Rosengärtlein/Jahrgang 1/Heft 4/Text

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Das Rosenagartlein.

Neunteljahrsschrift für die Bahä’fjugend und ihre Freunde. Jahrgang 1. Nr. 4. 6 Kalimät (Worte) 80. 19. Juli 1924.






Blumen aus dem Garten der Hoffnung, Aleppo (Syrien).


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Wiegenliedchen.

Weise des „Kosakischen Wiegenliedchens“ ‘von Leo Norden, Op. 28 Nr. 2, „Daheim am Klavier,“ Verlag von D. Rahter, Leipzig, Band I, Nr. 41.)

Schlaf, mein süßes Kindchen, Englein hält die Wacht, Küßt dein liebes Mündchen Wohl zur guten Nacht.

Schlaf, mein kleiner Liebling, Bist in guter Ruh, Fliegt ein feines Seelchen, Deckt mein Kindchen zu,

Lämmchen sanft beim Wolfe ruht In des lieben Gottes Hut: Hat ja Frieden Uns beschieden, Das all Not verging.

Bist drum nicht alleine Mitten in der Nacht: Liebe, die allreine,

Hat uns eins gemacht,

Dr. H. Gr.

OÖ mein Gott!

Mach Deine Schönheit zu meiner Speise

und laß Deine Gegenwart meinen Trank sein: Laß mein Vertrauen auf Deinen Willen gestellt sein

und meine Taten in Einklang mit Deinen Geboten: Laß Dir mein Dienen wohlgefallen

und meine Handlung ein Lobpreis für Dich sein: Laß meine Hilfe nur von Dir kommen und gib,

daß mein Heim Deine Behausung sei,

ohne: Schranken und heilig. Du bist der Köstliche, der Allgegenwärtige, Liebende, Bahä’wlläh, Hidden Words, $. 80, [Seite 27]

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Der König und der Reisigsammler. Ein Märchen.

„Einst ging der König des nördlichen Persiens zur Jagd, Beim Jagen eines Rehes vergaß er ganz seines Gefolges und seines könig- lichen Zelts und jagte sein Roß durch Tal und Höhen, doch das Wild entschlüpfte ihm immer wieder von Klippe zu Klippe, Plötzlich wurde sich der König bewußt, daß er sehr weit von seinem Ge- folge sei; die Mittagsonne strahlte große Hitze auf sein Haupt herab, Als er sich umbllickte, sah er, daß er auf einer weiten Ebene voller Dornen und wilden Rosen war, Ganz in der Ferne sah er mit schariem Glas einen alten Mann, der Dornen sammelte, Der älte Mann war etwas erschrocken und blickte auf. „Wer bis, du?” frug ihn der König, „Ich bin ein armer Reisigsammler, Ich erhalte eine große Familie durch den Verkauf von Reisig in der Stadt.“ „Wie oft wöchentlich kommst du hierher?“ „O, ich komme täglich, wenn ich einen Tag aussetze, müssea meine Leute hungern.“ „Aber du kannst doch diese harte Arbeit nicht immer tun,“ „Was könnte ich sonst tun?“ „Komm Bruder,“ sagte da der König und streckte seine Hand aus, „wenn du mich anhörst und alles be» folgst, was ich dir sage, will ich dich zum reichsten Mann der Welt machen, Ich will dich das Geheimnis des Steins der Weisen lehren, das die geringwertigen Metalle in Gold waadelt.“ ‚Selir recht, ich will dir folgen und dir in allem gehorchen.“ „Aber zuerst mußt du wissen, daß der Weg dahin voller Anfechtungen ist, Du darist weder nach rechts noch nach links blicken, noch darfst du auf jemand hören, sondern mußt allem entsagen und mir nachfolgen!“ „‚Ja, ja! ich will alles tun, was du mir befiehlst.“ „Gut! dann komme! Ich will dich auf die Probe stellen.“ Der Dornsammler warf sein einfaches, langes Messer fort, mit dem er die Zweige geschnitten hatte, und folgte dem König. Eine Stunde gingen sie zu Fuß, bis sie die Wüste erreichten, welche in der Sonnenglut vor ihnen lag. Der alte Mann frug den König: „Warum leuchtet dieser Boden so stark?“ ‚Weil der Boden dieser Wüste von Silber ist,“ sprach der König. „Oh, oh, kann ich meine- Taschen damit anfüllen?“ rief er in großer Erregung aus. „Sagte ich dir nicht, daß dir auf dem Weg Prüfungen begegnen würden?“ Der alte Mann, auf diese Weise für seine Vergeßlichkeit zurechtgewiesen, schwieg und sprach kein Wort mehr, aber sein Herz gelüstete nach dem Besitz solchen freien gewaltigen Reichtums, Um seinen Geist von diesen Ge- [Seite 28]

danken zu befreien, sprach der König allerhand mit ihm, bis sie die Ebene durchschritten hatten und auf ein anderes Gebiet kamen, dessen Boden von gelbem Golde war. „Was ist dies?“ frug der Dornpflücker mit blitzenden Augen. „Der Boden dieser Ebene ist aus Gold.“ „Gold, Gold, du liebe Zeit; solch eine Menge Goldes ist hier beisammen und ich bin so schrecklich arm und meine Fa- milie ist halb verhungert.“ Halbgebückt, von einem zügellosen Wunsch getrieben, war er daran, einen Goldklumpen auszugraben, als der König ihn bei der Hand nahm, „Komm, komm, mein Bruder! Ich will dich so reich machen, daß du keinen Berg Goldes mehr. anschauen wirst,“ „Wohl, doch weiß ich nicht wie! Hier sehe ich so viel Gold, wovon mich eine Tasche voll über meine höchste Erwartung reich machen würde.“ „Höre nicht auf das Verlangen deines Herzens, diese Wüste von Gold ist nichts im Vergleich zu den Schätzen, die dich erwarten!“ „Nun ich will warten und sehen,“ Schließlich verließen sie die Wüste, der alte Mann aber war übel- launig, seine Augen suchten rechs und links und blickten auf den ungeheuren Schatz von Goldstaub, der auf dem Lande lag. Endlich eiieichten sie eine noch weitere: Wüste, Hier waren ihre Augen ganz geblendet von dem glitzernden Schimmern überall, „Woraus ist dieses Land? Bitte, sage es mir gleich,“ sprach der Alte begierig. In meinem ganzen Leben habe ich so etwas noch nie gesehen.‘ „Oh, nichts besonders Wertvolles,“ sprach der König ganz ruhig, „dies ist das Diamantenfeld.‘“ „Diamanten,“ dabei traten des Mannes Augen aus den Augenhöhlen, „ich habe gehört, daß dies der wertvollste Edelstein in der Welt ist, Gewiß erlaubt ihr mir, wenigstens eine meiner Taschen damit anzufüllen mit diesen strah- lenden Steinen. Bedenket wie einer davon mich ganz unabhängig machen wird.“ „Nein mein Bruder! Du mußt nicht wie ein Kind handeln. Auf dieser Wanderung kannst du nichts mitnehmen. Du mußt deine Schwingen nicht mit Wasser und Schmutz be- ilecken, sonst wirst du nicht fähig sein, die Höhen zu erreichen.“ Mit viel Ueberredung wurde der alte Mann daran verhindert, sich mit Diamanten zu beladen, und sie kamen auch nach und nach her- aus aus diesem Feld. Bald war die Sonne am Sinken, als sie am westlichen Horizont einen wundervollen Wasserspiegel erblickten, der im Sonnenuntergang leuchtete, Der König rief dem alten Mann zu mit einem frohlockenden Ruf: „Sieh! Spürest du den Ozean vor uns? Däs ist das Meer des Steins der Weisen, wovon ein Tropfe alle die niedrigen Metalle in reinstes Gold wandelt,“ Der [Seite 29]

zn dg.

alte Mann, der nun recht müde und geistesabwesend war, dachte nun, was er dem König antworten möchte und erblickte einen anderen Reisigsammler, einen Freund, der sich ihnen näherte, „Was tust du denn hier?“ frug er ihn, „Heute gingen,‘ so sagte er, „einige deines Gewerbes in AÄrbeitsausstand, eine Ladung Reisiq erzielt heute einen hohea Preis in der Stadt. Komm doch mit mir! Wir beide waren nie im Leben Mitglieder einer Vereinigung und in den folgenden zwei oder drei Tagen, ehe der Ausstand beendet ist, können wir einen netten Verdienst haben, wenn wir die Ein- wohner mit dem nötigen Breainmaterial versorgen können.“ Der alte Reisigsammler wurde sehr aufgeregt von dieser unerwarteten Neuigkeit und kehrte um, vergaß den König, das Meer, den Stein deı Weisen und die unerschöpflichen Schätze, die ihn erwarteten. Der König, den ihre Unwissenheit erbarmte, rief ihnen nach und versprach ihnen, sie beide über alles Erdachte reich zu machen. Der jüngere Mann stutzte einen Augenblick, der alte Mann aber wollte nicht hören, „Er hat mich den ganzen Tag zum Narren gehabt, und nun will er einen zweiten Narren aus dir machen, Laß uns eilen, ehe er uns noch einmal überredet, ihm zu folgen.“

Zwei Tage lang sammelten sie mehrere Lasten Reisig und hofiten, diese zum alten Preis verkaufen zu können und dadurch frei und reich zu werden, als sie aber in die Stadt kamen, erfuhren sie zu ihrem Schrecken, daß der Preis noch tiefer stand als der frühere Preis, denn es hatte niemals ein Streik stattgelunden unter den Reisigsammlern, und die Kunde, die der jüngere Mann er- halten hatte, beruhte auf Hörensagen,

Da fiel dem alten Mann der König ein, das Silber-, Gold- und Diamantenfeld und der Ozean des Steins der Weisen, Wild sprang er aus der Stadt, suchte und suchte alle benachbarten Länder ab, konnte aber keine Spur des Königs finden, Alles war verschwunden wie durch Zauber, „Warum habe ich auf einen anderen gehört? Warum folgte ich nicht dem König? Warum be- raubte ich mich selbst eines himmlischen Schatzes?“ So machte er sich fortwährend Vorwürfe und suchte und suchte immerzu und hofite, den König zu finden,

Mirza Jalal Sina nacherzählt von Ahmad Sohrab, [Seite 30]EN Des Kindes Lehrstunde.

Barmherzigkeit.

David sprach:

Der Gottlose borgt und bezahlt nicht zurück; aber der Ge- rechte ist barmherzig und gibt. (Psalm 37,21)

Es geht einem Manne wohl, der barmherzig ist und leiht, (Psalm 112,5) Salomon sprach: Ein barmherziger Mensch tut seiner eigenen Sezl2 wohl; ein

Grausamer aber schädigt sich eigenes Fleisch, (Sprüche 11,17) Der Gerechte versteht das Empfinden seines Viehes; aber das Herz des Gotilosen ist unbarmherzig. (Sprüche 12,10)

Sacharja sprach:

So sprach Jehova Zebaot: Uebet treulich Recht und erweiset jeder seinem Bruder Gnade und Erbarmen; bedrücket Witwen und Waisen nicht, auch nicht den Fremdling und den Armen, und sinne keiner etwas Ärges in seinem Herzen wider seinen Bruder!

(Sach, 7,9 und 10)

Christus sprach:

Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Matth. 5,7) Gehet aber hin und lernet, was das sei: „Ich will Barmherzig- keit und nicht Opfer,“ (Mtth. 9,13) Darum seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Luk. 6,36) Muhammed sprach:

Jhr werdet kein Wohlwollen erlangen, bis ihr Almosen spendet von dem, was ihr liebt, Und jedes, was ihr an Almosen spendet,

wahrlich, Gott ist dessen wissend, (Koran 3,86) Und gib dem Verwandten das ihm Gebührende, so auch dem Armen und dem Wandrer, (Koran 17,28)

Bahä’w’llah sprach:

Was auch Mein Diener von dir erbitten mag, versage ihm nichts, denn sein Gesicht ist Mein Gesicht und du mußt Mich ver- ehren, (V. W. 312)

Würdest du die Barmherzigkeit beachten, dann würdest du nicht dein eigenes Interesse, sondern das Interesse der Menschheit im Auge behalten. Würdest du die Gerechtigkeit beachten, dann würdest du für andere nur wählen, was du für dich selbst wähltest. (V, W. S, 65) [Seite 31]SE.

Der Kinder weltweite Briefgemeinschaft.

Rosengarten, Esslingen. Liebe Bahaifreunde!

Schon zweimal haben wir nun das schöne und inhaltsreiche Rosen- gärllein erhalten. Es hat uns sehr viel Freude gemacht, habt daher unsern innigsten Dank. Wir sind sehr glücklich, nun auch eine Kinderzeitschrift in unserer Sprache zu haben.

Wie Ihr vielleicht schon wißt, war ungefähr vor einem Monat ein Kinderfest hier in EBlingen. WiBt Ihr auch, warum wir das abhalten? Zur Erinnerung an den Besuch unseres geliebten Meisters Abdul Baha in EBlingen.

In den Räumn, in denen einst Abdul Baha die Menschen um sich versammelte und schöne, tiefgehende Worte zu ihnen sprach, wo er ganz besonders die Kinder an sein Herz schloß, da kamen an diesem Tag wieder Menschen zusammen, um von derselben großen Sache zu hören.

Auf diesen Tag hatten wir uns lange gefreut, und nun war er da, und ist schon vorüber; aber eine große Freude durchglüht heute noch unser Herz, wenn wir daran denken.

Jetzt möchte ich einiges über unsere Aufführung berichten, die wir Ihnen, lieber Onkel Großmann, zu verdanken haben. Sie hätten sich sicher sehr gefreut, wenn Sie es mit eignen Augen gesehen hätten. Ich selbst spielte das arme Kind. Wir hatten sehr viel zu üben, bis das Tanzen mit den Seegeistchen und Waldelfen vorführbar ging. Aber es war schön, es war wirklich schön.

Am 23. Mai waren wir versammelt, um den Geburtstag Abdul Bahä’s und zugleich die Erklärung des Bab zu feiern. Unser lieber Herr Schwa- derer hielt eine sehr schöne Ansprache. Auch einige Lieder wurden ge- sungen. Die Geburt Abdul Baha’s und die Erklärung des Bab wurde vor- gelesen. Wir sind sehr glücklich, daß wir Abdul Baha erkannt haben und ihm dienen dürfen.

Seid nun herzlich gegrüßt und geliebt in El Abha von Eurer Erna. Liebe Bahaifreunde!

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Welch groBe Freude hat uns Onkel Hermann mit der Kinderzeit- schrift bereitet. Strahlend vor Freude und Dank nahmen die Kinder die Zeitschrift entgegen und waren stolz darauf, eine Zeitung, die eigens für sie gedruckt worden war, zu haben. Ein allerliebstes Liedchen ist das Rosengärlleinlied im ersten Heft. Es ist wirklich schön, wenn man Freund oder Feind so liebt wie sein eigenes Ich; oder, wenn man seine Schwester sich selbst vorzieht. Welch große Liebe unser geliebter Meister besaß, erzählt ja die kleine Geschichte, wo er grimmigsten Haß in größte Liebe umwandelte. In dem kleinen Gedicht „Bitte“ steht geschrieben, daß Abdu’l Bahä jedem Kind einst eine Heimstatt geben wird. Die Bahai- Kinder, müssen ihre Nächstenliebe nicht nur in Worten, sondern in Taten beweisen, denn wenn man nichts von der Liebe sieht, kann nichts aus- [Seite 32]


Mutter Agnes inmitten verlassener Kinder während der großen Erdbeben- katastrophe in Tokio 1923.

geführt werden, und die Tat macht auf die Menschen den Eindruck wahrer, und nicht geheuchelter Liebe. Die Bahai-Kinder sollen vor allem nicht die Fehler der anderen kritisieren, denn sie selbst sind noch zum Teil sehr fehlerhaft, und jedes soll sich streng bemühen, seine Haupt- fehler wenigstens zu beherrschen. Wir können alle Bahai werden und sein, wenn wir alle Menschheit ohne Rassenunterschied lieben und ver- suchen, ihr zu dienen und für den Frieden zu arbeiten, und wenn wir das tun werden, dann sind wir erst richtige Ba'ai und dürfen diesen Namen mit Recht tragen. Mit der Hilfe Abdu’l Baha’s werden wir bald solches vollbringen können und tüchtige Streiter für die Bahaireligion, für die heilige Sache, werden.

Es grüßt Euch in El Abah Liebe Eure Bahaischwester Gertrud.

Lieber Onkel Hermann,

An unsrem Kinderfest war es sehr schön. Es ist schade, daB Du lieber Onkel nicht dagewesen bist. So will ich Dir nun eiwas davon er- zählen. Zuerst sangen wir Lieder. Dann kamen die Geschichten von unsrenı lieben Meister. Unsre Tante Köstlin hielt auch einen Vortrag. Bald darauf kam eine Vorführung, welche mit Reigen und Gesängen ver- bunder war. Nun kamen noch mehr Geschichten von unsrem Meister, welche die Jüngsten und Kleinsten von unsrem Rosengarten vortrugen. Die Gaben waren reichlich, die wir erhalten haben. Auch alle Anwesenden wurden mit einer Erfrischung erquickt. Wir hatten auch eine Ausstellung von allerhand Handarbeiten. Nun kamen noch einige Var!räge. So ging unser Fest zu Ende.

Es grüßt Dich herzlich aus dem Rosengarten EBlingen Deine Hilda.


Das „Rosengärtlein“ erscheint neunmal jährlich und kann kostenlos bezogen werden durch Dr. Hermann Grossmann, Hamburg 21, Petkumstraße 19, an den auch alle für das „Rosengärtlein“ bestimmten Schriftbeiträge, Briefe usw. zu richten sind,

Postsoheckkonto unler Dr. Hermann Grossmann, Amt Hamburg Nr, 3534. [Seite 33]Jhr lieben Brüder und Schwestern!

Es macht uns traurig, daß es in unserer Stadt so viele arme vaterlose Kinder gibt, die keine Heimat haben. Sie sind in großer Not, und darum möchten wir dazu helfen, ihnen recht bald ein Heim zu geben, in dem sie liebevolle Pflege finden. Und ein schönes Gärtlein sollen diese Kinder auch dabei haben, so wie ihr und wir es haben, worin sie gelehrt werden, zu allen Menschen lieb und freundlich zu sein. Die Rosengärtlein-Heimstatt soll dieses Heim heißen. Aber wir haben nicht Geld genug, um dies allein zu tun. Deshalb bitten wir euch herzlich, helft uns dabeil Wenn ihr eine Sparbüchse habt, so legt da einmal jeden Pfennig, den ihr übrig habt, für unsere Rosengärtlein-Heimstatt hinein. Oder wir schicken euch kleine Sammelbüchsen, die wir selber angefertigt haben. Darauf steht ein schöner Vers, den müßt ihr auswendig lernen, damit ihr immer daran denkt. Er heißt:

Jeden Pfennig, den ich habe, Für die Rosengärtlein-Heimstatt-Gabe.

Wenn ihr so eine Zeit lang gesammelt habt, wird eure Büchse voll sein. Dann schickt eure Gabe an Tante Anna Bostelmann, Hamburg 24, Uhlandstraße 43.

Bitte, bitte, helft uns, damit wir bald den armen vaterlosen Kindern eine Freude machen können!

Es grüßt euch herzlich

das hamburger Rosengärtlein.

„Weltgemeinschafts- fürsorge“. Beilage zum Rosengärtlein I. 4.