Afrikas aufmerksame Anwfilte Podiumsdiskussion über Nahrungssicherheit. ;
 
Globalisierung gestalten wollen 1 Diskussion in Bonn
 
Maschinen ohne Stromverbauch und Wartung
 
} Portait eines Indianers,Weltbfirgers !' und Kulturlehrers }
 
1 Nach Habitat H:
1 Regionalplanung über nationale 1" Grenzen hinweg.
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Die Grundiage
jeder Gesellschaft überhaupt ist Landwirtschaft.
1 ONE COUNTRY
wird herausgegeben von der >>Internanona|en Bahai-Gemeinde« (BIC- Bahá’l international Community), die ais Nicht-RegierungSvOrganisation bei den Vereinten Nationen die weitweite Baha LGemeinde repr‘ésentiert FiIr informationen zu den Beitragen dieser Zeitschrift oder zurArbeit der Internationaien Bahá’í'Gememde wenden Sie Sich bitte an die deutsche Redaktion oder an: ONE COUNTRY. Office of Public information —Bahá’í international Communiz— Suite 120. 866 United NatiOns Piaza. New ork. New York 10017, U SHA Email: 1country@bic.or_g Chefredakteur: Brad Pokorny Chef vom D‘Ienst: Ann Boy Ies. Auslandsredaktionen: Nancy Ackerman (Moskau) ). Christine Samandari-Hakim griffin) ,Kong Siew Huar (Macau) GuiidaWaiker
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eutschsprachige Redaktion: Stephan Pernau, Roif Dietmar. Geschaftsiiihrer; Hartmut Nowot6y, Sekretariat: Arezu Braun Überseuerpooi
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ONE COUNTRY 0 1/1997
 
 
 
Landwirtschaft ist wichtig
ivilisation begann mit Landwirt schaft. Und fijr den gréjfiten Teil der
Geschichtc gilt, daß die Bcziehung zum Land einc enge Beziehung war. Mcnschliche Gemeinschaften konntcn nie ignoricren wie wichtig Landwirtschaft ist.Weit von verliiBlichen Nahrungsquellen entfernt zu sein bedeutete, Hunger zu riskiercn.
In den verstzidterten Teilen derWelt haben Viele diese fundamentals Verbindung vergessen. Anbau—, Transport— und Lagerhaltungstechniken haben uns fernab der Felder Vielerorts NahrungsiibcrfluB beschcrt. Die nach Wic vor bestehende Abhiingigkeit V011 der Landwirtschaft wird dadurch leicht Libersehen.
lnakzeptabel: 800 Mio. unzureichend ernéhrt
Der Weltcrnahrungsgipfel in Rom (13. 17. November) diente untcr andercm dazu, dies neu in die Pcrspcktive zu rücken. In R0111 strebte man nach einer Erneuerung der internationalen Erkllirung V011 1974. Damals hatten die Regierungen versprochen "das grundlegendste Problem der Menschheit: Erniihrungsunsichcrhcit" zu beseitigen. Die Regierungen verpflichteten sich, innerhalb
einesjahrzehms Hunger, Untererniihrung und Ernzihrungsunsichcrhcit abzusclmffen.
Seithcr wurdcn Fortschrittc erreicht. Dcnnoch, 111 88 Lhndern lcidcn ctwa 800 Millionen Menschen unter unzuliinglicher Ernéhrung. Ist das schon allein inakzeptabel, so macht uns besorgt, daß sich die Entwicklung hin zu mehr Emiihrungssicherheit verlangsamt.
Die Wachstumsmte laIldwirtschaftlichcr Produktion ist rücklhufig; die weltwcitcn Kornreservcn sind aufRekordticfc gcsuuken; die Nachfrage nach importiertem Korn nimmt zu und Zusagen für Entwicklungshilfe für landwirtschaftliche Projekte haben abgenommen. All dies sollte man bctrachtcn vor dem Hintergrund wachscnder Bevölkerungszahlen, intensivcrAusbeutung landwirtschaftlicher Ressourcen Lind der wachsenden Erkennmis, (12113 C133 heutige 12111C1W11‘t5C11211111Che Erniihrungssystcm 6k010gisch nicht aufrechtzuerhalten ist.
Neue Grundlagen für Ernéhrungssicherheit
Aber was wdrcn tragcndc Grundlagen für Nahrungssicherheit? Tatsiichlich gibt es wich
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tige (Skologische und technische Gründe für Nahrungsmittelknappheit. Von größerer Bedeutung sind aber die sozialen Ursachen.
Derzeit gibt es eine ausreichend große weltwcite Nahrungsmittelproduktion, um jeden mit einer gesunden und ausgewogenen Ernzihrung zu versorgm. Ungerechte Sozialsystc‘111e,bewaffi1€te Konflikte und nationalistische Einstellungen tragen viel zu den Unzuliinglichkeiten in Nahrungsnfittelproduktion,—transport, —1agerung und —verteilung bei. Es ist kcin Zufall, daß auch die Nationen, die am meisten unter chronischer Unterernzihrung und Ernzihrungsunsicherheit leiden, gleichzeitig in hohem M218 von Kriegen und Auseinandersetzungen in der Bevölkerung betroffcn sind.
Nachhaltige Lösungen messen denjenigen Prozessen ausreichend Bedeutung zu, die gleichcrmaßen auf die Stdrkung der menschlichen Gemeinschaft — im Sinne V011 Zusammenarbeit — und aufdieWiederbelebung ihrer Verwaltungsinstitutionen ausgerichtet sind.
Zentrale Bedeutung der Bauern
Vor 80 jahren entwarfAbdu‘l—Bahá, der Sohn des Stifters des Bahá’í Glaubens, die kiih116 Vision einer vcreinten menschlichen Gesellschaft, die die zentrale Bedeutung der Landwirte, des Dorfes und der zentralen Verwaltungen anerkcnnt.
In dieser Vision tragen geistig motivierte Individuen zu stabilen Familien bei. Sic sind durch eine globale Perspektive motiviert, die auf geistigen Prinzipien beruht, wie Einheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Friedfertigkeit. Diese Fordern sozialen Zusammenhalt.
Wichtiger ist jedoch Abdu‘l—Bahás Feststellung, daß fijr die Ernfihrungssicherheit die Lösung sozio—ékonomischer Probleme auf der Dorf— Oder Gemeindeebene beginnt. Er tritt deshalb für gewfihlte Institutionen auf Gemeindeebene ein. Sie verantworten Entwicklung und Einteilung der Ressourcen, organisieren soziale Dienste und sind für Investitionen verantwortlich.
Mitbestimmung ist effektiv
Entscheidungen solltcn vor Ort in beratenden Prozessen getroffen werden. Sie 5011ten unter umfassender Beteiligung der Bürger und durch offene, freie und doch hbfliche Darlegung von Meinungen errungen werden.
Ein vollstfindiger und fairer BeratungsprozeB trägt zur Entwicklung des Wohlstands der Gemeinde bei. Mitbestimmungsprozesse, die der Gemeinde gehören, sind effektivcr und fijhren zu Selbstbestimmung statt zu Abhängigkeit. In den Hungerzonen dieserWelt sind diese Institutionen vielfach nicht realisiert, Beratung ist dort 0ft ein Fremdwort,
Diese Vision geht weit über die Einstcl
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lung "Denke global und handle lokal" hinaus. Es {ordert nicht nur angemessene intellektuelle, physischc und geistige Entwicklung des Individuums und dessen Handlungen als Schliissel zum Wiederbelcben der Gemeinden. Es (ordert vor allem auch Institutionen undVc1waltt111gsfbr111611, die die Biirger und deren Handlungen fest mit einer globalen und unabhängigen Zivilisation velbinden.
Vorrangstellung Für die Menschheit, nicht Für die Landleute
Dies ist ethische und menschliche Solidaritfit über StaatS—, Rassen—, Klassen—, Geschlechts— und persönlichen Interessen hinweg. Die Vorrangstellung und die allgemeine Wohlfahrt gilt der Menschheit, nicht den Landsleuten. Menschliches Leiden 5011 dauerhaft gelindert warden, gleich WO es auftlltt.
Handelsbeziehungen gerecht managen
Um Handelsbeziehungen fair und gerccht zu managen, Ressourcen gcrecht zugiinglich zu machen und sicherzustellen, daß derWohlstand schließlich alle Menschen errcicht, sind effektive globale Institutionen vonnétcn. Nur solche Prinzipien stellen sicher, daß angemessent: technische Lösungen fijr Ern‘éhrungssicherheit entwickelt werden und mit all jenen geteilt werden, die sie am dringendsten benötigen
Für uns Bahá’í ist eine lokale Gemeinde mehr als nur die Summe ihrer Mitglieder. Sie ist eine umfassende Einheit, ein Organismus, der zur Wohlfahrt aller Menschen innerhalb und außerhalb ihrer eigenen Grenzen zusammenarbeitet.
Die Ern'éhrungssicherheit kann etabliert werden. Man lasse nur neue Prinzipien wirken, etwa in Erziehungsprozessen, in den Gemeindeverwaltungcn und in der Anwendung von Technik. Zugegeben, dies ist eine LangzcitlésungAber sie trägt ! I
Nahrungssicherung kann nicht erreicht werden, ohne daß die Gesellschaft verstärkt den Wert wichtiger geistiger Prinzipien erkennt, in der Erziehung, in der Gemeindeorganisation und in derAnwendung von Technik.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Deligierte diverser Grassroots NGOs an einer Podiumsdiskussion über Nahrungssicherheit.
»Es wird behauptet, daß Handel unentbehrIich sei für Nahrungssicherheit. Einer Wirtschaft zu helfen, selbst Nahrungsmittel zu erzeugen, ist ebenso
nijtzhch für den
Markt.Linda Elswick, World Sustainable Agriculture Association
ONE COUNTRY 03/1996
New York
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rcgierungen und internatioualc Organism ti011c11,dic mit derVerbesv serung der Erniilnungelag6 in Afi‘ika befaßt Rind, solltcn sich auf zwei Schwerpunkte konzentrierenzAufdie Unterstiitzung von Biiuerinnen und ebenso auf den loknlcn Anbnu und die lokalcVerarbcitung V011 N;1111‘1111g5mittchl. Das fordern dit Anwiilte für Nahrungsmittelsicherung in Afi‘ikn. Als Zusammenschhfli verschiedener Nicht—Rcgicru11gsorganisati011tn (N605), UN—Organisationen und zwisclmmaatlichen Organisational batten sich die Anwiiltc im Zusammenhang mit dem Halbjahresbericht der UN zum Thema "UN New Agenda für die Entwicklung Afi‘ikas in den 9061~ Jahren" im September 96 in New York 211 eincr Podiumsdiskussion mit nfi‘ikacrfilhrencn Or ganisationcn gctlofi‘enlhbei wurde ein pragmatisches Statement zur Nahrungsmittelsicherung vergelegt. Die Bahá’í—International Community (BIC) hattc dic Zusmnmenkunfi
der Anwlilte einbcrufm.
Die Podiumsdiskussion und das Statemcnt
 
 
 
 
 
Die Erfahrungen von BUrgerinitiativen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) streben nach Einflußnahme auf alle geseflschaftlichen Prozesse. Dies gait auch wieder vor dem Weltern‘éhrungsgipfel in Rom im Herbst 1996. Obwohl die NGOs dort réiumlich sehr getrennt von den Regierungsdelegationen gehalten wurden und nur ganze vier Minuten Redezeit auf dem Welternfihrungsgipfel zu später Nachtzeit erhieiten, trugen sie ein sehr konkretes und ve rantwo rtungsbewußtes Konzept vor. Eines derVorbereitungstreffen, das sich kompetent mit der Ernéihrungslage Afrikas befaßte und der effizienten Vorbereitung des NGO-Forums parallel zum Welterniihrungsgipfel diente, tagte vorab in New York am Sitz der UN.
 
 
 
 
 
 
 
 
Afrikas aufmerksame Anwfilte
botcn einen Vorger schmack desscn, was einzelnc basisoricnticrtc NGOS spliter am damals noch bevorstehcuden We]terniilwungsgip{cl (13. — 17. Novcmbcr 199(1) i1] Rom vortlugen.
Internationale Importe hindern zu sehr die Entwicklung lokalen Wissens
Die sechs Redncr allesamt Vcrtrctcr lokalcr und regionalcr Organisationcn — trugcn ihre grundslitzliche Serge VOI‘, dnB die internatiomlen Organisational] nicht genug untcrniilnnen, um Afrika bei der Produktion V011 Nahrungmnitteln unabhiiugiger zu machen. [m Gcgcntcil, die interntionale Hilfe wfnde sehr oft eher den Import ausliindischer Nahrungsnnttel begfinstigen,anstatt dcn
lokalen Produzenten bei der Entwicklung besserer Anbaumcthodcn und bei der Konservierung, Lagcrung und Verteilung ihrer Ilodukte zu llclfcn. Diesc chtstelhmgen
deckten sich mit den Aussagen der Anwhltc.
"Es wird gesagt,da[3 die Rolls dcs Handcls
 
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bci der Nahrungsmittelsichcrung uncntbchrlich Sti". bcmcrktc Linda Elswick, Mitglicd dchorld Suxtailmble Agriculture Association (WSAA). "Es ist chr much vortciIhJFt für den Markt, \Venn dis Wirtschaft cincx Landes in die Luge versetzt \\i1‘d.selbst Nahrungsmittel zu produzicrcn so daß neue Mlirktc cntstchen".E15\\ick bckrlifiigte, daß trotz gcgcnteiv ligcr Bchuuptungen Kleinbaucrn durchaus flihig 51nd. Nahrungsmittel Lnnwcltschonmd anubauen.
20'000 Hektar archaisch aber erfolgreich bewirtschaften
Kritisch angemerkt wurdc auch. dal} Regicrungcn und Agcnturcn cher miinnlichen lloduzcnten ihrc Aufintrkmmkeit schenkcn, obwohl 80 % der Nalnungsmittcl inAfi‘ikn von Biiuerinncn ploduziert warden. Tsdnirc Ntombe v01] der "(houpe d Initi;1ti\C‘ Commune des Paysanncs dc Bogso" sprnch iibcr cin szulenpl Ojckt in Knmcrun. All dicscm lmjekt sind 50 Frauen eines Dorfl‘s bctciligt. die — Ohllc (0 den Einsatz moderner Lmdwi1‘tschuftlichcr Mcthodcn — £1l1f20'000 Hcktar crfblgreich Maniok :11]b;1uen.Ncbcnbei lubcn Sic \Viihrcnd dcs Irojektes cinc Ktichc aufgcbaut. die Schulkindern cinc JUSgmmgcnc Mahlzeit nnbictctTeclaire Ntombecrkliirte:"Unsercla11d\\i1‘tschaftlichC11 Mcthodcn sind archnisch, abcr wir arbeitcn nls (huppc, und das vcrlciht um Kraft."
Männer lernen das Arbeitspensum von Frauen begreifen
Tinti j Zock. cin Gmneindccntwicklungshclfer mm Bahá’í—Bfiro für soziulc und \\irr\chat~tlichc Entwicklung in Kamcrun prlixentiertc ein lrojckt zur Bmvulitscinscr\\citcrung. Mimncr \xerden dnbci auf dns schwere Arbcitspcnsum aufincrksum gcmucht. das aufdcn Frauen Afi‘ikas luster. Mit (Mung,Tanz.Tllcatcrspiel und Musik wcrden die Miinncr nuf spielclischc und vertrautc Art und Wcisc angeregt dariibcr nachzudenkcn, \Vic schr die Gleichbcrcchtigung der Frau das lokalc Gmneimwscn stiirken wiirdc‘l" Viclcn Miinnern war gar nicht klar. dnB es ihre Frauen sind. die dic mcisten t2iglichen Arbcitcn 311011111311. und sie schdmten sich. als ilmcn das bewußt \Vurdc", fiihrte {I Zock nus. "1);111‘1ch \Volltcn sie wissen. \\i€ Sie helfen könntcn Nachdcm sie nun div: unhaltv bare Situation erkannt hattcm gingen die meisten Miinncr sofort damn, einige der Arbcitcn zu iibcrnehmcn, die bis dahin von den qucn allcin erledigt wordcn warm. Und Jufdicsc Weise trugcn und tragcn sic dazu bci. (LIB 111chr annungmnittc‘l produziert wcrdcn können".
Iiromia S/Iqflim/l
 
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Hinrichtungen befürchtet Wieder Todesurteile gegen zwei Bahá’í im Iran bestätigt
Dm Obvrsn IIm:I'5(/IU Cerirllrslujfin T ‘/1(mn Izat div B(Stllllt’ldWI mm :uw/ flilfltllfil'lflvll dw B(Y/ItI/ll-RC/Ifllkfll fligfhng Fcbrzmr Icrlmz_'f2’ll mld div (qqgcn sie M'r/ninqnn Hnivsurnih lusfritigf. Div (widen Balniz - Alum III/ibi (in qut svit/lugust 1994) mid Zabiu/la/I Ma/mzmi (in qut xvir September 1995) — warm mm I’L'm/Hvdmcu islamixvlml RCW/ztti(nl_§qwi{/1fen mLtn‘lI/iq/f/idl mi! dvm IV’Enwugfdvr Apoxtasiv mid dw erggv/uiréglcvir :ur BalmW—vaigion :um Todv wrmnilt wordwz. III H1(’/ll(’)'(ll C(I'Illlmmfizlzrm ltlldilghll div iSIaHIISI/un Rif/IICI’, ditfllLWle/dgltll sollnu :um Islam tilurtrcth, dam] kiimm sivvfici.
Das dcutxche Iarlamtnt und der deutschc Aulknministcr Kinkcl hat
8undesbl1dste|le Bonn
tcn die iranischc chicrungbcrcits in der Iran—Debattc mm 9. Mai 1‘)‘)(> autgctbrdert, die Todcsurteilc nufzw hcbcn und die \ystcnmtische VcrtbL gung der Bahá’í im hum zu beendcn. Nach demjiingstcn Urtcilsspruch dcs lléichsten iranischen (?erichts wurdcn dic bcidcn Ballfii in den letztenTagcn in ein andercx (?cfiingnis tibcrfiihrt. Die Nationalcn (?cistigcn Riitc der Bahá’í in Europa bcfiirchten111111030 c‘s zurVollstrcckung der Todesurtcilc konnncn kiinnte. Namens der deutschen Bahá’í—Utmcindc wurdc beispielswcisc an die Bonner Regimung
appellicrt. zluFTchcran einzuwirkcn, um die dmhcndcn Hinrichtungcn zu \crhinderu
Der Sprcchcr des US—Aulicnministcriums Nicholas Bums. hat in cincr Erkllirung mm 31.];111unr die i11mischc chicrung autgctbrdern die Todcsurtcilc unverziiglich ;111f211116ben und die Bahá’í fi‘cizulasscn. USAuBcnministerinMndelcincAlbright
Bundesblldstefle Bonn
wits Jm gleichenTng in ihrcm Mcnschcm-echtsbericht spczicll auf dic Lagc der Bahá’í 11in: "Die iranischc chierung untcrdrückt kontinuicw lich und mit Ieprcssiven Maßnahmcn dic Mitglicder dcx Bahá’í—Glnubcns." IZ Bahá’í 51nd derzeit 1111 Iran allcin nus Gründsn IcligibscrVerfolgung in Hath daruntcr imgcsnmt \icr Flint. in dencn wcgcn "Apostasie" sin Todesurtcil vcrhiingt wurde.
Die Bahá’í \vcrdcn im Iran vom Stunt nicht anerkannt und systematisch vertolgt Die Bahá’í—Gemeindc ist verboten, ihrc sozialen und kulturc11611 Eimichtungcn sind scit Bcginn der islamischen Revolution im Iran zerstdrt Oder cnteignct. Bislnng wurden 202 Bahá’í — nur wcgcn ihrcs Glaubcns — hingerichtct Oder gctifitct. Auch in den letzten Momtcn kam cs inverschicdc1m1Stiidtcn lmnsimmer wieder zu willktirhchen Inhafiicrungen. Im Iran lcbcn ungcfnhr 300.000 Bahá’í‘
 
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Die Diskutanten
der Podiumsveranstaltung am
9. Dezember 1996
im Bonner Uni
Club von links
nach rechts: Anton-Andreas Guha (Der Planet schligt zurück, Steidl), Stephan Mégle-Stadel (Die Unteilbarkeit der Erde, Bouvier), Harald Schumann (Die Globalisierungsfalle, Rowohlt),]iirgen Streich (verdeckt), Christopher Sprung, Farah Dustdar (Abschied von der Macht, S. Fischer) und Peter Spiegel (Das Terra-Prinzip, Horizonte).
»Die Frage kann nur Iauten:WoHen wir eine unsichtbare, undemokratische und nicht Iegitimierte Weltregierung, die wir de facto bereits haben, oder woNen wir eine de-jure-Weltregierung, deren Strukturen wir gemeinsam und verantwortungsvol! bestimmen?
Globalisierung
gestalten wollen
Bonn: Nicht—Regierungs-Organisationen und Journalisten diskutieren Folgen und Folgerungen aus der Globalisierung
aum mehr 313 61116 Handvo11 V01] Organisationeu legte derWeltéffEnt 11c11keit anliiBIich des 50.];1hlestages der Gründung deerrcintcn Nationen konkrete Vorschbgspapierc für deren Überflillige Reform VOI‘. E1116 Anpassung der Handlungsflihigkeit derüber—11atio11alen Strukturen an die Vbllig 11611611 Anforderungen dc‘s Zeitalters der Globahsierung {and noch 111111161‘ 11ic11t start. E111 jahr nach "50];1111‘6 UNO„, 3111 Vorabcnd desTages der Menschenrechte 1996,1udcn drei dimer Organisationen — die Weltfdderalisten Terra OneWorld N ctwork und die Internationale Bahá’í—Gcnwinde (BIC) — 211 611161‘ 6116Rlichen Diskussion der aktucllcn Lage der G10balisierung und 1h1‘e Bcwiiltigungschancen durch 61116 "globalvcrtrliglichc Regierungskunst" 111 die Bundeshauptstadt 1501111 6111.
Die Meinungsmacher
aus Politik, Medien und NichtRegierungs-Organisationen waren eingeladen
All der Diskussion 1111 fast V011bcsetzten Uni—Club B01111 nahmen 11613611 den BundesVorsitzenden der Nicht—Regierungs—Organi sationen Welttbderalisten und Terra, Stephan Mégle—Smdd und Pttt‘l SpiegeL und dcs Repriiscutantcn der l11te1'11ationalen Bahá’iGemeinde, Christopher Spru11g,110c11 die P011tologin Farah Dustdar sowie dic journalisten und Sachbuchautoren Harald Sc1111111111111 (Der Spiegel), Allt011—Alldrcas Guha (Frankfurter Rundschau) und als Moderatorjiirgen Streich (ARI),M011itor) teil.
Einladungen zu dieserVemnstalt1111g gingen untcr anderem 2111 3116 Bu11destagsabgeo1‘d11ctc, 1111 320 111 B01111 akkreditierte journalistcn u11d Medien sowic 311 rund 4111) Nicht—Regierungv Organisationen.
Der SpiegeLRedakteur und 136586116111111:01~ (Die G10balisierungsfallc) Harald Schumann würdigtc cincrseits die zahlreichen positiven Aspekte cler Globalisierung, dic die Menschen über 11116 Unterschicde 11111weg zusa111111c11fi'1hrten. Er k1‘itisit‘1‘te,j;1 vcrurtciltc scharfdic Folgen 611161“ einseitigen und unkontrollierten Globalisierung der Wirtschaft. Die Deregulierung der F111anzmi1'rkte und desWelthandels werde gegenwiirtig dazu 111113111‘311c11t, {ibemll 50212116 Standards und Investitionen 111 B11dung abzubauen. Die Extreme V011 Ar11111t und Reichmm würden dadurch in 311611 1.2111 Seite (1
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dern der Welt noch Iadikaler 31$ bishcr verv schiirft.
Schumann iiulEeI‘tC \ich äußerxt Skeptisch iibcr die \X/irksnmkeit dtr bishcrigcn GlobalGovernnncc—Einrichtungen wic Wcltbank, IWF OdCI‘ die UN—Organisationcn. Er sagtc, dort kiimcn nur Bmchliiise zuitandc. die den Reichen Lmd Einflußrcichen 11i'1tztw.l)c1‘artig6 Beschliixsc wiircn mm in Ausnalnncfiillcn gleichzcitig für die Umwelt oder die sozial Schwnchen giinstig. Schunmml pliidicrte dafür, dal} eich dic lolitik auf die Wicdercrlungung ihrer Handlungsfiihigkeit konzcntricren müsse. Nur so ké'mnc sie derWirtschafi (ikologisch und sozial sinmolle Rnhmenbedingungm setzcn. Der pragmatisch niichstc Sclnitt in diese Richtung sei die raschc Integration der Europiiischen Union.
Stephan Mégle—Stadcl meinte demgegenüber. dic Globalisierung nller Lebensbereichc sci schon \iel zu weit fbrtgeschrittm,315 daß politischc Strukturen. die ohne eine handlungsfiihige und demokrntisth legitimicrtc Wcltregicrung auskommen wollten. noch irgend etwas in globa1chenmtwortung steuem kbnnten. Er verwies autdic llillgst vorhandenen Konzepte einer Wcltvmfassung und eincr tlideralcn Weltordnung, die in keinem Punkt dcn bishcrigen aufnntiomlcr Ebene erprobten Errungcnschaficll an dcmokmtischer Legitimari011.Transparenz und Kontrollc nachstchen wiirdcn. "Die Frags kann nur lauteroHcn \\ir cine unsichtbare, undcmokmtische und nicht legitimierte Weltrcgierung, die wir dc thcto bcrcits haben OdL‘I‘ wollcn Wit einc de—jurc\X/cltrcgierung. dercn Strukturen wir gemein sum Lmd veralmmrtungwoll bestimmcn.’
Die Kreativitét in Wirtschaft and NGOs sichtbar machen
Der Friedmsaktivist und Journalist AntonAndreas Guha vcrmerkte selbstkritisch, dis Medien \Viirdcn die Handlungstdhigkeit der bisherigen politischen Instanzen bei \veitcm Liberschützen. Sic würden sich in ihrer Berichterstattung viel zu cinseitig aufdic Aktcure der Politik konzcntricrcn.Veriinderungen und Differenzierungen innerhalb derWirtschnft sowie kreativc ldccn aus der bfirgerlichen Gesellschaft. V011 denen inzwischen weir mehr zu emarten sci. bitten es dadurch schwer. in der éfl‘enthchen Diskussion das ihnen gcbiihrende Gchér zu erlangen.
Ein passendes Beispiel für eine solche "éiffentlichcWahrnehmungsliickc" fiihrte Peter Spiegel an. Er zeigte, daß und warum es nicht nur neoliberale Wirtschaftler gibt. Globalisierung ohnc global-ékologische und —soziale Rahmensetzungen wijrde auch immer mehr Bereichc innerhalb der Welmirtschafi zu Verlierern machen. Und von diesel] Verlierem sowie von vorausschauenden Unternehmern kiimcn vbllig unenvarteteVorschlfige und prak t_ische Irojcktc. Z.B. ein Bankcnsystcm für die Armstcn. dns dicw erfolgrcich aus der Armut heraus‘fiihrt. Oder die Einfiihrung einer frei\\illigen Sclbstbcsteucrung cincs komplcttcn Wiltxn‘11;1f}52\\cigcs zugumtcn sozialcr Entwicklungsprojekte.
Vom Fundamentalismus zu gemeinsamen globalen Wertsetzungen
Die Autorin dc‘s Buchcs "Abschied V011 dtr Mncht",F;1rah Dustdar, hob die Unmöglichkeit cincr neuen globalvertriiglichen Politik ohnc die Kliirung ihrcr globalcn Wcrtsetzungen herwr. Solange nicht die Vcrantwortung für die untcilbare Erdc und dic unteilbarc Menschhcit globalcr Konsens Lmd Ausgangspunktjeglichcr chrlcgung sei, solange kiinnten weder augemcssene neuc Strukturcn noch wirkungsmlle L(isungen crhofft wcrdcn.
Hicr kniipfte Christopher Sprung von der Internationalen Bahá’í—Gemeinde an. Er meinte. die traditionellcn Religionen spielten heute nicht die Rolls. die dem E11twicklungssmdium der unteilbarcn Mcnschheit angcnmscn wiircVielmehr \\inden sie noch inuncherhnltensweisen fbrdern Oder duldcn, die die Spaltung und Uncinigkeit der Menschheit nuf1:¢chtcrhalten \vic Distanz. Entfi‘cmdung. melegenhcitsgcfii111v und Abgrenzung bis zu Fundamentalism]m.
Laut Sprung müßte die Menschhcit zu ihrer eigenen Zukunftsflihigkeit auch die Religion2115untcilbarcrkcnncnjcderAnhlinger einer Religion 111L'18te auch dic Inhalte und Traditioncn der anderen Religioncn als Aspekte der Evolutionsgtschichtc einer unteilbarcn Menschheitsrcligion wahrnehmen. Dies \Viirdc zu einem Achsensprung in den Denk— und Verhalt6115\\eisen führen, nus denen heraus die Bildung einer gerechten und tragfiihigen neuen Weltordnung in gestaltbare Nzihc rücken würde.
Peter Spiegel, dgr bereits im vergangenen jahr in Berlin ein Offentliches Hearing über Global Governance 0rganisierte,nwh1te mach dcheranstaltung:
"Kaum etwns diirfte sclnvieriger 56111. 315 konstruktiv über die Globalisierung und ihre vernünftige Gcstaltung zu komlmmizieren, denn in dicscm Thema sind praktisch alle anderen denkbaren Thcmeq cingeschlossen, aber nicht nur daszAuch alle Angste und ideologischen Auseinandersetzungen sind in dieses riesige Fcld vcnvobcnTrotzdem:Von der humanen Gestaltung der Globalisierung hlingt schlicht unser Überleben ab.\X/ir müssen uns der Aufgabe stellen. Nach dem Berliner Hearing und der Bonner Diskussion werden \Vir uns daher zusammensetzen und die nichsten Schritte zu eincr breiten tiffenthchen Auseimndersetzung Libcr Globalisierung und
Global Governance planen." l_ _ Slehe auch Scltc 1|!
 
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Wenn sich alle Gläubigen aller Religionen alsTriger einer unteilbaren Menschheitsreligion begreifen lernten, sei dies das sicherste Fundament einer fairen und funktionsfihigen Weltordnung, meinte Christopher Sprung von der Internationalen Bahá’iGemeinde.
»Von der humanen Gestaltung der Globalisierung_h&ngt schlicht unser Überleben ab. Wir müssen uns der Aufgabe stellen.
Harald Schumann vom
„Spiegel“ meinte, trotz der noch katastrophalen Nebenwirkungen der heutigen Form der Globalisierung wirke sie durch die Vernetzung der weltweiten wirtschaftlichen Interessen und Investitionen kriegsverhfitend.
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Siidafrika
Eine neuartige Maschine zum Steinbrechen im Einsatz bei einer lindlichen Fraueninitiative nahe Mokwete, Siidafrika.
Die Neuerungen in den von Hand bedienbaren Maschinen: kluges Design, Mischung aus High- und Low-Tech, Integration von Kundenwiinschen
Maschinen ohne Stromverbrauch und Wartung
   
High-Tech Wissen auch fUr Low-Tech Entwicklungen einzusetzen und auch in Entwicklungsgebieten gemeinsam mit Kunden zu
beraten, um die BedUrfnisse genau zu erfassen, hilft, den
High-Tech ist ein Segen fflr die Volkswirtschaften und Unternehmen, die aus eigener finanzieller Kraft oder mit Hilfe von Krediten Maschinen erwerben können, um Arbeitsleistung und damit Profit zu erwirtschaften. In einigen zu entwickelnden Teilen unserer Welt stehen Kieinunternehmen inzwischen glucklicherweise Kleinstkreditprogramme zurVerngung. DerWeg zum Ankauf von Maschinen, um Arbeitseffizienz und Cjewinn zu steigern, ist damit aber noch nicht offen. Es fehlt an Wissen und Überblick, was auf den Maschinenmérkten angeboten wird. High-Tech erfordert zudem Anwendungskompetenz, Energieinfrastruktur und Wartungslogistik.
Alles das gibt es in Enwicklungsgebieten nicht. Der Einsatz angepaßter Technologie umschreibt eine Philosophie, die einerseits auf das generelle BedUrfnis nach Entwicklung Racksicht nimmt und zugleich versucht, uberlebenswichtige Gieichgewichte zu erhalten.Auch hier zeigt sich, daß die Beratung zwischen Know-how-Traiger und kflnftigem Anwender als erfolgreiche Basis des Entwicklungsvorhabens die tragende Séule f L'Ir den Erfolg ist.
Nachfolgend ein Beispiel aus der sudafrikanischen Kiesproduktion.
Kundennutzen nachhaltig zu steigern.
tcincbrechen ist sichcrlich eincr der
micscstcn jobs, nuch inAfi‘ik;1.Stcinc brcchm zerklcincrn 5410130 Stcinc mit einem Hammer zu klcinen Steinem. Bci dicscrArbcit Wclden die Uelcnke durch dic starkc Belastung in Mitleidenxtlmfi gezogenlfic Fruacn Jtmcn grolic Mengcn schlidlichen Staubcs cm und llcrumflicgcndc Gesteinsbrocken Rind ein 5t21'11djgcs Risiko für Hand Lmd Angel]. Zu nllem ch1 wild dicsc Arbcit auch 110d) am schlcchtcstcn bczahlt.
In Mokwete, cincm Zirmlichen siidafiiknnischen Dorf emu 300 km nordéistlich V01] johalmcsburg, produziert eine Cruppe \‘011 Frauen C‘hV'd cinc llulbc Schubkalre Z61‘k1cii ncrtc Stoinc pro Tag. Mit Hammcrn. Eisenstnngen und harten Steinem brechen sie Stei11c- klein. Für dielhgesarbcit crhaltcn sie knapp einc Mark und fiinfzig Pfennig". Das ist immer Iloch besser als nichts und vor allcm g61111g,11111 dic Grundnnhrungsmittcl für ihrc
Scitc 8
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Kinder zu bezahlen.
Die Frauen in Mokwete gehören zum BaPedi—Volk. Sie arbeiten seit den spiten 80er jahren mit Hlatlolamng zusammen, einer drtlichen Bijlgerinitiative — auch Nicht—Regierungs—Organisation (NGO) —, die sich für bessere Ernfihrung einsetzt. Hlatlolanang, teilweise finanziert durch die Kaiser Family Foundation, hatte den Frauen früher bereits geholfen, eigene Gemfisegfirten anzulegen. Und die Organisation half den Frauen 1992 dam] auch, mit dem Steinbrechen zu beginnen und damit eine neue Einnahmequelle zu erschließen — ein Projekt, für das sich die Frauen selbst entschieden hatten.
Aber vor etwa zwei jahren fragten die Baledi—Frauen nach, 0b es nicht bessere Möglichkeiten gdbe, Steine zu zerkleinern. Denn Verwendung für den Kies gab es genug; im Hausbau und 2115 StraßenbelagAber dieAlbeit war sehr beschwerlich und die Frauen verdienten fast nichts. Und so kam es, daß Roselyn Mayibuko, damals noch Direktorin V011 H13tlolanang,einen Freund beim New Dawn Ingenieurbiiro anrief und das Problem schilderte. New Dawn ist eine kleine Entwicklungsfirma flil angepaßte Technologien in Swasiland, die sich auf die Entwicklung kleiHerer Produktionsmaschinen speziahsiert hat L111d auf diese Anfmge 111it einer Neuentwicklung reagierte.
Das Resultat ist vermutlich der erste handbetriebene Steinbrecher der Welt. Eine Maschine, die durch raffiniert einfache Konstruktion, geringe Anschaffungs- und Unterhaltskosten und die relativ grOBe Leistungsfiihigkeit vermutlich das Leben der Steinbrecher in Afi‘ika und anderswo revolutionieren wird.
"Die Frauen sind wirklich begeistert von dem Steinbrecher," berichtet Frau Mayibuko. "Sie haben einen gekauft und benutzen ihn abwechselnd. ES gibt große Nachfmge nach zerkleinerten Steinem, und die Maschine arbeitet wie erwartet."
Maria Mapule Nkadimeng, eine der Frauen, die jetzt mit der Maschine albeitet, beschreibt ihre Erfahrungeu so: "Die Maschiue ist sehr einfnch zu bedienen. Früher haben wir meist den Hammer benutzt und uns manchmal an den Fingern ve1‘letzt.Abe1‘ die Maschine ist sehr sicher. Niemand verletzt Sich." Maria Mapule Nkadimeng ist iibrigens über 7()Jahre alt.
Dauerhafter Markt, 9 geringer Preis
Maschiuen zum Zerkleinern V011 Steinem wiegen normalerweise sehr Vie], sind tecl nisch anspruchsvoll und bekannt für ihren hohen Energieverbrnuch. Solche Maschinen brauchen ausgebildetes Personal und Stiindig
, _ ) _ . e111e globe Menge an Elsatztellen. Zudem
sind sie teuer in der Anschaf fung.
Jedoch in Vielen Teilen der Welt sind Kapital, Wissen und Treibstoff nicht ohne weiteres verfiigbar — während andererseits billige Arbeitskrdfte vorhanden sind. Deshalb gibt es in vielen Gegenden durchaus einen Markt fijr hand—zerkleinerte Steine.
Der marktiibliche Preis für zerkleiuerte Steine istjedoch so gering, daß die Handarbeit auf Dauer nicht lohnend ist. Genau das hatten auch die Frauen in Mokwete festgestellt. Ein Artikel in der NewYork Times vom 2.August 1996 bestätigt die sfidafrikanischen Angaben.Auch in Sambia muß eine ähnlich große Gruppe V011 Frauen eine Woche arbeiten, um einen kniehohen Haufen Kies herzustellen und erhiflt dafür 12 Mark* V011 einem Unternehmer.
Crispin Pemberton—ligott V0111 New Dawn Ingenieurbfiro wurde also mit der Herausforderung konfrontiert, eine Maschine zu konstruieren, die die Kraft der Frauen möglichst schonend und optimal nutzt. Dabei dulfte vor allem auch der preisliche Rahmen nicht gesprengt werden, für den Kleinstkredite verfijgbar sind. Pemberton—Pigott stellte fest, (12113 eine handbetriebene Maschine konstruiert werden mUBte, die grOBe Kraftentfaltung und geringe Reibung und einfache Bedienbarkeit bieten mLIBte und zugleich gegenüber den 111echanisierten Wettbewerbern konkurrenzfiihig sein 1111113te.
"Es war ein klassisches Beispiel für den Bahá’í einer angepaßten Technologie — in diesem Fall angepaßt
- 1qu die Bediirfilisse
 
einer Gruppe V011 Frauen am Rande del Gesellschaft„— meint lemberton—Pigott,
der Gründer und Besitzer V011 New Dawn.
Nachdem er die Frauen in Mokwete besucht und ihre Bedfirfilisse untersucht hatte, {and Pemberton—Pigott heraus,
 
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- 1 USD =1,5() DM
 
 
 
»Es war ein klassische Beispiel für angepaßte
Technologie, in
diesem Fa" angepaßt an die Wiinsche van Frauen am Rand des
Wirtschaftssystems.Criypin Pemberton-Pigott New Dawn Engineering
 
Ein anderer Blick auf die Maschine: Links das Schwungrad und unten ein Gefäß, in dem der Kies aufgefangen
wird.
 
 
 
 
Die Neuerungen in den von Hand bedienbaren Maschinen: kluges Design, Mischung aus High- und Low-Tech, Integration von Kundenwiinschen
Blick auf die schematische Darstellung von der Seite:
Kurbelgriff
 
  
 
 
 
    
Camshaft, mit dem Schwungrad verbunden drflckt es die linke bewegliche Metallplatte gegen die feststehende rechte Platte.
Schwungrad
Krokodil-Kiefer , die v-férmigen Metallplatten, die die Steine zerbrechen.
daß eine Maschine zu konstruieren war, die nicht mehr 315 2.250,— Mark" am Markt kosten durfte, und die teiglich im Gegenwert von mindestens 5,— Mark" zerkleinerte Steine produzieren können mufite, um wettbewerbsfiihig zu sein. Es folgten zweijahre mit Vor-Ort—Studien, Computermodellen, zermiirbenden Tests und dem Bauen und Zerlegen von Prototypen in dem stiindigen Bemühen, Kosten und Gewicht zu reduzieren. Das Forschungs— und Entwicklungsprojekt (F&E—Projekt) wurde mit der bescheiden klingenden Summe von 4.500,— Mark* eines anonymen Geldgebers unterstfitzt.
Kombination von High Tech ‘ mit Low Tech
Die Steinbrechermaschine, die schließlich aus den Entwicklungshallen herausgerollt wurde, wiegt 200 kg und wird für 2.152,Mark" verkauft. Das erste Exemplar wurde 1111 Mai 1996 an die Gruppe in Mokwete ausgeliefert. Obwohl sie für die Produktion V011 10 Schubkarren pro Tag ausgelegt ist, haben die Frauen nach eigenem Bekunden mit der Maschine bis zu 16 Schubkarren pro Tag produziert.
In dem neuartigen Steinbrecher stecken
gleich mehrere technologische Innovationen: raffiniertes Design, die Kombination von High Tech mit Low Tech und, ganz wichtig, die Bediirfnisabklärungen mit den angepeilten Kunden und Nutzern.
In seiner Werkstatt in Manzini, in Swasiland, hatte PembertonPigott mit verschiedenen Methoden zum Zerkleinern von Stein experimentiert. Zuneichst vergrößerte er die mechanische Hebelkraft durch ein Schwungrad an einer Handkurbel. "Da der Stein sehr hart aber spréde ist, wurde mir klar, daß sich der Stein nur zertriimmern ließ, wenn man die ganze Kraft, die in einem Schwungrad steckt, in kurzer Zeit abrufen kann wie bei
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einem Hammerschlag", erziihlt der Entwickler. Pemberton—Pigott erreichte dies, indem er das Schwungrad mit einerV—férnligen Anordnung von Metallplatten verbahd, die in der Maschine angebracht sind wit: ein enormes aufrechtes GebiB, Cine Konstruktion, die üblicherweise Krokodil genannt wird Eine Platte ist fest, während die andere über eine kurze Nockenwelle mit dem Schwungrad verbunden ist. Die Nockenwelle drückt die bewegliche Platte beijeder Umdrehung gegen die feste Platte. Die Flatten öffnen und
schließen sich also mit jeder Umdrehung der Kurbel.
Statt Armeskraft mit der Kraft eines Schuttlasters
"Wenn sich die Flatten aufeinander zubewegen, erfahren sie solangc keinen Gegendruck,bis sich der Stein einklemmt, der in die Maschine gelegt wurde", erlautert Pemberton—Pigott. "Wenn sich das Schwungrad weiterdreht steigt der Druck, bis der Stein plötzlich zerspringt. Wir benutzen ein 40—kg—Schwungrad und schiitzen, daß sich damit bis zu 15 Tonnen Druck auf den Stein ausüben léBt. Das entspricht einem vollgeladenen, doppelachsigen Schuttlaster, was fast jeden Stein zerbrechen la Bt."
Die nachste Herausforderung war, eine Maschine zu entwickeln, die den Bedingungen in den landlichen Gegenden Afrikas standhalten würde. Eine Schwierigkeit schicnen anfangs selbstschmierende Kugellager zu sein, die derartige Krafteinwirkung auf das Schwungrad und die Kurbel aushalten können . "Wir wissen, daß die Personen, die die56 Maschinen bekommen sollen, sie nicht Glen würden",er1'2iutert Pemberton-Pigott. "Selbst wenn man ihnen eine Fettspritze giibe, ginge ihnen irgend wann das Schmiermittel aus, und sie würden ohne die Maschine zu schmieren weiterarbeiten."
Die Lösung bestand darin, ein abgedichtetes High—Tech Kugellager einzusetzen, das fiir den Gebrauch in hydraulischen Maschinen und Erdbewegungsgeriiten vorgesehen ist. "Diese Kugellager kosten ungefiihr ()7,Mark" pro Stuck, aber sie halten gewaltige Belastungen aus und arbeiten auch in staubiger Umgebung, weil sie st‘éndig von innen mit PTFE, einem besonderen Kunststoff, geschmiert werden.
High-Tech aus japan in Siidafrika einsetzen ist eine Art Wir-sindu eine-Welt-Argumentation
 
Diese Lösung sagt Viel über die Philosophie von New Dawn zur Entwicklung angepaßter Technologie aus. "Viele Firmen denken, angepaßte Technologie bedeute, daß die Maschinen vollständig Low—Tech sein mfis
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sen, daß nurTeile und Technologien verwendet werden sollten, die in einer gegebenen Region produziert wurden",sagt PembertonPigott. "Aber wir glauben nicht damn, daß ein Land Oder eine Region sich mit allen Dingen absolut selbst versorgen können muß,daß man nur Materialien verwenden darf, die dort verfiigbar sind. Stattdessen halten wir es für absolut annehmbar, High Tech Lösungen in Kombination mit einfachem Design zu verwenden um Maschinen zu konstruieren, die das Problem angemessen 165en.\X/enn das bedeutet, daß man 6111 in japan hergestelltes Kugellager einsetzt, in Ordnung! Das ist eine Art Wirsind—eine—Welt—Argumentation".
"Mit den richtigenWerkzeugen ist Handalbeit sogar mit den größten kapitalintensiven Steinbruch—Fabriken wettbewerbsfähig", meint Pemberton—Pigott. "jede Steigerung der Effizienz bei den Frauengruppen geht zu Lasten der zentralen Steinbruch—Fabriken mit den schwereu, teuren, importierten Maschinen, nicht zu Lasten anderer Frauengruppen."
Isaiah Jehle, der Projektkoordinator für I-Ilatlolanang hofft, (138 die Organisation Kreditgeber für weitere Maschinen finder. Er albeitet mit etwa 300 Frauen aus acht Dérfern zusammen, die ihr Einkommen mit Steinbrechen verdienen. "Die Maschine arbeitet gut", meint er. "Sie braucht keinen Strom. Sie braucht keinen Treibstoff. Sie geht nicht kaputt. Und sie zerkleinert problemlos Viele verschiedene Gesteinsarten."
Produktentwicklung an Kundenbedfirfnissen orientiert
Ein wichtiges Element 1111 KonstruktionsprozeB war die Beratung mit den Frauen in Mokwete. Pemberton—Pigott sprach ausgiebig mit den Frauen in Mokwete Liber ihre Bedtirfnisse, angefangen bei der Art der Steine und ihrer GrdBe über das Sortieren in verschiedene Größen bis hin zur Höhe des Einkommens, das mit der Maschine zu erzielen sein muß, um ihren Einsatz rentabel zu machen.
Diese Art Befragung der Kunden war sehr wichtig, sowohl Für den Konstrukteur Pemberton-Pigott, als auch für die Kundin Mazibuko. Beide sind Mitglieder des Bahá’í—Glaubens, der Beratung in 311611 Angelegenheiten und aufallen Ebenen als das Schltisselelement beim Wiedererstarken verarmter Gemeinschaften ansieht.
"Die Frauen, für die der Steinbrecher konstruiert wurde,sir1d ungebildet, und sie waren es nicht gewéhnt, gefragt zu werden", erzählt Frau Mazibuko, die inzwischen von Hladolanang in eine staatliche Position des Gesundheitswesen als regionale Regierungsdirektorin der ndrdhchen Provinz gewechselt hat. "Den Armen auf dem Lande hören selten Menschen mit Know—how zu. Ihr Selbstbewußtsein istjetzt Viel größer. Sie fijhlen sich jetzt zugehérig zur Gesellschaft." I
MAGAZIN
6konomie braucht geistiges Fundament
WCRP-jahresvcrsammlng widmct sit}: Wirtsclzaflsprozessen
Vielen guten Bemühungen zum Trotz sehen deutsche Vertreter der Weltkonferenz für den Frieden (WCRP) wachsende Ungleichgewichte zwischen Reich und Arm, Nord und Siid. Kann dem mit Wertorientierung aus dem religiösen Bereich wirkungsvoll begegnet werden? 50 Vertreter verschiedener Bekennmisse, Bahá’í, Buddhisten, Christen,Hindus und Muslime tauschten sich deshalb über sozial— und umweltvertrégliches Wirtschaften an der deutschen WCRP jahresversammlung in
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Mainz aus.
Um die vielt‘éltigen Menschheitsprobleme Wirkungsvoll zu bewiiltigen, ist die Zusammenarbeit aller Menschen guten Willens wichtig. Undjede große religiöse Tradition bringt Orientierungen mit, die sich ergfinzen und die für dasWohlergehen aller Menschen grundlegend sind. Einige Beispiele: Der Buddhismus erinnert an Achtsamkeit im Umgang des Menschen mit seiner Mitwelt. Der Islam erinnert den Menschen damn, stellvertretend für Gott die Schöpfung zu bewahrenDer Hinduismus erzieht zum Opfer, das sich den Egoismen entgegenstellt. Das Christentum bringt die Nichstenliebe ein
und der Bahá’í—Glaube das Bild von der Menschheit als einer Familie. Das ist der Grundkonsens des WCRP, obwohl man zugleich weiß, daß in Allen Rehgionsgemeinschaften selbst noch viele Hemmnisse auf dem Weg gemeinsamen Handelns liegen.
Haushalterschaft auch fflr kiinftige Generationen
Abgesehen von menschhchen Unzuliinglichkeiten erklären die Religionen ihren Anhzingern solche Werte aber als verbindlich. Und dieseWcrte seien 61(0nomisch von Relevanz. DasVerständnis von Okonomie wurde
deshalb auch weiter gefaßt als beispielsweise an zghlreichen Business Schools. Okonomie meint Haushaltersehaft fi'u das Wohlergehen aller Haushaltsteile, Männer und Frauen,A]te und Kinder, belebte und unbelebte Natur, gegenwirtige und kiinftige Generationen.
Dieses Bewußtsein auch für Wirtschaftsprozesse zu entwickeln erfordert eine geistige Fundierung — für die die aktuellen Wirtschaftsprozesse den Menschen allerdings auch Freiraum lassen müssen.
All1 28. September 1996 wiedergew’éhlt als WCRP—Vorsitlender für Deutschland \vurde Franz Brendle aus Stuttgart.
 
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Nordiriand
 
auch ohne Parteiabzeichen mitreden
Appell zur Zusammenarbeit in Nordirland
Fakten NordI'rIand
nd 35% Katholi
l |7| wird obert Wefiatholische n finden sich damit und H Igung der protestantischen wanderer nie ab. Nach Jahrhunderten des Widerstandes gelingt es den Iren |92| selbstandiges Dominion im Britischen Reich zu werden. Dem Dc: “ an gelingt es erst 1937 unabhängiger Staat lrland zu werden.
Allerdings verbleibt Nordirland bei der Bildung des Freistaates Irland
bei Großbritannien. Dort ist der protestantische Bevölkerungsanteil vergleichsweise bedeutend. Die Integration der religiösen Gemeinschaften wird nicht erreicht. Seit 1970 kommt es immer wieder zu blutigen Unruhen zwischen Protestanten und Katholiken.
 
1n Sommer 1996 rückten llefiige Ausein andersetzungen zwischen Protestanten
und Katholiken Nordirland erneut in dns Zentrum weltwciterAufinerksmnkeit. Bereits greifbar scheinende Fortschritte venvandelten sich ins Hiobsbotschnften.
Auch bei den Bahá’í in Nordirland und dem rcstlichen Grofibritannien fiihrten die Vorgzinge zwischen den beiden christlichen Lagern zu Bcsorgnis.
In einem Appell versuchten sie den Blick der Beteiligten über die Grenzen des Konfliktes zu lenken.
Der "Belfast Telegraph", gréSBte Tageszeitung der Provinz, vcréjffentlichte das Statement, das hier in Ausziigen wiedergegeben wird, weil es seine Aktualitfit nicht Verloren hat:
" .. Es €1‘SCh61ntL11’lS dringendgeboten,d313 die politischen und religiösen Führer durch ihre Worte undTaten zeigen,da13 sie einsehen und anerkennen, da13 diese kleinc ProvinzTeil einer Welt ist, die sich immer engcr zusammenschließt. Wirtschafthche. soziale und umweltbedingte Kräfte führen zu einer größer werdcnden Einhcit in derWelt, die die gegenwirtigcn, regional und national begrenztcn Vorstellungen unwichtig werdenlassenJe111nger diese Einsicht geleugnct Oder verzégert wird, um so Ringer werdcu die Menschen unnötigen Leiden ausgesetzt bleib611.,..
auch ohne Parteiabzeichen mitreden dürfen
.. Wir 1116111611, (1313 sich die gesamtc Struktur der westlichen Gescllschait ändern muß, denn sie basiert aufWiderspruch und Streit. Sogar 1111 Bereich der Konfliktldsung ersetzen Konflikte die Zusammenarbeit. Dem Bcdiirfnis nach Sieg wird derVorrang singeriiumt, selbst wenn es auf Kosten der ganzen
 
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ONE COUNTRY § l/l)‘)7
 
(?cmcinsclmfi gcht. Untersghicdc wcrdcn flir bcdcutsalncr nngcschen als meeinstimmungen: tragfiihigc (?cmcinsamkeitcn für die (?cxcllsclmf} \vcrdcn oft ignoricrt. Dds gcschicht in der lolitik,in der Religi011,in der Wirtschafi und im sozialcn Bcrcich. Nordir1.11M zcigt in cxtrcmchcise,wohin dicse Einstcllung fiilncn k;11111.Abcr: Dies ist kcin Einzclthll. 13in ncucx Moch eincr nicht auf (kgncrxclmfi bcrulwndcn Entscheidungstmdung ist 110t\\cndig, Dabei miisscn auchjenc Mcnwhcn nutsprcchen diirfl‘n.derc‘11 Stimmc oft iibcrhiirt odor Libcrtbnt wird. wie 2.13. die qucn (die gcmdc in cincm echten Frisdcnsr prozcl} cinc bcxonderc R0116 spielcn) um! All jcnc. die kcin lartciabzcichen tragen “011011...
Damit Nordirland aufhört, in der Welt als Zentrum der Gewalt 1u gelten
Wir mfen Jllc lcligiiiscn und politischen F'Lihrumgspcrsiil1liclnkeiten in der Provinz zur Mitarbcit (mt: dicxc Idccn in die Tat umzusctzcn, dumir Nordirldnd aufluirt. in der Welt als Konflikthcrd und chnum der Umvalt zu gcltmL Damit div uncrchliclml geistigcn und mcnschlichen Potentials winer Bevblksrung zum Wohlc der Allgemeinheit nutzbur gcmacht \Vcrdcn kblmcn.„
(Kontakt: National Spiritual Assembly of. the Bahá’ís of the United Kingdom Email: nsaulfilgux.mmpulil1km.uk)
Was tun Bahá’í nach Habitat u
 
Architekten in Frankreich
Mitglicder der i1] Frankrcich bchcimntcten Bahá’í—Architektur— Lmd StadtfbmlnmgsGesellschafi berichtetcn Juf Einladung der regionulen Architekten— kammcr in loitou Charcntes iibcr ihrc Erfllhrungcn an der UNi Konferenz HJbitat II in Ist.111bul.l)ic 1331151}: Redncr ricfcn zur Zusummcnarbcit zwischen Smut und Konummcn. zwischen privntcm
Scktm Lind Organisational auf. um Aktuellc lmblcmc aux den Bereichen WOhHC‘IL Enti wicklung, Ulnwcltschutz Lmd Mcnschenrcchtc zu 165cm. Ftir diCSt Form del Partncrsnlmfien war in der Resolution v01] Habitat ll gcworbcn wordcn.
Kontakt: Bahfi’iAssociation ofArchitcctu1‘€;F;1X1_33 5—19 5‘) 76
Regionalplanung über nationale Grenzen hinweg
One C0untry:\X/as macht die Lebensqualitlit cincr Stadt für Sic nus? Mncht Sic mchr Raum. mclnchlmik. mchr Komfblt ghickhCher?
Blaser: (V(igcl zwit\chcrn 1111 Hintergrund) Die l-cbc11squ.1litlit in cincr Smdt ixt für mich der Bczug 2111' Natur. I).1zu kommt. dnB die AUBCH— und lnnenrliume 1ncnschengcrccht win 3011ten. Dds hcilk nun nicht. immcr 1116111'Tec1111ik und mchr Komtbrt. Uns Menxchen 111L113 die Stndt 1111 Malkrnb angcpafit 56in.
Ffmf— bis sculmpurigc Sclnwllxtmlicn \ind das \vohl kaum. DLH Triimlitmnpo (TrlimliZ StI‘nBCHthII) kann ich noch ganz gut vcrxtc 11011. Ilurxzlz (m_g nu/N‘I‘Iu 30
Roya Blaser, 43,verheiratet und Mutter zweierTöchter, Iebt in Basel. Sie hat in ZUrich Architektur studiert und ein Nachdiplomstudium in Baumanagement absolviert. Nachdem sie in verschiedenen Architekturbflros tétig war, ist sie seit zwei Jahren stellvertretende Kantonsarchitektin Hochbau und realisiert alle staatlichen Liegenschaften im Kanton Basel - Landschaft wie Schulen,Verwaltungsbauten, Krankenhéiuser, Kasernen, Bibliotheken, Polizeistfltzpunkte etc..
 
Scite 13
 
 
 
 
 
 
 
MAGAZIN
 
Die Bahá’t in Osterreich sehen
sich als stabilisiererzde tmd Gegcnsdtze ausgleichende Kraft thres Landes.
In einer Festschryt anlgzfilich des 1000. Geburtstags Osterreichs richten sich die 160 Gemeinden dgs Alpenlandes an die breite Offentlicltkeit und belemhten die - in Osterreich 14nd weltweit
- allgegenwcirtigen Prozesse des Wandels aus ihrem Blickwinleel.
Nebst einemVorwort des Prisidenten des fisterreichischen Friedenszentrums, Dr. Gerald Mader, beleuchtet das Dokument die Geschichte der ésterreichischen Bahá’í—Gemeinde. Für die Gegenwart werden die Schwerpunkte der integrierenden T'étigkeiten dargestellt.
Keine Angst vor dem Fremden
Das Fremde, das Osterreichern in ihrem Land heute als andere soziale Schicht Oder anderer kultureller Hintergrund begegnet, die ésterreichischen Bahá’í sehen darin Faszination und nicht Beunruhigung. Die Verunsicherung die mit der Begegnung mit dem Neuen einhergehe, bereite den Raum für Neuorientierungen und letzt Gemeinsam mitVertretern von über 350 Nichtregierungsorganisationen nahmenjugendliChe Bahá’í vom 25. bis zum 30. November 1996 in Osterreich am Jugendgipfel der Vereinten Nationen teil.
In zwei der insgesamt zwélf Arbeitsgruppen waren Bahá’í
  
 
lich für mehr Integration bereits dicht nebeneinander lebender Bevölkerungsmehr- und —minderheiten.
Einige Tageszeitungen kommentierten dasVorgehen und die Forderungen bereits: ".1. ernsthaft rufen Bahá’í auf, der Generation des nahenden 21. jahrhunderts eine überreiche und dauerhafte Erbschaft Sicherzustellen". "Das Friedensprogramm der Bahá’í ist lange Zeit als Utopie angesehen worden. Heute jedoch scheint die Weiterentwicklung der Menschheit nur mehr in Richtung Einheit in derVielfalt als zukunftsfeihig."
Die Festschrift wurde offiziell auch an die ésterreichische Bundesregierung und alle
   
 
Nationalratsabgeordnete abgegeben und wird das ganze Jahr über an regionale und lokale Entscheider überreicht.
OSTARRICHI
Kaiser Otto IH hatte 996 dem Bischof von Freising Lindereien beim heutigen Neuenhofen geschenkt, die damals unter dem Namen Ostarrichi bezeighnet wurden. Das in Osterreich als Milleniumsfeier begangene jahr bietet zahlreiche Feierlichkeiten und kulturelleVeranstaltungen.
     
Parlament der
Religionen in Estland
AnlziBlich des Weltreligionstages organisierten die Bahá’í aus Tallinn, Estland, am 12.Januar 1997 ein Parlament der Religionen Estlands. Rund sechzig Personen versammelten sich, unter ihnen als Ehrengast Direktor Au, zust'éndig flir religiöse Angelegenheiten in der Regierung Estlands.
Nach einem Gebet für die Einheit wurden Textstellen aus verschiedenen religiösen Schriften gelesen. Anschließend diskutierten aufeinem Podium Vertreter des judentums, lslams, Buddhismus und der Bahá’í. Der Nationale Fernsehsender Estlands berichtete in den Abendnachrichten über die Veranstaltung und hob die besondere Bedeutung dieser Initiative für die Toleranz zwischen den Religionen hervor.
 
Konferenz zur nachhaltigen Entwicklung
Welche R0116 spielen die Religionen sowie ideologische Strömungen für eine nachhaltige Entwicklung? Diesem Trendthema widmeten sich rund 1200 Teilnehmer einer Konferenz in Holland, die von der Nationalen niederlaindischen Kommission fiir nachhaltige Entwicklung organisiert wurde. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der
           
vertreten, darunter Dilara Sezgin und Pujan Rouhani vom Européiischen Bahá’í jugendrat (EBYC). Dilara Sezgin und Sezai Hazir, spielten 313 Teilnehmer einer offiziellen und von der türkischen Regierung finanzierten siebenkfipfigen Delegation eine wichtige R01le in den Beratungen der
in Holland
Durchführung war die hollaindische Bahá’í—Gemeinde (durch das Tahirih Institut, den Ortlichen Geistigen Rat von Rotterdam, das nationale Bfiro für Offentlichkeitsarbeit, den niederldndischen Bahá’iVerlag und das niederliindische nationale Bahá’í Sekretariat) maßgeblich beteiligt. Insgesamt nahmen 60 Bahá’í unter anderem an Workshops teil
Europfiischer Bahá’í—jugendrat présent am jugendgipfel der Vereinten Nationen
 
Arbeitsgruppe "Die Jugend und menschliches Siedlungswesen", deren Schlquokumem der Entwicklung von Werten und Weltbfirgertum besonderes Gewicht beimißt.
Die Jugendlichen waren von der Türkei entsandt worden, um sicherzustellen, daß inVor und traten als Redner der Podiumsdiskussionen auf. Allgemeine Beachtung fand der Vorschlag, Ideen zur nachhaltigen Entwicklung auf Pappscheiben in Apfelform zu schreiben, die dann symbolhaft als Früchte an einen Baum gehangt wurden. Diese Früchte sollen nun in einer Broschfire über die Konferenzergebnisse veréfientlicht werden.
bereitung der Habitat Konferenz praktikable Vorschldge erarbeitet werden. Sezgin wurde zur Sprecherin ihrer Arbeitsgruppe ernannt und berichtete über die erzielten Ergebnisse in Interviews des BBC—Fernsehens und des Radiosenders der Vereinten Nationen.
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Der erste, der sich erheben wird, oder Der mit dem Reif tanzt
Kevin Locke, Portrait eines Indianers, Weltbijrgers und Kulturlehrers
asWhite RiverTl-aditioml PowWOW
der Rosebud Sioux Reservation ist
wohl die unbestritten traditionellste Veranstaltung der Lakota Indiana: Die Zuschauer. dis 11111 das ringfiirmige PowWOW Podium sitzcn, warden vo11 11‘ischgesc1111itte11611 Kiefel‘11zwcigc‘11 VOl der 116113011 AugustSo1111e geschätzt. Das Abendessen zelebricren die Mitglieder des Rosebud Sioux 81311111165 mit gebratenem 131-01 und Bfiffclsuppe, die iibcr dem offencn Fcuer und aus dem Fleisch der sta111111cseigc11c11 Frei11111d—B'1'1ffclzucl1t zubereitet wurde. __
Es war deswegcn keine grofic Überraschu11g,als Zc1‘e111o111611111eistcr Francis Morrison schließlich 11111‘ die 111211111119‘11611jugendlichen aufforderte, sich 1111' eine Ubungsstunde 1111 Reif—Tnnz 111it Kevin Locke zu melden, 61116111 bekannten Lakota Tiinzcr und 13161611spieler. De1111 traditio11ellerweise dihfien 11111‘
die 111L1111111Chcnjugendlichen den ReiF—Tanz vorführen.
Abcr Kevin Locke, der beim Pow Wow unerwartet vorbcigekonnnen war,h;1tte ganz ausdrijcklich £11161] jugendlichen angeboten, den Reif—Tanz zu lemen, Jungcn und Miidche11.D;1 t‘l bei der Ankfindigung Heben Mr. Morrison stand, ko1111te 61‘ dafür schnell cine Korrektur 2111b1'111ge11. "Es k61111c‘11 such Mfidchen 56111," soufflierte er 5211111 1111‘ Morri$011.
"Eiuverstanden," b1'u111111te Morrison gut1111'jtig 1115 Mik1‘op11011,"auch Mfidchen." Und 111 kiirzcster Zeit standcn mehrere Dutzend jungcr Miidchen und jungen zusannnen 111it dem 42jahrige11 Kevin Locke 2111f dem Gras des Pow Wow Gelli11dcs,11a11tiertt‘11 1111t den bunten Ringen l1eru111,hattel1 SpaB und lernten dabei gleichzeitig etwas über ihre eigcne, fast verlorene Kultur.
 
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Am jihlichen White Rier Pow Wow in der Rosebud Sioux Reservation: Kevin Locke flbt mit einigen jungen - und Mfidchen - den Ringtanz. Bereits in 70 Lindern hat der lndianer die Künste der Sioux vorgeführt und weiterzugeben versucht.
Vergessene Kunste wiederentdecken und aus ihren traditioneHen Grenzen herausfijhren
 
Kevin Locke
»Die Menschen des Lakota Stammes können viel zum Wohl der Menschheit beitra gen.Kevin Locke
 
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Viele Indianer schöpfen wieder Hoffnung
Diese autden erstcn Blick unbcdcutende Begebcnhcit zcigt Lockes R0116 bei den wichtigen Veranderungen, die in der anwrikanischindianischen (§Lscllsc11;1film1tc Raum greifen.
Erstens zeigt dic aktive Teilnzlhme so vielerjunger Lcute an traditionellen Trefi‘en wie dem White Rivcr Pow Wow den generallen Trend zur Wiederbclebmlg der indianischen Kultur. DieserTrcnd ist mehr Oder wcniger in 311611 Reservaten in der Mitre Nordamerikas zu spiircn. Nach viclcn jahren vollcr ErnitdrigungArmut,mitAlk01mlprob1emen und der aufgczwungencn Akzeptnnz für die \VeiBe Kultur. schöpfcn Viele Indianer wieder Hoffnung und gcistige Erneuerung nus derWiedercntdeckung ihrcr eigenen Traditionen. Und auch eine ncue Generation V011 geistigen Suchern nicht—indianisclwr Absmmmung in den Stlidtcn Nordamcrikas Europas und Asiens versucht dies zu tun.
Zweitens wird durch den herzlichen Empfhng, den dns Pow Wow Komitee und andere Kevin Locke inWhite River bereiten,zumindost den Besuchcrn vor Ort ganz offinsichtlich, welchc R0116 Locke bei dieser indianischen Wiederbelebung spielt.
Vor 2(1J3111‘611 brachte Locke sich sclbst die Lakota Sprache bei. Es ist die Sprache seiner Vorfhhren, deren Stamm bei uns besser unter dcm Namen Sioux (siehe Kastcn) bcknnnt ist. Einigc jnhre später brachte er sich sclbst bci, die Lakota Bnlz—Flbte zu spielen und don \xichtigen Rcif—Tanz zu tanzen. Dnmit hnlfcr zwei wichtige traditioncllc Lakota—Künste \Vicderzubeleben. Heme ist er nufder ganzen Welt für seine Flétenspiel— und Tunzkunst beknnnt. Hunderte vonjungcn Indinncrn folgeu seinemVorbild
Drittens zcigt dress Bcgebcnheit auch einen ganz neucn Aspekt \‘(m Lockes Einstellung zu dieser Art kulturellem Wicderbclcbungsprogrmnm. 11m treibt die Absicht, seine Kunst über die engcn indiunischen Grenzen himuszutmgen, Einhcit zu propagicrcn, die moderne Konzepte wic die Glciclnvcrtigkeit der Geschlechter, die Einhcit der Mcnschhcit und das BcwuBtscin vom Weltbürgertum einschlicflcn.
I Künste zur Freude und Heilung
In dchat festigt sich nnch cinigcn Tagen gcmcinsamcn Reiscns mit Kevin Locke durch die Lakota Gcmcindcn in South Dakota wiihrend der splitsommerlichen Pow WowSaison der Eindruck, (131:1 der Indianer sich wie selbstverstiindlich auch nls Wcltbürger sieht. Mit scinem Lebcn und seiner Kunst will er zeigen, dnB die traditioncllcn Lnkom—Künste nicht nur ncttcsTumtam,sondern für dnsWohlcrgehcn scincs cigcncn Stammes \Vichtig sind,
aber ebenso Quelle der Freudc und Heilung fiir Menschen überall aufderWelt sein k611nen. Sein Leben ist damit auch eine wichtige integrierendeTfitigkeit in der nordamerikanischen Gcsellschaft, die bis heute kcinen eindeutigen Weg zum Leben i1) Einheit mit der Minderheit der Indianer gefunden hat.
in der Krise aus allen Quellen des Wissens schöpfen
"Meiner Meinung mach kbnncn die Lakota derWelt Viele Geschenkc gebcn," so Kevin Locke. Sein indianischcr Name luutet übrigcns Tokeya Inajin, was sovic-l wic: ‘1)61‘ erstc, der sich crheben wird bedcutet. "Die Menschen warren schnlichst nuf diese Geschenke. Wir wissen, (131% die Menschheit in cincr Krise steckt. Deshalb müssen \vir jetzt nus alien Quellen dcs Wissens schiiptkn, die in den Schiitzcn der Hcrzen der Menschen dieser Welt verborgen licgcn."
Unter den Geschenkendie die Lakota darbieten kiinncn, sind much gcistigc Schliisselwcrte wic Geben, Edclmut. Stiirkc und Respekt. und ein umergfingliclwr Sinn für den Zusannnenhang zwischen Natur und Menschen. Sic wcrdcn durch die Vielen runden Rcifc symbolisicrt, die \Viihrend der Auffiihrung v01) Locks [Leif—Tanz zum Einsatz kommen.
Für Locke sind die traditionellen Lakota Künste die bests Art. dicsc Wcrte 111it anderen zu tcilen. lhfiir ist er seit 1978 unermiidlich durch mchr 315 70 Länder gereist, um dort seine Künste vorzuführen. Er ist in Veranstaltungen zmtgetretcn, die vom Umwelt—Gipfeltrcffen in Rio de janeiro 1992 bis zu seiner jiingstcn Tour durch 12 asiatische Länder reichen. Im juni 1996 tanzte er auf dem StiidteGipfeltrcffen (Habitat II) in Istanbul. Die Nuchfrage nach semen Auftritten nimmt zu Lmd bis heutc wurdcn über 200.001) Aufimhmen seiner Musik verkauft.
"Worm ich in die \erschiedencn Erdteilc gehe," sagt Kevin Locke, "damn sind die Menschen dort so empfiinghch und sagen lhs ist großartig. Das ist \Vundervoll'_ Die Lcutc sagcn, ja, das bestätigt 11111'.\\C‘1'1C1] bin und cs bestätigt mcin Edcltum als Mitglicd der Mmschenfilmihe.‘ Aufdicse Art habcn dic iibcrlicFerrel] Traditionen die Kraft, unscre Zivilisationen global zu Vcrbindcn.„
Er vergleicht die Volkskunst undTrzlditio11611 der Vielen verschicdcncnV(ilker der Welt mit den Kapiteln eines Buches — cincs Buchcg der Menschhcit. "Wenn man nicht L1110V61k61‘ und ihreTraditionen in dicscs großc Buch cinbezieht", sngt er, "ist die Menschhcit \ricl firmer. Es {611161) einfach cinige Kapitc‘l.„
Mutter Patricia Locke war eine Kämpferin flir Indian Religious Freedom Act
 
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Mexiko und Nachforschungen über Weine Biiffelkalbfrau
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Von Vernichtungspolitik bis Assimilation
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"hing immer bei den alten Leuten herum"
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"Was mich wirklich motiviert hat!!!"
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»Er1'st ein bemerkenswerter
Kiinstler.Andy Wallace, National Council for the Traditional Arts
Zum Tanzen animierte Teilnehmer versuchen es mit dem Ring. Kevin Locke letzten juni am NGO Forum während der Habitat II
Konferenz in Istanbul.
 
 
Lakota—Flétist und Tfinzer Kevin Locke bei einer
Vorführung an einem Pow Wow in South Dakota, USA.
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Religion btitlitt."
Die wirklich wertvollen Traditionen stammen alle aus derselben Quelle
"Alle1 1116 13311;,1‘1—SC111'111L‘11 1368331611. 11113 L111c MCHSChC‘Il 6111611T611 der g(ittlichen 1:161gebigkeit :1bb6k0111111611 111111611 und (1:113 dicsc F1‘6ig611igk6it aus 111‘1‘86111611 Q116116 1161‘1‘11111‘t," 611(1211‘1 Cl. "Mir111111611311Wortcn:D16 \\'11‘1\'11C1] \\‘61‘t\'011611 und \Vundch011611 gcixtigenTradP t1011611 5111111111611 11116 11115 L1C‘I‘SL‘111C11 Q116116 111111 11111611 prophctischcTraditioncn, die 211111 glei611611 1’1111kt (161‘ E11111eit 11111116111611 und 2111‘ glcichen 1161‘1'11C11C11 Zukunfi 1111‘ 1116 M611s‘1‘111161t. 112111111611 (110 E11tfi11t1111g 611161 11111111111“SCllL1L‘11 Weltzivilisation. Also besteht kcin (11‘1111L1.81C11 gcgcnwitig S6111 g6istig6s E1116 211 96111111116111. 211 llcgic‘ltll 0L1L‘1’ zu 611t\\'61‘1611."
Das Studium alter Aufzeichnungen
Etwa 2111‘ 80113611 Z6it. 211 1161' K6\'111 Locke 131111111 \11111‘116.116g;11111 61', 81(1) £16111 Spicl dt‘l t111dit1011611611 Lnkotn—Balzflétc zu wid111611. Er 611R16th6il11H11us 5611161M11tt61'61116111t6 F16t6 und brachtc 51611 5611151 zwei [lad1110116116‘ Lieder 11111111111161, 111116111 61‘ \‘1C11 \Vicder und \V'16d61‘ (116 All1111111111611 (101' Ethno—Musikolog611 aus d61‘ K(111g1‘613bi111101116k 111W21511i11gt011 1111116116. (110 11115 (1611 311c1'_111111‘611 st;1111111t611. Durch Expcri1116111161'611 1611116 61~ $1611 sclbst di61‘1Chtig6At6111— und Fi11g61‘satztcc11111k."Als 1C1] 311111114, F16t6 zu 511161611. gab CS 11111‘ 6111611 6111zig611 “61161611Lakota—l)11kot11—F11'1'te11spie161‘, und L161~ “111' 21611111611 1111." sagt 61'.
U111 I10C1] 1116111 211 16111611, begunn Lock6 noch 6111111111 $61116 St;111111165i1'1t6st611 zu b61111gcn. (116 $1611 oft 1111 di6 L16d61‘ und M610d1611 6111111611611, obwohl S16 $61bst 11icl1t dic F1616 sp161611 1(01111tC‘IL "All11 (11656 Art 811111111€1t€ 1c11 Li6dc‘1‘ 111111baut6 1111111511111 6111 chcrtoire 11111".
Reprisentations-lndianer der USA
Kevin Locke “111116 bald 1111‘ 861116 6111pfi11d<11111611u11d charinnatischen Autfiihrungcn b6k;11111t.E1' 6tab1161‘tc 51611111 L101‘111d1aniSC11t‘11 KUDSt—SZCIIC und 1111 1980 11631111111 die U111t6d St11t6x lnfornmtion Agency, 6111 Art R6gi6rungsprcssmxnt 11111 1111fKulturaustausch—Tou1'611 durch d16W61t zu senden. 199(1 gexva1111 C‘I‘ das National Heritage F6110\\\‘111p d6r Natio1131611 K1111stst11h111g (National Endowment of £116 Arts). die 115611st6 All526ic1111u11g für india11isc116 Kunst.
Er hat auch fast 6111 Dutzend Aufi11111111611 SC‘iIICS Flétenspiels g6111acl1t. "E1116 5611161 16tztt‘l) Allfi1a11111611 wurde 175.1101) 111111 111 der 1411112611 W61t \'61‘k11uft, was 1111' indianischc Musik 61116 61101111 110116 Z3111 ist." sagt Andy W1111L1CC‘,SttllVCltIttendEI‘ DiltktOI‘ c165 Natio
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zu verbinden und die Gegenwart mit der
Zukunft und die geistichclt mit der materiellen Welt.„
Dunn begann er sich den Reif—Tanz beizubriugen, so wie cr sich auch das FlétenspieA 1611 bcigcbmcht hatte. Er studierte zuniichst alte Tanzformcn und Symbols und begalm
Kein anderes Ereignis fangt den indianischen Geist so ein wie der Pow WOW- In farbenP'fiChtigen K°5tumen dann Schritt für Schritt an der Beinarbcit Llud bewegen SiCh die T511261„ anmutig im den Bewegungen mit den Ringcn zu arbciKreis, dirigiert von anhaltendem ten. "Es gibt bestimmte Standardfiguren, die TrommeIschlagen, jcder k31m,und Arlo hat mir die in der ersten Für Nichtindianer sind die Pow-Wow Nacht damals beigcbracht," berichtet er. Heueine großartige Gelegenheit,die Indi- tc ist Logkc genngso bckannt flit seiner) Rgifi anerkultur auf sich wirken ZU lassen. Tanz ch für SC‘lIl Flétensplel ~,und seme
Bereitschafr, beidc Kfiustc zu lchrenundweia _ terzugeben. "Fastjcdcsmal, wenn ich einéAufe: fiihrung habe, lehre ich gleichzeitig auch".k Dr. Wayne Evans, Professor für Erzichungswissmscllafim an der Universitfit V011 South—lhkota i11Vcrmillion 1116111t,d;1[3 Kevin Locke in der Tat Viclc junge Indianer angespornt h;1t,die rraditionellcn Künste zu erlcrnen. "Auf seine ihm cigcnc Art trägt Kevin wirklich zu unsercr Kultur bei und hat Einfluß auFunserejugend." Evans ist ebenfalls ein Mitglied des Rosebud Sioux Stammes.
Die meisten von ihnen sind 6ffentlich. Manche dauern einige Stunden, andere mehrere Tage. Die Pow Wow-Saison dauert von Juli bis Oktober.
   
11:11 Council for theTraditionalArts, der Kevin Locke aufeincr ganzen Anzahl V01] Tournccn unterstiitzt hat. "Er ist ein bemerkenswerter
Kiinstler.Und wasKevinmchrulsjederande— H V , h H) b 1 1 b -_ re Kiinstler getan hat, ist seine Kunst aus den Alba“ 65 ml 5“ 56 5t zu C 13 “1L 541 t er , f
POWWOW Kreisen herauszmragen in die brei— CS V1616“ anderen water und das 1“ WPISCh fur te Offentlichkeit " d„ Art d„ Lakotn." I
   
I Reif-Tanz In 4 Stunden
   
Kevin Locke hat den Reif—Tanz, der fast
ausgestorben war, von Arlo Good Bear, einem Mandan Hidatsa Indianer nus North—Dakota,
gclcrnt. "Wir hattcn einige gmmeinsmneAuf1 Von den heute rund. |,5 Mio. Indianern in den USA spielten die Sioux
mm 1“ NCW York City Ulld Wll WOthen einst eine wichtige Rolle im Kampf gegen die von Westen sich ausbreir x x ,. x. < A H ' < . . u zummmen “„d d3 93%“ L1 ““65 Abmds- 1d] tenden wexBen Sledler. Im fruhen |9.jahrhundert herrschten sue noch
werde dir den Rcif—Tanz bcibringen. Ich gcbe dir Vic‘l Untelrichtsstundcn. Die crste gebe ich dirjetzt und den Rest spiitcr. Und nachdem ich dir den Unterricht gegeben habcstchst du aufdcinen eigcncn Fiifien und du wirst noch
über ein riesiges Gebiet westlich des Mississippi, das die meisten Teile der zwei heutigen Dakota Bundesstaaten umfaßt, den Norden Nebraskas, den Osten Wyomings und den Sudosten von Montana. Nach dem Verkauf des Louisiana-Gebietes von Frankreich an die USA folgte die
ems Weile brauchen.’ Und dam] packte er sei— Westausbreitung der Siedler und mit ihr der RUckgang der BUffeI, zennc Reife nus und zeigte mir einige Figuren — trale Nahrungs- und ROhStOfigrundlage der Siouxdag gauze daumc vielleicht 15 Minuten. Am 1868 wurden den Sioux ein Reservat zugeteilt.Washington verbUrgte llfichstcn Tag rciste er ab und ich reiste auch sich dafijnWeiBe aus diesem Territorium herauszuhalten.A|s aber 1874 ab." eine Expedition unter Custer eben dort Gold entdeckte, wurde ein "Nach tin paal Tagen Iitf All08 Mutter Goldsucherstrom angelockt,gegen deren Eindringen sich die Sioux zur midi 311 UN 541136 “ml daß All0 bci 611161“ Wehr setzten. Daraufhin griff Custer Indianersiedlungen an,wurde aber Unfilfl gcsmrbc“ “- Also ging “11 4“„ 561“ wenig später in der berühmten Schlacht vom Little Big Horn mit seinen
Begrlibnis. Nachdem iCh zurückgekommen war, hattc ich einen sehr lebhaften Tmum, mehrere lelvl1atEeT1'iiL11116 — ich sah ihn mit den Ringcn einen wundervollen, [ibenviiltigenden Reif—Tanz auffiihrcn und allc diese Figu 200 Soldaten von den Sioux Héiuptlingen Sitting Bull, Crazy Horse und anderen vernichtet.
1889 wurde das große Sioux-Reservat in sechs kleinere Reservate gewaltsam geteilt. |89O wird Sitting Bu" ermordet. lm gleichen Jahr ver rm nmchte 61. $0 flit Bcnd und SO woman}. lieren die Sioux in der letzten großen Schlacht gegen die US-Army am
Später wrmnd Kevin Locke, daß dim Wounded Knee. Dies ist das Ende der Great Sioux Nation. Erst 1924 Triiume die vergprochenen U1]t€1‘1‘ichtggtun- werden die Indianer eingebijrgert. 1934 werden den Stammesverwalden waren,die ihm nus deranderenWeltüber— tungen hoheitliche Rechte zuerkannt. Bis heute leben viele Sioux und mittelt wurden. "Es wnren keine mechani— andere Indianer Nordamerikas desiHusiOniert und verarmt als Rand schen Stundcn. Die Botsclmft, die bei mir gruppe der Gesellschafi; ankam,1ie[3 mich vestehen, daß dies ein Mittel war, dieVergangenheit mit der Gegenwart
 
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Wit Menschen haben all das notwendige Wissen lingst beisammen. Ich berate deshalb Viel im Team und arbeite wo möglich interdisziplinzir zusammen mit Psychologen, Ethnologen, Soziologen, Biologen, Landschafisarchitekten. Nur zusammcn kann eine neue, nachhaltigere stédtische Lebensart gefunden werden.
One Country: Wie kann man wachsende Platzansprfiche der Stiidter einerseits und begrenzten Fliichenvorrat andererseits miteinander in Einklang bringen?
Blaser: Zuerst einmal: Ich glaube, die Ansprüche z.B. in Basel müssen nicht immer weiter wachsen, denn diese Entwicklung liegt nicht an einem Bevölkerungszuwachs, sondern in zunehmender Begehrlichkeit und wachsenden K0111fortanspriichen. So ein Wachstum ist — global gedacht — einfach nicht gesund. Gcnerell kann man bestehende Réume und Strukturen hiiufig ander§ und besser nutzen: durch organisatorische Anderungen und durch Umbau. Zusaitzliche Bauten müssen einem echten Bedarf entsprechen.
One Country: Um die Landflucht und damit die Zersiedlung der Natur zu verhindern wird weltweit gefordert,W0hnen und Arbeiten neiher zusammen zu bringen.Verbundenheit mit der Natur ist für religiöse Menschen doch aber ein wichtiges Ziel.
Blaser: Einfamilienhaussiedlungen im Grfinen bedeuten 0ft Isolation für die Kinder und Miitter, die dort leben Kinder wachsen meiner Meinung nach besser aufin einer stiid tischen Umgebung. Sie muß natürlich genug Freiraume bieten.V0r allem aber bietet sie Impulse. Man kommt mit Menschen aus mehreren Kulturen in Berührung,ja prallt manchmal regelrecht aufeinander. Da kann Entwicklung stattfinden. Denken Sic daran, Kinder können nicht Autofahren und die Vorortsiedlungen verlassen, wenn sie dort in ihrer schulischen Entwicklung nicht weiterkommen!
Selbstverständlich bin ich dafür, daß Stiidter amWochenende binnen 30 Minuten in die Natur gelangen können sollten, mit tifientlichen Verkehrsmitteln. Da ist klar, daß Stiidte nicht 6 oder 12 Millionen Einwohner haben sollten.
One Country: 1111 Dreilzindereck Deutschland, Frankreich, Schweiz wurden seit langer Zeit grenzüberschreitende Projekte probiert, obwohl die Schweiz nicht EU—Mitglied ist.Was bringt das für die Stadtentwicklung?
Blaser: Ich war kfirzlich aufeiner wichtigen Regiotagung. Dies sind fast schon regelmäßige Einrichtungen und Nationalitziten spielcn da kaum 110ch eine R0116. Dort wurde vcreinbart, die Regionalplanung über die Grenzen hinweg miteinander abzustimmen. Da gibt es eine gauze Reihe von Projekten, wie der Euroairport, ein 6ffentliches Verkchrsnetz mit einer gemeinsamen S—Bahn, ein Naturschutz— und Erholungsgebiet für die Regio sowie ein gemeinsames Wirtschaftsprogmmm.
 
Globale Regierungsfähigkeit
Auch in London nahmen sich die Bahá’í im Rahmen des SOjährigen Jubiléiums der Vereinten Nationen des Themas Global Governance an. In Zusammenarbeit mit der britischen Kommission on Global Governance (CGG) und der britischen Gesellschaft fUr dieVereinten Nationen veranstaltete die englische Bahá’í Gemein de schon im November |996 eine Konferenz zum Thema "Governance in the Global Neighbourhood.I
Ahnlich wie in Berlin Anfang |996 mahnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn Staaten die Reformbedijrftigkeit der Vereinten Nationen an, forderten die Staaten und deren Verantwortliche zu engerer Kooperation auf und definierten Prinzipien fUr das globale Zusammenwirken.
(Weitere Informationen: National Spiritual Assembly of the Bahá’ís of the United Kingdom nsauk@ux.compulink.co.uk) Globale Regierungsfiihigkeit
 
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MAGAZIN
Brasilianisches Parlament ehrt Bahá’í—Représentantin
Am 11/111015! 1996 1111’]! div lrrasilianinlu Alggcord/wrcnLmmnvr, div [166/1516 gcsczmc[wna'c K61pvmlzqfi dc: Landes,
- 11 Ehnn mm Mary Rabbmli
 
vino Sondersimmg ab. Frau Rablmni [Sr eine angcsc/unc 34/141 ’1-P(Ixdlzli(/1/eeir*, div Bmszlim :ur Fticr (I'm 75.]11/11’1'3111gm (2’05 Bt Sl C/IL’IIS der B(l/lé’fGmuindv in diam: Land vitml Baud: almanac.
An der zwcistfindigen Sitzung nahmen mehr als 90 Abgeordmete tcil. (\X/ir bcrichtcten in One Country 3/96). 14 Abgeordnete alsVertrcter aller larteien Brusiliens würdigten in ihren Ansprnchen Rabbani als Schfitzerin der Umwclt, als Férderin voanltfrieden undWclteinheit und alsVerfechterin der Rechte der einheimischen Bevölkerung.
Luiz Gushiken, Abgeordncter der Arbeiterpartei nus Sao Paulo in seiner Ansprachc: "Verehrtc Frau Rabbani. wir habcn heute die Abgeordnetcn und die Freunde des Bahá’í-Glaubcns hierher geladen, um Ihnen für [hr Engagement für eine gerechterc und hummcre Gesellschaft unsere Hochachtung zu erweisen".
Nach Angabcn Roberto Eghraris, dem Sekretfir dos Nationalen Gcistigcn Rates der Bahá’í von Brasilien, unterschrieben bis zu 7(1 Abgeordnctc einen Aufruf. um diese Versammlung zu er1116glichen."l)ie Tatsachcx daß Abgeordnete verschiedener Parttien und Regionen Brasilicns einstimmig zu dicser Sitzung aufriefen und Reden hielten, ist ganz sicher ein Zeichen dafür, daß sie den Bahá’í—Glauben 211$ einigende Kraft für ihr Land anerkenncn" bckrfiftigte Eghrari, "Abgcordncte ganz unterschiedlichcr philosophischer und ideologischer Couleur warcn damn beteiligt".
Ehre flir eine soziologische Amazonasexpedition
D215 Parlament würdigte ncbcn anderen Erfolgen Frau Rabbanis
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auch ihr fast 2(Jjahrc zurückliegendes Engagement in Brasilien, als sie eine sechsmonatige Expedition durch das Amazonas—Bccken leitete, bei der die Auswirkungen dcs zivilisatorischen Fortschritts sowohl aufdie Um—wclt als auch auf die traditionelle Lebensweise der Eingeborenen erforscht wurdcn. Die Expedition, die nus Rabbanis stiindiger Sorge um die Umwelt und die Lage der cingcborenen Völker heraus crwachsen war, gilt heute alsWegbcrciter für die Erkenntnis, wie unabdingbar wichtig es ist, Eingeborenenkulturen als Errungenschaften menschlichen Kulturstrebens anzucrkennen und sie zu schiitzen.
Am Tag nach der Sitzung wurde Frau Rabbani vom [ralsidenten Brasiliens, Fernando Henrique Cardoso empfhngen. Dabei ging es um die Themen Umwclt, Regierbarkeit der Welt und die
"Die Lehre Bahá’u’lláhs proklamiert Gleichberechtigung nicht als ...Denkmodell,sondern bietet ganz konkrete Modelle, wie die Gleichwertigkeit von Mann und Frau in der Gesellschaft zu erlangen ist." ‘
Alzira Ewerton, brasilianische Abgeordnete
Entwicklung des Bahá’í—Glaubcns in Brasilien.
chi Tags damch bcgab sich Rabbani emeut an den Amazonas, um sich mit den anderen Teilnehmem der damaligen Amazoms—Reise zu treffen. In Manaus, der Hauptstadt des Regierungsbezirks Amazonas, wurde sie im Optrnhaus der Stadt von etwa41)()Teilnehmcrn begrfiBt, die ca. 31) vcrschiedene regionale und kommunale Staatliche und nicht—Staatliche Organisationcn Vcrtraten.
Die Ansprachen derAbgcordneten in der Sondersitzung am 14. August enthicltcn neben den Ehrungen für Frau Rabbani auch eine gauze Reihe von zusiitzlichen Themcn, die sich aufdic Priiscnz und die Aktivitfiten der Bahá’í in Brasilien bezogengmgefimgen von ihrechteiligung an sozialen und Wirtschaftlichen Entwicklungsprojekten bis hin zu den Anstrcngungcn der Bahá’í, Einheit und Toleranz zu Fdrderll.
Der Abgeordnete Flavio Arns von der Sozialdemokratischen Partei Brasilicns aus Parana betonte: "In Vielen Städten engagieren sich die Bahá’í auBcr fiir die gcistig—moralische Entwicklungsarbeit auch für Wirtschaftlichc und p’édagogischc Projektc, wic z. 13. die Schultz der Nationen in Brasilia Oder die Monte Carmelo Gesellschaft in Mogi Mirim, Sao Paulo, sowie das pzidagogische Zentrum von Salvaterrai11Salvaterra,Para,und das Polytechnikum im landli Chen lranduba,Amazonas." Zwei Abgeordnetc — Alzira Ewerton von der Volkspartei Brasiliens aus der Amuzonasregion und MariaValadao von der Liberalen Front aus Gorias pricsen den Bahá’í—Glauben für sein Irinzip der Gleichbercchtigung.
Anders sprachen von der Not wcndigkeit, daß die Bahá’ilrinzipien — Toleranz, Einheit und Respekt — von allen beherzigt werden sollten. Der Abgeordnete Tilden Santiago von der Arbciterpartei nus Minas Gerais mcinte: "Ich glaubc, daß einzig dzls Zusammenwirken V011 geistigen Kräften aus allen Richtungcn — und genau hier sehe ich im Bahá’í—Glaubcn ein ermutigendes Beispiel von Toleranz gegenüber Andersgléubigen uns voranbringen wird. Uns es bedarfsichcrlich einer sehr starken geistigcn Kmfmun den I-Icrausforderungcn in dieser Welt voller Konflikte und Widersprfiche, in der wir heute leben, zu begegnen."
- Rabbani ist Witwe von Shoghi
 
Effendi Rubbani, der die internationals Bahá’í—Gemeinde V01] 1921 bis 1957 leitete.Seine Frau gilt als eine der bekanntcsten Persönlichkeiten des Glaubens, dessen Interessen sie in ausgedehnten Reisen reprisentiert. Seit 1963 wird die Bahá’iGemeinde von einem international gewählten Gremium geleitct.
 
 
 
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internet
I/Mlmmc m THE Bahá’í WORLD
“The carlh is but one mam")!
and mankind its Lilizens." - BAHA'U‘lLAH
http:llwww.bahai.org
Die Bahá’í-Religion, nach anderthalb Jahrhunderten nunmehr in 235 Laindern und Territorien der Erde vertreten und von einem reprzisentativen Querschnitt derWeltbevélkerung getragen, ist ab sofort auch imWorld Wide Web prasent.
Die Bahá’í ch Site: mit der Bczciclmung "Tho Bahá’í World„ ist untcr http:// \\'\\'\\;bahaixng crreichlmr. Sic cnthlilt eine Fülle zm Intbnmtioncn iibcr die Lclncn Lmd Aktivitiiten der 133_L\111‘cj1|11gcn Religion 111it ihrer fi'mf Millioncn Anhiingrr 7lihlcndcn Gemeinde und zcichnet dds Bild cincr umfiw send vercinigendcn religidscn K111thnitdun‘11 und durch globnlcm (Thamktm:
Blick auf Gemeinde von Einzelpersonen, über die leider viele noch viel zu wenig wissen
Obwohl crst am 7.Augu\t 1996 cingcrichtct. könnten bis zum 1U.Oktobcrlwrcitx 11101113118 15.()()H Zugriflb lcgixtricrt wcrdcn. "Es gibt kaum eine bcsscrc M(Sglichkeit, eich [ibcr religiiisc (huppicrungcn Lnnfllsscnd zu infor111ic1‘c11.;11\iibcrddsWorldWichcb Kcr— Iliutcrt l„)r.A1m Boylcs. Knordimtmin dcx liiiros fiir L)Hlntli(hkeitxarlwit der Bahá’í—Wcltgemcindc. dax dm Scrvcrplutz finanzicl] unterstiitzt. "Wir 110F111}. dd“ die thziScitcn nicht nur dazu dicncn. Intcrcsmncn [iber den Bnhfi' i—(Elaubcn zu iIItbrlnicrcn. sondern auch immultiw Bciniigc 7L11‘ Bmvliltigung sclmer Megcnder xoziulcr lmblcmc ICNCH kann. dcncn \idl dic Wclt gcgcniibcrxicht. "Ein ()1‘0l3tci] der Infimmtioncn hier ist schr pcr séinlich, mit Elthhrungsbmichtm uud Auxmv gm v01] Bahá’í nus ;111€1'Welt",fiihrt [)1‘. 150§> lcs \\citc1‘aus."])ic Scitcn sind sowohl gcixtig .Inspruclmoll als nuch \'011 (161‘ Gestaltung her Jnxprmhcnd und bicttn dem Betrzlchtcr cin \irtucllcx Fcnstcr mit Blick aufeinc dymmixclm \\cltumspanncndc Gauciude von Einzclpcrsoncn.überdieIciderviclc110th viel zu \unigr wissen".
Zugang zu Dokumenten mit der Bahá’í-Vision fur eine bessere Gesellschaft
Der Intercmcrtc finder untcr andcmn cine JUSfithliCht Einfiihrung in die zcntmlcn Gestalten Lmd Inxtitutioncp dcx Ihlmi—GLILV bells. einem umfiyfixendcn chrblick Libcr dic grundlcgcnden mezcugungcn der Baha L Artikcl chl bcmcrkcnmcrtc Axpcktc dcx Bahá’í—Gemcindelcbcm oder die Anxichtcn einzelncr (Elliubigclz sowic eine Rcihc \on 1,)okumtntc11 der intcnmiomlcn lidha‘r Gcmcindc mit der Bahá’í—Visiun für cinc bcv sere (1escllscl1;1fi.
Die Scitcn sind Inchrsplxuliig Lmd bitten zur Zcit Intbrmatiomn in EnglisclL Franzdi sixth und Spanisch. 1m Zugc dcx gcphntcn Ausi Imus def Einrithtung mllcn lnfmnmtioncn Jud] in Jndercn Splunhcn nngclmtcn wcrdcn.
 
Scite 22
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Die Perspektive
Konferenz zum Weltbürgertum in Brasilien
 
Über 250 Teilnehmer nus 13 Staateu besuchten die "1. Latei1121111crikanische Konfercnz zumWeltbtirgertum" vom 22. — 23.August 1996 am Stiindigen Sitz des lateinzuncrikanischen Iarlaments in Sao Paulo, 1311151116111
Die Konfercnz versammelte einc Reihe gewiihltcr Funktionfire,Vcrtrcter von NichtRegierungs—Organisationen (N G05) und vic16 1111 5021111611 Bereich Titige. Sie gipfelte 111 611161 Zehn—Punkte—l)eklamtion zu111Weltb1'i1‘gcrtum, welche den Staatsoberhiuptern 3111218lich dcs Entwicklungsgipfels für die amerikamischen Staaten überreicht wurde der Ende des Jahres 96 111 Santa Cruz de la Sierra, Bolivien, stattfand.
Ruf nach Welt-Féderation
Diesc Zchn—Punkte—Erklärung bezeichnet die Errichtung und Férderung des Weltburgertums 2115 die wirkungsvollste allcr Méghchkeiten. Fricdcn, Sicherheit und Wohlstand in dchclt zu erlangen. Ferner ruft sie 11116 Staatcn auf, sich 111 Cillc‘l Art Welt—Féderatiou zusan1111c11zusch]168611,die111s dic zur Zeit weltwcit bests soziopolitische Organisati011sf01'111 angcsehcn wird.
Organisiert hatte die Konferenz eine Gruppe von NGOs nus Lateinalncrika, darunter auch die Bahá’í—Gemcinde Brasilicmfiufdmn Progrannn standen Anspmchen V011 regional undLiberregionaltiitigen P015611lichkeiten,darunter Mary Rabbani, eine Replfisentantin der Internationalen Bahá’í—Genwinde (BIC), Prof. Ervin Lnszlo V0111 Club ofBudapest,Fr;111cisco Weffort, brasilianischer Kultusnfinister, Carlos Bremser, brasilianischel 11111611111111istc‘1‘, Parlamentsabgcordneter Luiz Guishikcn; Maria Migliori, Staatssekretfirin für Kinderfmgen, Familic und Sozialfürsorge, Sao Paulo und Piere W911, Prisidcnt der Stiftung “City OfPeace".
"Die Konfcrcnz an sich ist schon 6111 Beweis dafür, daß unscre Gesellschafi die Notwcndigkeit erkannt hat, daßjcder Mensch als "globalcr Mensch„ anzusehen ist." erklärte Regina Mighori, Rep1fisc‘11tantin des Instituts fiereltbijrgeruun, einer 116L161] NGO, die großen
 
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Antcil an der Planung und Durchfiihrung der Konfercnz hatte. Frau Migliori fuhr fort: "Einzig der globale Mensch ist in der L;1ge,den VielEiltigen Herausforderungen, die auf dem stei11igen Weg zum Friedcn liegen, zu begegnen. DieWelt ist sehr uneinheitlich und die Realitiit ist sehr k0111plex, mit sowohl positivcn als auch ncgativen Aspcktanus diesem Grund 1111155611 wir versbhnendc Perspcktiven tbldern. Daher sind Konferenzen wic diesc Signale einer neuen Zeit".
Staatssekretérin Maria Tcrezinha Godonho bckriiftigte: "Die Hauptthcmen der Konferenz, das Wcltbürgertwn, die Erziehung zum Weltbürgertum und die Einhcit inVielfalt sind zentralc Gedanken 611161 neuen Vision für die Menschhcit und die Suche nach Cilltm Deucn Humanismus. DieseThemen führen uns in eine 116116 Zeit, zu 611161 11611611 Welt, einer 116L161] Gesellschaft und zu 611161 11611611 Mcnschheit".
Rabbi Henry Sobcl V011 der jiidisc11en Gemeindc in Sao Paulo sprach über die Rolls des 611126111611, um dicsen Wandel einzuleiten. "Allcs ist 1116glich." sagte er. "Es hängt nur von 1111s sclbst ab,v011jedcm einzelnen V011 uns. Die Veränderungen 1111155611 in uns vollzogen werdcn, denn ohne innere Entwicklung gibt es keinen 2111861611 Fortschritt".
m ENLACI - 1° Encantro latino
Ameficano para a (idadania Muq
 
Blick in das Plenum der ersten Lateinamerikanischen Weltbflrgerkonferenz
ONE COUNTRY Q 1/1997
Interview
 
Globale Ethik ist die beste Okonomie
One Country: Sic entdecken in Ihrem Buch „Das Tcrra—Prinzip“ ausgerechnet innerhalb der Wirtschnft ein bcsonderc‘s P0tentia1. Wie kommen Sie zu dieser ungewbhnlichen These?
Peter Spiegel: Ich könnte Ilmen Manager und Unternehmer zitieren, die von einer „zutiefst nsozinlcn Weltwirt Peter Spiegel, Mitglied des Club of Budapest und Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation Terra, ist Autor des Buches „Das TerraPrinzip“. Dieses wurde am 1. Dezember 1996 im Haus derWirtschaft im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen unter der Moderation
schatt“ sprcchen und deshalb eine fi‘ciwilhge Selbstbesteuerung der Wirtschaft für sozialc Projekte in der Dritten Wc1t fordern; die den
von Franz Alt der Offentlichkeit prisentiert.
derzeitigcn 6k01ogischen Rnubbnu 315 das (Skonomisch diimmstc Verhalten geiBeln und deshalb (Skologische Rahmenbedingungcn für die We1twirtschaft fordem einschlicBlich der Konscqucnz, dafür neuc übermtionzfle Organisationen zu schaf: fen und mit der llbtigen Handlungsfiihigkeit auszustatten; die die Devisenvidfnlt für Liberflilssig und die l)cviscngcschdftc für Wirtschafflich [ibcraus gcfiihrhch 11a1ten und deshalb 61116 einzige Weltwdhrung Fordern...
One Country2Wenn dem so ist,w;11‘um hdrt man deren Stimmen nicht in der 6Ffentlichen Diskussion?
Peter Spiegel: Der Grofiteil der Medien, Politiker und Wirtschaftlcr dtnkt 110d] in den altcn, V011 den National bestimmtcn Strukturcn. Sic dcnken an die dort konkrct vorhandcncn Ansprcchpartncr in den Regierungcn, in der EU und in den UN—Orgnnisationtn und können sich nur schwcr VOI‘Stt‘11611, Wit dort cin Handeln umsctzbar sein so11tc, das sich vorrangig 311 61116111 :111gcmeinen globalen Intercssc der ungetcflten Menschheit orientieren wtirde.Wer anderes
deukt und sagt, wird lcicht 111 die Auficnsciterecke geste]1t.l)urch die einseitige Globalisierung der Wirtschaft istjedoch ein intensives Nachdenken über eine handlungsfiihige (31013211 Governance in Gang g61<0111111611.W€11 fiir eine Reihe V01] Wirtschaftlern globules Dcnkcn zu ihrcm tiiglichen Überlebcnskalnpf gehört, wagcn cs zumindcst einigc dariibcr nachzudenken, ob es nicht einc i11te111gcntcrc A1ttrnativc zum g1obn1cn Wirtschaftskrieg gibtAus diescm Nachdenkcn sind bereits Cine Ffille vofi 1121116le revolutionfir anmutendcn Ilcucn V0rsch1iigcn erwachsen.
One Country:Was 12113: Manager 61(010gisch und sozial denken?
Peter Spiegel: Ethisches und Wirtschaftliches Denken.\X/cr wirklich ethisch denkt, gibt sich nie mit den jeweils herrschenden Sachzwlingcn zufricdcn, sondern sucht Lösungen, die über sie hinausweisen. Heme heißt ethisches Denken vor 21116111, iibcr vernünftige globale Rahmenbedingungen für die eine Menschheit nachzusinnen.
One Country: Ulld was bcdcutet dic‘s konkrct?
Peter Spiege|1Die sich mit dramatischer Gcschwindigkeit intcgricrcndc WeItwirtschaft 1111113 2115 erstcs Z161 einen filircn N01‘d—SUdAusgleich angeheu. Disses ethische Z161 macht aber auch 6k0110mi§chiibemus Vie] Sinn, denn nur wenn sich der Süden entwickelt, kann much dt‘l Nordcn neuc Haudclspartncr gcwinncn und kalm ncuc Nachfi‘agc cntstehcn. Ein solchcs Aufholen dcs Südens kann bei der heutigcn Bevélkcrungsdichtc \Vicderum nur gelingen, wcnn sich die Wirtschaft drastisch 6k010gisiert. Unter ethischen wie Wirtschaftlichen Gcsichtspunkten 116113: das unteilbarc ZukunFtsprogrumm: 6ko—sozia1e Rahmenbedingungen für;111c.Gmerc‘11 gilt: Welm wir die Erde wie nuch die Mcnschheit cndlich 315 Einheit begreifen und neue wirtschafiliche Konzepte auf dieser Grundlage entwickeln, werden wir zu eine fibemus ernmtigenden Feststellung gclangcn: globale Ethik ist die bestc Langzcitékonomie! I