten Wert darauf, daß die Madchen weltweit eine gleich gute Erziehung wie die Knaben erhalten. Die Méidchen sollen sich gleicher Rechte, gleicher Erziehung und gleicher Forderung erfreuen Llnd durch eine allseitige Erziehung ebenso selbstandig werden wie die Jungen. In der Tat ist die Erziehung der Madchen noch wichtiger als die der Jungen, denn die Madchen werden

, spater Mutter, und als Mutter sind sie die ersten Erzieherinnen

der kommenden Generation.

,,Kinder gleichen grünen und zrlrten Z weigen; wenn ihre erste Etziehung richtig ist,

wachsen sie gerade, sonst wachsen sie krumm. Bis zum Ende ihres Lebens sind sie von

den ersten Jahren ilzrer Erzieh ung beeinflusst, daher 131 es sehr wichtg, dass die Müdchen gut und weise elzogen werden. “ '7’

MADCHENERZIEHUNG, EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

Wahrend 25 Jahren - der Zeitspanne einer Generation wurden wissenschafiliche Untersuchungen gefiihrt um zu sehen, in wieweit eine Wechselbeziehung zwischen einer gewissen Anzahl von Entwicklungsindikatoren und der Erziehung der Méidchen besteht. Angefangen von der Vemrinderung der Kindersterblichkeit und der Geburtenrate, uber das Gesundlreitswesen bis hin zum Umweltschutz, hat sich deutliclr gezeigt, dass die Erziehung der Mutter den ganzen Unterschied ausrnacht Lind dass die positiven Bestrebungen mitjedem zusatzlichen Schuljahr anwachsen. Fijr ein okonomisch schwaches Land ist es daher rentabler in die Erzielrung seiner Méidchen zu investieren, statt in Projekte, die von vomherein zum Scheitem verurleiltsind.“"

DIE BESONDEREN FAHIGKEITEN DER FRAU

Die Bedeutung der stmkturellen Rolle der Frau für das Wohlergehen der Menschheit ist deutlich sichtbar. Sie besitzt Fähigkeiten, die der Mann nicht hat, sie bringt die Kinder zur Welt und ist ihre erste Erzieherin. lhre strukturell bedingten Aufgabenbereiche, darunter auch die Mutterschafi: werden sich nicht iindem und mussen von der ganzen Gesellschafi besser gewijrdigt werden. "„

Die Bahá’í-Sclrrifien ermutigen die Frauen zu Studien auf allen Gebieten menschlichen Wissens und regen sie an, sich als gleichwertige Partnerinnen an der Seite der Männer auf allen Gebieten menschlicher Bestrebungen einzusetzen, denn: ,,Es ist klar, dass die Erzielzung der Mürlclten wichtiger ist als die der Jungen.... “ 2°’

Wenn Méidchen eine Grundausbildung erlralten resultiert daraus auch eine Verbessemng der materiellen Verhaltnisse. Untersuchungen haben ergeben, daß der Schulbesuch, unabhängig vom lnhalt des Lehrplanes, den Méidchen viel nützt um Probleme zu losen, ihren Lebensbereich zu erweitem und sich an Gmndwissensgebieten zu beteiligen, die im allgemeinen nur Mannem und Knaben offenstehen. Wenn Madchen und Frauen weltweit Zugang zu Erziehung und Bildung erhalten, vergeht die Annut und der Fortschritt entsteht. Die Ansicht, dass die Schaffung einer fiiedlichen und tragfahigen Weltzivilisation ohne die uneingeschrankte Mitwirkung der Frauen in allen Belangen menschlichen Handelns unmöglich ist, findet zunehmend Beifall. Sie besteht aber leider nur in den Kopfen und muss noch in die Tat umgesetzt werden. Dabei könnten die Männer sehr viel helfen. Es ware höchste Zeit, dass die vorvviegend münnlichen Amtstréiger in den lnstitutionen der Welt die Notwendigkeit einsehen ihren Einflufi zu nutzen, um die Frauen systematisch einzubeziehen. 1'’

[Seite 7]Zeilflir Geist /5


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Kamerun: Am Frauentag dcmonstricren Bahá’í-l“ialienfür Gleichbcreclltigung und gcistige Erziehung. Photo: BIN

DIE FORDERUNG GEISTIGER ERZIEHUNG

Die Benachteiligung der Frauen ist eng verbunden mit den sozialen Wertvorstellungen und den geistigen Einstellungen der Menschen. Der Vorschlag, fijr besondere Sittlichkeit oder Werte einzutreten, mag umstritten sein, besonders heute, da alles beliebig ist. Nichtsdestoweniger sind wir fest davon überzeugt, dass es einen gemeinnützigen Katalog von Werten gibt. Diese Kardinaltugenden, die von den Religionen Lind allen geistig orientieiten Gemeinschafien gelelm werden, bilden das Gmndgerfist für ethische Entvvicklung. Wenn der Fal<tor Etlük wieder eine Rolle in der Welt spielen soll, müssen die Religionen anfangen sich zu venragen. ln seinem Buch, Das T erra-Prirmp, dnjckt Peter Spiegel die Hofliiung aus, dass ,,die trennenden Aspekte und Attituden zwischen den Wel11eligionen völlig in den Hintergrund tleten“denn ,,Eifers Lichtelei, besserwisserischer Streit, Herabsetzung, F undamentalismus, Buchstabengléiubigkeit, Chauvinismus, Eiferettum, und derlei bekannte Phéinomene sind Eigenschafien, die in der Ethikjeder Religion unmissverstandlich abgelehnt werden. Solange diese noch einen Platz haben in der Beziehung zwischen den Religionen und ihnen Anhangem, solange ist Religion als sinnstiftender gesellschafilicher Faktor insgesamt schlicht unglaubwiirdig und unwirksam. Da sich andererseits kein Ersatz für Religion zeigt und jeder versuchte Ersatz noch viel schlimmer ent artete, muss sich die Religion in allen Religionen generell radikal von jenen trennenden Ztigen trennen LlnCl umgekehit eine

ungeuennte Weltgemeinschafi anstreben und entwickeln.“ 3’

Denkt man über die in den giossen Religionen und ethischen Systeme der Welt vorliandenen Gemeinsamkeiten nach, so sieht man, dass sie allesamt für Einigkeit, Zusammenarbeit, und Harmonie unter den Menschen eintneten, Richtlinien für veiantwortungsbewusstes Verhalten festlegen und Tugenden fordem, die ein auf Vemauen gegrijndetes und von Grundsätzen geleitetes Handeln ennogliclien, 1*’ was die nachfolgenden Textauszüge aus ihren Originalschriflen beweisen:

Buddhismus: ,,\/erletze nicht andere in einer Weise, die du als verletzend empfandest“. (Udana-Varqa. 5:18)

Parsismus: ,,Nur die Natur ist gut, die anderen nicht antut, was für sie selbst ungut ware.“ (Dadistan+Dinik, 94:5)

Judentum: ,,Tu deinem Mitmenschen nicht an, was dir ver hasst ist. Das ist das Gesetz, der Rest ist Auslegung.“ (T almud, Shabbat. 31a)

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Hinduismus: ,,Der Kem aller wahren Rechtschaffenheit ist: Behandle andere so, wie du willst, dass sie dich behandeln. Tu deinem Nächsten nichts, was du nicht willst, dass er dir heimzahlt.“ (Mahabharata)

Christentum: ,,Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, also tut Ihnen auch.“ (Lukas3:3l)

Islam: ,,Keiner von euch ist ein Glaubiger, wenn er nicht fijr

seinen Bruder dasselbe wünscht wie für sich selbst.“ (Sunnah)

Taoismus: Ein guter Mensch soll ,,Mitleid haben mit den bosen Neigungen anderer, er sollte ihren Gewinn als seinen eigenen betmchten und ihren Verlust ebenso.“ (Dial-Shang)

Konfuzianismus: ,,Grundsatz der Herzensgüte ist zweifel los: Tu anderen nicht, was sie dir nicht tun sollen.“ (Lesefrüchte xv, 23)

Bahá’í-Glauben: ,, Er sollte fijr andere nicht wtinschen, was er für sich selbst nicht wünscht, und nicht versprechen, was er

nicht halt.“ (Buch derGewissheit22:l5;z1'liertin Bahá’u’lláh,Khrenlese izs-3)

SINNGEBENDE SOZIALE WERTE

Durch Moral- oder Charaktererziehung, die entweder mit Hilfe von sükulanen oder religiosen Programmen, oder informell von weisen und sorgenden Familien- oder Gemeindemitgliedem verrnittelt wird, werden der nachfolgenden Generation soziale Werte vermittelt, die dem Leben Sinn geben.„" Der Integrationsprozess der Menschen in immer grosseren Einheiten wird zwar von kulturellen und geogiaphischen Gegebenheiten beeinflufit, wird aber hauptsachlich durch das Mittel der Religion begünstigt, da sie das Verhalten der Menschen am besten zu wandeln vennag. Unter Religion verstehen wirjedoch den Wesenskem, die VI/irklicrhkeit von Religion, nicht die von Menschen gemachten Dogmen und blinden Abbilder, die sie allmahlich Iilberkrustet haben und letztlich der Gmndfilr ihren Niedergang und ihr Verloschen sind '5’

, ,Materielle Zivilivation...

ist wie der Leib.

Sei er auclz noch

so anmutig undschün, so ist er dennoch tot. Die göttliche K ultur ist wie der Geist; der Leib erhtilt sein Leben durch den Geist sonst 1Ist er ein Leiclmam. 0I1ne den Geivt ist die Menschenwelt leblos. “ 26)


ERZIEHUNG ZUM DIEN ST AN DER MENSCHHEIT

Bahá’u’lláh schreibt in den ,,Worten der Weisheit“:

,, 0 Sohn des Menschen! Wenn du Barmherzigkeit iibtest, dann würdest du nicht deinen eigenen, somlem den Nutzen der Menschheit im Auge behalten. “I„

Was versteht man unter diesem Begn'fl°: ,,Dienst an der Menschheit“, der in der Wertskala der Bahá’í-Ethik zuoberst steht? Dr. Udo Schaefer fomiuliert es so: ,,Es ist der Dienst am Nächsten. Der Néichste aber ist jeder Mensch, die ganze, ungoteilte MenschheiL...Alles, was im Geiste dieses Dienens an der Menschheit getan wird, ist Gottesdienst.“ '5’

Wir glauben, dass dies durch ethische Erziehung erreicht werden kann. Die Intemationale Bahá’í-Gemeinde tritt fur eine Kampagne zur Forderung der ethischen Entwicklung ein. Diese Kampagne soll überall auf der Welt ortliche lnitiativen anstossen und unterstützen, um bei der Kindererziehung das Sittliche einzubezielien. Das kann die Veranstaltung von Konferenzen, die Ver6ffentlichung entsprechender Druckschrifien und viele andere unterstützende Aktivitéiten erfordem - allesamt solide Investitionen in zukijnfige Generationen. Bel der Kampagne zur sittlichen Bildung könnten einige einfache Regeln am Anfang stehen, z.B., dass redliches Verhalten, Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit die Grundlagen sind fiir Beständigkeit und Fortschritt, dass alles menschliche Streben von Uneigennützigkeit geleitet sein sollte, dass Aufrichtigkeit und Achtung für die Rechte der anderen wesentlich das Handeln eines jeden Menschen bestimmen, und dass Dienst an der Menschheit die wahre Quelle von Glück, Ehre und Sinn im Leben ist.

Wir sind der Meinung, daß diese Kampagne aber nur in dem Masse Erfolg haben wird, wie sie auf die Krafi der Religion baut. Die Doktrin von der Trennung von Kirche und Staat sollte nicht als Vorwand benutzt werden, um diesen heilsamen Einfluss abzublocken. Künfiig wird es notwendig sein, Religionsgemeinschaften zu motivieren, sich als partnerschafiliche Mitarbeiter für diese wichtige Aufgabe einzusetzen. Je weiter diese Kampagne fortschreitet, desto schneller wird der Prozess persönlicher Krafientfaltung. Dadurch konnen die Menschen, ungeachtet ihrer winschaftlichen und gesellschaftlichen Stellung, ihrer ethnischen, rassischen und religiosen Herkunft aktiv in ihrer Gesellschaft lebenf„

[Seite 9]Zeitfür Geisr I5

EIN WELTBURGER SEIN

Die héiusliche und schulische Erziehung sollte die Kinder weltweit lehren, dass diese Erde die Heimat aller Menschen ist und alle Menschen Weltbzirger sind Dieses Bewusstsein wäre ein Garant für Frieden und Zusammenarbeit. Zum Kopenhagener Gipfel empfahl die lntemationale Baha i-Gemeinde:

— Weltbürger—Ethos weltweit an allen Schulen zu lehren, Lu"n so der Einheit der Menschheit, das dem Weltbürger-Etltos zugmnde liegende Pnnzip, in allen Nationen Geltung zu geben.

— Eine sorgfültig geplante und inszenierte Langzeitkampagne zur Fordenmg des Weltbürger—Ethos, an der alle Ebenen der Weltgesellschafi auf kommunaler, nationaler und intemationaler Ebene beteiligt werden, dringend einzusetzen. 3’

Das Lehrpersonal und bmonders die Mutter, als die ersten Erzieherinnen der Kinder, konnen viel dazu beitmgen, damit sich das Weltburger—Etllos schnell in derjwigen Generation etabliert Es miJssen,,..die Grmdlagen in den mteren Jalrgangsstzfen eine positive ma lebendzge Beziehmg zu Menschen anderer Kultwen, anderer Hauycrben, anderer Religionen und cmderer Leberisweisen bilden “ 3" Ein solches Vorhaben gelingt ganz besonders gut, wenn es schon in den Familien praktiziert wind. Die Eltem, und vor allem die Mutter, sollten ihre Kinder von klein auf in ditsem Geiste erziehen und auch selbst danach leben. Je weltoffener das Familienklima, je infonnierter die Mütter, desto schneller geschieht diese Umstellung weltweit Dabei kann auch die Kunst hilfieich sein. Wenn Kinder in Familie und Schule mit der Kultur anderer Länder und Erdteile in Berfihmng kommen, wenn siedadunch deren Musik, Literatur und bildende Kunst verstehen und lieben lemen, so ist das ein weitener wichtiger Schntt in die richtige Richtung.


Honkongz Bahá’í-Frauen zeigen bei der Frauenkonferenz 1995 in Beijing Kunstgegenstünde zum Thema: Frauen, Mütter, Kinder. Photo: BAF

DIE MEDIEN KDNNTEN DEN ERZIEHUNGSPROZESS FDRDERN

Die Medien könnten viel zur Forderung eines Weltbürgerbewusstseins und einer Ethik des Dienstes an der Menschheit, 211 de.‘ auch die eigene Familie, die Nachbam und die Gemeinschafi gehören, beitmgen. Durch Dienst manifestieren sich in der Gesellschafi die Gmndprinzipien der sozialen Integration, wie: Mitgefijhl, Toleranz, Liebe, Verständnis, Uneigennützigkeit und Einsatz fijr Gerechtigkeit. Aus Dienst entsteht nicht nur ein unmittelbarer Nutzen für die Gemeinschafi, sondem auch ein Band von Solidarität und gemeinsamer Zielsetzung zwischen allen Beneiligten.

Dmvch praktische, auf Dienst ausgerichtete Medienprogramme, konnte zwn weltweiten Erziehungsprozess beigetragen und dazu motiviert werden, die so vennittelten Werte, Einstellungen und Fähigkeiten, in die Tat umzusetzen. Denn Medien haben einerseits einen staiken Einfluss auf die Einstellung und Wahrnehmung der Menschen und andererseits die schwere Verantwortung, Hoflznungen zu wecken und zur sozialen Integration beizutragen. Vorlüufig richten die Medien einen grossen Teil

ihrer Aufinerksamkeit auf die scheinbar unüberwindlichen, I

tnennenden Unterschiede zwischen Menschen, Volkem und Nationen, wogegen die Beweise, dass diese Schwierigkeiten überwunden werden konnen, nur wenig Aufinerksamkeit erhalten. Sie könnten verständlich machen, dass Unterschiede, die zwar ofi eine Ursache von Konflikten sind, auch ein wirkungsvolles Hilfsmittel zur Sozialentwicklung sein konnen. Es wéine schon ein wichtiger Anfang wenn man Klischees. die sich auf Kultur, Rasse, Klasse, Religion, Nationalität, Volkszugehé} rigkeit und Geschlecht grfmden, aus den Medienprogrammen ausschliessen konnte. Solch konstruktive, verbindende und kooperative l\/lussnahmen ko‘nnten das bisher vennittelte, oft sehr entwurdigende und als Sexsymbol vennarktete Frauenbild aufweiten, Lmd so dem Ansehen der Frau, der sozialen Integration und dem Fneden dienlich sein. Medienprogmmme, welche die F iihigkeit der Menschen zur Zusammenarbeit aufzeigen, wären besonders hilfreich fur das Bewahren von El1€ und Familie und wünden viel mr Uberwindung der weltweit überltandnehmenden Scheidtmgswelle beitmgen. Daraus entstünde ein Klima der Hoflnwig, das die junge Generation dazu anregen konnte, ihne Kréifie in den Dienst der Menschheit zu setzen.

Geméiss den Bahá’í-Schrifien werden Frieden, Genechtigkeit und SlCl‘l€I‘l16ltd€I‘ Welt nur dann fest begrundet werden, wen n al le Menschen ,,geeint und zielstrebig im Dienst an der ganzen Menschheit wirken. “ Z’

SCHLUSS MIT DER GEWALT!

Gewalt ist die weitverbreiteste Form der Menschenreclltsverletzung. Sie éiusseit sich nicht nur im Krieg und bei bewaffneten Auseinandersetzungen, sondem auch gegen Frauen und Kindem und dies sogar in den ,,zivilL'9ierlen“ Léindem der Welt

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Die weltweite Verwirklichung der Menschenrechte setzt die Abschaflhng aller F ormen von Gewalt voraus. Gewalt ist leider für viele Frauen der Welt, gleich welcher Rasse, Gesellschafisschicht oder Bildung, ein Teil ihres Lebens. In vielen Gesellschafien rnacht die traditionelle Meinung, dass Frauen minderwertig oder eine Last seien, sie zur bequemen Zielscheibe fijr Wut und Arger. Selbst strenge Rechtsmittel und gezielte Schritte zur Stärkung der Frauen werden wenig bewirken, solange sie nicht durch einen Wandel in der Einstellung der Männer gestützt werden. Frauen werden erst ungefahrdet sein, wenn ein neues gesellschafiliches Bewusstsein sich durchsetzt, naclr dem schon blosse Herablassung gegenüber Frauen, geschweige denn jegliche korperliche Gewalt, Anlaß zu tiefster Scham ist 1„

Auch hier ist die Mitarbeit der Medien gefiagt, denn in der westlichen Zivilisation lraben Gewalt und Aggression Unterhaltungswert. Brutale Gewaltszenen in Kino und Femsehen werden uneingeschränkt als profittraclrtige Ware angeboten und préigen leider das Verhalten unzühliger Menschen.

GLEICHE RECHTE SIND KITT FUR EHE UND FAMILIE

Wenn Einheit und der F riede in dieser Welt entstehen sol len, muss die Einheit der Familie vor dem Zerfall geschützt werden, denn sie ist ein Mikrokosmos dieser Welt.

,, Wenn in einer Familie Liebe uml Einklang lzerrschen, wird diese Familie vorankommen und gerlvtig erleuclztet werden, wenn aber Feimisclzafl undHass in ihr sind k0'nnen Zerst(‘)rung und Auflfisung nicht ausbleiben.“ 3"

Der Grundsatz der Gleichwertigkeit verändert die Beziehung zwischen Mann und Frau in der Bahá’í-Ehe. Entsclreidungen sollten gemeinsam getroffen werden. Stets sollte in der Familie, wie in der gesamten Gesellschalt ..“nicht despotrlvclze Machtausübung, sondem der Geist freier, liebevoller Beratung“ die Atmosphéire bestimmen.“

Die Prinzipien der Bahá’í-Beratung helfen, jedes in der Familie vorkommende Problem ofl’en, ehrlich und taktvoll anzusprechen, damit die Wafrheit ofienbar wird und das Problem zum Wohle aller gelost wird. Wird die Beratung richtig ange ’ wendet, so ist sie ein wirksamer Weg zum Bewahren der Ein heit. Eine Familie, welche die Gleichwertigkeit akzeptiert und diese Beratung anwendet, erlangt Flexibilitüt, Einsicht, Reife und passt sich den Anforderungen einer sich rasch ver2indemden Welt besser an. Trotz liebevoller Beratung verbleiben in jeder Gruppe gelegentlich Fragen über die sich keine Ubereinstimmung erzielen léisst. Da es bei zwei Partnem keine Stirnmemnehrheit gibt, sollte manchmal die Frau ihrem Mann und manchmal der Mann seiner Frau naehgeben, aber keiner sollte jemals den andem unbillig beherrschen.


Obwohl Mann und Frau bestimmte und sich ergänzende Aufgabenbereiche haben, sind ihre Rollen nicht Starr definiert und konnen notfalls den Bed L'1rfi1issen aller Familiemnitglieder angepasst werden. Obwohl die Frau zu Ausbildung und Beruf ennutigt wird, sollte ihre Muttemolle nicht darunter leiden. Dies wird emroglicht dutch die tatkräftige Mifltilfe des Vaters im Haushalt und in der Kindererziehrmg.

Wenn die Beziehungen innerlralb der Familie von Gerechtigkeit bestimmt sind und irnmer mehr Kinder in Familien aufwachsen, in denen die Rechte aller Mitglieder respektiert und Probleme durch Beratung gelost werden, wächst die Aussicht auf Weltfiieden erheblich. Bahá’u’lláh sagt:

,,Der Mensch kann seine walzre Stufe nicht erlangen, es sei denn durch Gereclrtigkeit. Keine Macht kann bestelzen, es sei denn durclz Einheit.

Keine Wolzlfalrrt kann erreiclrt werden, es sei denn durclz Beratung. “ 3°’

Quellen - und Literaturverzeichnis:

I) Abdu’l-Bahir. Pmnmlgmion of Univasal Peace, 1982, S. 746.:

2) UHG.Die Ve-rllawmgdes Wemietlms, Bahá’í-Ver1.H0lh/l"s. 1986. S. 26

3) Abdu’l-Bahri,Starojthe Wm, Bd.Vll, Nr3, S. 4.;

4) Abdu’l-Bahia. London 1913, Vormrg:Fmuerll1'gafilrFneden u Fraheig:

5) Abdu’l-Bahzi. Pmnmlgmion of UniversalPeuoe, 1982. S. 182:

6) Abdu’l-Bahfr. ebenda..S 108;

7) Abdu’l-Baha. ebenda S. 108;

8) Abdu’l-Bahfr. ebenda, S. 375;

9) Abdu’l-Bahzi. ebend2r.S 135;

10) Abdu’l-Bahá. ErnIu»ittlaFamiIie, S. 51;

l 1) Abdu’l-Balui. zitiert in Fslcmont, Baha"u Wdlz undrlm Nareldtaher. S. 172;

I2) Abdu’l-Bahir. ebenda. S 173174;

13) Vergl. BlCStatement, War(laatfrirtfieNmionm. Bah.-Ver1. Holh/Ts. 1996;

14) Abdu’l-Bahá. BIrefemulBozsdnyiar, 38:3, Bah.-Verl. Holh/1" s 1995:

15) Abdu|-Bahzl. ebenda, 385;

16) Vergl. BIC-Statement, Wmtle71atfilrdieNauonm, Bah.—Verl. Holh/T s. 1996, S26 17) Vergtfide derKrmlaa71'elumg. S72, Bah.-VerL Hoth/1' s 1979

18) Vergl. Laurence H. Summer, VrzepréisidentderWe|tbanl<,lrlvemng inAll the People I 992; USAID, Technical Reports in Gender and Development, Making the Case for the Gender Variable: Woman and the Wealth (mt! Wefl-bdngof Nations, Oflice of Women in Development. 1989;

I9) Vergi. BIC-Statement. Wmdaeitfr‘4'nfieNanonar, Bah.-Verl. Hofh/Ts. 1996;

20) Vergi.Zide derl(imlaemehung, S72, Bahá’í-Ver1.,Hofh/Ts. 1979:

2l)Vergl. BlCStatement: The Grermextthatng/rtbe Theirs, Beijing 1995. S7-12; 22) Peter Spiegel,Dus Term-Pnnzlp, S201, Horizonte~Verlag 1996;

B) Vergi. BIC-Statement. Wendezeitjilr1lieNatrorre11, Bah.-Verl. Hofh/T s. 1996, S27; 24) vergl. ebenda. S. 28

25) vergl. ebenda. S 27

26) Abdu’l-Bahia, Brig? umlBotsduy7ur, 227223, Bahá’í-VerL,Hoflr/F s. 1995;

27) Bah2'ru llzih, Wortetla Waislrei, S9;

28) Vergl. Dr. Udo Schaefer,Da Ballarimlamodanar Wd4Saulmmmanemeuen

Glaubens, S. 352-353, Bahá’í-VerL,l-Iofh/l"s 1981;

29) Vergl. BlCStatement , Wardemit/iirIfieNationerr, Bah.-Vert Hofh/T s. 1996. S28; 30) Vergl. BlCSmtement, Weltbilrgerethos. Globale Eflrikfrir nachhaltige Entwickl. 31) Vergi.Peter Spit-gel,Das Tam-Prindp, S 194, Homonte-Verlag 1996;

32) Vergi. BIC-Statement für den 2.Vorbereitungsarmchrm des Weltgjpfels für

Sozialentwicklung, 1994, N.Y.

33)Verg1. BIC-Statement , Waulrzdtfllr die Nationar, Bah.-Verl. Hofh/T s. 1996, SE 34 und 35) Vergl. BIC-Statement . Die Familiein der W 1994;

36) Vergl. BIC-Statement. mmMmm ein neues Vastfirurfisfiirglobtdar WOIrlstamI,19‘)6, S12

0 [Seite 11]/e/I,/iu GelsI /5

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FEIERSTUNDE ZUM INTERNATIONALEN TAG DER MENSCHENRECHTE

,, VON DIESEM VOLK HABE ICH T OLERANZ GELERNT!“ Erfahrungsbericlzt van Schalzrsad VAKILZADEH

Donnerstag, 12.Dezember 1996 um 20 Uhr, Centre Bahá’í, 17 Allée L.G0ebel,Lux-Stadt *Eintritt frei*

SCHAHRSAD VAKILZADEH

Als Projektleiterin und erste Vorsitzende des Hilfwerks ,,FreumlscIzaftsbrücke - Kinder der Perestroika“, ist sie seit Jahren persénlich im Einsatz, um den notleidenden Menschen in den Krisengebieten Bosnien-Herzegowina und Kroatien zu helfen. Durch Justus Frantz, der neben Rita Sussmuth und Helmut Schmidt Mitbegrfmder dieser Stifiung ist, lemte sie die Freundschafisbrücke kennen.

Ihr Einsalzverlangt viel Mut, Ausdauer, Selbstlosigkeit und Liebe, alles Eigenschafien, welche die im Iran gebüxtige Hildesheimenn dunchaus besitzt Für ihren Luleigennutzigen Dienst an der Menschheit ist die Mutter zweier Söhne kurzlich mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Wir freuen uns darauf, zusammen mit unseren Lesem den Erzéihlun gen der ., Mzzfler von Slavonski Brod“ zu lauschen, um mehr über das Volk zu erfahren, Von dem sie dankbar

sagt, es habe sie Toleranz gelehrt. Der Eintritt zu diesem interessanten Abend ist frei.


Schahrsad Vakilzadeh besucht Luxemburg auf Einladung der ,, Union Luxembourgeoise ties Femmes Bullaies“, die wir hier kurz vorstellen möchten. 1986 gegnindet und 1991 als A..s.l.b konstituien, vereinig sie Mitglieder aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten. Ihre Ziele sind:

- gesellschafiliche Belange der Frauen zu fdrdem und

- Frauen zu ennutigen, ihre intellelduellen, materiellen und

geistigen Fähigkeiten zu entfalten

Zu diesem Zweck organisien sie periodisch K0nferenzen mit Gedanken - Lmd Erfahrungsaustausch fiber eine Vielfalt Von Themen. die Von der Rolle der Frau in Gesellschafi und Familie, uber soziale und gesundheitliche Fmgen, bis hin zu Literatur und Kunst reichen.

Die Mitgliedschafi und die Teilnahme an ihren Aktivitéiten stehen sowohl Frauen als auch Méirmem aller Kultur- und Bevdlkerungskreise offen.

~






Die ,,Freun(lscI1aftvbr£icke — K imler der Perestroika“ e. V. , ist eine Hilfsorganisation, die Kindem, Frauen und Waisen in Bosnien—Herzegowina und Kroatien direkt vor Ort hilfl. Durch persdnlichen, aktiven Einsatz von Mitaxbeitem werden die gesammelten Gelder als Hilfsgüter oder als dinekte Aufbau- und Hilfsaxbeit vor Ort der vorgesehenen Verwendung zugefuhrt. Hier das fur die Hilfe an Frauen und Kindem zustündige Spendenkonto:

Stadtsparkasse Hildesheim: 1800 1400

[Seite 12]Zeilfiir Geist I5

Seit ijber I5 Jahren arbeitet die NGOResultate, die sich als weltweite Lobby für die Annsten der Welt versteht, für das Ziel, endlich die Schande der Armut von diesem Planeten zu bannen. Ihr bisher grosster Erfolg ist die Enichtung eines Bankensystems in 44 Landem, das ausschliesslich Kleinstkredite an die Annsten der Annen vergibt — ohnejegliche Sicherheiten. Die vorwiegend weiblichen Kredilnehmer sind sehr motiviert sich aus der Annut zu befi*eien und 98%, deutlich mehr als Kreditnehmer im neichen Norden, zahlen pünktlich zurück und konnen sich selbst erfolgreich aus der Annutsspirale befieien.

Der Gründer dieses entwicklungspolitisch uberaus erfolgreiChen Netzwerkes von Dorfbanken. Prof Muhammad Yunm aus Bangladesh, ist gleichzeitig geistiger Vater der ResultateBewegung Seine Grameen Bank zeigt deutlich.wie erfolgreich die Annen am Entwicklrmgsprozess beteiligt werden konnen, wenn sie die Möglichkeit erhalten Eigeninitiative zu entfalten: nach gut 10 Jahren Anlaufzeit ist die Bank, die bereits Millionen Menschen Minikredite gab, sogar selbsttragend geworden.

Die osterreichische Imperial—Bank wird ein Wertpapier anbieten, über das sich die Bürger der reichen Lander am weiteren Ausbau des Dorlbankensystems direkt beteiligen konnen. Wer derartige Anteilscheine (ab ca 4.000 LF) erwirbt, erhält keine Zinsen, verliert aber im Unterschied zum Spenden sein Geld nicht, es sei denn dLuch Inflation. Er kann seinen Anteil an diesem Bankensystem für die Annen auf Dauer halten oder nach einer nelativ kurzen Frist wieder vollständig zur1"ickerhalten.

Die Frauen von Bangladesh, die zuerst in den Genuss der Minilcredite kamen, erarbeiteten aus eigener Initiative ein Credo an praktischen Werten zur Verbesserung ihres Gemeindelebens. Nur wer diese Selbstverpflichtung unterzeichnet bekommt Kredit Hier eine Kurzfassung dieses erstaunlichen Credos :

O Wohlstand in die Familien bringen, Héiuser reparieren und bauen, das ganze Jahr über Gemüse anbauen, davon essen und den Rest verkaufen, Wawer nur aus Purnpen oder abgekocht trinken, Latrinen bauen und benutzen;

die Familien klein halten, Ausgaben verringem, für Gesundheit sorgen, die Kinder ausbilden und sicherstellen, dass sie das Geld für ihre eigene Ausbildung verdienen konnen;

die Tradition der Mitgift strikt ablehnen, keine Kinderhochzeit zulassen, weder Unrecht mfiigen noch Ungenechtigkeit dulden, Disziplinverstosse innerhalb der Gemeinschafi der Kleinstkreditnehmer gemeinsam beheben, gnossere Investitionen gemeinsam untemehmen und sich gegenseitig helfen.

Die Zeitung ZEIT fur GEIST erscheint alle 2-3 Momte und ist aus chlorfrei gebleichtem Papier. Jede Nummer befasst sich mit einem aktuellen Theme.

Herausgebert“ Bahá’í-Arbeitsgruppe - Gedanken für eine bessere Welt“, a.s.b.l

Druckerei: Irnprirnerie Pnnt—Servioe, L.ux—Ville

o ewerstéiii rgung, Brucken bauen ziuiandem Glaubens- und Denkrichtungen; Impulse geben zu fiiedlicher Zusammenarbeit

mit allen andem Gruppen deren lnteressen in die gleiche Rich- .

tung gehen; informieren tiber Vorstellungen, Ziele, Plane und Früchte der Bahá’í-Religion, hier und in der Welt. über andere Religionen und den Wert der Religion schlechthin; Dialog— und Begegnungsmoglichkeiten schaffen. Fur die Venbffentlichten Artikel sind die Autoren und für die Text- und Artikelauswahl ist die Redaktion verantvvortlich.

Wir danken unseren besem, class sie den Bertrag mr Völkerverständigung der Baha i-Arbeitsgruppe - Gedanken für eine bessere Welt - die ,, Geschenka/dion - Jahresabonnement “ aufdiese Zeitung - so gut aufgenornmen haben. Sollten Sie den Wunsch haben, ihre Freunde mit dieser Zeitung bekannt zu machen, so senden Sie uns bitte die Adressen. Bitte sagen Sie uns auch, wenn Sie diese Zeitung nicht haben möchten. Wir werden in beiden Féillen Ihren Wunsch erfüllen. Wir fieuen uns sehr tiber ihre Zuschrifien und danken im voraus.

Redaktion für Süden und Zentrum: Anita und Bob Bontemps, 30-32, Bd..I.F.Kennedy, L-4170 Esch/Alzette, Tel. und Fax: 54 33 37

Redaktion für Nonden, Osten und Wtsten: Farah und Farzin Dustdar, b.p. 220 D9003 Ettelbrück, Tel. 81 90 80 Fax: 8] 62 66

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