Sultan 77 (Herrschaft), Jahrgang 2, Heft 17
'Wirklichkeit'
Herausgegeben v. d. Bahai-Arbeitsgemeinschaft, Esslingen.
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'Worte Abdul Bahas über die Frauen.
Der Tag wird kommen, an dem die Frau ihre Ueberlegenheit dem Manne gegenüber beanspruchen wird. Die Löwin ist stärker als der Löwe, die Stute ist schneller als der Hengst, und die Frau ist moralisch stärker als der Mann; ihre Intelligenz ist lebhafter und in der Regel empfänglicher und ihre Anschauungen korrekter. Sehet z. B. die Bahais. Unter ihnen sind viel mehr Frauen wie Männer. Frauen sind religiöser.
Als Christus gekreuzigt wurde, trauerten die Jünger und gaben sich ihrem Kummer hin. Sie glaubten, dass die Sache ganz verloren sei, dass alle ihre Hoffnungen zerstört seien, bis Maria Magdalena zu ihnen kam, sie ermutigte und sagte: „Trauert ihr um den Körper unseres Herrn oder um Seinen Geist? Wenn ihr um Seinen Geist trauert, seid ihr im Irrtum, denn Jesus lebt, Sein Geist wird uns nie verlassen.“ Durch ihre Ermutigung wurde die Sache gerettet.
Der Meister erzählte uns folgende Geschichte: Ein Gouverneur in einem Teil von Syrien hatte eine schöne und sehr geistreiche Frau. Sie war so geistreich und begabt, dass sie nach dem Tode des Gouverneurs an dessen Stelle gewählt wurde. Unter ihrer Regierung gedieh das Land, und jedermann bestätigte, dass sie ein besserer Regent sei, denn ihr Mann gewesen war. Römische Heere fielen nach einiger Zeit in ihr Land ein, und sie trieb sie hinaus und brachte sie in grosse Verwirrung. Sie ritt ihren Leuten voraus, bekleidet mit einem Purpurmantel und auf ihrem Haupte eine goldene Krone tragend. In der Hand schwang sie ein zweischneidiges Schwert, und so führte sie ihre Heere zum Sieg. Das geschlagene Rom zog ein anderes grosses Heer zusammen, rief viele Verbündete zur Hilfe und liess ein zweitesmal gegen Zenobia, diese grosse weibliche Herrscherin, die ihm solche Niederlage gebracht hatte, marschieren. Nach einem langen und tapferen Kampf zog sie sich in eine von ihr erbauten Stadt zurück, welche 4 Monate lang belagert wurde. Als ihr ausgehungertes Volk von schweren Leiden heimgesucht wurde, ergab sie sich endlich dem römischen Kaiser.
Seine Bewunderung für den Mut und die Ausdauer dieser schönen Frau war so gross, dass er sie bat, sein Weib zu werden. Aber sie weigerte sich und sagte: Nie werde ich einwilligen, den Feind meines Volkes zu heiraten! Der Kaiser nahm sie und führte sie gefangen nach Rom in ein Gefängnis, doch sie blieb fest. Um sie ihres Ungehorsams
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Wegen zu erniedrigen und lächerlich zu machen, veranstaltete er in Rom einen grossen Umzug von Tieren. Erst kamen Elefanten, dann Kamele, dann Pferde, es folgten Löwen und Leoparden den Affen und zuletzt in Ketten die grosse Zenobia. Sie hielt jedoch ihr Haupt hoch und blieb fest bei ihrer Weigerung. Nichts konnte ihren Geist brechen und ihren Stolz besiegen. Sie wurde wieder in Gefängnis zurückgebracht, wo sie schliesslich starb, ohne sich dem Willen des Kaisers gebeugt zu haben.
'Die Frauen in der Bahai – Offenbarung.
Warum sind die Frauen so begünstigt in dieser Offenbarung?
In früheren Zeiten wurden die Frauen in Persien durch die Mohammedaner sehr schlecht behandelt. Wenn sie von einem Mann übel reden wollten, sagten sie: Er ist ein Weib und kein Mann. Sieh, welch grosse Festigkeit & Stärke die Frauen in diesen Tagen vor Gott aufweisen. Der Weg zur geistigen Ausbildung wird in diesem Zeitalter den Freunden mehr und mehr leicht gemacht werden, denn sie sind in dieser Offenbarung hingebender und inniger, als die Männer. Wie viele Frauen stehen in moralischer und geistiger Entwicklung höher als die Männer! Wie viel beredter sind sie in der Sache Gottes! Die Frauen werden an diesem Tag in grossen Ehren gehalten. In Persien wurde ein hübscher Jüngling von 20 Jahren, der Sohn einer gläubigen Frau, verachtet und unterdrückt, weil er seinen Glauben an diese Offenbarung verkündigte. Er wurde gefangengenommen. Seine Unterdrücker boten ihm die Freiheit an, wenn er seinen Glauben ableugne. Er blieb aber fest und sagte: Ich gebe mein Leben willig hin für meinen Glauben. Er war der Sohn einer gut bekannten und geachteten Familie. Seine Mutter wurde herbeigeholt und gebeten, sie möchte mit ihm reden, denn seine Verfolger dachten, ihr Einfluss werde ihn zum Widerrufen bewegen und ihm so sein Leben retten. Sie sagte ihnen aber gleich, dass ihre Worte keine Wirkung haben würden, ausser die, dass sie seinen Glauben noch vergrössern. Sie antworteten ihr, dann werde er eben getötet. Der Gouverneur liess dem Jüngling sagen, sein Leben werde ihm geschenkt, wenn er seinen Glauben abschwöre. Er blieb aber beständig und fest. Seine Freunde redeten ihm zu und baten
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ihn, er möchte sich um ihretwillen ändern. Da stand ihm seine Mutter zur Seite, küsste ihn und sagte: „Erschrecke nicht! Wanke nicht! Sei fest! Gib dein Leben Gott! Sage nichts, was Seine Sache leugnen würde! Verherrliche sie durch deinen Tod! Wenn du leugnest oder wankst, wirst du nicht mehr länger mein Kind sein.“ Sie stand bei ihm, als er enthauptet wurde, und damit er die Wahrheit nicht leugnen möchte, sprach sie ihm Trost zu bis zuletzt.
In diesem Zeitalter werden die Frauen schneller Fortschritte machen und zu einer höheren Stufe gelangen als die Männer, Gott wird ihnen beistehen! Kurratul Ayn (buchstäblich Augentrost) war eine der grössten und heldenhaftesten Frauen in dieser Wahrheit. Sie kam von einer gelehrten Familie und liebte die Wissenschaft sehr. Wenn Fatima, die Tochter Mohammeds, ein Knabe gewesen wäre, und sich günstigeren Bildungsgelegenheiten erfreut hätte, dann würde sie ihre Familie mehr erhoben haben und würde ein mächtiger Pfeiler im Tempel der Religion geworden sein. Während Kurratul-Ayn das Heim ihrer Cousine besuchte, las sie zufällig eine Flugschrift, welche die Mission des Bab erklärte. Sie wurde augenblicklich eine Gäubige. Nachher wurde sei von Bab selbst gelehrt und empfing von Ihm den Namen Kurratul-Ayn. Manche sagen, sie sei auf Befehl des Bab in Bagdad gelehrt worden. Sie war unabhängig und durchaus fruchtlos. Als sie wieder heimkehrte, weigerte sich ihr Mann, sie wieder anzuerkennen, und somit verliess sie sein Haus. Ihr Onkel wurde für seinen Babglauben in einer Moschee getötet, und sie selbst wurde eine zeitlang in seinem Hause gefangen gehalten. Nachdem sie wieder freigelassen war, ging sie mit einer Anzahl Gläubigen zu einer Feier welche ausserhalb der Stadt in einem Wäldchen in der Nähe eines verlassenen Dorfes abgehalten wurde. Baha Ullah war auch zugegen. Es war eine Versammlung, erfüllt mit Glauben, Liebe und Freude. Während Kurratul-Ayn zu der Versammlung sprach, wurde sie so begeistert, dass sie den Schleier von ihrem Gesicht riss. Ihre Mutter und etliche ihrer Verwandten waren anwesend und kamen durch diese Tat in grosse Aufregung. Als diese Nachricht zu Ohren der Mohammedaner kam, wurden ihre Verfolgungen sehr heftig und bitter. Zuletzt wurde sie von ihren Freunden getrennt und getötet. Sie starb als eine Märtyrerin und Heldin. In ihrer leidenschaftlichen Rede hatte sie gesagt: Was Gott rein erschaffen hat, soll
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ich das unrein nennen? Die Nacht vor ihren Märtyrertod brachte sie im Gebet zu. Ihr letzter Wunsch war, dass sie, anstatt enthauptet, gehängt werden möchte.
Bei einer Hochzeit verliessen einmal alle Anwesenden die Braut und versammelten sich um Kurratul-Ayn. Sie war sehr beredt und aufrichtig und kannte Baha Ullah, ehe Er Sich als die Manifestation Gottes erklärte. Sie war eine Offenbarung an die Frauen der Welt. Wenn diese Offenbarung nur eine Märtyrerin gleich Kurratul-Ayn hervorgebracht hätte, so würde dies ein genügender Beweis von der Göttlichkeit der Sache sein.
'Tablett an Mrs. B.
Auf ihr sei die Herrlichkeit Gottes .
E r i s t G o t t!
O du Angezogene von den Düften Gottes!
Ich erhielt deinen Brief vom 1. 10. 1903 und bin über seinen Inhalt unterrichtet. Wisse, dass das männliche und weibliche Geschlecht sich auf das Bedürfnis der physischen Welt bezieht und keine Verwandtschaft mit dem Geiste hat. Der Geist und seine Welten sind gereinigt und geheiligt von diesen Zuständen der irdischen Welt.
In den vergangenen Zeitaltern waren die Männer vor den Frauen bevorzugt, weil die physische Kraft den Geist beherrschte; aber in diesem glorreichen Zeitalter übertrifft die Macht des Geistes die des Körpers. Der Geist herrscht in der Welt der Menschheit, darum ist der Unterschied zwischen männlich und weiblich aufgehoben.
Diejenigen, die durch das Feuer Gottes entzündet sind, werden in Geheimnisse eingeweiht und wer sich erhebt, Gott zu dienen, die frohe Botschaft der Offenbarung Seines Königreichs zu verkünden, geistige Tugenden, barmherzige und göttl. Eigenschaften offenbart, Friede, Eintracht, Wohlwollen, Liebe, Harmonie und Einigkeit unter den Nationen verkündet, dem wird Bevorzugung zuteil.
Die Schöpfung ist das Erfordernis Seines namens und Seiner Eigen-
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schaften, denn ohne Geschöpfe könnte der Schöpfer sich nicht offenbaren. Es kann kein Fürsorger (Gott) sein ohne dass es jemand gibt, der seine Fürsorge empfängt; es kann keinen Herrscher ohne Untertanen geben, Gottes Königreich ist ewig und unendlich. Die Untertanen dieses wahren Regenten sind herrlich und schön, ewig und ohne Ende.
Die Bedeutung der Schöpfungsgeschichte in der Hl. Schrift ist die geistige Schöpfung und die zweite Geburt.
Auf dir sei Gruss und Lob.
gez. abdul Baha abbas.
'Beide Geschlechter haben gleiche Rechte, auch in'
der Erziehung und Ausbildung.
Abdul Baha sprach:
Gott erschuf alle Geschöpfe in Paaren: im Pflanzenreich, im Tierreich und im Reich des Menschen gibt es je zwei Geschlechter, und bei diesen besteht absolute Gleichheit. Im Pflanzenreich gibt es männliche und weibliche Pflanzen und Organe; sie sind von gleicher Qualität und besitzen gleiche Schönheit. Auch im Tierreich sehen wir, dass Männchen und Weibchen gleiche Rechte und gleiche Vorzüge haben.
In den zwei niederen Reichen der Natur steht also das eine Geschlecht nicht höher als das andere; aber in der Menschheit finden wir einen grossen Unterschied. Das weibliche Geschlecht wird behandelt, als ob es geringer wäre; es sind ihm nicht die gleichen Rechte eingeräumt wie dem männlichen Geschlecht. Dieser Zustand ist kein natürlicher, sondern ein anerzogener. In Gottes Schöpfung gibt es keinen solchen Unterschied, denn im Angesichte Gottes ist kein Geschlecht höher als das andere. Warum soll nun das eine Geschlecht behaupten, das andere sei niedriger, und ihm billige Rechte und Vorrechte versagen, als ob Gott seine Genehmigung zu einer solchen Beschränkung gegeben hätte? Wenn die Frauen die gleichen erzieherischen Vorteile geniessen würden wie die Männer, so würden die Resultate beweisen, dass beide die gleichen geistigen Fähigkeiten besitzen. Die Frau ist dem Mann in mancher Hinsicht überlegen: sie ist weichherziger, empfänglicher; ihre innere Sehkraft ist stärker als die des Mannes. Dass die Frau gegenwärtig in verschiedenen Richtungen rückständig ist, ist nicht zu leugnen, diese vorüber-
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gehende Rückständigkeit ist aber nur dem Mangel an Erziehungsmöglichkeit zuzuschreiben. In des Lebens Nöten ist die Frau häufig stärker als der Mann, und ihr als seiner Mutter verdankt er sein Dasein.
Wenn eine Mutter gut erzogen ist, so werden ihre Kinder auch auf dem Pfad der Weisheit geführt werden; wenn sie religiös ist, so wird sie ihren Kindern zeigen, wie sie Gott lieben sollen; wenn sie sittlich ist, so wird sie ihre Kinder auch auf den Weg der Rechtschaffenheit führen. Deshalb ist es klar, dass das Wohl der zukünftigen Generationen von den Müttern unserer Zeit abhängig ist. Ist dies nicht eine hohe Verantwortung für die Frau? Muss ihr nicht jede nur mögliche Gelegenheit eingeräumt werden, um für eine solche Aufgabe gerüstet zu sein Deshalb ist es Gott nicht wohlgefällig, wenn einem solch wichtigen Werkzeug, wie es die Frau ist, jene Erziehung vorenthalten wird, die zur Erlangung der Fähigkeit für ihre grosse Lebensaufgabe wünschenswert und notwendig ist. Da in den Augen Gottes keines von beiden Geschlechtern höher ist als das andere, so verlangt die göttliche Gerechtigkeit, dass die Rechte beider Geschlechter gleich berücksichtigt werden sollen. Ein Vorzug ist vor Gott nicht vom Geschlecht, sondern von der Reinheit und der Erleuchtung des Herzens abhängig. An den menschlichen Tugenden haben beide gleichen Anteil.
Um den Männern in jeder Hinsicht gleich zu sein müssen sich die Frauen bemühen, grössere Fähigkeiten zu erlangen; sie müssen sich bemühen da, wo sie zurückgeblieben sind, Fortschritte zu machen, damit die Männer gezwungen sind, ihre Ebenbürtigkeit in Fähigkeiten und Talenten anzuerkennen. In Europa haben die Frauen grössere Fortschritte gemacht als im Osten, es bleibt aber immer noch viel zu tun übrig. Wenn die Schüler am Ende ihres Schuljahres angekommen sind, werden sie einer Prüfung unterzogen, und das Resultat dieser Prüfung bringt das Wissen und die Fähigkeit eines jeden Schülers ans Licht. So wird es auch mit den Frauen sein: ihre Taten werden ihre Macht beweisen. Dann werden sie nicht länger nötig haben, sie mit Worten zu verkünden. Ich hoffe, dass die Frauen des Ostens und des Westens rasche Fortschritte machen werden, bis die Menschheit Vollkommenheit erlangt. Gottes Gaben sind für alle da, sie unterstützen jeden Fortschritt. Wenn die Männer einmal die Gleichberechtigung der Frauen zugestehen, dann haben diese nicht
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mehr nötig, um ihre Rechte zu kämpfen.
Die Frauen müssen die grössten Anstrengungen machen, um geistige Macht zu erlangen und um in den Tugenden, in der Weisheit und Heiligung zuzunehmen, bis ihre Erleuchtung und ihr Streben die Einheit und Gleichberechtigung aller Menschen zustande bringen. Sie müssen mit flammender Begeisterung arbeiten, um die Lehren Baha Ullahs unter der Menschheit zu verbreiten, damit das strahlende Licht der göttlichen Gaben die Seelen aller Nationen umgibt.
'Aus einer Rede Abdul Bahas, gehalten in Stuttgart.
………………….. Die Frauen wurden früher im Orient unterdrückt, die Männer sahen die Frauen gar nicht als gleichberechtigt an. Die Frauen waren auf Tiefste erniedrigt, sie wurden aller Kenntnisse beraubt, sie durften nichts von Wissenschaft und Kunst lernen. In der Politik hatten sie überhaupt nichts zu sagen. Baha Ullah verkündigte, dass die Frauen gleichberechtigt sind mit den Männern. Er erhöhte den Zustand der Frauen. Er sagte: Die Welt der Menschlichkeit hat zwei Schwingen, die eine ist der Mann, die andere ist die Frau. Solange beide nicht stark genug sind, kann der Vogel sich nicht aufschwingen zu den höchsten Höhen der Berge. Wenn die Frauen einst ebenso alle diese Vorteile der Bildung und Erziehung haben werden, dann wird die Menschheit zu ihrer Vollkommenheit gelangen. Darum haben auch die Frauen im Orient jetzt den grössten Fortschritt gemacht. Viele Schulen sind jetzt für die Mädchen gegründet worden und in diesen Schulen werden nun die Mädchen unterrichtet in Wissenschaft und Kunst. Sie haben nun die Möglichkeit, unendliche Fortschritte zu machen. Inn dieser kurzen Zeit sind unter den Bahais viele wundervolle Frauen aufgestanden, die dargetan haben, dass sie gleichberechtigt sind in all diesen Errungenschaften. Es sind viele Dichterinnen aufgetreten in Persien. In dieser kurzen Zeit haben sie grosse Fortschritte gemacht. Sie werden wundervolle Geschichten hören von deren Fortschritt. Sie sind fortgeschritten in allen Tugenden der Menschlichkeit.
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Es gibt so wundervolle Lehren in den Schriften Baha Ullahs. Sie sind nun alle gedruckt zu lesen in den Büchern u. Schriften Baha Ullahs. Sie sind derart, dass sie eine grosse Glückseligkeit unter der Welt der Menschheit herbeiführen müssen, sie sind die Mittel, den Frieden unter allen aufzurichten. In Persien werden nun viele Versammlungen gehalten, in denen die verschiedenen Religionen vertreten sind, Juden, Christen, Mohammedaner, Zoroastrier. Es ist ein solcher Zusammenschluss, eine solche Freundschaft unter diesen Menschen, dass sie allezeit bereit sind, ihr Leben für andere zu geben. Mit Herz und Seele dienen sie der Sache des internationalen Friedens. Für die Entwicklung dieser Sache haben mehr als 20000 Menschen ihr Leben geopfert, weil die alten despotischen Regenten des Orients sich immer gegen die Ideale des Friedens erhoben haben. Denn alle Anhänger dieser Religionen waren so fanatisch, dass sie das Blut der anderen vergossen. Solche Ereignisse, wie wir sie vom Balkan hören und all das Blut, das jetzt im Balkan fliesst, kommt nur her von religiösen Vorurteilen. Alle beiden Teile, die Christen sowohl als die Mohammedaner, behaupten, dass dies ein heiliger Krieg sei. So ist die Religion, die die Ursache des Friedens sein sollte, zu einer Ursache des Kriegs geworden. Religion, welche die Ursache des Lebens ist, ist die Ursache des Todes geworden. Die Religion, welche die Ursache sein sollte, die Völker in die Höhe zu führen, wurde die Ursache ihrer Zerstörung. Kurz, alle diese Gemeinschaften, die organisiert sind für die Ausbeutung des Landes, oder für die Ausbreitung des Handels, oder die Interessen der Parteien, bringen nur beschränkte Segnungen hervor. Aber das Resultat dieser Versammlung wird ewig bleiben. Ihre Wohltaten sind unbegrenzt, denn sie ist gegründet auf Liebe. Ihr Grundprinzip ist, dass wir unser Angesicht hinwenden zum Reich Gottes, ihr Ziel ist, dass der Odem Gottes uns umwehen möge. Es ist unsere Hoffnung, dass dadurch die Welt der Menschheit geeinigt wird. Ich hoffe, dass diese Versammlung eine Quelle werden möge der Vereinigung der verschiedenen Religionen und Sekten und Nationen.