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Bahä&'ti-Lehr- und Studienhilfen
GRUNDZÜGE DER BAHÄ'TT-RELIGION
Nationaler Geistiger Rat der Bahä'i in Deutschland und Oesterreich
LEHR- UND VERBINDUNGSAUSSCHUSS
Frankfurt a.M. 1956
Der Geistige Rat der Bahd'i
inEs sllgan a. e.V. 110%
[Seite 2]ze
Ira ee
A Über das Studium der Bahä'{-Religion Seite 4 B Was die Bahä'f-Religion nicht ist und was sie zu
sein beansprucht 5 C Die Bahä'i-Religion als Weltreligion 6 D Religion der Einheit 7 E Einheit in der Mannigfaltigkeit 8 F Nicht nur Gefühlsseligkeit oder fromme Hoffnung 9 G Bahä'f-Religion und Wissenschaft 10 H Bahä'i-Religion und soziale Ordnung 11 J Fortschreitende Gottesoffenbarung 12 K Offenbarung in Zyklen 12 L Das Gottesbündnis 13 M Nicht aufzulösen, sondern zu erfüllen... 14 N Die Erfüllung der Ganzen Wahrheit 25 0 Ein neuer Himmel und eine neue Erde 45 P Bahä'f-Religion und Gesetz 17 @ Neue Weltordnung 18
Anmerkung: Die bei den Zitaten vorkommenden Hervorhebungen durch Sper-
rung oder Unterstreichung sowie die Beifügungen in Klammern finden sich nicht in den Originalen; sie wurden lediglich für die Zwecke dieser Stu- dienhilfe zum leichteren Verständnis für den Leser vorgenommen.
[Seite 3]Zur BI neu hr ung:
ZWECK dieser Lehr- und Studienhilfe ist eine gedrängte Ein- führung in das Wesen der Bahä'f-Religion, Sie bietet demgemäss die 2.2t, wichtigen Gesichtspunkte, ohne jedoch in erklärende Einzelheiten einzugehen, deren Behandlung weiteren. Lehr- und Studienhilfen vorbehalten bleibt. Dies ist besonders zu beachten, wenn die vorliegende Studienhilfe als Grundlage zu einem Einführungsvortrag benutzt wird,- in welchem Falle Gelegenheiten zu tieferem Eindringen in die Probleme durch weitere Vor- träge, Studienveranstaltungen und Aussprachen eingeplant werden sollten, Eine Diskussion bereits an das vorliegende Thema anzuschliessen, ist nicht ratsam, da es dazu noch nicht genügend Übersicht und Einzelheiten bietet. Fragesteller sollten dementsprechend auf die weiteren Veranstaltungen hin- gewiesen und zum Studium der Literatur (z.B. "Bahä'u'lläh u.d.neue Zeit- alter" u, "Ansprachen i.Paris") ermuntert werden,
UVEBERSICHT über die nachstehende Lehr- und Studienhilfe: 5 A Über das Studium der Bahä'f-Religion: dieser Abschnitt will einer
vorschnellen und vorurteilsvollen Urteilsbildung des Hörers oder Lesers vorbeugen. Seite 4- 5
B Was die Bahä'f-Religion nicht ist und was sie zu sein bean- sprucht: durch Vorwegnahme dessen, was sie nicht ist, werden beliebte Einwände vorweggenommen und damit die Wege zu einem besseren Verständnis dessen, was sie i st , geeb- net, 5
C Die Bahä'f-Religion als Weltreligion: mit dieser Bezeichnung
wird der Gegensatz zuden nur Teilfragen her- ausschneidenden engumgrenten Sekten herausgestellt: der Anspruch der Bahä'i-Religion entspricht
im Wesen demjenigen der grossen universalen Offenbarungsre-
ligionen von Adam bis Muhammad, über die sie noch hinaus-
führt. 6-7
D Religion der Einheit: in einem Zeitalter der grössten Gegen- sätzlichkeiten, Widersprüche und Feindseligkeiten stellt die Bahä'f-Religion das Wesen der inneren und äusseren Einheit heraus Me 28
E Einheit in der Mannigfaltigkeit: mit dieser Betrachtungs- und
Erkenntnisweise öffnet die Bahä'f-Religion den Blick für die wahren Ursachen der Zerrissenheit und den wahren Weg zur Über- windung der Gegensätze 8-9
F Nicht nur Gefühlsseligkeit oder fromme Hoffnung: im Gegensatz zu nur gefühlsmässigen frommen Verbrüderungsideen ist der Bahä'/-Gedanke der Einheit klar und sachlich untermauert 9-10
G Bahä'f-Religion und Wissenschaft: dieser geläufige Gegensatz
wird im Lichte der rechtverstandenen Einheit zur gegenseitigen Ergänzung auf dem Weg zur Erkenntnis 16 - 11
H Bah&'f-Religion und soziale Ordnung: die Baha'i-Religion zeigt
den Weg des geistigen und rechtlichen Ausgleichs der sozialen Unterschiede im Gegensatz zur Gleichmachung. Der Behandlung
dieser Fragen vom Bahä'f-Standpunkt aus sollte Gegenstand be- sonderen Studiums sein 44
[Seite 4]“ur
Seite
J Fortschreitende Gottesoffenbarung: dieser Abschnitt zeigt n
den Weg zum Verständnis der Einheit der verschiedenen Of-
fenbarungsreligionen als einander folgende Abschnitte 'ei- nes grossen gottgebenen Entwicklungsvorgangs 12
K Offenbarung in Zyklen: der Verlauf des Entwicklungsvor- ganges im Rahmen der fortschreitenden Gottesoffenbarung erfolgt in Zyklen 12 - 13
L Das Gottesbündnis: wir erkennen in diesen Zyklen der fort- schreitenden Gottesoffenbarung den alten biblischen Begriff des Gottesbündnisses, das Gott mit den Menschen schliesst und immer wieder erneuert 13-7 1%
M Nicht aufzulösen sondern zu erfüllen: im Rahmen dieses Got- tesbündnisses ist auch die Baha'i-Religion nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen 14
N Die Erfüllung der Ganzen Wahrheit: dieses "erfüllen!" ist im Rahmen der Bahä'i-Offenbarung die Verkündung der von Chri- stus verheissenen "Ganzen Wahrheit" durch Bahä'u'lläh 15
O Ein neuer Himmel und eine neue Erde: mit jedem neuen Gottes- offenbarer wird das ganze äusserliche und innerliche Gepräge der Menschheit den Zeiterfordernissen entsprechend umgestal- tet, Damit erfüllt Bahä'u'lläh die Prophezeihung der Offenb. Joh. 21, 1-8 15 - 16
P Bahä'f-Religion und Gesetz: die Bahä'f-Religion zeigt den Unterschied zwischen dem unveränderlichen geistigen Gehalt und dem der Wandlung unterliegenden prak- tischen Teil der Religion. Die Gottesoffenbarer sind die Lehrer der göttlichen Verordnungen 17 -.18
@ Neue Weltordnung: Bahä'u'lläh ist der Verkünder der dem ge- genwärtigen Zeitalter gemässen neuen göttlichen Weltordnung, die auf allen Gebieten eine solche der Einheit ist 18 - 19
A UEBER DAS STUDIUM DER BAHA'T-RELIGION:
Wenn wir uns einen Überblick über die Grundzüge der Bahä'i-Religion ver- schaffen oder eine Übersicht geben wollen, so müssen wir uns darüber klar sein, dass sich eine Religion - und vollends, wenn sie beansprucht, all- umfassend zu sein - niemals in wenige Seiten oder den Verlauf eines ein- zigen Vortrags einfangen lässt, es sei denn, dass wir sie durch Schemati- sierung und Dogmatisierung von der durchpulsenden Ader des wahren Lebens abtrennen wollten,
Jede Betrachtung kann überdies nur von einem bestimmten Stand-
punkt ausgehen, der durch die gestellten Fragen, die Eigenart des
Lehrers oder Sprechers und seiner Leser oder Hörer, den Grad des persön-
lichen Eindringens in den Stoff und die allgemeinen geistigen und physi-
schen Gegebenheiten bedingt ist.
[Seite 5]-5=-
Daher kann jede unserer Darlegungen bei allem Bemühen um Objektivität (Sachlichkeit) doch nur den Wert subjektiven (persönlichen) Gebens und Nehmens haben, Ein volleres und dem jeweiligen eigenen Verständnis nä- herkommendes Bild der in der Bahä'i-Religion enthaltenen Wahrheiten wird
man - wie bei allem göttlichen Offenbarungsgut - im Grunde erst durch ernstes vorausse tzungsloses eigenes Studium nn terauntoritativwen heiligen Texter er alten.
B WAS DIE BAHA T-RELIGION NICHT IST UND WAS SIE ZU SEIN BEANSPRUCHT: Die Bahä'i-Religion ist
keine blosse Weltanschauung,
keine blosse Gesellschaftsordnung,
keine blosse Religionserneuerung,
keine Sekte,
kein "Religionsersatz",
kein "asiatischer Kult" oder "Ableger des Isläm",
sondern durch einen neuen Impuls getragene, alle Seiten des Menschseins
und
des menschlichen Zusammenlebens umfassende, den Gegebenheiten und
Notwendigkeiten der Gegenwart entsprechende unabhängige göttliche Offen- barungsreligion im vollsten Sinne des Wortes
"Indem er (der Baha'i-Glaube) aufhört, sich als Bewegung, Brüder- schaft oder dergleichen zu bezeichnen - Bezeichnungen, durch die sei- nem sich immer mehr entfaltenden Ganzen schweres Unrecht widerfahren ist, - indem er abrückt von Benennungen wie Bäbi-Sekte, asiatischer Kult oder Ableger des schiitischen Isläm, womit Unkundige oder Bös- willige ihn zu beschreiben gewohnt waren, und ablehnt, als blosse Le- bensphilosophie, vermengtes Sittengesetzbuch oder auch nur als eine neue Religion gestempelt zu werden, legt nun der Glaube Bahä'u'llähs mit sichtbarem Erfolg seinen Anspruch und sein Recht dar, als Welt- religion betrachtet zu werden, die dazu bestimmt ist, in der Fülle der Zeit die Stellung eines weltumfassenden Ge- meinwesens zu erlangen, das zugleich Werkzeug und Hüter
des durch seinen Urheber angekündigten Grössten Frie- dens sein würde, Weit davon entfernt, die Zahl der religiösen Systeme vermehren zu wollen, deren widerstreitende Anhängertreus durch so viele Generationen hindurch den Frieden der Menschheit ge- stört hat, verleiht dieser Glaube jedem der Anhänger eine neue Liebe und echte Wertschätzung für die Einheüt „die den mannigfa- chen innerhalb seines Bereiches vertretenen Religionen zugrundeliegt.!"
(Shoghi Effendi, Entfaltung der neu- en Weltzivilisation)
[Seite 6]ae
€
DIE BAHÄ'I-RELIGION ALS WELTRELIGION
Die Bahä'i-Religion bezeichnet den jüngsten Abschnitt in der Entwick- lungsgeschichte der auf Gottesoffenbarung begründeten grossen Weltreli- gionen. Ein Jahrhundert alt, ist sie Ausdruck und Wegbereiter des neu- en Zeitalters der Weltzusammengehörigkeiüit , des- sen Geburtswehen sich in den ständig wachsenden Erschütterungen aller Nationen, Rassen, Klassen und herkömmlichen Glaubensauffassungen äus- sern und das schliesslich mit einem allumfassenden Menschheitsbewusst sein auch den Begriff einer die ganze Erde umspannenden Weltordnung und einer allverbinden- den und den gewandelten Erfordernissen dieses Zeitalters entsprechenden Weltreligion erkennen und verwirklichen muss,
Bereits in der zu Bahä'u'lläh hinführenden und untrennbar mit der Bahä'f- Religion verbundenen kurzen Sendung des Bäb (1844 - 53) findet sich ein Aufruf an die !Völker des Westens", hinauszuziehen und "wie Brüder in ei- ner einzigen und unteilbaren Religion zu werden," doch blieb der Anhänger- kreis des Babismus während Seines Waltens noch uf Persien und den 'Irä& q beschränkt, Der eigentliche Schritt über diese Grenzen hin- aus erfolgte erst nach Seinem Hinscheiden in der an Ihn anschliessenden Sendung Bahä'u'llähs, der Bahä'f-Religion, die schon in den ersten An- fängen den deutlichen Charakter dr Weltreligion aufweist, Gebietsmässig verbreitete sich der neue Glaube unter ihr alsbald über
Adhirbäyyäan, Armenien, Turkmenistan, GB avo r.g ion, die Türke 3, Sy Ellen. den hi hran on, Palästina, Äsypten, den Sudän, Pakistän
und Indien, und in einer Reihe von Sendschreiben wendete sich
Bahä'u'lläh nunmehr auch einzeln an die wichtigsten weltlichen
und geistlichen Herrscher des Abendlan-
de s, die Kaiser Napoleon III von Frankreich, Alexander II von Russ-
land, Wilhelm I, Franz Josef II von Österreich, die Königin Viktoria von
England, Papst Pius IX, sowie im Kitäb-i-Agdas gemeinsam an die "Herr-
scher Amerikas und die Präsidenten seiner Republiken." Während des Wal-
tens "Abdu'l-Bahäs, des auf Bahä'u'lläh folgenden und von Ihm eingesetz-
ten langjährigen Mittelpunkt Seiner Sache, erhöht sich die Zahl der dem
Bahä 'f-Glauben erschlossenen Länder bereits von 15 auf 35, von denen
12 (bezw. 15) zum Abendland gehören (Deutschland, Frankreich,
Gross-Britannien, Holland, Italien, Österreich, Russland, die Schweiz,
Ungarn, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, Kanada unä Brasilien,
sowie Australien). Im April 1956 war die Anzahl der erschlossenen Gebie- >
te in der Welt auf 247 angewachsen, Die Zahl der Plätze, in denen Bahä'f
leben, hatte sich zum gleichen Zeitpunkt gegenüber 1952 verdoppelt, die
der Sprachen, in denen Bahä'f-Literatur besteht, von 89 auf 190 erhöht. '
Die Zahl der innerhalb der Bahä'i-Weltgemeinschaft vertretenen Rassen
belief sich 1952 auf 30. Bereits im März 1936 konnte Shoghi Effendi
schreiben:
"Yon Island ‚bis Tasmanien, von Vancouver bis zum Chinesischen Meer
erstrahlt der Glanz und dehnen sich die Verzweigungen dieses welt-
umschliessenden Systems, dieser vielfarbigen und festverbundenen
Gemeinschaft aus, und jeden Mann und jede Frau, die sie für ihre
Sache gewonnen haben, erfüllen sie mit einem Glauben,
[Seite 7]-7-
einer Hoffnung und einer Kraft, die ein eigensinniges Geschlecht schon lange verloren hat und ausserstande ist, zurückzuholen.!
(Shoghi Effendi, Entfaltung der neuen Weltzivilisation)
RELIGION DER EINHEIT:
Wir mögen die Bahä'i-Religion geradezu als die Religion der
Einheit bezeichnen, und zwar einer Einheit, die alle Bereiche
des Menschen und der menschlichen Gesellschaft einschliesst und glei-
cherweise für die Gebiete der geistigen wie der materiellen Schöpfung
gilt, "Die Grundabsicht, die den Gottesglauben und Seine Religion beseelt, ist die Behütung der Interessen und die Förderung der Einheit der menschlichen Rasse... Dies ist der gerade Pfad, die festgelegte und unverrückbare Grundlage. Was immer auf dieser Grundlage errichtet ist, dessen Stärke kann nie durch den Wandel und die Zufälle der Welt geschwächt werden noch durch die Umwälzungen ungezählter Jahr- hunderte im Gefüge unterhöhlt werden. "Das Wohlergehen der Mensch- heit, ihr Triede und ihre Sicherheit können nicht eher erreicht wer- den als bis ihre Einheit fest errichtet ist." "So mächtig ist das Licht der Einheit, dass es die ganze Erde erleuchten kann, Der eine wahre Gott, Er, Der alles weiss, hat Selber die Wahrheit dieser Wor- te bestätigt... Dieses Ziel ist höher als alle andern Ziele, und dieses Trachten ist der König jeglichen Trachtens," Er, Der Dein Herr, der Allbarmherzige ist, hegt in Seinem Herzen die Sehnsucht, die ganze Menschenrasse als eine Seele und einen Körper zu erblicken, FTilt euch, euren Anteil an Gottes Gnade und Barmher- zigkeit an diesem Tage zu erlangen, der alle anderen erschaffenen Tage überstrahlt" (Bahä'u'lläh).
(zitiert bei Shoghi Effendi, World Order of Bahä'u'lläh)
"Die Religion sollte alle Herzen vereinen und Krieg und Streit auf der Erde zum Verschwinden bringen, Geistigkeit wecken und jedem Her- zen Leben und Licht verleihen, Wenn Religion Abneigung, Hass und Spaltungen verursacht, dann wäre es besser, ohne sie zu sein, und eine solche Religion aufzugeben wäre ein wahrhaft religiöser Schritt sollte doch der Zweck des Heilmittels die Heilung sein, wenn aber das Heilmittel die Beschwerden nur schlimmer macht, dann sollte man es lieber lassen, Religion, die nicht zu Liebe und BEHiEReN führt, ist keine Religion."
("Abdu'l-Bahä, Ansprachen in Paris)
Um dieser Einheit willen fordert die Bahä'f-Religion auch die Überwin- . dung der Vorurteile: "Alle Vorurteile, mögen sie nun solche der Religion, der Rasse, der Politik oder der Nation sein, müssen fallen, denn diese Vorurteile
haben die Krankheit der Welt verursacht. Es ist eine schwere Krank- heit, die, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird, die ganze menschli- che Rasse vernichten kann. Alle verderblichen Kriege mit ihrem furchtbaren Blutvergiessen und Elend wurden durch eines oder das andere dieser Vorurteile hervorgerufen... Ehe nicht alle diese durch Vorurteile errichteten Schranken hinweggeräumt sind, ist die Menschheit nicht in der Lage,' Frieden zu halten."
"Gott hat die Menschen nicht erschaffen, damit sie einander ver- nichten, Alle Rassen, Stämme, Sekten und Klassen haben gleichen An- teil an der Güte ihres himmlischen Vaters, Der einzige Unterschied liegt im Ausmass ihrer Treue, ihres Gehorsams gegenüber den Gesetzen Gottes, Einige sind wie brennende Fackeln, andere wie Sterne, die am Himmel der Menschheit leuchten. Die Freunde der Menschheit sind die hochstehenden Menschen, gleichviel welcher Nation, welchem Bekennt- nis und welcher Farbe sie angehören, denn sie sind es, zu denen Gott die gesegneten Worte sprechen wird: '"Wohlgetan, meine guten und ge- treuen Knechte !' An jenem Tage wird Er nicht fragen: 'Bist du Eng- länder, Franzose oder vielleicht Perser ? Kommst du vom Osten oder vom Westen ?'! Die einzige wirkliche Unterscheidung ist: Es gibt himmlische und irdische Menschen, aufopferungsvolle Diener der Menschheit in der Liebe des Höchsten, die Harmonie und Einigkeit bringen, indem sie die Menschen Frieden und guten Willen lehren,
Auf der anderen Seite stehen jene selbstischen Menschen, Bruderhas- ser, in deren Herzen Vorurteil statt liebender Güte ist und deren Einfluss Uneinigkeit und Streit hervorruft ... Wenn das die Unter- scheidungen Gottes sind, warum sollten wir dann andere erfinden ?"
("Abdu'l-Bahä, Ansprachen in Paris)
Die Forderung nach Überwindung der Vorurteile bedingt zugleich ein ge-
rechtes Prüfen und Erforschen der Wahrheit: "O Sohn des Geistes ! Ge- rechtigkeit ist Mir vor allem anderen teuer, wende dich nicht ab von ihr, wenn du Mich wünschest, und sei nicht nachlässig darin, damit Ich dir Mein Vertrauen schenke, Durch sie wirst du mit dei- nen eigenen Augen und nicht mit den Augen anderer sehen und durch dein eigenes Verständnis und nicht durch das deiner Nächsten erken- nen, Denke darüber nach, wie es dir gezieme. Fürwahr, die Gerechtig- keit ist Meine Gabe für dich und das Zeichen Meiner göttlichen Güte. Halte dir dies immer vor Augen, '!"
(Bahä'u'lläh, Verborgene Worte)
EINHEIT IN DER MANNIGFALTIGKEIT:
Die Einheit im Sinne der Bahä'{-Religion ist die Einheit in der Mannig-
faltigkeit (im Gegensatz zur Einheit in der Gleichförmigkeit und der
Gleichmachung):
"Betrachtet die Blumen eines Gartens: obwohl sie der Farbe, Form
und Gestalt nach verschieden sind, wird diese Mannigfaltigkeit doch
durch die erfrischenden Wasser des gleichen Frühlings, den beleben-
den Atem des gleichen Windes und die kräftigenden Strahlen der Sonne
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ihren Reiz nur vergrössern und ihre Schönheit vermehren. Wie uner- freulich ist es für das Auge, wenn alle Blumen und Pflanzen, Blät- ter und Blüten, Früchte, Zweige und Äste jenes Gartens in Form und Farbe gleich sind ! Die Mannigfaltigkeit der Farbe, Art und Ge- stalt bereichert und schmückt den Garten und erhöht seine Wirkung. So wird sich auch, wenn die mannigfachen Denkweisen, Gemütsarten und Eigenarten ins Kraftfeld und den Einfluss einer zentralen Triebkraft kommen, die Schönheit und Herrlichkeit der menschlichen Vortrefflichkeit offenbaren und kundtun.!"'
('Abdu'l-Bahä, zitiert nach Shoghi Effendi, The Goal of a New World Order)
Würde es in der Welt nur Männer oder nur Frauen geben, so würde die „Menschheit alsbald aussterben, Würden auf der Erde nur Pflanzen sein aber keine Tiere und Menschen, so würden die Pflanzen, sobald sie die Kohlensäure der Erdatmosphäre aufgebraucht hätten, zugrunde gehen. Wür- de es anderseits nur Menschen und Tiere und keine Pflanzen geben, so würden auf die Dauer die Menschen in der von ihnen ausgeatmeten Kohlen- säure ersticken, weil sie nicht den durch die Pflanzen immer neu ausge- atmeten Sauerstoff zur Verfügung hätten und die dem Menschen schädliche Kohlensäure nicht mehr durch die Pflanzen verarbeitet würde. All die mannigfachen Verschiedenheiten innerhalb der Schöpfung hängen voneinan- . der ab, und wir können nicht willkürlich in das Wiesen dieser Abhängig-
keiten eingreifen, ohne Zerstörungen hervorzurufen, Jede wahre Ordnung muss vielmehr im Sinne der besten durch das Gesetz der Einheit in der Mannigfaltigkeit gegebenen Möglichkeiten erfolgen. Die Brkennt- n is des grossen Allvereinenden aber, in dem alle Mannigfaltigkeit zu- sammenklingt und das im Grunde nur religiös zu fassen ist, erwächst aus dem Bewusstwerden ds einen schöpferischen Ur- sprungs aller Erscheinung, die ja lediglich Ausdruck des einen göttlichen Schöpfer- wit lien. 8 Ist,
"Einheit in ihrem wahren Sinne bedeutet, dass Gott als die eine
Macht verstanden werden sollte, die alles beseelt und beherrscht,
das nichts anderes als die Offenbarungen Seiner Kraft ist,"
(Bahä'u'lläh, Worte der Weisheit)
Eine solche Definition (Begriffsfestlegung) kann sowohl von Menschen, die an einen Gott im gebräuchlichen Sinne glauben, als auch von solchen, die ihn leugnen, angenommen werden,
F NICHT NUR GEFÜHLSSELIGKEIT ODER FROMME HOFFNUNG:
"Der Grundsatz der menschlichen Einheit - der Angelpunkt, ‘um den
sich alle Lehren Bahä'u'llähs drehen - ist kein blosser Ausbruch
unkundiger Gefühlsseligkeit, noch ein Ausdruck unklarer frommer
Hoffnung. Sein Ruf ist nicht gleichbedeutend mit einer blossen
Wiedererweckung des Geistes der Bruderschaft und des guten Willens
[Seite 10]ia
unter den Menschen, er zielt nicht nur auf die’Förderung harmoni- scher Beziehungen unter den einzelnen Völkern und Ländern ab, seine Ausfolgerungen gehen vielmehr tiefer, ihre Tragweite ist grösser als sie je, von den Propheten der Vergangenheit gefordert werden durfte. Seine Botschaft lässt sich nicht nur auf den einzelnen anwenden, son- dern sie befasst sich in erster Linie mit dem Wesen derjenigen grundlegenden Beziehungen, die alle Länder und Völker als Glieder einer menschlichen Familie zusammenschliessen müssen. Sein Ruf richtet nicht nur ein Ideal auf, sondern er ist untrennbar mit der Einrichtung verbunden, die geeignet ist, seine Wahrheit zu verkörpern, ihre Gültigkeit darzutun und ihrem Einfluss Dauer zu verleihen, Er ruft eine organische Veränderung inder Struk- turder heutigen Gesellschxaxft hervor, wie sie die Welt noch nicht erfahren hat, Er fordert deutlich und welt- umfassend dazu heraus, nationalen Glaubensbekenntnissen abzuschwö- ren, deren Zeit gewesen ist und die im normalen Verlauf der Dinge, wie von der Vorsehung vorgezeichnet und gewollt, einem neuen Evangelium ("Froher Botschaft") platzmachen müssen, das sich grundlegend von dem, was der Welt bereits bekannt ist, unter- scheidet und ihm unendlich überlegen ist. Er fordert nichts gerin- geres als den Wiederaufbau und die Entmilitarisierung einer ‚ganzen Kulturwelt - einer Welt, die in allen wesentlichen Lebensfragen, ihrem politischen Mechanismus, geistigen Streben, Handel und Finanz- wesen, ihrer Schrift und Sprache organisch zusammengewachsen ‚und doch voll unendlicher Mannigfaltigkeit an nationalen Figentümlich- keiten ihrer verbündeten Staatenglieder ist, Es stellt die Vollen- dung der menschlichen Entwicklung dar - einer Entwicklung, die ihre frühesten Anfänge in der Entstehung des Familienlebens gehabt hat, um schliesslich zur Errichtung unabhängiger, unumschränkter Staaten zu führen, Der Grundsatz der menschlichen Einheit, wie er von Bahä'u'lläh verkündet worden ist, enthält nicht mehr und nicht we- niger als die feierliche Versicherung, dass die letzte Stufe die- ser erstaunlichen Entwickelung nicht nur erreicht werden muss, son- dern dass sie unvermeidlich ist, dass sie bald erreicht werden wird und dass nur eine Macht, die von Gott konmt, sie mit Erfolg begründen kann."
(Shoghi Effendi,
World Order of Bahä'u'lläh)
BAHA'I-RELIGION UND WISSENSCHAFT:
Die Bahä'f-Religion misst der Wissenschaft eine hohe Bedeutung zu, äller- dings nur solchen Fächern, die der Menschheit von Nutzen zu sein vermögen:
NEs obliegt allen, sich Wissen anzueignen, jedoch nur solche Wis- senschaften, die dem Erdenvolk zu nützen vermögen und nicht solche, die nur mit Worten beginnen und mit Worten enden."
(Bahä'u'lläh, Tablet Tajalliyät)
[Seite 11]ans
"Die Aneignung von Wissenschaften ... wirdals Gottes- dienst erachtet. Wenn jemand sich mit ganzer’ Kraft der An- eignung einer Wissenschaft ... widmet, so ist es, als hätte er Gott in Kirchen und Tempeln angebetet"
"('Abdu'l-Bahä, zit. i. Bahä't World Faith, Wilmette 1943,3.377 2)
Religion und Wissenschaft werden dabei als Partner, nicht als
Gegensätze betrachtet: "Wir mögen die Wissenschaft als einen Flügel und die Religion als den anderen Flügel betrachten. Der Vogel braucht zwei Flügel, um fliegen zu können, einer allein wäre zwecklos., Jede Form der Reli- gion, die der Wissenschaft nicht entspricht oder sich zu ihr im Ge- gensatz befindet, ist gleichbedeutend mit Unwissenheit, denn Unwis- senheit ist der Gegensatz von Wissen, Eine Religion, die nur aus vorurteilsvollen Riten und Bräuchen besteht, ist nicht die Wahrheit, Lasst uns ernstlich danach streben, zu Werkzeugen der Vereinigung von Religion und Wissenschaft zu werden."
('Abdu'l-Bahä, Ansprachen i.Paris)
H BAHA'T-RELIGION UND SOZIALE ORDNUNG:
"Die Ordnung der menschlichen Gesellschaft muss so sein, dass die Armüt verschwindet, dass jeder weitestmöglich seinem Rang und sei- ner Stellung entsprechend an Behaglichkeit und Wohlergehen betei- ligt ist. Wir sehen Menschen unter uns, die mit Reichtümern über- häuft sind, und anderseits jene Unglücklichen, die unbemittelt ver- hungern ... Die Sachlage ist verkehrt und muss sine Änderung erfah- ren, doch muss die Heilung mit Sorgfalt erfolgen, Sie lässt sich nicht dadurch erreichen, dass man völlige Gleichheit unter den Men- schen herstellt ... Manche Menschen sind hochbegabt, andere mittel- mässig und wieder andere unbegabt. In diesen drei Menschenklassen ist Ordnung, aber keine Gleichheit. Die Reichen müssen von ihrem Überfluss abgeben, ihre Herzen erweichen und mitleidsvolles Ver- ständnis pflegen, indem sie sich um jene Beklagenswerten kümmern" und "besondere Gesetze müssen erlassen werden, die sich mit diesen Gegensätzen des Reichtums und des Mangels befassen."
("Abdu'l-Bahä, Ansprachen i,Paris)
Zur Erreichung des Ausgleichs zeigt die Bahä'i-Auffassung u.a. den Weg
eines am Ertrag interessierten Lohnsystems, progressiver Einkommensteuer-
sätze und einer ausgleichend wirkenden Erbgesetzgebung, Ein allgemein-
verpflichtendes Arbeitsgebot verbindet sich mit der hohen Auffassung der
Arbeit als "Gottesdienst."
[Seite 12]zuge
FORTSCHREITENDE GOTTESOFFENBARUNG
80, wie alle Erscheinung in der Schöpfung ein Immerbewegtes ist und wir in dieser Bewegung Leben, Aufbau ünd Entwicklung erblicken, so lehrt uns die Bahä'i-Religion, auch in der Erscheinung der verschiedenen Offenba- rungsreligionen die lebendigen Zusammenhänge zu erkennen. Als wahre Re- ligion betrachtet sie sich als Ausdruck der göttlichen Wahrheit , und Wahrheit kann es nur eine geben. Aber die eit entwickelt sick unter der
Menschh Wirkung dieser Wahrheit und benötigt darum ein immer volleres Verständnis derselben.
"Jeder Prophet, den der allmächtige und unvergleichliche Schöpfer zu den Völkern der Erde zu senden gesetzt hat, wurde mit einer Bot- schaft betraut und beauftragt, so zu handeln, wie es am besten der Zeit, in der sie erschienen, entspräche"
(Bahä'u'lläh, zit.i.Talks by 'Abdu'l-Bahä, London 1936 S V)
Dies ist der Bahä'i-Gedanke der fortschreitenden Gottesoffenbarung, wie
er uns in der Geschichte der aufeinanderfolgenden grossen Offenbarungs- religionen entgegentritt: "Das von Bahä'u'lläh zum Ausdruck gebrachte Grundprinzip ... ist, dass religiöse Wahrheit nicht absolut sondern relativ ist, dass die göttliche Offenbarung ein fort - laufender und fortschreitender Vor- gang ist ... und dass ihre Sendung aufeinanderfolgende Ab- schnitte in der geistigen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft darstellt! (ShoghiEffendi, The Faith of Bahä 'u'lläh)
"„..seit dem'Beginn, der keinen Beginn hat'!, sind alle Propheten des einen unfassbaren Gottes unter Einschluss Bahä'u'llähs als die Kanäle der Gnade Gottes, die Vertreter Seiner Einheit, die Spiegel Seines Lichtes und die Offenbarer Seiner Absicht beauftragt gewesen, der Menschheit ein ständig zunehmendes Mass Seiner Wahrheit, Seines unerforschlichen Willens und Seiner göttlichen Führung zu enthüllen, und sie werden bis zum "Ende, das kein Ende hat' fortfahren, immer vollere und mächtigere Offenbarungen Seiner grenzenlosen Macht und Herrlichkeit zu gewähren."
(Shoghi Effendi, Dispensation of
Bahä'u'lläh)
OFFENBARUNG IN ZYKLEN:
Die Bahä'{-Religion zeigt uns die fortschreitende Gottesoffenbarung als
eine unablässige Entwicklung in Zyklen:
[Seite 13]Bose
",..jeder der göttlichen Offenbarer hat einen Zyklus, und für die Dauer dieses Zyklus gelten seine Gesetze und Gebote, Ist sein Zyklus durch das Erscheinen eines neuen Offenbarers beendet, so beginnt ein weiterer Zyklus. So haben die Zyklen ihren Anfang, ihr Ende und ihre Wiedererneuerung, bis ein Universaler Zyklus in der Welt vollendet ist und wichtige und grosse Ereignisse eintreten, die jede Spur und jeden Bericht der Vergangenheit völlig verwischen. Dann beginnt in der Welt ein neuer universaler Zyklus, denn dieses Weltall hat keinen Anfang ... Ein universaler Zyklus bedeutet also in dieser Welt eine lange Dauer und ungezählte und unberechenbare Perioden und Epochen, In einem solchen Zyklus erscheinen die gött- lichen Offenbarer in ihrem Glanz im Bereich des Sichtbaren, bis eine grosse und universale Offenbarung die Welt zum Mittelpunkt ihres Lichtes macht. Ihr Erscheinen bringt die Welt zum Reifen, und ihr Zyklus ist sehr gross an Ausmass. Unter ihrem Schatten werden sich wieder weitere Offenbarer erheben, die je nach den Bedürfnissen der Zeit gewisse Gebote hinsichtlich materieller Dinge und Angelegenhei- ten erneuern, dabei aber immer unter dem Schatten der Universalen Offenbarung: bleiben. Wir leben in dem Zyklus, der mit Adam begonnen hat und dessen Universa- le Offenbarung Bahä'u'lläh ist."
('Abdu'l-Bahä,
Beantwortete Fragen, Kap, 41)
DAS GOTTESBÜNDNIS:
Der Begriff der zyklenmässig fortschreitenden Gottesoffenbarung verbin- det sich in der Bahä'i-Religion mit der Jahrtausende alten Vorstellung des Gottesbündnisses, wonach Gott seit alters Seinem Volk verheissen hat, es nicht im Stich zu lassen, sondern es immer erneut durch den Mund Sei- ner Propheten und Offenbarer zu stärken und rechtzuleiten, wenn es Ihm dient und Gehorsam leistet. So vererbt sich die Grundabsicht des Bündnis- ses in fortschreitendem Mass von Offenbarer zu Offenbarer, zugleich aber auch ls "grösseres Bündnis! über deren Reihe hinweg eine Zeit der endlichen Reife verheissend, da sich Frieden und Eintracht unter den Bewohnern der Erde mit Tugenden und Vortrefflichkeit paaren und das Gesetz Gottes unter gewandelten und Ihm zugekehrten Geschöpfen volle Entfaltung erfahren wird, Diese Verheissung des "grösseren Bündnisses" ist die Verheissung der Erfüllung ‘des grösseren Zyklus, des "Tages Gott es", unter der Sendung der Universalen Offenbarung, "Mit jedem und allen Propheten, die Wir in der Vergangenheit hernie- dersandten, haben Wir einen besonderen Bund bezüglich des '"Gedenkens Gottes! und Seines Tages abgeschlossen." (Bäb, Qayyüm'l-Asmä’, zit. n. Shoghi Effendi, Dispensation)
"Abraham .„.. errichtete einen Bund hinsichtlich Mose und gab die frohen Botschaften Seines Kommens. Moses errichtete ein Bündnis hin- sichtlich des Verheissenen, d,i. Christus, und verkündete der Welt die gute Kunde Seiner Offenbarung. Christus errichtete ein Bündnis
[Seite 14]- 14 -
hinsiehtlich des 'Trösters' (Parakleten)- und gab die Botschaft Sei- nes Kommens, ‘Der Prophet Muhammad errichtete ein Bündnis hinsicht- lich des Bäb, und Bäb war der von Muhammad Verheissene, denn Mu- hammad gab die Botschaft Seines Kommens. B&äb errichtete ein Bündnis hinsichtlich der 'Gesegneten Schönheit' Bahä'u'lläh und verkündete die frohen Botschaften Seines Kommens, denn die Gesegnete Schönheit war Der, den der Bäb verheissen hatte, Bahä'u'lläh errichtete ein Bündnis hinsichtlich des Verheissenen, der in tausend oder Tausen- den von Jahren offenbar werden wird. Und gleicherweise errichtete Er durch Seine höchste Feder ein grosses Bündnis und Testament mit allen Bahä'{, das ihnen allen anbefahl, nach Seinem Hinscheiden dem ‘Mittelpunkt des Bündnisse s' ("Abdu'l-Bahä) zu folgen und nicht um Haaresbreite vom Gehorsam, den sie ihm er- zeigen sollten, abzuweichen"
('Abdu'l-Bahä, Bahä'i World Faith, 5.358)
M NICHT AUFZULÖSEN, SONDERN ZU ERFÜLLEN;
"Die Absicht Bahä'u'llähs, des Propheten dieses neuen und grossen Zeitalters, in das die Menschheit eingetreten ist, ... geht nicht dahin, die Offenbarungen der Vergangenheit aufzulösen, sondern sie zu erfüllen, nicht das Trennende der widerstreitenden und die heutige Gesellschaft zerreissenden Glaubensrichtungen zu beto- nen, sondern vielmehr sie zu versöhnen, Sein Ziel, dem jede Herab- setzung der Stufen der Ihm vorausgegangenen Propheten oder Verklei- nerung ihrer Lehren fernliegt, ist, die in diesen Lehren enthaltenen Grundwahrheiten in einer Weise neuzufassen, die den Bedürfnissen un- seres gegenwärtigen Zeitalters entspricht, mit seiner Aufnahmefähig- keit übereinstimmt und auf seine Probleme, Übel und Schwierigkeiten anwendbar ist. Seine Sendung ist, zu verkünden, dass die Kleinkind- zeit und Kindheit der Menschenrasse vorbei ist, dass die mit ihrem gegenwärtigen Stadium der Jugendreife verbundenen Erschütterungen sie langsam und mühsam für die Erreichung des Stadiums der Mannbar- keit vorbereiten und das Herannahen jener Zeit der Zeiten anzeigen, da die Schwerter in Pflugscharen umgehämmert, das durch Christus verheissene Reich errichtet und der Friede der Erde endgültig
und bleibend gesichert sein wird. Aber Bahätullläh er- Kent Auch Far Seine eigene Olfen bha- ang keinen Anspruch auf Let2tiich-
i t, sondern sieht ausdrücklich vor, dass ein volle-
s Mass der Ihm vom Allmächtigen an einem so kritischen ae der Geschicke der Menschheit zu verkünden aufgetragenen ehrheit In ap teren AJbasachnitten dez ä Entwick-
ndigen und n hüllen sein
un lung der Menschh wird,"
begrenzte
eit zu ent
(Shoghi Effendi, Faith of
Bahä 'u'lläh)
[Seite 15]Ar
DIE ERFÜLLUNG DER GANZEN WAHRHEIT:
Die Bahä'f-Religion sieht in der Sendung Bahä'u'llähs die Erfüllung des von Christus verheissenenh Kommens der "Ganzen Wahr- heit", über das uns das Evangelium des Johannes die Worte Christi überliefert: "Ich hätte euch noch vieles zu sagen, doch könnt ihr es jet2t nicht ertragen, Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommt, wird er euch in die ganze Wahrheit führen, denn er wird nicht aus Sich Sel- ber reden, sondern was Er hört, das wird Er reden und euch die Zu- Re " kunft enthüllen, (geh, 16, 12-43)
Das volle Mass der Wahrheit hätte einen fortgeschritteneren Abschnitt in der Entwicklung der menschlichen Erkenntnisse und Gegebenheiten erfor- dert, als es der damalige war, und zwei Jahrtausende mussten vergehen, um die äusseren und inneren Voraussetzungen für die "Einführung in die ganze Wahrheit!!' zu erfüllen. Eine Ausdeutung der Verheissung als durch das Pfingsterlebnis erfüllt wird sowohl durch die mit so viel Bruder-
"blut geschriebene Auseinandersetzung zwischen den verschiedenen christ-
lichen Strömungen, Kirchen und Nationen als auch durch die Aussichts- losigkeit widerlegt, brennende Probleme, gerade der Gegenwart, allein vom Standpunkt der Lehre Christi zu lösen. Zwei Hauptprobleme sind es, denen sich heute die historischen Religionen einschliesslich des Chri- stentums ohnmächtig gegenüber sehen, weil diese Probleme erst jüngeren Ursprungs sind und darum in den überkommenen heiligen Büchern keine Rechtleitung finden, nämlich: a)der Gegensatz zwischenden für die Religio- nen üblichen Auffassungen undden Er- Kenntnissen der modernen -Wisade,nn.- schaff t ‚insbesondere der Naturwissenschaften,
b) die Frage einer allumfassenden Weltord- nung, die in der Lage ist, die Probleme einer durch die Errun- genschaften der modernen Technik zusammengedrängten, aber noch durch Vorurteile und überholte Begriffe zerrissenen Weltbewohner- schaft dauerhaft zu lösen,
In der Sendung Bahä'u'llähs erkennen wir nun erst den Sinn der Verheis- sung Christi und deren sich heute bereits zu verwirklichen beginnende kerulrung
EIN NEUER HIMMEL UND EINE NEUE ERDE;
Die moderne, durch die Entwicklung der Technik und eine in wachsendem Masse um sich greifehde materialistische Denk- und Vorstellungsweise gekennzeichnete Zivilisation hat die Religion mehr und mehr zur Privat- angelegenheit oder günstigenfalls zu verschiedenen einander befehlenden
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Kräftegruppen werden lassen, die mit den Mitteln weltlicher Politik in der Einflussnahme auf das Staatsgeschehen rivalisieren, statt die
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"Die gesamte Menschheit stöhnt und schmachtet darnach, zur Einheit
hingeführt zu werden und ihr uraltes Martyrium zu beenden, Und doch weigert sie sich eigensinnig, das Licht hereinzulassen und die un-
umschränkte Autorität der einzigen Macht anzuerkennen, die sie aus
ihren Wirrnissen befreien und das jammervolle Elend abwenden kann,
das sie wie ein Abgrund zu verschlingen droht,"
(Shoghi Effendi, Entfaltung d.n.W.)
"Ist nicht der Zweck einer jeden Offenbarung, eine Umwandlung des ganzen Gepräges der Menschheit zu verur- sachen, eine Wandlung, die sich äusserlich und in- nerli ch zeigen und sowohl das Innenleben als auch die äus- seren Bedingungen beeinflussen wird ? Denn würde ddr Clharak- ter der Menschheit nicht gewandelt werden, so müsste Gottes all- umfassender Offenbarer zwecklos erscheinen. '!
(Bahä'u'lläh, zitiert in Entfaltung d.n.W.)
So wird die nötige Umwandlung die gesamte Menschenwelt betreffen, gleichviel, ob wir uns darüber Rechenschaft abzulegen bereit sind oder nicht, und mit ihrer unausweichlichen Kraft die Welten des Geistes und der Erscheinung, des Glaubens und des praktischen Handelns, des Einzel- nen und der Gemeinschaft umfassen:
"Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Him- mel und die erste Erde waren vergangen, und auch das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalen, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet wie eine Frau, die für ihren Bräutigam geschmückt ist. Und ich hörte eine starke Stim- me vom Throne her, die sprach: 'sieh da, die Hütte Gottes bei den Menschen ! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und Er, Gott Selbst mit ihnen, wird ihr Gott sein. Und Gott wird alle Tränen aus ihren Augen wischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein, denn das frühere ist vergangen. Und Der, der auf dem Throne sass, sprach:
Sieh, Ich mach alles neu ! Und Er spricht zu mir: "Schreib, denn dies sind wahrhaftige und gewisse Worte ! Und Er sprach zu mir: es ist geschehen ! Ich bin das A und das Z, der Anfang und das Ende.
Dem Dürstenden werde Ich umsonst aus der Quelle des lebendigen Was- sers geben, Wer überwindet, wird dies alles empfangen, und Ich wer- de für ihn Gott sein, und er wird Mir Sohn sein. Die Verzagten aber und die Ungläubigen, die Greuelhaften ünd die Mörder, die Unzüchti- gen und die Zauberer, die Götzendiener und alle Lügner werden ihren Anteil im Pfuhl erhalten, der mit Feuer und Schwefel brennt, was der andere Tod ist." (Offenb, Joh. 21, 1 - 8)
BAHÄ'T-RELIGION UND GESETZ:
Die Meinung mancher Philosophen, dass die Menschheit aus der inneren Gutheit und Erkenntnismöglichkeit des einzelnen heraus auch ohne Bin- dung und gesetzliche Ordnung zu einem paradiesischen Zusammenleben auf Erden gelangen könnte, hat sich im rasenden moralischen Niedergang wäh- rend weniger Weltkriegsgenerationen als Trugbild erwiesen. Ebensowenig hat eine der Religion entfremdete weltliche Gesetzgebung die Nationen vor einer immer bedrohlicher werdenden Verwilderung und Verrohung be- wahren können, noch vermögen die seitherigen, selber durch den Nieder- gang stark angeschlagenen und einander befehdenden Religionen eine ge- eignete und allgemein annehmbare Lösung für die zahllosen Probleme der nach Einheit drängenden Welt zu bieten.
"...das innerste Wesen des Rechtes und sein Ursprung kommt in den Verordnungen zum Ausdruck, die durch Ihn, die eigene Offenbarung Gottes unter den Menschen, verschrieben wurden ... Er verkörpert in der Tat den höchsten, unfehlbaren Mass- stab der Gerscehktigkert für die ganze Schöpfung." "Die Verordnungen Gottes kamen aus dem Himmel Seiner erhabensten Offenbarung herab und müssen von jedermann sorg- sam beachtet werden. Die höchste Würde des Menschen, sein wirkli- cher Fortschritt und sein schliesslicher Sieg sind immer davon ab- hängig gewesen und werden es auch in Zukunft bleiben'!. "O ihr Völ- ker der Welt ! Seid dessen gewiss, dass Meine Gebote die Leuchten Meiner liebenden Vorsehung unter Meinen Dienern und die Schlüssel Meiner Gnade. für Meine Geschöpfe sind, So wurde es herabgesandt aus dem Himmel des Willens unseres Herrn, des Herrn der Offenbarung. Wollte jemand die Süsse der Worte kosten, die die Lippen des All- barmherzigen zu äussern beliebten, er würde, auch wenn er alle Schätze der Erde besässe, auf alles und jeden verzichten, um die Wahrheit auch nur einer einzigen Seiner Vorschriften zu verfechten.. Denk nicht, dass Wir dir ein blosses Gesetzbuch offenbart haben, nein, Wir haben dir mit den Fingern der Macht und Kraft den auser- f ' lesenen Wein entsiegelt! (Bakäturllän, zit.i,
Bahä'i World Faith)
"Alle Religionsgesetze entsprechen der Vernunft und sind den Men- schen angepasst, für die sie geschaffen wurden, wie auch dem Zeit- alter, in dem sie befolgt werden müssen. Die Religion umfasst
zwei Hauptteile: dn geistigen undden prakti- schen Teil. Ver geistige Teil plaibt im» mer unverändert, Alle Gottes-Offenbarer und Seine Propheten lehrten die nämlichen Wahrheiten und gaben das nämliche geistige Gesetz. Sie alle lehren das eine Buch der Gesittung,. In der Wahrheit gibt es keine Spaltung. Die Sonne hat viele Strahlen herabgesandt, um den menschlichen Verstand zu erleuchten, ihr Licht aber ist immer das gleiche, Dr praktische Teil der Religion hat ee it äusseren Formen und Bräu- chen zu tun sowie mit der Art, gewisse Verge- hen zu bestrafen, Dies ist die materielle Seite des Gesetzes, diedie Gewohnheiten und Sitten
der Menschen leitet ... das geistige Gesetz bleibt stets unverän-
dert, während die praktischen Vorschriften ihre Anwendung
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entsprechend den zeitlichen Erfordernissen verändern müssen.!" ("Abdu'l-Bahä, Anspr, i, Paris)
NEUE WELTORDNUNG;
Entsprechend den veränderten Erfordernissen des gegenwärtigen, durch die
technische Schrumpfung der Erde und die Ent-
wickelung der unabhängig forschenden Wissen-
schaften gekennzeichneten Zeitalters bedarf die Welt einer
neuen göttlichen Ordnung, zu der die Sendung Bahä'u'llähs dynamisch den
Weg weist.
"Die Einheit der menschlichen Rasse, wie sie Bahä'u'lläh geschaut
hat, schliesst die Begründung eines Weltgemeinwesens ein, in wel-
chem alle Nationen, Rassen, Glaubensbekenntnisse und Klassen eng
und dauerhaft vereint und die Selbständigkeit seiner Gliedstaaten
und die persönliche Freiheit und Unternehmungslust der Einzelnen,
die sie bilden, bestimmt und vollständig gesichert sind, Dieses Ge-
meinwesen muss, soweit wir es uns vergegenwärtigen können, aus ei-
ner Weltgesetzgeberschaft bestehen, deren Mitglieder als Be -
vollmächtigte der ganzen Menschheit
letzten Endes die gesamten Hilfsquellen aller ihrer Teilnationen
überwachen und Gesetze erlassen werden, die geeignet sind, das Le-
ben aller Rassen und Völker in geregelte Bahnen zu leiten, ihre Be-
dürfnisse zu befriedigen und ihre Beziehungen zueinander zu ordnen.
Eine Weltvollzugsgewalt, die sich auf eine internationa-
le Truppe stützt, wird die durch diese Weltgesetzgeberschaft
getroffenen Entscheidungen ausführen, die von ihr erlassenen Gesetze
durchführen und die organische Einheit der gesamten Gemeinschaft
schützen, ein Weltgerichtshof seine bindenden und endgültigen Ent-
scheidungen in allen strittigen Fragen fällen und ergehen lassen,
die sich zwischen den verschiedenen Gliederungen dieser allumfassen-
den Ordnung ergeben mögen. Ein Zusammenspiel des Weltverkehrs wird
ersonnen werden, das den ganzen Planeten umspannt und sich ohne na-
tionale Hindernisse und Beschränkungen mit wunderbarer Schnellig-
keit und voller Regelmässigkeit abspielt. Eine Weltmetropole wird
zum Nervenzentrum einer Weltzivilisation werden und der Brennpunkt
sein, in dem alle vereinenden Lebenskräfte zusanmentreffen und von
dem ihre stärkenden Wirkungen ausgehen werden, Eine Veltsprache
wird entweder erfunden oder unter den bestehenden Sprachen ausge-
wählt und in den Schulen aller Bundesnationen neben deren Mutter-
sprachen als Hilfssprach e gelehrt werden, Eine Welt-
schrift und ein Weltschrifttum, ein einheitliches und allgemein
geltendes Währungs-, Gewichts- und Mass-System wird den Verkehr und
das gegenseitige Verständnis der Länder und Rassen der Menschheit
vereinfachen und erleichtern, In einer solchen Weltgesellschaft
werden Wissenschaft und Religion,die beiden
stärksten Kräfte im menschlichen Leben, miteinander ausgesöhnt sein,
zusammenarbeiten und sich harmonisch entfalten. De Presse
wird unter einem solchen System, das den mannigfach gestalteten
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Auffassungen und Überzeugungen der Menschheit vollen Raum gibt, aufhören, durch hergebrachte private oder öffentliche Interessen missbraucht zu werden und nicht mehr von den Ninflüssen streiten- der Regierungen und Völker abhängen, Die Wirtschafts- quellen der Erde werden planmässig aufgeschlossen, ihre Rohsto £qauellen zugänglich gemacht und erschlossen, ihre Mär t e gleichgeschaltet und entwickelt und ihre Er- zeugni se gerecht verteilt werden.
um
Nationale M ivalitaten, Hase und Rän- kespiele werden ein Znde haben, Rassenfreund- schaft, Verständigung und Zusammenarbeit an die Stelle des Rassen- hasses und der Vorurteile treten, die Ursachen reli- grösser Streitigkeiten £ür Inner aus dem Weg geräumß, die wirtschaftlichen Hemmungen und Beschränkungen voll beseitigt und die übernässigen Klassenunter- schiede ausgelöscht sein. Armut auf der einen
und ungeheuerliche Besitzanhäufung auf der anderen Seite werden verschwinden, die gewaltigen für Wirtschafts- oder politische Krie- ge verwandten und vergeudeten Kräfte für Zwecke verwendet werden,
die den Kreis der menschlichen Erfindungen und der technischen Ent- wicekelung erweitern, die Leistungsfähigkeit der Menschheit erhöhen, Krankheiten beseitigen, wissenschaftliche Forschungen fördern, den Gesundheitszustand verbessern, das menschliche Denken schärfen ünd verfeinern, der Auswertung der ungenützten und noch unvermuteten Hilfsquellen des Erdballs dienen, zur Verlängerung des menschlichen Lebens und der Förderung aller sonstigen Möglichkeiten beitragen, die das denkerische, sittliche und geistige Leben der gesamten Menschen- rasse fördern können,
"Ein Weltbundsystem, das über die ganze Erde herrscht und unanfecht- bare Befugnisse über ihre unvorstellbar grossen Hilfsquellen hat
das die Ideale des Ostens wie des Westens verkörpert und in Einklang bringt, vom Fluch des Krieges und seines begleitenden Elend befreit und entschlossen ist, alle zugänglichen Kraftquellen der ganzen Erde auszunützen, ein System, in dem die Macht zur Dienerin der Gerech- tigkeit geworden ist und dessen Dasein getragen wird durch die all- gemeine Anerkennung e ine s Gottes und seine True ueiner gemeinsamen Offenbarung - das ist das Ziel, auf das sich die Mensch- heit unter dem Antrieb der vereinenden Kräfte des Lebens zubewegt,!"
(Shoghi Effendi, World Order of Bahä'u'lläh)
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