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DEINE ERFAHRUNGEN ALS BAHA'I
(Your Experience aa a Behä'i)
deutsch auf Grund der Veröffentlichung des Bohä'i Publishing Committee, Wilmette,1943-
Heröusgegeben vom Veröffentlichungs-Aussohusa des Nationalen Geistigen Rata der Bahä'i in Deutschland und Oesterreich
1949 Bi
[Seite 1]DEINES ERFAHRUNGEN ATS BAHA'T
Wenn du dich zum Glauben en Bahd'u'll$h erklärst und diok in eine Behd’i-Gemeinde aufnehmen läast, unternimmst du ein gros= ses geistiges Wegnis.
Du wirst in diesem Glauben slle Arten won Menschen antreffen : es wir da wohlhabende Leute und Leute mit wenig Geld gehen. Du wirst Gläubigen aller Rassen begegnen, wirst mit Gläubigen zusammenkommen, die heohgebildet sind, mönchen, die in ihren Beruf und in ihren Geschäften an führender Stelle stehen, und mit anderen, die weniger Bildung besitzen, abs» alle diese Ba= ha'i haben ala Gemeinnamen ihren Glauben en Behö'u'lläh. Alle disse verschieden geaärtetem Menschen haben eine klare Grundla= ge der Einheit gefunden.
Wichtig ist, zu wiesen, wie diene Einheit sich »unwirkt, ienn der Beh 'i-Glaube ist keine Kirche. Er hat kein förmliches Glaurensbekenntnis, das gesrroohen werden muss, keine Sakra= mente urd keine Geistlichkeit, Er int keine Abart des Christen= tums oder dea Isldäm oder dea Judentums. Der Bahä'i-Tlaude int eine religiöse Gemeinschaft, der Bshd'u'l1dh und "Abdu '1-Bahd Gesetze, Prinzipien und Einrichtungen für das Gemeinsohaftsle= ben gegeben heben. Zu lernen, wie man in einer Bahd '1-Gemeinde lebt und erbeitet, wird eine neues und lebenswichtige Erfährung für dich warden. Sie wird dir im Zuasmmenleben mit deinen Nrcoh= bern nützen und dir zu grösserer Harmonie mit Freunden und Fremden. verhelfen,
Was ist anders bei der Bahf'i1-Gemeinde ?
2. Gruppenleben.
"“Abdu'1-Bahd lehrt uns, dass Gott die Menschen liebt, die in Gruppen Srbeiten, Aus deinem Studium der Bahd'i-Lehre weiast du, dass die Hauptebsicht Gottes in dicsem Zeitelter die Ver= wirklichung der Einheit der Menschheit ist. Diese Einheit soll die Nationen zu einer einzigen Natian machen, Sie soll die Ressen einigen, damit alle Männer und Frauen gleichhkerechtigte Bürger einer Welt werden. Um unseren Teil zum Aufbau der Welt= ordnung von Bshä'u'l1ldh beizusteuern, münnen wir beständig un= seren Geist und unser Herz von Vorurteilen und Gewohnheiten ?freimaehen, die "Nachehmungen der Vergangenheit" sind. Dazu brauchen wir neue harsktereigensoheften.
Gemeinschaftslehen im Glauben gründet sioh euf den Geist der
Zusammenarbeit. Zusammenarbeit bedeutet unter anderen, zwei
Haltungen zu vermeiden, die beide dem Glauben schaden. Eine
Aicser schädlichen Haltungen liegt derin, daas wir uns einbil=
den, "der Soche vorstehen zu müssen", Ein Geistiger Rat sollte
sich in effener und liebevoller gemeinssmer Beratung aeiner
Mitglieder untereinander betätigen, auf die denn die Gruppen=
entacheidung den Rates als Gesamtheit folgt. Pr.darf nicht un=
ter dem Druek von Wünsehenund Begierden eines Einzelnen oder
zweier Menschen arbeiten, Die zweite achädliehe Haltung ist
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die, zu denken, dass Andere die Arbeit tun aollen. Rei den Kir= chen wird der Geistliche dafür bezahlt, dass er das Studium und die geistliche Veberlegung für die Kirchenmitglieder übernimmt; er trägt ferner weithin die Verantwortung für viele Angelagen= heiten des täglichen Lebens. Im Bahd*'1-Glauben hast du selbst eine ständige Verantwortung für die Vertiefung deiner Kenntnis der Lehren Bahä'u'lläh'a. Wonn du Mitglied einen Certlichen Geistigen Rates bist, teilst du mit acht anderen Menschen die administrative Verantwortung fir den Glauben in deiner Stadt oder deinem Bezirk. Bist du in einen Ausschuss ernannt, so hast du gleichfalls die Möglichkeit, Verantwortung mit Snderen zu teilen. Es besteht immer und überall für dich die Möglichkeit zur Zusammenarbeit und zum Beitrag deines Anteils an dor gros= sen Bahä'j-Aufgebe, das Königreich Getten suf Erden aufzubnuen,
Freudig diese Verantwortlichkeit auf sich zu nehmeh, heisst, das Vertrauen suf Gott zu sotzen, dass Er dir in Seinem Dienst hilft. Behä'u'lläh sagt: "Wahrlich, Wir sehen dich von Unaerem Reich der Herrlichkeit aus und werden Jedem, der sich für den Sieg Unserer Sache erhebt, mit den Hoerscharen der Höhe und einer Schar Unserer geliebten Engsl beistehen" (Gleenings, Seite 139).
2. Verbundenheit des Einzelnen mit dem Leben der Gomeinschaft :
Du wirst finden, dasa es im Bahä'i-Glauben keine acharfe Tren= nung zwischen dem geistigen Lebsn des Einzelnen und dem Gemein= sehaftsleben der Gläubizen gibt. Der Hüter schrieb: "Die admi= nistrativen Prinzipien der Sache von den rein geistigen und hu= manitären Lehren abzusondern, würde gleiohkedeutend mit einer Verstünmelung des Körpers der Saohe nein".
Man kann kein wirklicher Behä'i sein, wenn men sioh von seinen Mitgläubigen fernhält. Ein Mann oder eins Freu mögen einen noch so guten Charakter haben, sie können aber keine wirklichen Ba= hä'i scin, che sie sich nicht tätig mit anderen Behd'i zum Auf= bau der göttlichen Einrichtungen zusammentun, die Bahd'u'llAh schuf, um die Entwioklung der’ Menachheit in unserer Zeit zu ge= währleisten.
Die Religionen der Vergangenheit haben grossen Nachdruck auf die Erlösung des Einzelnen gelegt. Dem Bahd'i liegt an gegenseitiger Erlösung, Durch Aufbeu einer neuen Weltordnung ruf dieser Erde werden alle Männer und Frauen eine grössere Möglichkeit haben, sich für ihr Leben in den künftigen Welten Gottes vorzubereiten,
In den Verborgenen Worten aagt Bahä'u'lldh: "Den Meistgeliebte in Meinen Augen ist Gerechtigkeit". Die Einzelnen mögen einander lieben, Gerechtigkeit aber ist eine Eigenschaft, dia für die Allgemeinheit gilt. Nur soziale Einrichtungen können Gerechtig= keit zwischen Einzelnen und Gruppen zustandebringen. Wir dienen dor Menschheit am beaten durch den Aufbru der sozialen Einrich= tungen, die uns Bahä'u'lläh gegeben hat. Durch sie wird in die ganzs Welt Gerechtigkeit für alle Männer und Frauen kommen.
Der Hüter schrieb vor einigen Jahren: "Die Gläubigen bauen ein
Zuflucht für die Menschheit auf. Dies ist ihre nllerhöchste ge=
heiligte Aufgabe, und sie nollten dieser Aufg>be jeden Augen=
bliok widmen, den sie drfür freimaohen können" (Bahd 'i-Newn,No=
venber 1944, Seite 2).
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3. Sich vom Geist des Parteigängsrtums freizumschen :
Die derzeitige Kultur ist voll vom Geist des Psrteigängerwesens, Jeder meint, dess es ihm freisteht, eine Gruppe oder Partei zu bilden, um irgendeine Person oder Idee anzugreifen, die ihm nicht passt. Das ist der Paerteigängergeist, der Geist der Tren= nung. Er ist das gerade Gegenteil vom Bahä'i-Geist der Liebe, der Köomersdschöftlichkeit und der Einigkeit. Wir haben unser ganzes Leben hindurch gesehen, wie Einzelne gelobt werden, weil sie sich vordrängen und andsre Menschen beherrschen und sie ds= zu bringen, sich ihre Ansichten oder Methoden zur Ausführung ir= gend einer Absicht zu cigen zu machen, Auch dieses Verfahren steht dem Bohd'i-Geist direkt entgegen,
Wir müssen unseren Geist freimachen von nezetiven und trennenden Ideen und Gewohnheiten, für die im Leben der Behd'i-Gemeinschaft keinerlei Platz ist.
Die Bildung von besonderen Gruppen und Cliquen ist nicht Brauch bei den Bahd'i, eine solehs Gepflogenheit gehört dem verderbten politischen Leben On, aber nicht unserem ®lauben. Ein wirklicher Behä'i wird niemals eine Gruppe von Menschen um sich bilden, un= ter welchem Vorwand oder zu welchem Zweok es auch immer sein mag, Dies würde den Geist der Einheit, das Bündnis Beh 'u'l11lsh's,ver= letzen, "Um Zinheit und Eintracht zu sichern, ist Er (Bahd'u'= lläh) ein Bündnis mit allen Menschen der Welt eingegangen, das auch den Ausleger und Erklärer Seiner Lehren einschliesst, damit niemand durch Auslegung und Erklärung der Religion Gottes nach seiner eigenen Ansicht oder Meinung eine Sekte schafft, dio sich auf sein persönliches Verständnis der göttlichen Worte gründet" (FUP, Seite 451).
In diesem Glauben gibt es keins solbsternannten Anführer oder Autoritäten, Somit ist hier auch keinerlei Grundlage für den ein= zelnen egoistisohen Auabeuter gegeben, der aich in Anderen Ge= sellschaftsformen zu ungehemmter Macht emporschwingen kann, Im Bahö*'i-Glauben liegt die Leitung bei den durch die Gläubigen ge= wählten Geistigen Räten und dom von 'Abdu 'l-Bahf eingesetzten Hü= ter. Wir wählen zur Führung der Genohäfte der Gemeinschaft nie= mals eine Einzelperson, sondern immer sine Körperschaft,
Für die Wahlen werden bei uns weder Organisstionen genchaffen noch einzelne Personen namhaft gemacht. Dies wäre eine politisch Methode, dia die Freiheit der Stimmsebgebs der Wähler einschränkt. Direkte oder indirekte Propaganda für oder gegen die Wahl gewis= ser Personen ist eine politische Methode, die im Glauben keinen Platz haben darf. Sie int Parteigeist, den wir Ausmerzen münsen, Statt dessen ist en unser Recht als persönliche Gläubige, uns auf keinerlei Weise in unserer Stimmabgabe beeinflussen zu lassen. 2 Unser geheimer Stimmzettel muss frei von allem äusnerlichen Druck und Susserlichem Einfluss abgegeben werden können, und unsere Bs= hä'i-Wahlen müssen immer im Geiste der Gemeinschaft und den Gebe= tes stattfinden,
”
Moderne Zeitungen widmen einen grossen Teil ihrer Spalten dom Skandsl. Derartige Nachrichten wenden sich en die niederen In= stinkte von Mann und Frau, Unterhaltungen über Skandale haben keinen Raum in der Baha'i-Gemsinsehaft, wie sehr auch immer in der korrupten, zerrissenen Welt um uns Verleumdung und Skand2l
[Seite 4]eine Rolle spielen,
Bahd'u'lldn hat verboten, Verleumdungen gegen irgend jemanden auszussreuen, Wenn wir wirkliche, verentwortungsbewusste Zehd 1 sein weller, mürsen wir auch in unseren keusserungen ver@ntwor= tungsbewuszst eein. Wonn wir glanben, dass jemand etwas für den Glauben Schädliches tut, so sollten wir darüber nur mit dem örtlichen oder dem Nationalen Geistigen Rat reden, Dies bewahrt uns dnvor, Gesohwätz und Verleumdung zu verbreiten und legt dea Problem in die Hand der verentwortliohen gewählten Körperschaft. Häufig wissen wir garnioht um alle Trtsschen, wenn wir auch meinsn, dass es ao ist, Wenn wir uns mit Verleumdungen und nutz= loser Kritik abgeben, verletzen wir die Gebote Bahd'u'llän'e
und gefährden unsere Seele. Ausserdem hindern wir die betroffene Pereon in ihrem Streben, in sich echten Bah%'i-Cherskter zu ent= Ir, Die Geistigen Räte hrben die Versntwortung, darauf zu gehen, Gasa Gerechtigkeit geübt und persönliche Probleme ver= traalich behandelt werden. Die letzte Berufung geht zn den Hüter des Glaubens. Kein Gläubiger hat des Recht, eine persönliche An= gelegenheit von sich aus den Gläubigen zu unterbreiten.
4. Beratung.
Berstung ist oina Prüfung für die geistigen Fähigkeiten derer, die =eich mit ihr befassen, Wir können uns hier in ungerem Gemein= deleben von unserer besten oder unserer sohlachtesten Seite zei= gen. Jeder Einzelne ist aufgerufen, Zurückhaltung, jene Haupttu= gend einer reifen und ausgeglichenen Persönliohkeit zu üben. Wir üben sie, inden wir ung davor hiten, 8llea sagen zu wollen, was uns durch dea Kopf geht, und stattdensen kurz und zur Sache Sprechen - nicht wie Redner mit langen Einführungen und weit= sohwsifigen Aussohmückungen -, indem wir mit Achtung die Ansich= ten. dor Anderen arhören, nicht sprechen, ehe wir nicht einen fertigen B rag zur Frage leisten können, unsngemessene Errs= gung sun nern Erläuterungen und Ratschlägen heraushalten, und keine Beme ‚ die auf einzelne Porsonen hinzielen, Eina aolshe lisnng (oder Selbstbsherraohung) hilft dazu, jene Almoary jene UVebung gruppenmässigen Denkens zu sohsffen, ale des Merkmal echter Beratung sind,
Unsthängigkeit des Urteils ist ein wichtiges Kennzeichen der Bs= hä’j-Perstung, Jeder von una neigt z.B, dazu, sich en die Mei= nungen der Person enzulehnen, die uns zuerst in den Glauben ein= geführt het oder mit der wir ung am stärkaten in ihn vertieft hahen. Wonn ein BehA'i immer auf eine andere Person blickt, um zu schen, wie diese Person sbatimmt oder was sie sagt, 80 atellt er aioh zu ihr wie der Anhänger zn einem Führer. Dies ist nioht das richtige Verhältnis für eine Bahd'i-Gemeinde, Persönlich= keitskult ist nicht die Grundlage, auf welohor eine echte Bahd'i- Gensinde aufgebaut worden kann. Wir haben in der Seche Bahß'u'- 113a‘s keinerlei Einteilung der Menschen in Führer und Anhänger, Meister und Jünger.
Wir sind alle die Jünger ron Bahf'u'lldh, die Naohfelzer von Ihm und %Abdu'l-Bahd, dem Mittelpunkt des Bündnisses, und von Shoghi Ef2endi, dem lüter. Darüberhinaus ist dic oinzige Führerschaft, die wir anerkennen, diejenige der von una gewählten Geiatigen R4= te, und bei ihnen handelt ea aich nicht um die Führerschaft einer
s
Einzelperson - wenigstens nicht in einer Bahd 'i-Gemeinde, die ge= sund ist. In einer gesunden Bahd'i-Gemeinde übernimmt der gewähl= te Geistige Rat die Aufgabe der Führung, indom er seine Intschei= dungen im Wege dar Berasung trifft. Gegenüber Gruppen und verein= zelion Gläubigen trägt der nationale bezw. der regionsle Lehraus= schuss die Veräntwortung für Führung und Lehrhilfe.
So unerfähren wir such sein mögen, so neu wir auch im Glauben aind, So bringen wir doch in der Beratung unsere Ansichten, unse= re Meinungen und unser Urteil ganz schlicht und direkt als das bes%5e vor, was wir jeweils bieten können. Durch unser anheltendes selbständiges Studieren der Lehren, unabhängig von einer beherr= schenden Persönlichkeit, wird sich unsere Unerfehrenheit und un= ser Mangel an Erkenntnis in eine Erfshrung und Erkenntnia umwen= deln, die unmittelbar sus den Lehren atammt.
Um dies fertig zu bringen, im Charakter zu wachsen, geistige Aus= gegliohenheit zu erlangen und mit anderen Gläubigen gemeinsem denken und handsln zu lornen, muas jeder von uns geduldig sein und Vertrsuen zeigen. Wir breuohen Geduld mit uns selber, um nioht durch unsere Mängel entmutigt zu werden, und Geduld mit Anderen, denn sonst worden wir für aie eine Quelle der Entmuti= gung und Hemmung sein. Geduld kenn die Türe zu Wachstum und Ver= ständnis öffnen.
5. Der Hüter.
Der Mittelpunkt und des Herg unseres Glöubena ist Shoghi Effendi, unser Hüter. *Abdu*1-Bahd nagt in Seinem Willen und Testemant, dasa Shoghi Effendi das "Zeichen Gottes" unter uns int.
Unser Zeitalter ist der ersehnte Erfolg der Mühen und Opfer der vergangenen Manifeststionen Gottes. Bahä'u'lläh hat uns gelehrt, dass es der Tag Gottaee ist und dass das Königreich Gottes aus Seinen Lehren hervorwachsen wird, bin as alle Völker der Erde um= fasst. Bahd'u'lldh gab uns nicht nur die Binrichtung den Hauses der Gerechtigkeit, das Gesetz der Beratung und andere Gesetze und Prinzipien, die zum Bau den verheissenen Königreiches benötigt werden, sondern Er schuf auch eine fortdausrnde göttliche Ein= riohtung für dic Einheit und die Führung der Gläubigen und die Auslegung Seiner Lehren. Im Hüter heben wir diesen göttlichen Mittelpunkt der Auslegung und Inspiration.
Ruhiyyih Khsnum schrieb einnsl: "Wes dor Hüter in hervorragenden Messe besitzt (und was ihm ohne Zweifel von Gott verliehen ist), ist seine geistige Sohau der Ssche. Was uns vielleicht weaent= lich zu sein scheint, kenn für ihn eine rein zweitrengige Frage sein, und was in unseren Augen geringfügig erscheint, mag für ihn zum Angelpunkt weit grösserer Entscheidungen werden, Er ist des Fleichgewioht in der Sache; er wägt und Ordnet die Probleme, die: Erfordernisse, die Aufgaben der Stunde, und sergt defür,dasa der Glaube al= Ganzes in jedem Teil der Welt so wirksam und so zufrigdenstellend erbeitet, als es unsere persönlichen Schwächen und Mängel immer erlauben."
Jahr, um Jahr seit 1921 hat der Hüter geduldig unseren Blick er=
weitert. In seinen Briefen, besonders in denen, die er nn die
amerikanischen Bahä'i geschrieben hat, kann man die Stufon schen,
[Seite 6]suf denen er uns in ein tieferes Verständnis und in die Yer=
wirklichung unserer Weltmission geführt hat. Er ist heute für
uns der Mittelpunkt, das Zünglein an der Waage, des "Zeichen
Gottes auf Erden",
Die Vertiefung unseres geistigen Verständnissen:
Unser Ziel sollte sein, zu immer besseren Bahd'i zu worden, Lasst uns stets der Worte des Bäb gedenken: "Ihr seid die Trä= ger des Namens Gottes en diesem Tag". Unser beständizer Ihr= geiz sollte derin bestehen, ein immer tieferes Verständnis für den Glauben und einen besseren Bahä'i-Charaskter zu entwickeln, Ba gibt wiele Wege hierzu, aber sehon wenn wir es auf den fol= genden vier Wegen versuchen,werden wir ein Wachstum in unserem inneren Leben bemerken :
1. Studiere die Lehre regelmässig.
2. Halte eineg der täglichen Pflichtgebete ein. Bete für die Einheit der Gläubigen, für des Wachstum den Glaubens, für die Heilung der Kranken, bete um grönsere Liebe und grösseres Ver= ständnis, bete um Kraft und um Mittel und Wege, dem Glauben zu dienen, bete für den Eüter,
3. Strenge dich täglich an, Liebe und Kameradschaftlichkeit gleichermsssen Gläubigen und Nichtgläubigen zu erweisen, "Aute Taten zeugen für die Wahrheit der Worte, Es steht zu hoffen, dasa der Gerechte die Welt durch das Lioht der Taten erleuchten wird" (Bahä'u'llAh, BWF Seite 177).
4. Lehre unablässig den Glauben in irgend einer Weise. Solange sich jemand bemüht, den Glauben zu lehren, werden die Bentäti= gungen Gottes auf ihn herabkommen.
Prüfungen:
Niemand kenn in einer Bahd'i-Gemeinde leben, ohne dena seine Aufrichtigkeit Prüfungen erfährt. Jeder Beh&'i unterscheidet sioh von anderen Bahä'i nur um ein Geringes in der Stufe sci= nes geistigen Wachetums. Unsere geistigen Grundlagen und auch aie Summe der Erkenntnis, die jeder als Bahd'i hat, sind schr verschieden. Manchmal mögen uns die Mängel von anderen Aläubi= gen zum Bewusstsein kommen oder unsere Freunde oder Verwandten ung tadeln, dass wir Bahä'i geworden sind. Sie mögen Verleun= dungen über den Glauben Hussern oder dis erbarmungslose und un= freundliche Waffe des Spottea benutzen, um unseren Glauben an Bahd'u'1läh zu untergraben, Derartige Prüfungen können zu einem Stärkungsprozeas führen, wenn wir ruhig ala Bahd'i1 handeln und una nicht fürchten oder weglaufen, Bah®'u'llsh lehrt uns, dass Jeder, der Gott wirklich liebt, stets Prüfungen seiner Aufrich= tigkeit auf dem Pfade des Dienstes dena Geliebten willkommen ge= heissen hat. Durch Gehorsam gegenüber den Lehren, Liebe, einen festen Glauben, Gebet und ein ständiges Bemühen zu dienen werden Prüfungen siegreich überwunden,
" Bahö'u'lläh hat die Verheissung der Einheit des Menschenge=
schleohts verkündet, Deshelb müssen wir einander Äusserste Lie=
be erweisen. Wir müssen alle Menschen auf der Welt lieben, Wir
dürfen keinea der Völker als das Volk Satens betrnohten, sondern
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müssen elle &lg die Diener des «inen währen Gotten erkennen und enerkennen, Eines gilt vor allem: manchen Menachen mangelt es
an Erkenntnis, und sie müssen darum e»zogen und geführt werden, Sie müssen gelehrt und ermutigt werden, ihre Mitgeschöpfe zu lieben und sich Tugenden enzueignen. Manche Menschen sind unwis= send, sie missen aufgeklärt werden, Manche sind unentwickelt wie Kinder, bei ihnen muns man helfen, dass ale zur Reife kommen, Manche leiden, inr geistiger Zustand ist ungesund, und man muss sich mit ihnen ehgsben, bia mie bessere Sitten erlangen. Man darf aber einen kranken Menschen nicht hassen, weil er krank ist, ein Kind nicht meiden, weil es ein Kind ist, und der Unwissende darf nicht verachtet werden, weil es ihm an Erkenntnis mangelt. Sie alle müssen behandelt, erzogen und ausgebildet werden, und man musa ihnen in Liebe helfen ,.. " (PUP Seite 264).
Die Errichtung des Königreiches Gottes,
Die Bsha'i-Administration ist das Muster für die künftige Welt= ordnung Böhdtu'ljlän'e, und diese wei sneanang ist die Erfüllung von Christi Gebet, dara das Reich Gottes auf Erden kommen möge,
Shoghi Zffendi schrieb: "Wenn die Gläubigen das Werk, das sie wollbringen, richtig abschätzen könnten, so würden sio tiber des= sen Wichtigkeit erstaunt acin, eber sie sind dazu nicht in der Lage oder vermögen vor lauter Bäumen nicht, den Wald zu sehen; sie stehen zu nohs davor, um seinen währen Wert zu erkennen" (Bahd'i-Newa, Nov.1944, Seite 2).
Mit der Teilnahme an den Neunzehntagefesten, der Beteiligung an der Beratung, dem Besuch der Sommeraohulen, der Mitarbeit in Ausschüssen, der Beitraegnleistung zu örtlichen und nationnlen Fonds, der Unterstützung der örtliohen und Nation®len Geistigen Räte beusn wir das Gebäude des künftigen Königreichen auf,
Dieser Glaube wurde unter Opfern geboren. Unsere eraten persi= schen Brüder gaben ihr Leben zu tausenden, damit dieser Glaube wachsen und zu den Völkern anderer Länder getragen werden möge,
Durch Opfer entfalten sioh die feineren Eigensohsften des Cha= raktera,und die Welt konn daren unsere Aufriohtigkeit als Bahd'i sehen. Die Gläubigen aind zur Zeit mit 4er ihnen durch 'Abdu 'l- Böohd tibertragenen Verbreitung der Ichre über die gante Welt be= schäftigt. Mit Hilfe der natTonälen Fond wird dioaes Werk in vielen Ländern vorangetrieben, Das Opfer und der regelmässige Beitrag, den jeder Gläubige zu den nationnlen Fonda gibt, be= schleunigt den Welttriumph des Glaubens, Regelmäsaige Beiträge zum Nstionslen Fond bestätigen die Treue den einzelnen Gläubigen,
"Wir müssen gleioh dem Springbrunnen oder der Quelle sein, die sich beständig von allem, was sie het, entleert und doch ständig eus einer unsichtbaren Quelle wieder neu gefüllt wird, Sich ständig zum Wohl unserer Glaubensbrüder zu vernusgeben, ohne sich von der Furcht vor Armut Abschreoken zu lassen, und ständig suf die nie versisegende Gnade der Quelle allen Wohlatendes und allen Besitzes zu vertrauen - dien ist das Geheimnis rechten Le= bens" (Shoghi Effendi, Baha'i-Newa, Sept.1926, Seite 1).
Wir sind nie 8lleine.
Wenn du ein vereinzelt lebender Gläubiger bist und dich zur Fei=
[Seite 8]&
er des Neunzehntagefestes niedersetzest, um Gebete zu lesen, So sei desaen eingedenk, dass du nicht Alleine bist. In tausanden von Städten und Dörfern in über 90 Staaten wersemmeln sich die Gläubigen zur gleichen heiligen Versammlung. An mönchen Orten mögen sich Tausende zusammenfinden, doch pist uch du niemals alleine, Im Geist den Gebetes und den Dienaten verbindet una die Licbe Pahä 'u'lldh’s alle miteinander. Er ateht immer bereit, una zu führen, zu schützen und uns zu helfen, Zu den geistigen Erleb= nissen, die une in unserem Bahf'i-Leben nffenstehen, gehören auch liebenden Bestätigungen Bahf'u'lldh'a,. In dem Maase, in dem wir uns bemühen, wird Er uns auch helfen,
?Schebe dich zur Förderung Meiner Sache und zur Verherrlichung ıea Wortes unter den Menschen, Wir sind immer mit dir und war= ısa etärken duroh die Kraft der Wahrheit. Wir sind wehrlich tg. Wer Mich anerkannt hat, der wird sich erheben und Mir lceaer Entsohlossenheit dienen, dass die Mächte der Erde und nmels nicht imstande aoin werden, ihn won seinem Vorhaben ingen" (Bahd'u*]1dn, Gleaningse Seite 137).
leichwiel, wo wir una befinden, gleiohviel, wie viele beiaamnen aind, wir haben immer diese mafestätinche Versicherung von Bahd- äh: "Gesegnet ist der Ort und das Haus und der platz und die Stadt und das Herz und der Berg und die Zuflucht und die Höhle und des Tal und das Land und die See und die Insel und die Wiseae, wo Gottes Erwähnung getan und Sein Ruhm verherrlicht wird”,
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