Gottesoffenbarer/Text

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Albert P, Entzminger ı

SOTEESOHFTFTEHBARER nn

("Ihe Manifestation")

Ausschuss für Stüdlennaterisl ‚des Nationnlen Seistisen Asts der Banäri 5 in Deutschland und Österreich Beokarzemünd [Seite 0]ins Deutsche übersetzt nech der englischen Ausgabe des Bahä'i Puolishing Vommittse, Silmette, Jil., 1937. 1

Noch nicht vom NGR überprüfte, nieht für den Drusk bestinmte Notabsohrift, 1348.


[Seite 1]GOITESOFFURBARER

—noo

Seit Anbeginn der Zeit hot der Mensch stets ein Bewusstsein für das Dasein Gottes sehabt, such die primitiveten Menschen beteten die datt heit an, auf primitivere feise vielleicht, aber dooh co, dass es dem Grade ihrer Intelligenz ent= sprach und wie sis ihren Schöpfer zu begreifen elartene 38 tut durchuus nicut überraschend, dass der yrimitive Hensch von der Gottheit der= "rtig seltsame und für unsere Negriffs lächerli= che Auffausungen gehabt hat, war Gott für ihn doeh ein verbor;enes Geheimnis, so wie Dott auch heute, in diesen erleuchteten zwenzissten Jahr= hundert, Zür uns noch ein verkorgenes Osheinnie ist. Allerdings ‘hat die #issensehäft mit ihren vielen Eilfsmitteln das blickfeld des modernen Menschen wesentlich erweitert. Ki Astronomie und Teleskop, Phyeik und Mikroskop, Chemie und Analysen het sie dem Menschen ein besseres Ver=- »tönänis für die Weite des Alls veruittelt, in Hinsicht auf unseren üchöpfer aber dazu geführt, dass Zr uns womöglich untezreiflicher denn je 15ts

Die Prinitiven haben ’in dem Bestreben, ihren Schöpfer zu beschreiben, Gott begreiflisuerweise ihren eigenen Begriffuverndgun entuprechend ein= seengt, und wenn der Kensch von heute Gott zu begreifen sucht, 80 kann er Ihn ebenfalls nur insoweit fassen, sls es seinem beurensten Ver= stende möglich ist. Das Geschöpf kann niemals hoffen, veinen Schöpfer zu begreifen, ‚sowenig «ls ein Tisch je hoffen kenn, den Tischler, der ihn gemscht hat, zu begreifen. Denn wenn wir vor= suchen, dieses All mit seinem von uns nach jeder Richtung hin sich urensenlos ausdehnenden lisun, die ewige anfang- und endelose Zeit, die unend- lichen Wslten und Sonnen, üle verborgenen Gehelm-


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”»

nisse, Ule der Nenseh nie zu ergründen hafe den kann, und auf Irden, in’der Luft, die wir stmen, und den Wasasr, des wir trinken, das äysteriun der suullosen unserem Auyo ünsicht= beren und un;lIauulioh uinzisen lutewesen zu tegreifen, so Lührt dies alles dazu, uns kler su sachen, dass sin die zunze Jerspfung Waee ZanuEgEEe: SBSEEE Kir u Fe en so klei= nen Teil Seiner Se. £ enden Men« _' schen sicherlich unfesabar ist, Bohä'u'lläh lehrt uns, dass "Gott einzig und Allein un seinen einenen Urt wohnt, der Über Zeit und houn, Erwännuns; und Äusssrung, Zelohen, Be= sohreibang und lestinmmung, Höhe und Tiefs er= huven ist”, und in ivanyalium St. Joh. heisst ou in 1. Kap. Vers 18: "Kuin Kensch hat Gott zu irgend einer Zeit zesuhen; nur dar einge= korene John, der in Vater ist, hat Ihn kunde netan.!

®se nun den Venschen anbetriift, s0 er= zühlt das erute Buch Hose, dase Colt ihn er=- sohstfen iape, und Bahä'u!lläh uuyt une, dass Gott den Kemwiohen in der immernlührenien Abe sieht schuf,"ihn zu Lefähiren, veinen Sohöpe fer zu erkennen und in Salne Gezenwert zu je= lan:en. Von dieser iervorrayenden Absicht, diesen erhabenen Alele „eben alle heillyen Bücher, slle von Volt zeoftenbarten und ze= wiohtisen leili.en Gohriften unzweideutig Zeugnis." Und un anderer ätelle asst Ers "Un= ter allen grachaffensn Vesen hut ir zu Seiner besonderen Gunst dla ruine, sdslsteingleich« Wirklichkeit des Menschen erlesen und ihn mit der einzigartigen Pähigkeit beusbt, Ihn zu erkennen und die Uriane Seiner Herrlichkeit zu spiegeln."

Gott zu erkennen ünd Seine Nerrlichseit widerzuspiuseln sollte Jenualb des Ziel des Senschen sein, und dsss ülene Aufgube nicht jenseits unserer Wulichkeiten liegt, erwibt


[Seite 3]‚eich Auraus, dsse Uig 00% zu diesen Zuocks er= schaffen kat: Aber obwonl cs einen Au; gibt, "Inn zu erkeänen, so dürfen wir dies doch nicht "so uuffassen, le könnte der Kensch unnittwelber | „4% den Unbegreiflichen in Serlikrung können Feder dus srachsflene lienen seinen Schö,fer er= ı kennen, Des Indliche Kenn nienule das adlie ' che begreifen, noch kunk die niedere Welt die höhere erfassen. Kin Stsin 2, ü., der das Fine= relreich darstellt, oder ein Baum, welcher dns Pilunzonreich verkörpert, kann niemsls den due Senzschenreich vorkörpernüen Nenschen besreifsn, Die Art, wie der Jensch sioh nissen von bott, dem wnerlorschlichen Sein, erwirbt, ist Ger Wen über einen Mittler, demn Gott hat der Kenpeh= Asit weit Anbeginn der Leit deine Nenifestatio- nen (Offendarer) zukomnen lässen, danit sie "eis Träger für die Übernittuelung der Göttlichen Gnsde dienen”, zit amderen Worten, danit wie der £enal sind, dureh welchen dem Menschen Jie ir kenntnis Gottes zugänglich senscht wird. Die iehre von eines Mittler zwischen dem Genseuen und seinem Schöpfer finset sich heute in nılen. grossen Kuligionen,. Jede weist auf einen Mtt- ler hin, welober von Gott "das Licht des hätt"


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lichen ülenzee" empfängt und es über die ienschen-

wult verbreitet. So sohauen die Juden »uf Toses und tie Christen auf Christus, flir andere ist es Budüna oder Nohammed oüer Zoroester. Und heutigentage erkennen die Beh&'i in kahk'u'llfh diese nämliche ütufe des ittlers zwischen Bott und Kenschen.

kun verbinden wir wit dem begriff dep Iltt- ler» unwillkürlich die Vorstellung von einer zweifuchen Degogenheit, da er zwei Extrene mite einsnder verbinden muss. Ein Unterkäniler zann nicht nur eine einseitije Verbindung haben, und “0 muss such eine Nunifeutstion Gottes, die uls Mittler zwiuchen Gott, dem unsriorsohllunen üew son, und dem Kenschen, deinen Geschäpf, eient [Seite 4]aotwendi;ermeise wine Verbindung Alt beiden, dem ändlichen und den Unendlichen, heben. “it enderen Worten, or muss eine Göttliche und such eine senschliche Verkinui buben,

betruchten wir zunächst uie Obttliche De= ziekung oder die Vorbinduig des Uffenbarers wit Gott Selbet, eo finden wir darüber Tcl« sende sorte Sahh'u'llän's im "Kitäb-iklgln" "ie dag Tor zur Srkenntnis des Urewigen nun derart vor dem Angesicht Aller Kesen ver» schlossen ist, hat die wuelle der unendli= chen Gnede jene leuchtenden ldelateine der deillskeit aus dem Beich des Geistes in der sälen Gestalt mensehlicher Tanpel (Körper) erscheinen und &llen Menschen offenbar wer= den lassen, danit sie der Velt die Ocheim nisse des unwandelteren Seins vernitteln und ihr Kunde von der lierrliohkeit Seinen wien vanene zu geben vermögen, Diese heiliren Spiogel, dioss Aufgenzsorte ewigen Aulmes sind siner derselve und elle auf Srden ale ärklärer Bessen, ber der Mittelpunkt des Alls, sein lesen und letzter Sinn ist.” Und wiederun eugt Sahf'u'lläns "Diese orte der Hsilickelt, diese ersten Iplegel, welche das Zicht unvergänglioner lierrliohkelt wider strehlen, sind nur ein Ausdruck Dessen, Ver der Ünsickhtbare der Umsichtbaren ist. Durch die Offenbarung dieser Sdölsteilne Göttlicher iugend werden alle Nauen und Üigenschafien Gotiten, wie das Wissen und die Macht, die höchste nerrlichkseit und Nerrschaft, Onsde und Weisheit, der Kuhm, die Fraigebiskeit und die Gunst seäussert,

%0 erscheint der Mittler oder die Nani- iestatlon, wie wir ilın nennen wollen, nach den korten bahä'u'liähss "aus dem Neiche des Geistes in der wülen Gestalt dos nemwanlichen tenpele" (Körpers) und ist er "für alle Kans [Seite 5]





‚üchen offenkundig", Lie Annireetationen+ brine der welt üle Geheimnisse Cottes nüher, ine ns sie für den Menschen die äiyenschaften oLten Aussern, Dans Dott durch Suine Nanifem ‚stationen nicht ein Wissen sondern Veine Kixen- ‚schaften offenbart, int uns begreiflich, da Kott dem Menschen nichts off mibaren kam, wun nioht im Herelch des menschlichen Beswreifens liegt. so kann Jer Mensch such nicht die Nistur ‚des Fuiers fassen, während er dessen Alxenschufe "ten, wie die llitse und das Licht, begreift und ‚e> dezu konnt, das Feuer zu erkoinen. üleichör- ' "weise werden uns die durch Seins Menifentotionen zum masäruck gebrachten Sigenschaften Gottes zum einzigen Kittel, um Gott, den Unkennbaren, zu ‚erkennen, Die Kigenschnfien Gottes, welche Dam Bkrar 1läh als Winsen, Macht, höchste Herrlich“ seit und Herrschaft, Gnnde, Weisheit, Kuhn, Ole te und Gunst erwähnt, haben in sich nulbat kein Wosen, und wir können sie in keiner Wulne ale nat selbständigen Sein begabt betrachten, Los= selöst vom Stoffe gibt es keine Sigenuchaäften, " sine sie doch selbst nicht Stoff, sondern nur Eigenschaften. So sind uuch Wissen, KHacht, die höchste Herrliohkeit, Herrschaft, Gnade uam. nicht Vott Selbst, sondern nur Ssine iircne " scheften. Sie sind nicht die erhsbenste Vwesh= heit, und wir haben vuch dadurch, dass wir sie änerkennen, noch keine Kenntrils von dem Wenen salbut, sondern alleine von ösinen Ligenschaf- ten. Und mo schuf Gott in Seiner Inmde Tür den Munnchen Mittler, em: “ie Seine Sigenachaften für den Niensonen erspiegaln. 3o vollkommen wird diese Aufzsbe durch sie er= füllt, dena Habk'u'lıkn im ” "Kitäb-i-Ia6n" Tent= stellt: "Aus Ihn entspringt ihr Wissen und ihre Kscht, von Ihm ist ihre höchste Herrschsft al= selsitet. Die Schönheit ihres Antlitzen jet nur eins siderspiogelung Ssinsa Zildss und ihre Uf- Tenbarung ein Zeichen Seines ern Ruhe



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ven. Sie aind die Johatzkemmern Obttlichen Wissens und dis Vernuhrungsorte kimulisuher Weisheit. Durch sie wird eine unendliche ünade vermittelt und durch wie das Licht ue= offenbart, dns nie verblassen kann."

Inden wir snnennen, dass die NManifesta= tion die Sigenschaften Gottes auf das Voll= konnenste widerspiegelt, erachten wir sie be= erdiflicherweise als 0064 Selber. Wir spre= chen von ihr ols von Gott gleichwie wir vom ) Iioht zu eprochen pflegen und debei das Licht und die lampe weinen. Die Lampe, welche in Wirklichkeit der vernittelnde Träger des Lichts ist, wird häufig such ule Licht be= seilohnet, und so sehen wir such die Fanifesia= tion, welche der übertregende Mittler üer Göttlichen Unsde ist, Lür Gott an...

"Abdu'l-Bahh wurde, ole er 1911 in London wer, sefragt ı "Int die Oöttliche Hanifesta= tion Gott?", und seine in dem Buche "Abäu'l- Bahh in London" wiedergegebene Antwort lau= tet: "da, dooh nicht dein Venen."

in "Kit&b-4-Igin" spricht Bahä'urlläh von ’ den Kanifestationen, den Offenbarern, ala den "Spiegeln der Neilickeit, welche den Mittel= ' punkt des Univereuns bilden." Wenn 'Abau'l-Bankı von den lanifeontationen Gottes sprach, be= schrieb er sie immer wieder in gleicher leise _ als öpiegel, welche das Licht der Göttlichen Sonne widerstrahlen, und wit diesem Bilde wird die irage so vollständig beantwortet, dase Jeier versuchen sollte, sich dessen Ver= sinnbildlichung vorzustellen.

Nehmen wir an, ein Spiegel stehe so in einsa Kaum, dase er des Sonnenlicht wider= strahlt. ver öpiegel soll die Wanifestation Gottes und die Sonne Gott oder die Wesenheit Gottes darstellen. äin Mensch könnte denn va= gen, er sehe zwei Sonnen, eine am Himmel und sine im Spiegel, eine Festetollung, üle sich [Seite 7]7

nicht »iderlegen liesso, Una dennoch viasen wir, dass die Sonne am himmel und io Sonne im Spiegel eins sind und dass die Erscheinung der zwei Sonnen keinsawess eins siderlegung der ' Einheit der himmlischen Jonne soin konn. -Die sonne aa Kinnsl wird vie des keuen Gottes be= trachtet, wos »ir nicht such von der Gonne im öpiegel sn;en können. So adsen wir denn sasen, dass die Göttliche Kunifestetion Gott, doch nicht Sein Wesen Ist. Deu Licht ist wohl des «lsiche, der üplejel aber ist nicht die Sonne,

Die Jonns, die wir im Spiegel sehen, ist ein vollkormener Widerschein der Ülgensahoften der Himmslssonne. Firden wir sinen riesisen Spiezul so sufstellen, dass er dus Jonnenliont unnittele ber in sinen kaum wirft, wo könnten wir den koum derart nit Licht durehf luten, dasa die in Zinner befindlichen lsnschen alle Eigenschaften der Sonne 80 vollkommen ampfinden würden, «ls wenn sie #ich ausserhalb des Launs befänden, Das .- licht wäre con so blendend und seine Ausutrabe lung in nänlicher dsisee wirksum, dooh wirden die Menschen in kaum die Aussirzungen durch einen “ittler, den Spiegel, und nicht unnittelber von der Sonne selbst supfansen.

Dinses Bild lässt wich noch weithr “wflihren, inden wir den be Fer mit einon Nenen belayan, Nehmen wir, um die Beziehung zwischen Gott und gen Jwien derzutun m, dass der Name Nosas Wü re, und stellten wir uns dann vor, 0# küimen noch weiters Spiegel hinzu, die die Nauen Christus, Nohamaed und 1 trügen, 20 würde jeder üleser vier Spiegel den Vidersokeih des ntinlie chen Lichtes zojgen und dennoch kuiner von ihnen die Sonne selbst nein. In dieser Neiss haben als le Zanifestationen bottes die gleiche Beziehung au Gott. In diesen Sinne sind sie eins, und doch het eine jeds ihre eigene, besondors Zisenheit,

ss wäre interessant, in diesen Zusammenhang


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alle ule versoliiedenen Aenifsstatiönen üote tes zu betrachten, um zu zueigen, wle wunder= ber jede von ihnen mit Gottes Alsenachaften begabt ist, doch ist das sin so umfassendes Toone, dass eu alch nieht auf weniien beiten eruchöpfen lässt. Cleichviel aber, in wel= chen Kesue wir des Leben und die Lehren Hose, Jesu, Kohammeds, den Dhb oder Behk'u'ilän'e kennen, sind wir doch immerhin genügend nit ihnen vertraut, um uns au vergegenwärtisen, dass wir die Sigenschsften Gottes, wie dla= sen, Macht, Herrschaft usw., tatsächlich in ihren loben widergespiegelt sehen, und nulle te auch die eine oder andere 5 in sine« dleser Üdttlichen #esen nicht sichtbar in ärscheinung tre so zleute Aloe doch keineswezs bedeuten, dass es diese Sizunscohuf- ten nicht besessen Habe, vielmehr lent Banhturlldn im "Kitho-i-igkn" der, dass ulle diese strehlenden wesen nit allen Gdttliohen Silgenschaften begabt sind, obgleich sie nicht alle anch »ussen hin erscheinen mdgun. Wir können das Sinnvolle dieser Darlegung leicht verstehen, da wir in unseren täglichen Leben such fortgesetzt selbst bei unseren vertraus testen Freunden kigensaohnften entdecken, die sie benitzen, ohne dasa vie Kusserlioh in üie Örscheinung treten. Ein Hensch mag %- D«. ar= staunliche Kraft besitzen, ist eber infolge seinen Berufes oder “einer Lebenswelse nie» mals angere;t worden, aie zu ontfalten, und die Selt kenn daher such nicht erkennen, dass sine solche Eissnschaft in ihm int. Und »o können wir such nicht ainfuch sagen, üuss ein Prophet Gottes sine gewisse Älgenschuft Gosten sur darum nicht besessen habe, weil jene ül= genschaft für üle delt nsch aussen hin nicht sichtbar wurde,

ijer mag una der Gednnke komsen, ob wohl die Lehren Curiati oder Kohsimede belege für




[Seite 9] mur durch Seine Offenbarer erkennen können.


jene Beuichungen bieten, die wir hier erörtert

heben und von denen Bahä'u'lläh feststsllt,

dass sie zwischen Gott und Seinen Hanifeetationen bestehen,

“enden wir uns zunächst der libel zu, so finden wir im Evangelium Johannes zahllose ilin- weise auf die Dezichung zwischen Jesus und Gott, von denen wir einise anflikren wollen, Im 1. Kap, Vers 18 sagt Johannes; "Kein Mensch hat Gott zu irgend einer Zeit gesehen, zur der singeborene sohn, der im Vuter ist, der hat Ihn offenbert." ür hetten diosen Vers uchon früher „ngeführt, un die Beziehung von Gott zu Leinen Geschöpfen derzutun, dooh sngt er uns auch, dass wir Gott

Dann lesen wir im 5. Kap., üass die Juden Je= sus zu töten gedachten, weil är nicht nur den Sabbeth gebrochen, sondern auch gesagt habe, _ Gott sei Kein Vater, Er Sich also sugenschein« lich mit Gott gleichstellt. Jesu Antwort darauf lsutete wie Solgts "üchrlich, wahrlich, Ich sa= ge euoh, der Sohn kann nichte aus Sich Selber tun, sondern wss er den Vater tun sieht, was är auch iumer tus, das tut such der Sohn," "Denn wie der Vater Leben in Sich Selbst hat, so hat är auch “dem Sohn zegeben, Leben in Sich Belbst zu haben." "Dass alle Menschen den Sohn ehren sollten genau 80, wie sie den Vater ehren. her den Sohn nicht elirt, eurt such Gen Vater nicht, der Ihn sesandt hat,” Im Lichte der Krklärung, welche Bah&'u’lläh und "Abdu'l-Dahf uns gegeben haben, werden diese Worte für une leichter ver- ständlich,. Wenn die Juden Josu ürklürung ver= stenden hätten, würden sie gewusst haben, dass är die Gleichheit mit Gott nur in dem Sinn be= anaprucht, Gottes Sigenschaften widerzuspisgeln. är sprach dabei nicht von Jeinen Wesen, sondern legte dar, dass Er nichte aus Sich Selber, viele sehr nur das tun könne, was Er den Vater tun sah.

Weiter erinnern wir uns, dass im 14. Kapitel,


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nschden Jesus vorsuszesuzt hatte, dass Juies lan verenten würde und es für Ihn notwendig Dan ver, deine Jünser zu trösten, Fhie ppus zu Ilm kommt und sagtı "lerr, zeige wna den Vater, und des genügt uns.” Und dann haben wir vow#&. Verse an Jesu Antwort: "Bin Ich solenge bei dir gewesen, und du hast Mich dooh nicht erkannt, Fhillippus? Wer Mich sie= het, der sichet den Vater; warun saget du ale so, zeige uns den Vater ? Cleubst du nicht, dass Ich im Vater bin und der Vater in Vir? lie Worte, die Ich zu euch spreche, ange loh nicht von Kir meUET E der Vater, Ver in Wir wohnt, der tut Werke. Glaube Nir, dass Ioh im Vater in und der Veter in dirj oder sonst „laube Bir um der Herke willen." Die Beziehung "der Vater in Mir" wird von Jesus oftmule erwähnt, und viele haben versucht, sie zu erklären, In der Tat gebrauchte Jesus sie so oft, dass niemand ein wirkliches Verständ- nis für die währen Beziehungen ührta zwischen Christus und Gott erhalten , she er nicht auch erfasst, welche Beziehung "Der Vater in Kir" »usdrückt. Man kapn von uns kaun erwar= ten, dsss wir diesen Ausdruck wörtlich auf= fansen, da eine solche Ausle, der Wissen- schaft und Vernunft entgegen sein würde, Wir ] dürfen sie darum vom Symbollschen und Allego= | rischen. her Zussen. Christus sprach oft in | Gleichnissen, und os ist eine intereasente ! Tatsache, dass ür, wenn Er Sich in Gleichnie= form an Seine Jünger wandte, ihnen niemals i sagte, dass cs sich um ein Gleichnis handle, sondern dass Er imuer sprach, als wäre os ein | tatsächliches Gsschehnis. be wir Heine Gleich- | nisse sllegorisch auslegen, dürfen wir such den Ausdruck "ler Vater in Wir" else alleso= risch und ayabolisch ansehen, zumal eine | buchstäbliche Auslegung diesen Wortes jen= seite der Vernunft ist. Und no sayte demn [Seite 11]LA

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much "Abau'l-Bahk, ale or diesen Ausdruck "ber uter in wir" in Paris iu Jahre 1913 erklärtes ie’ Vaterschaft und die Sohnsctiaft aind alle» risch und syabolisch. Die Nessianische Fesene it ist sleich einem Spiegel, durch den die Bonnie der Üottheit widergeatrailt wird, Wenn isser Sjiegel "Das ldoht in ir! sagt, so ist in Ausspruch “uhrheit, weshalb auon Jesus prach, else är eugte 'Der Yuter in lir'!. Die Sonne am Himmel und die Sonze im Spiegel ‚sind eins, und doch nat es den Anschein, als sähen wir zwei Sonnen."

Und wenn wir uns von der Hibel zu Möhsinmed und den Koran wenden, lesen wir zunächst in der 42. Sure iu 50. Verss "0ott spricht nieht Gelber »u den SNenschen, sondern durch sine Vision vder binter einem Sohleier, oder är sendet einen oe ten, der dureh Seine Erlaubnis offenbart, was är will." Diese orte bestätigen, dass die är« kenntnis Goltes nur, wie es der Vor» durle % durch Stine Uffenbarer oder Boten mözlich I, In"Kit&b-i-Igbn" Führt "u'llöh die folgen Gen Verse sus dem foran unı "Es ist kein Untere schied zwischen Dir und ihnen, ausser, dass sie seine Liener und von Dir suschaflen sind." Unä wiederun #itiert Bahh’u'lläh aus deu Koran + "Vielfältig und sehsimnisvoll ist Weine Beziem nung zu Gott. Ich bin är, är Selber, und kr ist lcli, Ich Selber, dooh no der Ich bin, und ür lat, der ür ist," Diese heilisen Norte Mohane neds brauchen keine ärkläürung. Sie zeisen uns lediglich, daos uie Lehr Nohemneds mit jenen von Öhristus und Bahätu’iläh hinsichtlich der Beziehungen der Öffenbarer zu Gott Übereinstins nee

Und lasst uns die andere Beziehung der hanifestation betrachten, ihre Beziehung zun Verschen. Wir führten sus, dass die Wanifesta= tion Gottes infolge der Unmöglichkeit des Keane sahen, das Unendliche zu beareifen, notwendiger-


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weise auch menschliche Seiten haben muss. Wäre dem richt so, köunte der vensch „ie ebensoweni; verstehen wie die Ubchate wesen- beit Selbst, und diejeniwen, welche die Kanifestation eusschliesslich ale Gott be= trachten und ihre menschlichen Seiten leug® nen, hsben, vielleicht unbewusst, aber niohtedestöweniger tatsächlich, die Unend= lichkeit Gottes Selbst gel « ir führe ae dns Wort Behä’u'lllh's aus dem "Kitbb-i-Igfn" an, in dem Er durlegt, dnse 6ot+ "leuchtende Mielsteine der Heiligkeit sus den Welten des Geistes in eälen mensoh= lichen Zenpeln unter Heinen Geschöpfen er= scheinen liess", woraus «ir untnehmen, dans _ Gott Seine Hanifsstationen in menschlicher Forn erschuf, dses jede von ihnen einen phyr sischen %örper und eine vernünftige Seele snnahm und nit einen verschiedenen Kamen be= zeichnet wurde.

üs erübrigt sich, dafür Beweise zu erurin= gen, berichtet doch die Geschichte, wie die Senschen, üle in den Tagen einos Üffenberers lebten, Ihn immer nur als einen der ihren an= erkannten und entsprechend mit ihm verkehr- ten. Sie können sein Wissen, weine Onsie, seine heilshsit, seinen Kdslmut, seine vohle tatigkeit nicht verkannt haben, da in der Tot selbst seine Feinde anerkannten, dass siese Aigenschaften in ihn, den sie so or= baraungslos verfolgten, waren. bie Verfolgun« gen, welche die Offenbarer erduldet haben, schen völlig auf den Msterialismus der Nen= schen, unter denen sie lebten, zurück, durch den sie nur die körperlichen Gegebenheiten des Öffenberers sohen und in ihren Srkennen für die Sedeutung neiner wiehtigeren gelsti= gen Seite blind weren, die ihn zur wehren Stufe einea bottesoffenbarere emporhob.

r» Gffenbarer tritt als Kind in diese [Seite 13]mr

Welt und wächst gleich jedem anderen Kind her= an. Sein Körper eritwickelt sich ellmühlich und baut sioh sus Elementen suf, wie es der mensch= liche Körper tut. Und da er aus Elsmenten zus samnengeseist ist, ist er auch der Zersetzung unterworfen. Der Üffenberer hat menschliche Be= grenzungen ähnlich dem gewöhnlichen sterblichen, er ist Krankheiten unterworfen, leidet Schner= sen, ist abhängig von Speise und Trank, braucht Schlaf und Ruhe, besitet materielle Güter oder ist unbenittelt. Doch obwohl die Offenbarer die sleiche körperliche Beschaffenheit wie die Nen=- schen haben, zeigt es eich doch, dass ihre phy= sischen Kräfte oft stärker entwiekelt sind. 3o sind die Menschen #. 3, seit je erschüttert ge= wesen über die Leiden, welche diese Heiligen Wesen ertragen wussten, öle haben sich über ih= re auffallende Fähigkeit des Lrduldens, ihre | Een ame sioh imser erneuernde Kraft gewun= 477 \

Im Felle Bahßtu'llßh's besitzen wir einen Be= richt (veröffentlicht in "ter of the West" Band 8, Seite 178), über den sussergewöhnlichen Zu= stand Behä'u'liäh's während der letzten ürei Jahre seines Lebens, einer Periode, in der Er fast keine Nehrung zu Sich nehm. Als Er sich einmal unwohl fühlte, prüfte ein griechischer Arat Seinen Puls und ärlickte sein Erstaunen aus, noch nie einen Henschen von 80 sensi= +iver Besonaffenheit wie Bahä'u'lläh zeschen zu haben,

ler Offenderer hat auch eine vernliinftige Seele. oder eine individuelle Wirklichkeit wie alle snderen Nenschen, doch sind sie iha darin nicht völlig gleioh.'Abdu'ij-Bahk erklärt den Untere schied in den "Beantworteien Pragen” Zolgender= nassen: "Die individuelle Kesenheit der Banie Zestationen dottes ist eine heilige Wesenheit und geheiligt und unterscheidet sich hinal oht= lich ihrer Natur und Eigenart von allem Anderne


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$ie ist’ zleich der Sonne, welche mus der Ne= tur ihres lesens heraus Licht hervorbringt _ und nicht nit dem Mond verglichen werden kann, „ie auch die Teilchen, welche. die Sonnenkugel bilden, nicht „it denen zu vergleichen eind, sus denen sich der !ond zusannensetzt. Die Teilchen und der Aufbau der ersten (der Sonne) Ve strahlen hervor, während die Teilchen, sus denen sich der Mond zusammensetzt, nicht selber strahlen, sondern das Licht erat bor= gen müssen. So sind die übrigen menschlichen Tesen jene üsslen, üle gleich dem Kond ihr licht wn der Sonne nehmen, aber äle heilige Wirklichkeit (des üffenberera) iet in sich leuchtend." EN

So sleicht niso der Offenbarer dam Nen= schen derin, dass er einen Ban je= doch mehr entwickelten physischen Körper het und gleich dem menschen eine vernünftige See= le besitzt, nur dass sein wesen in sich Lei= lig und leuchtend ist, während der Mensch von licht des Offenbarers abhängt,

Das, worin sich der Offenbarer in Wesen von lenscohen unterscheidet, ist seine Gdttli= che Identität, die sis der Gbttliche Jegens- fluss erkannt wird. äs ist dies offensicht« lich eine Stufe, die vom Menschen nicht ge= teilt werden kenn, da sie einen bebicte anıe= hört, das jenseits des Bereichs des lienschen liegt. Diese Stufe wird in den "Beantworteten Yragen" als das "Wort Gottes", der "Heilige Geist" oder die "Wirklichkeit des Prophstene tuma" beschrieben. Da sie der 6öttlichen Welt eehört, so hat sie keinen Anfang und kein in= de. Diese Stufe stellt den Glanz des Lichtes der iöehsten Vesenheit, den Glanz dus Sonnen lichtes in einem vollkomuenen Spiegel dar und ist die ätufe, welche Christus nsinte, wenn är von "Vater in Mir" sagte Yon dieser stufe [Seite 15]15

zus entfaltet der Öffenbarer seine Göttlichen Bigenscheften, wodurch er zuu Schöpfer «eistie sen Lebens wird. Durch sein inneres lissen wird er augleioh zum Göttlichen Erzieher, zum Göttlichen Arate und Errichter einer neuen ze= sellsckaftlichen Ordnung.

liese Wirklichkeit des Prophetentuns, in der „ich der Uffenburer 20 wesentlich vom lenschen unterscheidet, kount, wie wir zgesehen haben, sus der Göttlichen Welt und hat nicht Anfang oder ände. Sie entsteht daher such nicht erst nit der Erklärung des Fropietentuns durch den Offenbarer, nooh hört sie mit dem Tode seines physischen Leibes auf, Wir besitzen die Worte dss Johannes: "Im Anfeng war das Kort, und das Wort war bei Cott. Dasselbe war von Anbeginn bei Gott”, woruus wir sohliessen, dass die ütu= fe des lessiastunes immer bei Christus war und bersits vor Seiner Taufe oder selbst vor Seiner körperlichen Veburt besterd. In gleicher leise erschien die Göttliche Identität Bahk'u'llän's nicht,wie eine wörtliche Auslegung seines Tabe lets an den Schah von Persien slauben machen köınte, plötzlich in Seinem physischen Leibe, ds Er auf dem Lager ruhte, Die "Beantworteten Fregen" geben dazu folsende Erklärung: "Die Heiligen Manifestationen waren und werden imer leuchtende Wirklichkeit sein: keinerlei Wech- sel noch Wendel vollzieht sich in ihren Wesen. Bevor sie ihre Menifestation erklüren, sind sie still und ruhig gleich einem Schläfer, und nach ihrer Nnnifestation sprechen sie und sind sie erleuchtet wie jemand, der erwacht int.“

Und- wenn wir die Äusserungen der Offenberer studieren, #0 lernen wir, dass sie nicht nur eins zweifache Beriehung, sondern such eine zweifache Art der Äusserung heben. Lu albt Zeiten, da sprechen sie. wie sin lensch, gerühn- lich in Geiste der Demut, wie die Worte Jesu zeigent "Nicht mein Wille, sondern Dein wille


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geschehe", oder Nohemmeds orte: "Sprich, Preis sei meinen Herrn! - Sin ich wohl mehr denn ein Nensch, sin Apostel", oder "Ich bin ein äonsch wie ihr." In diesen Zusemmenkang ist auch der Brief an den Schah von Persien zu verstehen, nuf den wir zuvor verwiesen haben, Dieses Tablet iet au umfungreich, als dass 68 hier wiedergegeben en könnte, doch lässt es klar Bahhtur *5 Sprechweise ale Hensch erkennen und zeigt os uns dsrüber hinaus, dass die Annahme der Stufe des Offen berers nicht aus Jeinen sigenen willen her= v » In Seinem Tablet "I v" gibt Ir einen ähnlichen Uedenken nit Worten Aus= drucks "Aätte sich ein anderer Erklärer oder Sprecher xefunden, Wir hätten Uns nicht Selbst sun Gegenstand des Tadels, des öpot- tes und der Verleundung für das Voll gemacht." Jesus sprach in sleicher Weise, de Er anytes “Vater, ists möglich, 80 gib, dass dieser Kelch in Mir vorübergehe,”

iu anderen Leiten wieder spricht der Ofs fenbarer unaittelbar vom Standpunkt Gottes aus. Dei dieser Art der Äusserung iet neine menschliche Persönlichkeit völlig untergeorie net, und wir hören denn die Stimme Gottes, die durch ihn unmittelbar zum Kenschen spricht. Ur. isslesont führt in seinem Buche "Bahk'u'%

h und des neue Zeitalter" aus, dass durch den Offenberer "Gott sich an Seine Geschöpfe wendet, Seine Liebe zu ihmen kündet, Seine Eigenschaften su erkennen lehrt, Seinen Wil- len bekannt gibt, Seine Gesetze su ihrer Führung kund macht und sie zur liebe, zur Ergebenheit und zum Dienen aufruft." Und alte schreibt Dr. Esslemontı "In den Schriften Bahß'u’lläh's gehen dle Äusserun= | gen hünufig von einer dieser Formen in die an= dere über. Manchmal ist es offensichtlich, |

der Mensch, der spricht, und dann wieder wird | I [Seite 17]Ba a ee ir» + 1, are 0 Te

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das Ihena ohne jeden Absatz weitergeführt, els wire es Gott üelbst, der in der sreten Person redet. Aber auch dann, wenn Sah&'u'lläh als Nensch spricht, spricht lr »1s Gottes Bote, als ein lebendiges Beispiel völliger Ärgebung in Gottes Willen, Sein ganzes wird von Heilisen Geiste ansetrisben, Es lausen sich da= her zwischen den menschlichen und dan Göttli= chen Elenenten in Seinem Leben oüsr Seinen Leh= ren keine fenten Trennungsliinien zichens" "Sprich: Nichte ist in Meinem Tempel zu seo= hen ale der Tempel Gottes und in Meiner Schön= heit nichts als Seine Schönheit und in Meinen üesen nur Sein Wesen und in Mir Selber nur Er Selber und in Neinen Hegungen nur eine hegung und in Meiner Erkebung nur Seins Srgebung und in meiner Feder nur öeine, üle kontbare, ge= priesene Peder!" "üprichs Nichte iet in Keiner Sesle als die Wahrheit, und nichts darin zu er= blicken als Gott alleine 1"