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Das Rosenagärtlein
Eine Neunteljahrsschrift für die Bahäijugend und ihre Freunde.
Erster Jahrgang 80.
Ramburg 1924/25.
Kerl A. Wulff, Druckarel, Wandsbek.
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Das Rosengartlein.
Eine Neunteljahrsschrift für die Bahäijugend und ihre Freunde.
Der wahre Bahdi liebt die Kinder, weil
Jahrgang 1. Nr. 1. Jesus sagt, daß das Himmelreich ihr ist. 1. Bahä (Herrlichkeit) &0. Ein aufrichtiges reines Herz ist Gott nahe - 21. März 1924. ein Kind hat keinen weltlichen Ehrgeiz.
(Abdw’l-Bahd. London Talks, 8.52).
Des Kindes Gebet.
U Du reiner Gott!
Ich bin ein kleines Kind. Mach Deiner Gaben Schoß zu einer teuren Ruhestätte der Er- quickung. Laß mich wachsen und Ernährung finden in dem Milch und Honig Deiner Liebe und zieh’ mich an die Brust Deiner Erkennt- nis. Freiheit schenk, solang das Kindesalter währt, und verleih mir Deine Vollkommenheit. OD Du Unvergleichlicher! Mach mich zum Vertrauten des Königreichs des Unsichtbaren! Wahrlich, Du bist der Mächtige, der Kraftvolle!
"Abdu’l-Bahd. Book of Tableis S. 588.
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Rosengärtleinlied.
Weise des „Joseph, lieber Joseph mein" aus den Liedern des Mönchs von Salzburg, vor 1400. (Zauleck: Deutsches Kinder-
gesangbuch, Große Ausgabe 1921, Seite 46.)
Rosen blühn in dem Gärtelein, Tausend süsse Blümelein. Horch des Herren Ruf erschalln Voll Wohlgefalln: Erwacht, erwacht ihr Schläfer mein! Alle die Köpfchen zart und fein, ja zart und fein Erblühn zum Licht, Das mit leuchtendem Morgenschein Die Nacht durchbricht. Rosen! Rosen! Süßer Duft Erfüllet weich die linde Luft. In der Kinder Lockengold, ja Lockengold Voll Fröhlichkeit Spielt der Sonne Strahl so hold In Ewigkeit.
Aus den Kelchen leis hervor Klingt ein wunderfeiner Chor, Frühlingsfeines Singen schwebt Vom Licht belebt Vieltausendfach zu Gott empor. ' Sei gesegnet Morgenstund, ja Morgenstund, Weil Nacht entwich ! Dessen jauchzet der Blumen Mund: Wir preisen Dich! Rosen! Rosen! Süßer Duft Erfüllet weich die linde Luft. In der Kinder Lockengold, ja Lockengold Voll Fröhlichkeit Spielt der Sonne Strahl so hold
In Ewigkeit.
E. M.. u. Dis HL Gr.
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OÖ Sohn des Geistes!
Der erste Rat ist: Besitze ein gutes, ein reines, ein erleuchtetes Herz, damit du das Königreich, das ewig, unsterblich und ohne
Ende ist, besitzen mögest. Bahä’u’lläh, Verborgene Worte 2.
Des Kindes Lehrstunde.
Moses sprach: Du sollst dich nicht rächen und nicht nachtragen den Kindern
deines Volkes, sondern deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 3. Mose 19, Vers 18.
Aus den Sprüchen Salomos:
Haß erweckt Streit, die Liebe aber deckt alle Vergehungen. Sprüche 10, Vers 12.
Christus sprach:
Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet, wie ich euch geliebet habe, daß auch ihr einander liebet. Daran wird jedermann erkennen, daß ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe unter- einander habt.
Joh. 13, 'V.: 34-4, 35,
Du sollst den Herrn deinen Gott lieben von deinem ganzen Herzen und von deiner ganzen Seele und von deinem ganzen Ge- müt, Das ist das erste und größte Gebot. Ein anderes aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Matth. 22, V. 37-39.
Bahä’u’lläh sprach:
Gesegnet ist der, der seinen Bruder sich selber vorzieht, er gehört zum Volk Bahä’s.
Worte des Paradieses. ’Abdw’l-Baha sprach:
Alle Propheten wurden ausgeschickt, alle Bücher offenbahrt, daß das Gesetz der Liebe gefördert werden möchte... Laßt uns Liebe und wieder Liebe besitzen, eine Liebe, die allen Wider- stand schmilzt, eine Liebe, die alle Feinde besiegt, eine Liebe, die alle Schranken hinwegräumt, eine Liebe, die von Mildtätigkeit über- fließt, Weitherzigkeit, Duldsamkeit und edlem Streben, eine Liebe, die alle Findernisse nimmt, eine grenzenlose, eine unwiderstehliche,
fortreißende Liebe!
Tageb. v. Mirzä Ahmad Sohrab, 9. 6. 1914.
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en
Liebe Deinen Nächsten mehr als Dich selbst. ’Abdu’l-Bahá erzählte:
Eines Tages kam ein Soldat in das Maus - eines Bahäi und verlangte, daß kraft einer Vollmacht einer seiner Gäste zur Hin- richtung herausgegeben werde. Der Herr des Hauses trat an die
Stelle seines Gastes und starb für ihn. Sonne d. W. 11/12 S. 185.
Die Macht der Liebe.
In Akka lebte ein Mann, der ’Abdu’l-Bahá so sehr haßte, daß er Ihm den Rücken zukehrte, wenn er Jhm auf der Straße be- gegnete, da er befürchtete, sein Haß könnte sich vermindern, wenn er Ihn anschaue. Eines Tages trafen sie jedoch in einer engen Gasse zusammen, sodaß dieser Feind gezwungen war, "Abdu’l-Bahá von Angesicht zu Angesicht zu sehen. ’Abdu’l-Bahá berührte mit Seiner Rand die Schultern des Mannes und sagte:
„Warte einen Augenblick, daß ich zu dir spreche. So groß auch Dein Haß gegen mich ist, so ist er doch nicht so groß wie meine Liebe zu dir.“
Der Mann war bestürzt, erwachte aus seinem Jrrtum und ver- spürte nun’ die unbezwingliche Macht der Liebe.
Bahä-w'lläh und ’Abdu’l-Bahá waren fähig, durch diese Macht tausende von Seelen umzuwandeln, die heute Boten des Königreichs
Gottes sind. Sonne d. W. IIl/8 S. 125.
Bitte.
Zarter Kinderstimmchen Lallen Hört mein Ohr aus manchem Land, Heiße Kindertränen fallen Auf die ausgestreckte Hand.
Gott, daß diese Welt voll Kälte Doch ihr Lachen hören mag, Kindern Obdach zu erflehen Will ich bitten Tag um Tag.
Bis daß jeder kleine Wandrer Wieder süß in Frieden ruht Und ihm neue Heimstatt gebe
’Abdu’l-Bahá’s treue Hut.
World Fellowship I/1.
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Unsere Liebe muß nicht nur in Worten, sondern auch in Taten bestehen.
Taten müssen den Bahäi mehr sein als Worte; durch diese müssen sie Barmherzigkeit beweisen, nicht blos durch Worte. Bei allen Gelegenheiten müssen sie durch ihr Tun das bestäfigen, was sie in Worten verkündigen. Ihre Taten sollen ihre Aufrichtigkeit beweisen, und aus ihren Handlungen muß das göttliche Licht her- vorleuchten.
Laßt euer Tun laut in die Welt hinausrufen, daß ihr in der Tat Bahäi seid, denn die Taten sind es, welche zu der Welt sprechen, sie sind die Ursache des Fortschritts der Menschheit. Wenn wir wahre Bahäf sind, ist es nicht nötig, viel darüber zu sprechen. Unsere Taten werden uns eine Hilfe sein auf Erden, sie werden eine. Zivilisation verbreiten, sie werden eine Ailfe für den Fortschritt _ in der Wissenschaft und die Ursache für die Entwicklung der Künste sein. Ohne Taten kann in der materiellen Welt nichts ausgeführt oder vollendet werden; ebensowenig können Worte, welche nicht durch Taten unterstützt sind, einen Menschen ins geistige Königreich führen. Durch Lippendienst allein gelangten die Auserwählten Gottes nicht zur Heiligkeit, sondern durch ihr geduldiges Leben und tätigen Dienst in der Sache brachten sie Licht in die Welt.
Deshalb strebet darnach, daß eure Taten Tag für Tag herr- liche Gebete seien. Wendet euch zu Gott und suchet immer zu tun, was recht und edel ist. Helfet den Armen, richtet die Gefallenen auf, tröstet die Betrübten, heilet die Kranken, beruhigt die Furcht- samen, befreiet die Unterdrückten, bringet Hoffnung den Verzweifelten und gewährt Zuflucht den Verlassenen.
Dies ist die Arbeit eines wahren Bahäl, dies ist es, was ich von ihm erwarte. Wenn wir danach streben, dies alles zu tun, dann sind wir wahre Bahäl; wenn wir aber dies vernachlässigen, dann sind wir keine Kinder des Lichts (Bahäf) und haben kein Recht auf diesen Namen.
Gott, der in alle Herzen sieht, weiß, wie fern noch unser Leben von der Verwirklichung unserer Worte ist.
’Abdu’l-Bahá; Ansprachen S. 84.
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Liebe Kinder:
Diese kleine Zeitung, die ihr heute zum ersten Mal in die fand be- kommt, möchte ein recht auter Freund von Euch werden. Wißt ihr, wie ich darauf gekommen bin, sie für euch drucken zu lassen? ]Jn Amerika ist eine gute Tante, die „Tante Victoria” wird sie von allen Kindern genannt, die die Kinder sehr lieb hat und auch eine Zeitung für sie herausgibt. Diese Zeitung habe ich gelesen und dabei gedacht: wie schade, daß alles, was darin steht, auf englisch geschrieben ist, so können unsere Knaben und Mädchen garnicht darin lesen. Sie müssen eine ebenso schöne Zeitung in deutscher Sprache haben. Darum ging ich zum Drucker hin und sagte ihm, daß er mir eine solche Zeitung drucken möchte. Aber er verlangte dafür viel Geld, das ich allein nicht habe. Und ich wollte euch doch so gerne die Zeitung schenken. Allein, ich sagte mir, daß mir sicher viele Freunde dabei helfen würden, wenn ich sie darum bitte, und so bat ich die lieben Freunde in Berlin darum. Sie haben sich sehr gefreut, daß ihr eine Zeitung haben solltet, und schicken nun regelmäßig Geld, damit ich sie drucken lassen kann. Und nun kommt sie zum ersten Mal zu euch und bittet euch: nehmt mich an.als euern lieben Freund. Neunmal im: Jahr sollt ihr-so eine schöne Zeitung haben, und wenn das Geld reicht, .so werden wir nächstes Mal vielleicht auch Bilder darin ab- drucken können. Ich bitte euch, gebt sie allen euren Freunden zu lesen, damit sie sich mit euch daran freuen können. Und auf einen besonders schönen Gedanken hat mich die Tante Victoria mit ihrer Zeitung gebracht: wenn ihr mir recht schöne Briefe für die Kinder in der Welt und in den anderen Rosengärtlein schreiben wollt, so will ich sie in der Zeitung abdrucken. Auf diese Weise lernt ihr. und die lieben Freunde in , der Welt euch gegen- seitig kennen. ]st das nicht wirklich ein sehr schöner Gedanke? Nun schreibt recht fleißig und gebt die Zeitung von Hand zu Hand. - Ich bitte -für- euch, daß ihr strahlende Sterne am Himmel der göttlichen, Liebe werden möget, und grüße euch herzlich als euer getreuer
Onkel fiermann.
Das „Rosengärtlein“ erscheint neunmal jährlich und kann kostenlos bezogen werden - durch -Dr, Hermann_ Grossmann, Hamburg 21, Petkumstraße 19, an den auch alle für das „Rosengärtlein“ bestimmten Schriftbeiträge, Briefe usw. zu richten sind, �