Was ist die Baha’i-Bewegung/Text

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WAS IST DIE

BAHAN- @ BEWEGUNG? - [Seite 2] [Seite 3]WAS IST DIE BAHA’I-BEWEGUNG?

Die Baha’i-Bewegung ist bestrebt, der gesamten Menschheit wahre Religion und universalen Frieden zu bringen. Um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts von Persien ausgehend, hat sie nicht nur in dem Lande ihrer Entstehung, wo ihre Anhänger bereits mehrere Millionen zählen, sondern in der ganzen Welt, sowohl im Orient als auch im Abendlande, eine überraschend schnelle Verbreitung gefunden.

Welches sind ihre Grundsätze ?

Unter ihren Grundsätzen sind folgende:

1. Voraussetzungsloses Forschen nach Wahrheit und vollständiges Aufgeben jedweden Aberglaubens und Vorurteils.

2. Die Einheit der Menschheit: alle sind „Blätter eines Baumes, Blumen eines Gartens“.

3. Religion muß die Urheberin von Liebe und Eintracht sein, sonst ist sie keine Religion.

4. Religion und Wissenschaft müssen Hand in Hand gehen. Zwischen Glaube und Vernunft muß vollkommene Ueberein- stimmung bestehen.

5, Weltfriede. Errichtung eines Völker- bundes, eines Weltschiedsgerichtes und Weltparlamentes.

6. Einführung einer Welthilfssprache und einer einheitlichen Schrift, die an allen Schulen der Erde gelehrt werden sollen.

se


[Seite 4]7. Allgemeine Erziehungspflicht, insbeson- dere für Mädchen, da sie als künftige Mütter die ersten Erzieher der kommen- den Generation sind.

8. Gleiche Entwicklungsmöglichkeit sowie

vollständige Gleichberechtigung beider Geschlechter.

9. Vollkommene Gleichheit vor dem Gesetz, ohne „Ansehen der Person“.

10. Alle müssen arbeiten, ob arm, ob reich,

„Arbeit im Geiste des Dienens ist Gottes- dienst“.

11. Beseitigung der krassen Gegensätze von Armut und Reichtum. Fürsorge für die Bedürftigen.

12. Anerkennung der Einheit Gottes und Gehorsam gegen Seine Gebote, die Seine heiligen Propheten offenbarten.

Wie ist sie entstanden ?

Ihr Vorläufer war ein junger Mann, der sich El Bab (d.h. das Tor) nannte. Im Jahre 1844 begann er das Erscheinen eines Größe- ren vorauszusagen, der ein neues Zeitalter der Religion und Zivilisation heraufführen werde. Nachdem er ungefähr sechs Jahre in edelster, aufopferungsvollster Weise ge- wirkt hatte, starb er in dem jugendlichen Alter von 31 Jahren den Märtyrertod. Seine

Brust wurde das Ziel der Kugeln seiner Feinde.

Ihr Stifter war Baha’u’llah (d. i. Herr- lichkeit Gottes), der vor mehr als 60 Jahren die Prinzipien der Lehre formulierte und sich als denjenigen erklärte, dessen Erscheinen der Bab und alle früheren Propheten ver- heißen hatten. Gleich seinem Vorläufer wurde auch er heftig angegriffen und grausam ver- folgt. Während seiner 40jährigen Verbannung und Gefangenschaft beschäftigte er sich haupt- sächlich mit der Aufzeichnung der Offen- barung, deren Träger er war, und der Be- lehrung und Heranbildung seiner Jünger.


[Seite 5]Sein letzter Verbannungsort war Akka in Palästina, wo er im Jahre 1892 im Alter von 75 Jahren verschied.

Ihr Verbreiter war Abdu’l Baha (d. i. Diener Gottes) der älteste Sohn Baha’u’llah’s, der von seinem Vater zum Ausleger der Offenbarung und zum geistigen Mittelpunkt der Bewegung bestimmt wurde, an den sich alle Baha’i um Belehrung und Führung wenden sollen.

Abdu’l Baha war der unzertrennliche Gefährte und unermüdliche Helfer seines Vaters, dessen Drangsale er von Kindheit an teilte.

Er blieb bis 1908 in Gefangenschaft, bis infolge des Umsturzes in der Türkei alle wegen religiöser oder politischer Vergehen verurteilten Gefangenen in Freiheit gesetzt wurden. Abdu’l Baha hielt sich auch dann noch in Palästina auf, machte aber große Rei- sen nach Ägypten, Europa und Nordamerika und war mit rastlosem Eifer um die Ver- breitung der Lehre bemüht, ihre Grund- sätze durch Wort und Tat zu veranschau- lichen .und die Freunde und Jünger in der ganzen Welt bei ihrer Arbeit anzuspornen und ihnen die Wege zu weisen.

Im Jahre 1921 schied er im Alter von 77 Jahren von dieser Welt und hinterließ ein Testament, worin er seinen ältesten Enkel Shoghi Effendi zum ersten Hüter einsetzte.

In diesem Testament sind ferner Richt- linien für die Wahl einer internationalen Versammlung gegeben, die indirekt auf dem allgemeinen Stimmrecht der Gläubigen be- ruht. Ihr soll die künftige Führung und Ueberwachung der Bewegung sowie deren Entwicklung in Uebereinstimmung mit den von Baha’u’llah niedergelegten Prinzipien übertragen werden. [Seite 6]

Was hat sie verwirklicht ?

Zur Zeit des Auftretens des Bab und Baha’u’llah’s befand sich Persien im Zu- stande des tiefsten Verfalles. Frömmelei und Fanatismus beherrschten die Gemüter. Die Regierung war schwach und korrupt, Ver- folgungen gehörten zu den alltäglichen Er- eignissen. Abendländische Kunst und Wissen- schaft wurden als unrein angesehen, die Frau in Unwissenheit und strengster Abgeschlossen- heit gehalten. Die Babis und Baha’i wurden heftig angefeindet und grausam gequält. Mehr als 20,000 starben den Märtyrertod, und noch weit mehr wurden gefoltert, ihres Eigentums beraubt, verbannt uud auf andere Weise mißhandelt, aber für jeden getöteten Märty- rer gewann die Bewegung zahlreiche neue An- hänger. Obgleich sie den verschiedensten Religionen und Sekten angehörten, die ein- ander gehaßt und verachtet hatten, schlossen sie sich zu engster Verbrüderung zusammen, bereit für einander, ja selbst für ihre Ver- folger das Leben hinzugeben. Sie haben ihre alten Vorurteile aufgegeben, errichten in jeder Stadt und in jedem Dorfe Schulen, unter- richten ihre Mädchen, verbreiten Aufklärung, Toleranz und Fortschritt. Vorzüglich ihrem Einflusse ist es zu danken, daß die Verfol- gung religiöser Minoritäten in Persien ein seltenes Ereignis geworden ist und für dieses Land die Morgenröte einer glücklicheren Zeit anzubrechen beginnt.

In Rußland, Indien und selbst so ent- fernten Ländern wie Deutschland und die Vereinigten Staaten Amerikas zählen dieBaha’i bereitsnach Tausenden. In verschiedenen Län- dern Europas, in China, Japan, Australien, Neu- seeland, auf den Inseln des Stillen Ozeans und in anderen Gebieten des Erdballs ent- stehen rasch Baha’i-Gruppen. Christen, Juden, Mohammedaner, Anhänger jeden Glaubens- bekenntnisses sowie Freidenker, alle schlie- Ben sich dieser Verbrüderung in großer Zahl an, geben ihre Jahrhunderte alten Feindselig- keiten und Vorurteile auf und arbeiten ge-

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meinsam für das Kommen des „Reiches Gottes auf Erden“.

Die Baha’ilehre hat bewiesen, daß sie die Macht besitzt, die Herzen der Menschen zu verwandeln und ihr Leben umzugestalten. Sie hat die Grundlagen für die Einheit aller Religionen, Rassen, Nationen und Klassen und damit die Möglichkeit des Zusammen- schlusses derselben zu einer einzigen har- monischen Familie geschaffen. Sie hat uns ferner die Mittel zum Aufbau einer neuen Zivilisation offenbart, in der der Konkurrenz- kampf durch gemeinsame Arbeit, die Feind- seligkeit durch Freundschaft ersetzt werden und Ergebung in den göttlichen Willen an Stelle von Eigennutz und Habsucht treten soll.

Wie verhält sie sich zum Christentum und den anderen großen Weltreligionen?

So wie die Frucht zur Knospe und Blüte — sie ist ihre Entwicklung und Erfüllung. Baha’u’llah’ lehrt, daß alle großen Religionen die Teile eines einzigen großen Erziehungs- und Erlösungsplanes der Menschheit sind. Alle bedeutenden Propheten und Religions- stifter lehrten ein und dieselbe Religion, die in der Anbetung und dem Dienste des einen, einzigen Gottes besteht. Jeder von ihnen brachte seine Lehren in der Form, die dem Zeitalter und der Stufe des Volkes, zu dem _ er gesandt wurde, am meisten entsprach. Unter den Propheten fehlte es niemals an Uebereinstimmung; ihre blinden Nachfolger waren es vielmehr, die Streit und Unfrieden stifteten. Nunmehr hat die Menschheit durch das Werk Christi und all der heiligen Pro- pheten eine Entwicklungsstufe erreicht, auf der sie für eine Universalreligion reif ge- worden ist, welche die Vollendung aller frü- heren Offenbarungen bedeutet und die ver- schiedenen Sekten und Konfessionen mit- einander versöhnt, die die Menschheit bisher zersplitterten. Mit dieser neuen Offenbarung wird jenes in den heiligen Schriften aller Religionen verheissene Zeitalter anbrechen,

Te [Seite 8]von dem gesagt ist: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.

Durch Eisenbahnen und Dampfschiffe, Post und Presse, Telegraph und Telephon, Luftschiff und Radio sind die mechanischen Mittel zum Einswerden der Menschheit ge- geben. Durch die Erfindung des Esperanto ist' ein leicht erlernbares, zweckmäßiges Ver- ständigungsmittel geschaffen, das den Ge- dankenaustausch unter allen Völkern der Erde ermöglicht. All dieser Errungenschaften ungeachtet, kann die Einheit der Menschheit nicht von selbst zustande kommen; die Wandlung der Herzen ist es, die not tut und die einzig und allein die Religion zu voll- bringen vermag,

Jedes Zeitalter einer religiösen Erneue- rung wird von einem Propheten oder Mittler eingeleitet, welcher der Träger der neuen göttlichen Botschaft an seine Zeitgenossen ist. Baha’u’llah’ erhebt den Anspruch, der Prophet des neuen Zeitalters zu sein, an dessen Schwelle die Menschheit jetzt steht. Als solcher ist er jedoch keineswegs ein Rivale, noch weniger ein Feind Christi oder irgend eines der früheren göttlichen Boten oder Religionstifter. Im Gegenteile, er erfüllt ihre Verheißungen und führt ihr Werk fort.

Worte Baha’wllah’s und Abdu’l-Baha’s.

„Wir wünschen nur das Wohl der Welt und die Glückseligkeit der Völker und den- noch werden wir für Aufruhrstifter und Ver- führer gehalten, die Strafe und Verbannung verdienen. Daß alle Nationen eines Glau- bens und alle Menschen wie Brüder seien, daß die Bande der Zuneigung und Eintracht unter ihnen allen gefestigt werden, daß die Verschiedenheiten der Religionen aufhören und die Rassenunterschiede beseitigt wer- den ... welche Gefahr liegt hierin? Sol- ches aber wird geschehen: diese fruchtlosen Kämpfe, diese verderblichen Kriege werden aufhören, und der „Größte Friede“ wird kommen — hat solches nicht Christus vor- hergesagt?

Erga [Seite 9]Dennoch sehen wir, wie Könige und Herrscher ihre Schätze mit der größten Frei- gebigkeit für die Anschaffung von Zerstö- rungsmitteln für die menschliche Rasse ver- geuden, anstatt sie für das aufzuwenden, was zum Glücke der Menschheit führen wird. Diese Uneinigkeit, diese Kämpfe und dieses Blutvergießen müssen aufhören und alle Menschen müssen zu einer Gemeinschaft und einer Familie werden. Es rühme sich keiner, sein Vaterland zu lieben, er rühme sich vielmehr, die ganze Menschheit zu lieben.“

„O Kinder des Verstandes!

Wenn das dünne Augenlid sich schließt, verschwindet die Welt und alles was ihr angehört; muß es nicht nun ebenso sein, wenn der Schleier eines begierigen Wunsches den Blick des Herzens abblendet?

O Sohn des Seins!

Beschäftige dich nicht mit dieser Welt; denn mit Feuer prüfen wir das Gold und mit Gold prüfen wir unsere Diener.“

Baha’u’llah.

„Hütet euch vor Vorurteilen ! Das Licht ist gut, in welcher Lampe es auch brennt. Die Rose ist schön, in welchem Garten sie auch blüht. Ein Gestirn strahlt in demselben Glanze, ob es aus Osten oder aus Westen scheint.“

„Es sind dies die Tage des Glaubens und der Tat, nicht die Tage des Predigens und des Lippendienstes. Laßt uns aus dem Schlaf der Nachlässigkeit erwachen und er- kennen, welch ein großes Fest für uns ge- rüstet ist, indem wir uns erst selbst daran erquicken und dann den andern davon ge- ben, die nach dem Wasser der Erkenntnis dürsten und nach dem Brote des Lebens hungern“.

„Das Licht der Erkenntnis ist erschienen, vor welchem die Finsternis des Aberglaubens und der Einbildungen zunichte wird.

age


[Seite 10]Die Heerscharen der höchsten Hilfe werden zum Beistande derer herabkommen, die sich erheben, um ihrem Herrn zu helfen bei der Ueberwindung der Stadt der Herzen und dem Erringen des Sieges über dieselbe, bei der Verkündigung der frohen Botschaft vom Kommen des Herrn und der Vereini- gung der Seelen.“

Abdu’l Baha.


[Seite 11]Deutschland :

Oesterreich:

Ungarn:


Auskünfte über Baha’i-Literatur, Versammlungen usw. erteilen :

Dr. Herm. Großman, Octavic- straße 21, Wandsbek.

Franz Pöllinger, Grillparzerstraße Nr. 14, Wien, I.

Adolf Fontana, Kirchengasse 14/2, Graz II.

Frau Szirmai, Percel Mör-utca 2, Budapest V.

Baha’i-Bücher sind erhältlich durch:

Burnside Ltd., 9, Beaconsfield Terrace Road, West Kensington, London, W. 14, England; ferner durch Baha’i Publishing Commitee, P.O.Box 348, Grand Central Station, New York City, N. Y., U. S.

Amerika.

Schriftwerke von Baha’u’llah:

The Book of Igan. ...... 9s/3d $ 1.50 Hidden Words "2.02 7.2 2. 6d „ —.25 Baha’i Scripfures 2 2...» 30s/— » 5—

Schriftwerke von Abdu’l Baha:

The Wisdom of Abduw’l Baha paper cover

3s/— $ —.40 (Paris Talks) in cloth..... „—.D Abduw’! Baha in London . . . . 1s/6d „—.75


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Baha’i: The Sp irit of {he Age — Horace

Haley- Speer er 7s/6d „ 2.50

Deutsche Baha’i-Bücher sind erhältlich durch: ;

Wilhelm Herrigel, Stuttgart, Hölderlinstr. 35, Deutschland.

Verborgene Worte, von Baha’wllah ...M 1.—

Abdu’l Baha Abbas, Ansprachen in Paris. Deutsch von Wilhelm Herrigel in Halbleinen gebunden... ... 3 de Feinst in Ganzleinen .. .... . „. 3:80

Baha’i Beweise, von Mirza Abul Fazl Deutsch von Herrigel

in Halbleinen gebunden... . .. 2 450 Intranzlemen as rare » 5

. ; Abdu’l Baha Abbas Leben und Lehren von 5 Myron H. Phelps.

Deutsch von W. Herrigel in Ganzleinen gebunden . . . .. »

Die Baha’i Offenbarung; ein Lehrbuch von Thornton Chase.

Deutsch von W. Herrigel

kartoniert Su sa a » 4 |

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Das neue Zeitalter, von Ch. M. Remey. Deutsch von W. Herrigel ..... . „ —50 Monatschrift: ‚Sonne derWahrheit“, viertel- Ä jährlich in Deutschland... . .. » 188 Ins Ausland rer 38



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