Diese Seite enthält Texte, deren Schrifterkennung lediglich mit einem Computerprogramm erstellt wurden. Sie müssen noch auf Fehler überprüft und korrigiert werden. Lesen Sie das Originaldokument indem Sie die nebenstehenden PDF-Seiten rechts auf dieser Seite anklicken. Wenn Sie uns helfen möchten dieses Dokument in Bezug auf Rechtschreibfehler zu korrigieren, eröffnen Sie bitte ein Konto und editieren Sie die Seite. |
Sarrrertrurngenr für Btundienkreaime
DAS BÜNDNIS GOTTES
d: Das Gottespkündnis
II Das Gotteskündaänis bei Bäahb und Bah&ätu'l1j12aı
III Das Bündnis Apbautli-Bahä's undder Schutz der Gottessas che
Die beigehenden Ausarbeitungen sind als Grundlage für ärei in Abstand von höchstens einer Woche aufeinanderfolgende Studienveranstaltungen gedacht und sollten jeweils an die ein= zelnen Teilnehmer ausgegeben werden. Den Kern der Belehrung bilden die eingerückten Texte. Sie werden am zweckmässigsten vom Leiter an Hand der verbindenden kurzen Zwischendemerkungen ausführlich behandelt und darnach gemeinsam gelesen.
Der Geistige Rat der Bahs'i
| in Esslingen a.N. e.V. 262.
! — Bibliothek — 101%
[Seite 1]DAB GOTTESBÜNDNIS
gedanke:
Durch die, Jahrhunderte hindurch zieht sich im Menschen ein Ver= langen nach Erlösung, nach "Befreiung von Druck, Not, Schuld, Übeln und Leiden" (Eisler). Aus dem bewussten ader unbewussten Empfinden der eigenen Unzulänglichkeiten heraus wie auch aus den= jenigen der Umwelt, mit der er sich auseinandersstzt, strebt er nach einem Ausweg, der ihm dauernde Abhilfe gewähren könnte. Die Offenbarungsreligionen verheissen die Gnade der Göttlichen Hilfe, aber wir selber müssen das unsere dazu tun, damit sie zu uns kom= men und sich in uns auswirken kann:
" 0 Sohn des Seins! Liebe Mich, dass Ich dich lieben möge. Wenn du Mich nicht liebst, kann Meine Liebe dich in keiner Weise errei ii. Wisse dies, a Diener " (Bahä’u’llah, Verborgene Worte).
" Die Sonne der Wirklichkeit ist für die ganze Welt erschienen. Diese leuchtende Erscheinung ist Erlösung und Leben, aber nur wer das Auge der Wirklichkeit auf= getan und diese Leuchten gesehen hat, wird erlöst wer= den " (Tablets of ’Abdu’l-Bahá, S. 322).
Damit wird die Erlösung im Sinne der Offenbarungsreligisnen zu einem Bunde zwischen dem Schöpfer und Seinen Geschöpfen, zum "Gottesbündnis", das sich als zuhöchst geheiligtes Vermächtnis, als "Testament", über die Zeitalter und Wandlungen der Welt hin unverrückbar nit wachsender Kraft und Autorität fortvererbt und Wesensbestanäd aller Offenbarung => religionen ist,
Die Offenbarer Gottes als notwendige Träger des Gottesbünänisses:
Die unabdingbare Bedeutung des Gottesoffenbarers für das
Bündnis. Gottes folgt aus seiner Stellung als Mittler ; " Wisse gewiss, dass der Unsichtbare auf keine Weise Seine Wesenheit dem Menschen offenbaren kann, Er iwt und war seit je unendlich über alles, was beschriehen oder wahrgenommen werden kann, erhaben. Aus Seiner Zurückgezogenheit der Herrlichkeit verkündet Seine, Stim= me immerdar: “Wahrhaftig, Ich bin Gott; es gibt kei= nen Gott ausser Mir, dem Allwissenden, dem Allweisen, Ich habe Mich dem Menschen kundgetan und Den herabge= sandt, der das Morgenrot der Zeichen Meiner Offenba= rung ist. Durch Ihn habe Ich alles Erschaffene bezeu= gen lassen, dass es keinen Gott gibt ausser Ihm, dem Unvergleichlichen, dem Allwissenden, dem Allweisen‘, Er, der allezeit den Menschenaugen verborgen ist, kann nie erkannt werden, es eei denn durch Seine Offenba= rung.
" Diese geheiligten Spiegel, diese Morgenröten ewiger Herrlichkeit sind einer und alle:auf Erden die Brklä= rer Dessen, Der der leuchtende Mittelpunkt des Alls, sein Wesen und letzter Zweck ist. Aus Ihm entstammt ihr Wissen und ihre Macht, aus Ihm ihre Oberhoheit."
" Kraft dieser Stufe haben sie für sich die Stimme der Gottheit geltend gemacht und zugleich, kraft ihrer Stufe als Abgesanädte, sich als Gottesboten erklärt.
Der Geistige Rat der Bahd'i
in Essli N. e.V.
re
[Seite 2]In jedem Falle haben sie geäusser*, was dem jeweiligen Erfor=
dernis entsprach, und aile diese Erklärungen - Erklärungen,
die vom Reiche der Göttlichen Offenbarung bis zum Reich der Schöpfung und vom Bereich der Göttlichkeit selbst bis zu dem des Erdendaseins reichen - sich selber zugeschrieben, Darum
ist alles, was sie auch immer äussern mögen, mag es dem Bereich der Göttlichkeit, der Herrschaft, Prophetenschaft, Gesandtschaft Hüterschaft, Apostelschäft oder Knechtschaft angehören, wahr und erhaben selbst über den Schatten eines Zweifels"(Baha'u' ll4h, Bahä'i World laith, 5.20 f. 19 £.u.25).
Aus diesem Mittlercharakter des Offenbarers heraus ist er für den Menschen dkergottgegebene Träser des Bünd= nisses Gottes, und so äussert sich dieses Bündnis für das menschliche Erkennen i (a) hinsichtlich des Gottesoffenbarers : .
in der vom lebengebenden Impuls getragenen Offenlegung und Wah= rung der Göttlichen Absicht für das Geschöpf und der sicheren i der Menschen durch die Offenbarer. (b) hinsichtlich des Menschen in der gebotenen unausweichlichen Unterwerfung des Geschöpfes unter die sein Heil bezweckende Oberhoheit und Autorität Gottes in den Offenbarern,
Das_Erfordernis_der Unterwerfung:
Die Notwendigkeit der Unterwerfung unter das Gottesbündnis kommt in den Worten Bahd'u'lläh's zum Ausdruck :
"O Sohn des Geistes! Es gibt keinen Frieden für dich,es sei denn, dass du auf dein Selbst verzichtest und dich zu Mir wendest,denn
es geziemt sich für dich, dass du in Meinem Namen statt in deinem länzest und dein Vertrauen auf Mich statt auf dich selber stel=
est, denn Ich wünsche sehr, dass man Nich allein und über alles
Seiende liebe",
Die Unterwerfung unter das Bündnis bedingt für den Menschen eine Auseinandersetzung zwischen Ich und Gott,zwischen dem selbstischen irdischen Begehren und dem Göttlichen Heissen und bedeutet damit zugleich einen inneren Kampf, doch aus der wachsenden inneren Loslös ung von der vergängli= chen Welt des Stoffes und der Zuwendung zum Aufgangsort des Göttli= chen Willens des Offenbarers ergibt sich die Überwindung, an deren Ende der Lohn eines uriverpänglichen Glückes und des Sieges in der Erlöstheit auf Gottes Pfad steht :
“O Meine Diener! Grämt euch nicht, wenn in diesen Tagen und auf
dieser Erde von Gott Dinge verordnet und verkündet wurden, die
euren Wünschen entgegen sind,denn Tage seliger Freude und himm= lischen Ergötzens sind für euch gewiss bereitet, Heilige, gei= stig herrliche Welten werden sich eurem Anblick dartun. ‘Ihr seid durch Ihn erwählt, an den Segnungen in. dieser und der folgenden
Welt teilzuhaben, euch in ihre Freuden zu teilen und ein Mass
‚ ihrer tragenden Gnade zu erlangen, Dies alles und jedes wird
guch sicher zufallen" (Bahätu'lläh, Gleanings 8.329).
©ie: Unterordnung unter ‘die Autorität des Bündnisses aber sollte für den erkennenden Menschen kein Zwang, sondern inn es res Bedürfni.s, Bereitheit aus eigenstem freien Entschluss sein. Wir müssen uns der Notwendigkeit und des Segens der Göttlichen Hilfe in einem solchen Nass bewusst werden, dass wir unser leben ganz darauf einstellen, so, wie sich die Pflanze auf das Licht ein- stellt,und gar keinen Schritt mehr tun mögen, ohne uns ihr zu er= schliessen. Dann wird uns klar werden, dass die Freiheit des auf sich selbst gestellten menschlichen Willens zu fortgesetztem Irren führt und damit eine Kette unbeabsichtigter Abhängigkeiten hervor= bringt, während die Zusummenlegung unseres Willens mit demjenigen
\.®
[Seite 3]=
2
Gottes in sicherer Führung tx=i macht,
" Sprich : Wahre Freiheit be:teht in der Unterwerfung unter Meine Getnte, so wenig ihr siv auch erkennen möget. Würden Gie Menschen beachten, was Wir aus dem Himmel der Offenbarung für ‘sie herniedersandten, sie würden gewiss zur vollkomgenen Freiheit hinfinden. Glücklich der Mensch, der den Ratschluss "Gottes in allem erfasst, was Er aug dem Himmel Seines Willens keoffenbart hat, der alles Erscharffene durchdringet. Sprich:Die Freiheit, die euch nützt ist nirgendwo zu ‚finden ausser in völ= liger Dienstbarkeit für Gott. Wer einmal ihre Süsse gekostet, wird sich weigern, sie gegen alle Herrschaft auf Erden und im Himmel zu vertauschen" (Baha'u'llah, Kitab-i-Agdas).
SET BEER
Die Autoritat die offenbarer im Bündnis Gattes zuksmmt, folgt richt aus einer blossen Forderung sondern aus der Wesenseigenart dessen, was ihn für.uns als Gottesof= tenbarer auszeichnet. Wir erkennen ciese Eigenart sowohl als Aus= druck einer curch ihn rienden,. alle menschlichen Begriffe über= steigenfen Kraft unäü Nächtigkeit -— dem belebenden und umgestalten= den Impuls des fiffenkarers - als auch einer ihm alleine ei= senen nicht irrenden Erkenntnismözlichkeit, Cie das Wesen angestamm= ter Unfehlbarkeit zum Ausdruck bringt.
DieXraf t , die hinter der Autorität des Offenbarers steht, ist wie cie umwälzen«e Wirkung des Frühlings, die alles Erschaffe= ne erfasst, durckhäringt und nach ihren Gesetzen neugestaltet.
" Das Erscheinen der heiligen Manifestation (des Offenhärers )
ist die geistige Frühlingszeit, der göttliche Glanz, die ‚himm=
lische Freigebigkeit, der Atem des Lebens und das Nörgenlicht der Sonne der Wirklichkeit. Die Geister ‘werden erneuert,die Her= zen erfrischt und gekräftigt und die Seelen gehessert,Das Da= « Sein erhält Antrieb, @ije Menschen werden im Wesen heiter und . entwickeln und vervollksmrmen ihre guten Eigenschaften. Ein allgemeiner Fartschritt findet statt, ein Auferstehen mischt sich mit dem Wehgeschrei, denn es ist der Tag des Gerichts,die
Zeit der Unruhe und der Pein zugleich mit der Zeit der Freude,
. des Glückes und des völligen Angezogenseins. Der lebengebende
Frühling wird zum früchtereichen Semmer. Gettes Wert erfährt
, Erhöhung," das Göttliche Gesetz Verkündigung und alles wird vgllkommener. Die himmlische Tafel ist gedeckt, die heiligen
Lüfte durchduften Ost und West, «die Lehreh Gottes siegen üher
die Welt, die Menschen werden erzngen und bringen löbliche Er=
gebnisse hervor. Es ist ein allgemeines Vorwärtsschreiten in der Welt der Menschen, und die Segnungen Gottes sind um alle . Dinge. Die Sonne der Wirklichkeit strahlt von der Höhe des Himmelreichs mit grösster Kraft und Wärme " ('Abdu'l-Bahä,Beant= ‚w.Eragen, Kap.1l4 ). i Die mit dieser Kraft einhergehende Unfehlbarkeit des Offenkbarers fliesst aus einer ihm eigenen unmit= telbaren Schau der wirklichen Gegebenheiten, ale, im Gegensatz zu der begrenzten Erkenntniskraft des Menschen nicht erst der Ab= leitung aus der Erfahrung ung Überlegung braucht:
"Es gibt zweierlei Wissen: eines, dadsin uns selbs t
liegt und eines, das ir ausunserer Umwe ıt
schöpfen,äd.h, es eibt ein intuiti Wissen und ein solches,
das Aus der Anschauung gewonnen @, Das Wissen, das der Mensch
von den Dingen zu besitzen pflest, wird durch Überlegung und „Erfahrung gewnnen, man stellt sich also einen Gegenstand mit
Hilfe seines Verstandes vor oder aber es entsteht, auf Grund der
Wahrnehmung ein Bild desselben in unserem Ferzen.Der Bereich
[Seite 4]wie
dieses Wissens ist ausserordentlich eng,da es ven Bemühen
und Forschen abhängt. Die andere Art hingegen, die des in uns liegenden,intuitiven Wissens, gleicht der Kenntnis und dem Be= wusstsein, das der Mensch von sich selbst hat. Sn kennen z.B. Verstand und Geist des Menschen die verschiedenen Voraussetzung en und Zustände der einzelnen Glieder und Teile seines Körpers, sie sind sich aller physischen Einärücke bewusst und kennen auch deren Kräfte ‚Empfindungen und geistigen Gegebenheiten. Durch dieses Wissen aus sich heraus erlangt der Mensch Bewusstsein und Kenntnis vom Dasein, da der Geist den Körper umschliesst
und ein Bewusstsein für dessen Eindrücke und Kräfte hat.Dieses Wissen hängt nicht vom Bemühen und Forschen ab, sondern es ist einfach da und eine reine Gnade.
Die heiligen Wirklichkeiten, die allumfassenden Manifestatio= nen Gettes, umschliessen das Wesen und die Eigenschaften der Geschöpfe, sie übersteigen und enthalten die gegebenen Wirklich=- keiten und begreifen alles. Ihr Wissen ist daher das göttliche Wissen und kein erworbenes. Es ist eine heilige Gabe und eine Eigenschaft Gottes... Kurz, die allumfassenden Manifestatienep Gottes wissen um die verborgene Wirklichkeit der Dinge und ge= ben darum Gesetze, die dem Zustand der Menschheit entsprechen und angepasst sind,denn die Religion ist die notwendige Verbin=
dung, die von der Wirklichkeit der Dinge abhängt. Würde die Mani=
festation, d.i. der heilige Gesetzgeber nicht über die Wirklich- keit der Geschöpfe unterrichtet sein;so würde er auch nicht die davon abhängige notwendige Verbindung begreifen und nicht in der lage sein,eine der Gegebenheiten entsprechende und mit den Vor= aussetzungen des Daseins übereinstimmende Religion zu errichten" ("Abdu'l-Baha,Beantw.Fragen,Kap. 40).
Hinsichtlich des Ursprungs der Unfehlbarkeit müssen wir gleichfalls zwischen der ange s anntennpoderwesenseige= nenuwndder erlangtenbezw.verliehenen Vel kenmenhei t unterscheiden: "Wesenseigene Vollkommenheit ist nur der allumfassenden Manife= station eigentümlich, sie ist ein Bestand ihres Wesens,aller Wesensbestand aber ist untrennbar vom Gegenstand selber. 50 ge= hört das Licht zum Wesen der Sonne und lässt es sich darum nicht von ihr sondern. Wissen ist ein Wesensbestand Gottes und nicht von Gott zu scheiden, Ebenso ist es mit Seiner Macht; wollte man sie von Ihm trennen, so wirde Er aufhören, Gott zu sein.Wenn man aas Licht von der Sorne trennte, so wäre sie nicht mehr die Son= ne, Wenn wir daher eine Trennung der Höchsten Vollkommenheit ven der allumfassenden Manifestation annehmen wollten, so wäre sie keine allumfassende Manifestation mehr; sie würde ihre Wesens= eigenart ganz verlieren. Die erlangte Vollkommenheit hingegen liegt nicht im Wesen der Dinge begründet, sie ist im Gegenteil ein Strahl jener Segnung der Vollkommenheit, die aus der Sonne der Wahrheit kommend auf die Herzen herabscheint und ein gewisses Mass davon än Geschöpfe abgibt. Obgleich diese Geschöpfe keine wesenseigene Vollkemmenheit nesitzen,sind sie doch unter dem Schutz und der Obhut Gottes,d.h. dass Gott sie vor Irrtümern behütet. So waren viele heiligenseelen zwar keine Aufgangsorte der"Höchsten Vollkommenheit, “ber gleichwshl unter dem Schatten des Schutzes und der Hut Gottes vor Irrtümern behütet und be= wahrt,übermittelten sie doch Gottes Gnade an Seine Geschöpfe, Hätte Gott sie nicht vor Irrtiümern bewahrt, eo hätte ihr Irren alle Gläubigen in Irrtum fallen lassen, vnd cie Grundlagen der Göttlichen Religion wären vollständig zerschlagen worden"(!Ab= du'l-Bahä,ebenda,Kap. 45). .
l=
[Seite 5]53
Aus dieser wesenseigenen Unfehlbarkeit des Gottesoffenbarers
heraus ist dem Menschen dieMö glichkeit des si=-
cheren Geführtwerdens durch das Wort und
das Gesetz des Offenbarers gegeben, wodurch die Offenbarungsre=
ligion ihre unschätzbar zrosse Überlegenheit über die panthei=
stische Mystik erhält, bei welcher der Mensch in einem gewähnten
Einswerden mit Gott sich selber mit Ihm-auf die gleiche Stufe
stellt und damit ohne den Beistand eines Göttlichen Mittlers und
sie Wohltat eines zu seinem Besten dienenden, aus der Wirklich=
keit des Seins hervorgegangenen Gesetzes allein auf seine eigene
‚begrenzte und ungewisse Urteilskraft beschränkt bleibt.
So ist dank der Kraft und Unfehlbärkeit des Gottesoffenbarers
das Bündnis Gottes "eine Sonne, üie ins All erstrahlt und leuch=
tet.Wahrlich, ikr Licht vertreibt «ie Dunkelheit,und ihre Flut
wird die Gischt des Aberglaubens aur das Ufer ewigen Ausge =
löschtseins werfen. Wahrlich, nichts in der Welt vermag der
Macht des Gottesreichs zu widerstehen. Würde die gesamte Mensch=
heit,ob sie sich auch gleich zusammenrottete, die Sonne am
Scheinen, Cie Winde an Wehen, die Wolken am Regnen,die Berge
am Stehen oder die Sterne um Schänms:m hindern können? Nein,
beim Herrn, dem Enääigen! alles in der Welt fällt der Verderh=-
nis anheim,das Bündnis deines Herrn hingez 11 nicht aufkö5=
ren,alle Gegenden zu durchdringen" (!Abau'l a, zit.n."Pirst
Baha'i Teaching Conference",Genf 1948).
Die Kraft des Bündnisses aber fliesst als Hilfe allen denen zu,
“die ihm zu dienen bereit sind und sich mit Emst rum bemühen,
Dies 181 die grosse Verhei ssune, die,den Kämpfern für
die Sache Gottes durch Baha'u'lläh zuteil wird:
"Seid versichert, dass eine Seele, die sich in äusserster
Standhaftigkeit erhebt, den Ruf des Gottesreiches anstimmt
und entschlossen das Bündnis kündet, in den Stand versetzt
sein wird, den schrecklichen Elefanten aus dem Feld zu jagen,
selbst wenn sie eine unbedeutende Ameise wäre, und das Gefie=
der des räuberischen Geiers zu zerfetzen, selbst wenn sie nichts
als eine schwächliche Motte wäre" ('abau'l-Baha, ebenda).
Das_Gesetz_als_Kern des Bündnisses:
Im Kern des Gottesbündnisses ist das gottgegebene und durch
Seine Manifestation verkündete Gesetz, dessen pnlare Wirkungs=
kräfte auf der einen Seite durch die Göttliche Absicht
und Verheissung, auf der anderen durch danGehkr=
s a m derjenigen gegeben sind, die Gött in Seinem Offenbarer aner=
kennen, sich ihm zuwenden und an Seinem Bündnis festhalten. Dieses
Gesetz besteht im Wort und Befehl des Offenbarers als Ausdruck des
Willens Gottes und ist das Mittel, das Gott, der gnädige Schöpfer
und Erhalter des Geschöpfes, den Menschen an die Hand gibt,dass
sie darnach ihr inneres und äusseres Leben einzeln’ und als Gemein=
schaft so gestalten, wie es nach der höheren Weisheit des Schöpfers
allein zu ihrem eigenen Heil und zur wahren Stillung ihres Sehnens
nach wirklicher Erlösung dienen ‚ kas ja nichts anderes als
gie Wirkung der anziehen en krs!tt Satties,
jenes "liebe Mich,dass Ich dich lieben möge" ist. Durch die völ=
lige Einordnung des Menschen unter die gebietende Autori
t ät des Gottesolfenbarers erfährt das Gesetz Gottes seine Er=
füllung und schafft es die vollkommene Verkindung zı dem
Schöpfer und Seinem Geschöpf,indem es das Geschöpf Göttlichen
Führung und Krafthergabe erschliesst un& ihm das ihm zugedäachte
Mass an Erkenntnis der Wahrheit zur Erleuchtung zuf seinen Weg
von der vergänglichen Welt zur Welt des unvergänglichen Gottes=
reiches zukommen lässt.
"O Meine Diener! Nichts leuchtet in Meinem Herzen als das un=
vergängliche Licht des Morgens Göttlicher Führung,und nichts
[Seite 6]-6-
geht aus Meinem Munä hervor als das Wesen der Wahrheit,die der Herr, dein Gott, geo*ienbärt hat. Fole darum nicht deinem ‚irdischen Trachten und verletz nicht das Bündnis Gottes nnch brich das Gelübde, das du Ihm getan hast. Mit festem Ent = schluss, aus der ganzen Liebe des Herzens und mit der vollen Kraft deiner Worte wende dich zu Ihm und wandle nicht auf dem Weg der Toren. Die Welt ist nichts als ein leeres Prahlen, ein blosses Nichts, das nur den Schein der Wirklichkeit her= zeigt. Neig ihr nicht zu. Zerreiss nicht das Band, das dich mit deinem Schöpfer in eins schliesst und gekör nicht zu de= nen,die irre gegangen sind und von Seinem Wege wichen.Wahr= lich, Ich sage: die Welt ist gleich dem Dunst der Wüste,den
. der Dürstende für Wasser hält und dem er mit allen Kräften zustrebt, bis e hingelangt und findet, dass alles nichts als Schein ist.Wir mögen sie auch mit dem leblosen Bild verglei= chen,nach dem es Gen Liebenden verlangt und das er am Ende nach langem Suchen zum tiefsten Bedauern als etwas findet, das 'seinen Hunger nicht befriedigen noch stillen kann!" EREDAIB NEN, ae El
In EERER der Ermüdung, in der Erkenntnis der eigenen Schwäche gegenüber dem, was Gott in Seinem Gesetz els Ziel und Pflicht vor uns hinstellt, möchten,wir manchmal verzagen und kleingläubig werden. Dann sollten wir uns daran erinnern, dass der Ursprung der Schöpfung und alles Daseins im Leben-zeugenden, aufbauenden und erhaltenden Prinzip der schöpferischen Liebe liegt:
"0 Sohn des Menschen! Verhüllt in Meinem unvordenklichen h
Sein und in der Urewigkeit Meines Wesens erkannte Ich Meine
Liebe zu dir, darum erschuf Ich dich,prägte Mein Bildnis in
dich und offenbarte dir Meine Schönheit" ( Baha'u'llah,Verbar=
gene Worte).
‚Diese schöpferische Liebe ist ein Teil jener Göttlichen Gnade
im Gattesbünänis, die die Erhaltung Seines Ge
scehöpf e s wünscht und darum nicht me hr von ihm will,
als er zu tragen vermag. > "Ruhm sei Dir,o mein Gott!Die Kraft Deiner. Macht ist mein Zeuge! Ich kann nicht daran zweifeln,dass die ganze Schöpfung vergehen und alles, das im Himmel und auf Erden ist,ganz zu= nichte werden müsste,hörte der heilige Hauch Deiner Göttlichen Gnade und das Wehen Deiner gütigen Gunst auch nur um weniger als einen Augenblick auf ‚über alles Erschaffene hinzustrei= ehen" (Behätu'llah, Gleanings, 8.90 );
Die Kanäle aber, durch die dem Menschen die Göttliche Gnade Sei=
nes Bündnisses zufliesst, sind Seine Offenbarer: "Diese Wesen der Loslösung, diese strahlenden Wirklichkeiten, sind die Kanäle der alldurchdringenden Gnade Gottes,Durch das Licht nie-irrender Führung geleitet und mit höchster Herr= schaft belehnt, sind sie beauftragt, die Eingebung ihrer Wor= te, die Ausgiessungen ihrer unfehlbaren Gnaäde und den heili= genden Odep ihrer Offenbarung zu verwenden, um jedes sehnende Herz und jeden empfänglichen Geist von Wust und. Staub der ir= dischen Sorgen und Beengungen zu befreien" (Baha'u'llan, Baha'i World Faith S.104).
Das_Vermächtnis_und_ die Forten
Durch die Reihe der Gottesoffenbarer zieht sich dä
absicht des Bündnisses alsdau
[Seite 7]1m
Vermächtnis mit den Zielder Fortentwick
lung und wachsenden Vollendung hin.
wir erkennen darin den Gedanken der "fortschreitenden Gottesof=
fenbarung", der die Botschart Gottes von Offenbarer zu Offenba=
rer in verschiedenen Bündnissen von Stufe zu Stufe
weitergehen lässt, zugleich aber auahüber die Reihe
hinweg als"Grösseres Bünänis" in allen Offenbarungsreligio=
nen die Verheissung einer enälichen Reife für die Menschheit
fortvererbt,da Frieden und Eintracht unter den Bewohnern der
Erde sich mit höchsten Tugenden und Vortrefflichkeiten paaren
und das Gesetz Gottes unter gewandelten und Ihm zugekehrten Ge=
schöpfen volle Entfaltung finden wird. Beides
zusammen ergibt die Zyklenfolge der Manifes
tationen, die einander in verschiedenen Zyklen ablösen
und zugleich Teil in einem grösseren Universalen Zyklus sind,des=
sen universale Manifestation und Erfüllung die Sendung Behatmt
lläh's und das Erscheinen des "Tages Gottes" sind.
"Mit jedem und allen Propheten, sie Wir in der Vergangenheit
herniedersandten, haben Wir einen besonieren Bund bezüglich
des 'Gedenkens Gottes! und Seines Tages abgeschlossen" (Bäb,
Qayyımu'l-Asma, zit.n. Shoghi Effendi,D: sation).
"Seine Heiligkeit Abrahan,Friede sei ‚errichtete einen
Bund hinsichtlich Seiner Heiligkeit und gab die Froken
Botschaften Seines Kommens. Seine Heil ei
ein Bündnis hinsichtlich des Verh
keit Christus, und verkündete der Welt e gute Ki
Offenbarung. Seine Heiligkeit Christus errichtete
hinsichtlich des 'Mrösters'! (Parakleten) und geb die Botschert
Seines Kommens. Seine Heiligkeit der Prophet Muhammed errich=
tete ein Bündnis kinsichtlich Seiner Heiligkeit des BAb und
der BAb war der von Muhammed verheissene,denn NMukammed gab
die Botschaft Seines Kommens. Der Bäb errichtete ein Bündnis
hinsichtlich der Gesegneten Schönheit Bah4'u'lläh's und ver=
kündete die frohen Botschaften Seines Kommens,denn die Ge=
segnete Schönheit war Der,Den Seine Heiligkeit der Bab ver=
heissen hatte. Baha'u'l]lah errichtete ein Bündnis hinsicht=
lich des Verheissenen, der in tausend oder tausenden von Jah=
ren offenbar werden wird. Und gleicherweise errichtete er mit
Seiner Höchsten Feder ein grosses Bügdnis und Testament mit
allen Baha'i, durch das ihnen allen anbefohlen wurde,nach
Seinem Hinscheiden dem Mittelpunkt des Bündnisses zu frlgen
und nicht um Hsaresbreite vom Gehorsam, den sie ihm erzei=
gen bie - ‚abzuweichen " ('Abdu'l-Bah4d,Bahäa'i World Faith,
5.358).
"So sammle denn (Deine Di ner) um dieses Göttliche Gesetz, dessen Bündnis Du mit allen Deinen Propheten unä Deinen Bo= ten errichtet und oessen Gebote Du in Deinen Sendschreiben und Schriften aufgezeichnet hast, una erkebe sie zu jenen Höhen, ale sie befähigen gen, i f zu hören " (Ba= ha'u'llah, Prayers and Meditations, 5.106).
[Seite 8]Das SONMESBUNDNIS BE
BEA HA tr Bobs,
ey N eaunsen, die über Cie Reihe der Bündnisse Gottes
"in Seinen verschiedenen kanifeststionen hinreg auf die Zeit der grossen Erfüllung verweisen, beziehen sich auf den "Tag Ge t= t e s" der die Zeit der Erscheinung, der Sendung und des Bündnis= ses der "Hüchsten und Allerherrlichsten ManiTestation Eah&tu'llan" ist. Seit Jahrtausenden vorbestimmt, von den Völkern als Erlösung erträumt und erhofft, von den Propheten und grossen 5ehern in
j ecrängnis der Gottessächke vorausgeschaut i raue Zeit Seines Kommens vorausgesagt, dzrnach in Gen Tagen vor dem Anbruch iner Offenbarung durch einige Seelen zut: end errechnet, erfährt Er Seine unmittelbare Vor= ankündigung durch-cie Offenkerung des 34b, um neunzehn Jahre nach dessen Erklärung im Kicvan des Jahres 1863 mit der ersten Verkündigung Seiner eigenen Offenbarung hervorzutreten.
Gegenstand und Zi e|1 des Gottesbündnisses im neuen Tage ist die zllunfassende Einheit, die sownhl eine geiji= stige als auch eine solche derW e ite rdänung ist:
"Bahatu'llah's Offenrarung, deren höchste Sendung keine Andere
als die Vollendung dieser orgeni n seistigen Einheit der
Gesamtheit der Nationen ist, snllte,wenn wir ihren Ausfolge=
rungen mit Aufrichtirkeit beregnen, in er Erscheinung als
Künder für das Kommen des Zeitalters des ilenschengeschlechtes
als Ganzes angesehen werden. Wir cCürfen in ihr nicht ledig=
lieh eine geistige Wiederbelebung innerhalb der stäncig weck= selnden Geschicke der Nenschheit, nicht eine blosse weitere
Stufe in einer Folge fortschreitender Öffenbarungen, je,richt
einmal nur einen Föhepunkt in einer Reihe widerkehrender pro=
phetischer Zyklen, sondern vielmekr den Narkstein der letzten und höchsten Stufe in der erstsunlichen Entwicklung des Gesamt= lebens der menschlichen Gesellschaft auf unserem Planeten er = blicken, Das dringende Bedürfnis nach einer Weltzemeinschärt, das Bewusstsein eines Weltbirgertums, die Begründung einer
Weltzivilisation und Weltkultur - alles Dinge, cie mit den
Anfängen der Entfalt des Goldenen Zeitalters der paha'l-
Aera zusammenfallen m en - sollten ihrem wahren Wesen nach
hinsichtlich des Lebens auf diesem Pleneten &äls die äusser=
sten Grenzen im Aufbsu der menschlichen Gesellschaft angesehen werden,wenn auch d einzelne lenech als Ergebnis einer sel= chen voll äl \ enzt noch weiter lortschreiten urd sich entwickeln j £ mnisvolle, alldurchäringen= de und doch > wir mit der im Leben des Einstinen unv rmei 3 fe und der Entwickelumg & use bei richtig em Verständnis Bahatu! i lung des menschlichen Ge= nlichen Stufe muss früher elungen und einen noch tnissen hervorrufen, glichkeiten des ohler=
- eitaltern der für die
sellscheftsaufk: ‚der später das r hliche Ges auffallendere E nung in cen Heltve na indem es die ganze Gattung gehens hegabt, nurch Cie dä schliessliche Erfüllung ihrer erh immun übige Hauptsentrieb verli n wird. Eine lchke Reifestufe der Ent= wickelung des menschlichen Verkaltens miss bei sufrichtiger |
Der Geistige Rat daekäksgpung des ungeheuren Anspruchs Sana'u'llah's für alle
in Esslingen aN. e.V. seh. “ q |
ben. Zu
— Bibliothek —
[Seite 9]20%
Zeiten mit der Offenbarung gleichgesetzt werden, für die Er der Träger war" (Shaghi Effendi, die Entfaltung der neuen Weltzivilisation).
Das _Bündnis_des_Bab_bezüglich Faha'u'lläh's:
Das Baha'u'lldh vorausgehende Bündnis des BAb lehte gleich= sam in der Autorisierung der Offenbarung Baha'u'lläh's,der Er Sein Bündnis als'"kleineres Bündnis" vorausschickt,um Seine eige= nen Anhähger auf den kommenden Verheissenen zu verpflichten,der das seit Jahrtausenden verheissene "Grössere Bündnis" erfüllen würde.
"Von Anfang an Seiner zweifachen Sendung,nämlich als Träger ei= ner wöllig unabhängigen Offenbarung und als Vorankünder einer noch grösseren Offenbarung als die eigene, bewusst,konnte Er(der BAb) es nicht bei der unaufhörlich Seiner Feder entströnten grrs= ‚sen Anzahl von Erläuterungen, Gebeten, Gesetzen und Verordnungen, Abhandlungen und Briefen, Kanzelreden und Ansprachen bewenden las= sen. Das Grössere Bündnis, das Gott nach der Versicherung Seiner Schriften hinsichtlich der neugekorenen Offenkarung seit undenk= lichen Zeiten durch die Propheten aller Zeitalter mit der gesamten Menschheit abgeschlössen,... musste nun durch einen kleineren Bund ergänzt werden, zu dessen Abschluss mit der Gesamtheit Seiner An= hänger Er sich bezüglich Dessen verpflichtet fühlte, Dessen Nahen Er als Seiner Sendung Frucht und letzten Zweek hezeichnet hatte... In Seinem Buche "Bayan!" sagt der BAb bezüglich der Offerb'rung Ba= hA'uflläh's " Wenn Du die Nähe Seiner Offenbarung erreichst und Ihm gehorchst, wirst Du die Frucht des Bayan offenbart haben,andern= falls bist du nicht wert,dass du vor Gott Erwähnung findest'!. '0 Volk des Bayan!'! so ermahnt Er '#m gleichen Buche die gesamte Ge= mein schaft Seiner Anhänger, 'handle nicht, wie das Volk des Gurfn getan hat (ich. die Anhänger des Islam, die den BAb verfolgten), denn wenn ihr es tätet wirden eure nächtlichen Früchte zunichte werden'...'Der Bayan leitet alle seine Herrlichkeit von Ihm her, den Gott kundtun wird'. 'Alles,was im Bayan geoffenbart ist,ist nicht mehr als ein Ring an keiner Fand und Ich Selber bin fürwahr nieht mehr als ein Rings an der Hand Dessen,den Gott offenbar mächen wird..,Er wendet ihn nach Seinem Belieben,wofür Er beliebt und Gurch was immer Ihm beliebt. Er,wahrlich, ist der Helfer in Nöten, der Höchste'!...Und schliesslich in dem folgenden bewegenden Anruf Gottes:'! Seid Zeuge, dass Ich durch Cieses Buck mit allem Erschar= tenen noch vor der Errichtung des Bünänisses Meiner Sendung eir Bündnis für die Sendung Dessen errichtet habe, den Du kund tun wirst.! "(Shoshi Effendi,God passes by,S.27Er).
Die_ Einsetzung des Bünänisses Bahalu'llan's bezüglich "Abdu'l-Ra= hals;
Hatte der BAb mit Seinem Bünänis eine Verpflichtung Seiner An= hänger in Bezug auf die nahe Manifestation Bahatu'lläh's vorgenom-= men, so schien nun an der Zeit auch im Verlauf des Wirkens von Ba= hatut'llah die Notwendigkeit gegeben, Seinerseits Vorkehrungen zu treffen, um nach Seinem Hingang einen gesicherten Fortgang der Got= tessache zu gewährleisten, eine Notwendigkeit, die ihre grosse Ent= sprechung denn euch in der Einsetz Seines eigenen Büncnisses mit der Bestimmung 'Abdu'l-Bahä's als"Mittelpunkt Seines Bündnisses" erfährt:
"Um die von dieser himmelentstammten Entwicklung ausgelösten
Kräfte zu lenken und in Bahnen zu leiten und ihre harmonische
und ununterbrochene Wirksarkeit nach Seinem Aufstieg zu gewähr=
leisten war ein Gottverordnetes hit unbestreitbarer Autorität
& a E % Bun
hekleidetes und organisch mit dem Urheber der Offenbarung Selber ver= kundenes Mittel offensichtlich unentbehrlich. Für dieses Mittel war von Bahä’u’lläh ausdrücklich durch die Einrichtung des Bündnisses gesorgt worden, eine Einrichtung, die Er vor Spinem Aufstieg fest be= gründet hatte, Eben dieses Bündnis war von Ihm in Seinem Kitäb-i-Ag= CAs vorweggenommen worden, Er hatte darauf angespielt,als Er die Mitglieder Seiner Familie in den Tagen unmittelbar vor Seinem Auf- stieg zum letzten Abschied an Sein Bett riePy"und es in eine von Ihm als ”das Buch Meines Bündnisses’ bezeichnete besondere Urkunde aufge= nommen, die Er im Laufe Seiner Krankheit Seinem ältesten Sohn x ‘Abdu’l-Bahá anvertraute,
Ganz von eigener Hand geschrieben, am neunten Tag nach Seinem Auf= stieg in Gegenwart von neunaus dem Kreis Seiner Gefährten und der Mitglieder Seiner Familie ausgewählten Zeugen entsiegelt, dann am "Nachmittag des gleichen Tages vor einer grossen in Seinem Grabgemach versammelten Gesellschaft, darunter Seine Söhne, einige Verwandte des BAb, Pilger und ortsansässige Gläubige, verlesen, ist diese ein= zigartige und zeitumwälzende Urkunde, die Sahä’u’lläh als Sein “Grüsstes Tablet’und auf die Er Sich in Seiner “Epistel an den Sohn des Wolfes’als das ‘tiefrote Buch’bezogen hat, ohne Vorgang in den ‚heiligen Schriften aller früheren Sendungen, die . des BAb mit ein= geschlossen. Denn nirgends finden wir in den Büchern von irgend ei= nem der religiösen Systeme in der Welt, selbst nicht unter den Schriften des Urhebers der Bäbi-Offenbarung, eine Einzelurkunde, die einen Bund mit einer derartigen Autorität errichtet, wie, das von BahäA’u’1läh Selber eingesutzte Bündnis... . ä
In dieser gewichtigen und unvergleichlichen Urkunde legt der Verfasser das Wesen jenes von Ihm Seinen‘Brben’vermach=
ten, hervorragenden und unschätzbaren Erbes dar, E verkündet Er erneut die Grundabsieht Seiner Offenbarung,' gebietet Er ‘den Völkern der. Welt) sich fest an das zu halten, was ihre ‘Stufe erhöhen’wird, \
yerkündet Er ihnen, dass ‘Gott das Vergangene verziehen hat’, betont Er die Erhabenheit der. Stufe des Menschen,
zeigt Er.das oberste Ziel des Glaubens auf, hält Er die Gläubigen zum Gebet für das Wohlergehen der Könige der Erde, ‘die Manifestationen der Kraft und Aufgangsorte der Macht und des Reichtuns Gottes’an,
behält Er sich die Herzen der Menschen als Sein besonderes Gebiet vor, , "verbietet Er mit aller Intsehicdenheit Zwist und Hader,
befiehlt Er, Seinen Anhängern, denjenigen Königen beizustehen, die ‘mit’ dem Schmuck der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit geziert” sind, und t ‚weist Er besonders die Aghsän (Seine Söhne) an, über die ‘in der Laseinswelt verborgen liegende mächtige Kraft und volikommene Stärke’nachzusinnen.
Er gebietet ihnen (den aghsän) ferner, sich gemeinsam mit den Afnän(den Verwandten des DAb und Seinen eigenen Verwandten einer und alleenGrössten Heiligen Zweig fAkdul- Bahä) zuzuwenden,
erklärt ihn (“abdu’l-Bahä) gleichbedeutend mit dem ‘von Gott "=a== sichtigten’, der ‘aus dieser vorbestehenden Wurzel’, auf die im Kitäb-i-Andhs verwiesen wird, ‘entsprossen ist’,
ermahnt die Gläubigen, den Aglısän Horhachtung und Zuneigung zu er= weisen y 4
rät ihnen an, Seine #amilie und Seine Verwandten sowie diejenigen des BAb zu achten ä _' verwehrt Seinen Söhnen, “jedes Anrecht auf das Eigentum von An=
deren‘, :
.n
[Seite 11]Er
schärft ihnen, Seinen Verwandten und denen des BAb ein, 'Gott zu fürcehten,zu tun, was recht und schicklich ist! und dem zu felgen, was ihre Stufe 'erhöhen'wird,
warnt alle Menschen, dass sie '!Mittel der Ordnung nicht zur Ursache der Verwirrung und das Werkzeug der Einheit nicht zum Anlass des Zwiespalts werden lassen! und
schliesst mit einer Ermahnung an die Gläubigen "allen Nationen zu dienen! und sich um die "Besserung der Welt! zu bemühen. (Shoghi Effendi,God passes by,Kap.14).
!Abau'!ı1-Bah& selber erläutert Cie Bedeutung Seiner Stellung
als Mittelpunkt des Bündnisses mit den Worten: "Durch diese Einsetzung und Vorsorge hat Er(Bah4atu'llAäh) die Religion Gottes gegen Streitigkeiten und Spaltungen behütet und beschützt,indem sie jedermann die Möglichkeit nimmt, eine neue Sekte oder Glaubenspar= tei zu schaffen. Zur Sicherung der Einheit und Einhelligkeit hat Er mit allen Menschen der Welt einen Bund geschlossen,der aunh den Ausle= ger und Erklärer Seiner Lehren einbegreift,sodass niemand die Reli= rion Gottes nach seinem eigenen Sinne auslegen oder deuten und so ei= ne auf seinem persönlichen Verstehen der Göttlichen Worte fussende Sekte gründen könne. Das Buch des Bündnisses oder Testament Baha'u! lläh's ist das Mittel um einer solchen Möglichkeit vorzubeugen,denn wer auch immer nur aus eigener Berufung heraus sprechen wird, der wird erniedrigt werden. Seid belehrt hierüber und nehmt es zur Kennt= nis, Hütet euch,dass euch niemand dies im Geheimen in Frage stelle o= der abrede., Es gibt Eigenwillige und selbstsüchtige Menschen, die euch ihre Absicht nicht mit offenen Worten sagen. sie hüllen das,was sie sagen wollen, in versteckte Behauptungen und Anspielungen, indem sie 2.B, jemanden bestimmtes loben,ihn als weise und gelehrt und durch Ba= karu'lldh ausgezeichnet preisen ‚um es euch so auf heimtückische Wei= se oder durch Winke beizubringen. Seid auf der Hut! Seid wachsam und erleuchtet! Denn Seine Heiligkeit Christus sagte, dass niemand das Licht unter den scheffel stellt. Der Sinn meiner Warnung ist, dass ge= wisse Menschen versuchen werden, euch in der Richtung ihrer eigenen persönlichen Ansichten und Meinungen zu beeinflussen. Seid darum auf der Hut, dass niemand die Einheit und Ganzheit der Sache Baha'u'lläah's anfalle® (Promulgation of Universal Peace, 5.451 f)..
Shoghi E£fendi chärakterisiert die Stufe "'Abdu'i-Baha's als
Mittelpunkt des Bünänisses wie folgt: "Obgleich er sich in seiner eigenen Sphäre bewegt und eine Stufe ein= nimmt,die völlig verschieden von denjenigen des Urhebers und des Vor= läufers der Baha'1-Offenbarung (Bahd'u'llAh und BAb) ist, so bildet Er doch kraft der Stellung, die Ihm durch das Bündnis Baha'u'lläh's zuteil ward mit jenen zusammen das,was wir ale die drei Zentralgestal= ten eines Glaubens bezeichnen können,der in der Geistesgeschichte der Welt einzig ist.Vereint mit Ihnen thront Er über den Geschicken die= ses jungen Gottesgläaubens in einer I/öhe, die kein Einzelner und keine nach Ihm seinem Wohl zu dienen geh<ene Körperschaft jemals während einer Zeitdauer von mindestens einem vollen Jahrtausend zu erreichen hoffen können. Seinen erhabenen Rang dadurch zu verkleinern, dass man Seine Stufe gleich oder doch nahezu gleich der Stellung derer achtet, auf die der Mantel Seiner Autorität gefallen ist (die Hüter) wäre ein Akt von mangelnder Ehrfurcht und ebenso schwerwiegend wie der nicht weniger ketzerische Glaube, der Ihn auf die Stufe absoluter Gleichheit entweder mit der Haustgestalt oder dem Vorläufer unseres Glaubens stel= len möchte . So groes auch der Abstand ist, der *!Abdu'l-Bah4 von dem trennt, der die Quelle einer unabhängigen Offenbarung bildet,so ist er doch niemals mit dem noch grösseren Abstand zu vergleichen,der zwi= schen Ihm, dem Mittelpunkt des Bündnisses und Seinen zur Weiterführung Seines Werkes berufenen Dienern liegt, wie immer sie auch heissen und
‚
x
[Seite 12]a
welcher Art ihr Rang, ihr Aufgabenbereich oder ihre künftigen Taten sein mögen...
Dass 'Abdu'l-Bahä keine Manifestation Gottes ist, dass Er, obgleich der Nachfolger Seines Vaters, dennoch nicht die gleiche Stufe ein= nimmt, dass niemand ausser dem BAb und Baha'u'lldh vor Ablauf eines vollen Jahrtausends Anspruch auf eine solche Stufe erheben kann,
ist eine Wahrheit, die den diesbezüglichen Aussprüchen Beider, so= wohl des Begründers unseres Glaubens als auch des Brläuterers Sei= ner Lehren, zugrunde liegt... Indessen sollte keineswegs gefalgert werden, dass 'Abdu'l-Bah4 nur einer der Diener der Wesegneten S-hönheit (Baha 'u'llah) oder im besten Falle jemand ist, dessen Aufgabe sich auf die Tätigkeit eines bevollmächtigten Auslegers der Lehren Seines Vaters beschränkt, Es sei mir ferne, derartige An= sichten zu hegen oder eine solche Meinung einzuflössen.Er ist zuerst und vor allem der Mittelpunkt und die Achse des unvergleichlichen und allumfassenden Bünänisses Baha'u'llah's und sollte für immer so betrachtet werden, als Seine erhabenste Schöpfung, der fleckenlose Spiegel Seines Lichtes, das Vollkommene Beispiel Seiner Lehren, der niemals irrende Ausleger Seines Wortes, der Ausdruck eines jegli=- chen Baha'i-Ideals, die Verkörperung j-glicher Bah4'i-Tugend, der mä-htigste Zweig, der aus der urewigen Wurzel hervorging, der Arm des Göttlichen Gesetzes, das Wesen, 'um das sieh alle Namen bewe= gen'!, dio Triebkraft der Vereinigung der Menschheit, das Banner d»s Grössten Friodens, der Mond des Zentralgestirns dieser heiligsten Sendung, - das alles sind stillschweigande Benennungen und Ehren= namen, Ale ihren getr-uesten, höchsten und edelsten Ausdruek in
dem Zaubernamen 'Abdu'l-Baha (=Diener Gottes) finden. Er ist jenseits von allen diesen Benennungen , 'das Geheimnis Gottes! - oin Ausdruek, den Bahäa'u'llAh Selbst gewählt hat, um Ihn zu bezeichnen und der, ofne uns irgendwia zur Zuerkennung der Stuf> der Prophetenschaft zu berechtigen, andsutet, wie in der Gestalt 'Abdu'l-Bahä's die aus= einanderlaufonden Kennzeichen menschlicher “atur und übermensehli= cher Erkenntnis und Vollkommenheit verschm-lzen und in völlige Über= einstimmung gebraaht sind! (Dispensation),
[Seite 13]S$S 'ABDUTL-BAHA!'S UND DER
EDER SEOTERTRATEE
w Es ist klar, dass die grossen durch das Bündnis Baha'u'lldn's auf "Abdu'l-Bahd übertragenen Aufgaben nicht mit dem Hinscheiden "Abau!l- Bahä's erschöpft sein konnten, und so hat auch Er auf Grund der von Offenbarer Selbst herrührenden Bevollmächtigung in Seinem "Willen und Jestament" den Gläubigen ein Bündnis hinterlassen, das im unverbrüchliehen Gehorsam Weiterhin die kBinneitb ger Gottesnache zu gewährle)m st en berufen ist und seinen Hauptausdruck in der Eisetzung des "Hütertums" und dessen Verbindung mit der bereits von Baha'u'llah her vorgezeichneten Institution des "Universalen Hauses der %ereeh= tigkeit" erfährt.
"War das Testament Bahd'u'll4's einzig und alleine durch den un= mittelbaren Akt Seines Willens und Zwecks errichtet worden", sn
"mag der Wille und das Yestament "'Abdu'l-Baha's demgegenüber als
das Rrgebnis jener unenträtselbaren inneren Verbindung zwischen
Ihm, dem Krafterreger eines Gottgegebenen Glaubens, und Dem be= trachtet werden, Der zu dessen alleinigen Ausleger gesetzt und
als sein vollkommenes Beispiel anerkennt worden war, Die vom Aus= gangspunkt des Gesetzes Gottes in diesem Zeitalter freigegebenen schöpferischen Kräftehaben durch ihr Auftreffen auf den Geist Dessen, Ber zum nichtirrenden Erklärer auserwählt war, jenes Instrument her= vorgebracht, dessen volle Tragweite zu ermessen öie gegenwärtige Generation bis jetzt... noch nicht im Stanle ist. Dieses Instrument kann, wenn wir es richtig abschätzen, nicht weniger von Dem, Der den treibenden Anstoss für seine Zrschaffung abgegeben, als von Den, Der es unmittelbar empfangen hat, getrennt werden. Der Sinn des Ur= hebers der Baha'i-Offenbarung hatte, wie gesagt, die Seele '!Abdu!'l- Baha!s so vollständig durchdrungen und Sein Geist hat Dessen Wesen derartig tief geprägt, Ihre Ziele und Beweggründe waren se völlig ineinander übergegangen, dass die Ablösung der vom Ersten aufge= stellten Lehre von der höchsten mit den Aufgaben des Letzten ver= bundenen lat gleichbedeutend mit einer Ablehnung einer der grund= legensten Wahrheiten des Glaubens sein würde...
Das Dokument, das diese Ordnung festlegt, die Charta einer künftigen Weltzivilisation, das in einigen seiner Züge als Ergän= zung zu keinem geringeren Buch als dem KitAb-i-Agdas betrachtet werden mag, ist von 'abdu'l-Bah4 mit Unterschrift versehen und ge= gesiegelt, sanz von Ihm mit eigener Hand geschrieben und in seinem ersten Teil während einer der dunkelsten Zeiten Seiner Einkerkerung im #estungsgefängnis von 'akka aufgezeichnet worden.
Es verkündet bestimmt und unzweideutig den grundlegenden Glau=
ben der Anhänger des Glaubens Baha'u'llä'hs,
offenbart in nicht misszuverstehender Sprache den doppelten Cha=
rakter der Sendung des Bäb,
enthüllt die volle Stufe des Urhebers der »ah4 !i-Offenbarung,
1 ee aus, dass !alle Übrigen Diener von Ihm und Seinem Gebot
sind',
betont die Bedeutung des Kitäb-i-Agdas, .
errichtet die Einrichtung der Hüterschaft als erbliches Amt und
umreisst deren wesentliche Obliegenheiten,
sieht die Massnahmen für die Wahl des Internationalen Hauses der
Gerechtigkeit vor, bestimmt dessen Aufgabenkreis und legt sein
Verhältnis zu jenem (dem Hüteramt) fest,
Der Geistige Ratbesdkheibt die Pflichten der Hände der Sache Gottes, betont de=
in Esslingen SER Knyantnortin? org 4
_
[Seite 14]preist die Kraft des von Bah4'u'llAh errichteten unzerstörbaren
Bundes.
Die Urkunde lobt ferner den Mut und die peharrlichkeit derer, die zum Bunde Bahä'u'lläh's stehen,..,
fordert die Afnanen (die Verwandten des BAb), die Hände der Sache Grttes und die besamtheit der Anhänger Bahd'u'lldh's auf, sich vereint zu erheben, um Seinen Glauben voranzutragen, sich weithin zu verbreiten, unermüdlich zu arbeiten und dem heldenhaften Bei= spiel der Apostel Jesu Christi nachzufolgen,
warnt sie vor den Gefahren der Verbindung mit den Bündnisbrechern, bittet sie, die Sache vor den Angriffen der Unaufrichtigen und Heuchler zu beschützen und
rät ihnen an, in ihrer Lebensführung die Universalität des erwähl= ten Glaubens kundzutun und seine hohen Grundsätze zu rechtfertigen. In der gleichen Urkunde...
befiehlt Er die Unterordnung und Treue gegenüber allen gerechten Herrschern,
drückt Er Seine Sehnsucht nach Martertum aus und erhebt Er Sein Gebet für die Reue sowohl als auch für die Vergebung Seiner Feinde" (Shoghi Effendi, God passes by, Kap.XXII).
Sshoghi Effendi erläutert die Wesensmerkmale des Hütertums
und des Universalen Hauses der werechtigkeit sowie den Unterschied zwi=
schen der Stufe des Hüters und derjenigen 'Abdu'l-Bahd's wie folgt: "Aus den barlegungen wird unzweifelhaft klar und deutlich, dass der Hüter des Glaubene zum Ausleger des Wortes gemacht und das Universale Haus der Gerechtigkeit mit der Aufgabe der Gesetzgebung in den Fragen eingesetzt worden ist, die nicht ausdrücklich in den Lehren offenbart sind. Nie Auslegung durch den Hüter ist innerhalb seines Bereiches ebenso autoritativ und bindend wie die Erlasse des Internationalen Hauses der Gerechtigkeit, dessen ausschliessliches Recht und Vorrecht es ist, über solche Gesetze und Verordnungen zu befinden und letzt= gültig zu entscheiden, die Baha'u'llAh nicht ausdrücklich nffenbart hat. Keiner von beiden kann und wird je in das geweihte und festge= legte Gebiet des anderen übergreifen, keiner von ihnen versuchen, die besondere und unbestrittene Autorität zu schmälern, mit der beide von Gott her ausgestattet wurden.
Obwohl der Hüter des Glaubens zum ständigen Haupt einer so erhabenen Körperschaft gemacht worden ist, kann er doch nie, und wäre nur vor= übergehend, das Recht ausschliesslicher Gesetzgebung beanspruchen. Er kann die Entscheiärng der Mehrheit seiner Mitglieder nicht umstossen, ist jedoch verpflichtet, auf eine nochmalige Behandlung durch sie in jedem alle zu bestehen, der nach seinem Gewissen dem Sinn der durch Baha'u'llah geoffenbarten Äusserungen widerspricht und von deren Gei= ste abweicht. Er legt aus, was ausdrücklich offenbart ist, und kann nicht gesetzgeberisch tätig sein, es sei denn in seiner Eigenschaft als Mitglieä des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, Es ist ihm ver= wehrt, alleine die Verfassung zu schaffen, welche die georänete Tätig= keit seiner Mitglieder leiten muss, oder seinen kinfluss in einer Weis se auszuüben, durch welche die Freiheit derjenigen beinträchtigt wer= den könnte, die als geheiligtes Recht den Kreis seiner Mitarbeiter wählen (d.h. der Hände)...
wie erhaben die Stellung und wie wesentlich die Aufgabe der Ein=
richtung des Hütertums in der Verwaltungsordnung Bahadtu'lläh's auch
sein mag, wie überwältigend das Gewicht der von ihr getragenen Ver= _
antwortung immer bleiben muss, so darf doch...der Hüter des Glaubens
unter keinen Umständen und wie gross auch seine Verdienste und $aten
seien, zu einem Rang erhrben werden, der ihn mit 'Abdu'l-Bahd an je=
ner einzigartigen Stellung teilhaben lässt, die der Mittelpunkt des
Bundes ('Abdu'i-Bahd) einnimmt, und noch viel weniger zu der aus=
sehliesslich der Manifestation Gottes vorbehaltenen Stufe,.. Kein Hü=
ter des Glaubens kann je beanspruchen, dass er (wie es bei 'Abdu'!l-
Baha der Fall ist) das vollkommene Beispiel der Lehren Baha'tu'llah's
[Seite 15]en,
oder den fleckenlosen Spiegel darstellt, der Sein Licht zurückstrahlt, Obzwar er durch den unfehlbaren, nie irrenden Schutz Bah4'u'llanh's und des BAb beschirmt wird und in so hohem Masse mit *"Abdu'l-Baha aecht und Pflicht, die Bahä'i-Lehren auszulegen teilen mag, so bleibt er im Wesen dennoch Mensch und kann er, wenn er das ihm übertragene Treuamt wahren will, unter keinerlei Vorwand für sich die Rechte und Vorrechte in Anspruch nehmen, die Bahä'u'llah Seinem Sohne zu verlei= ken beliebt hat. Zum Hüter des Glaubens zu beten, ihn als Ferr oder Meister anzureden, als "Seine Heiligkeit! zu bezeichnen, seinen Segen zu suchen, seinen Geburtstag zu feiern oder irgend ein Ereignis, das mit seinem Leben verknüpft ist, festlich zu berxehen, wäre im Lichte dieser Wahrheit gleichbedeutend mit einem Abgehen von den in unseren gellebten Glauben verankerten festgesetzten Wahrheiten, Die Tatsache, aass der Hüter mit der zur Sinnfindung und Ausfolgerung der Worte Bahä'u'lläh's und 'Abdu'l-Bahd's erforderlichen besonderen Kraft be= gabt worden ist, braucht ihm nicht notwendig die gleiche Stufe mit Denen einzuräumen, Deren Worte auszulegen er berufen ist. Er kann die= ses Recht ausüben und dieser Verpflichtung nachkommen und doch gegen= über Beiden im Rang unendlich viel niedriger und wesentlich von Ihnen verschieden sein" (Dispensation).
So, wie sichShog.hi Effendi in seinen Briefen an die Gläu= bigen stets nur ajs deren Bruder bezeichnet, so muss auch das Verhältnis der Gläubigen zu ihm, in dem Bewusstsein des gemeinsamen Be= mühens Aller um das Wohl und die Erhaltung der Sache Gottes, nach dem Willen und Testament 'Abäu'l-Bahä's den Hüter mit liebevoller Sor= ge und Zuneigung umgeben: " O ihr getreuen Geliebten 'Abdu'l-Baha's! Es obliegt euch, Shoghi Effendi, dem aus der Frucht der beiden geheiligten und Göttlichen 1g= tusbäume gesprossenen Zweig, eure grösste Sorgsamkeit zuzuwenden, dass kein Stäubchen des Verzagens und der Sorge sein strahlendes We= sen trüben möge, dass er Tag um Tag an Glückseligkeit, Freude und Geistigkeit zunehmen möge und sich zu einem fruchtbeladenen Baum ent= wickle", €
Tie Dauer jenes grossen Bahd'i-Zyklusses der mit der Universalen Ma= nifestation Bahda'u'llah's heraufgestiegen ist, jenes Zeitalters der Rei= fe, zu dem die Propheten seit Adam übser die Reihe der historischen Got= tesoffenbarer in fortschreitender Entwickelung hingeführt haben und dem sie mit ihren jeweiligen Bündnissen im"grösseren Bündnis" Wegbereiter weren, ist nach den Warlerungen "Abdu'l-Bahd's berufen, sich "über einen Zeitraum von mindestens fünfhunderttaussend Jahren” zu erstrecken(vergl. Dispeneation), innerhalb derer wiederum, "unter dem Schatten der Univer= salen Manifestation", sooft es die Zeit und Verhältnisse erfordern, wei= tere Nanifestationen kommen. Doch wird nach Baha'u'lläh's eigenen ein= deutigen Worten die auf Ihn folgende Manifestation nicht vor Ablauf von tausend Jahren erscheinen. Über dieses "Millenium", dieses "Wausendjährige Reich", das nach den alten Prophezeiungen und religiösen Srwartungen mit dem "ewigen Frieden" und dem"Reiche Gottes auf Erden", der " Herabkunft des himmlischen Jerusalems" einhergehen wird, sagt "aAbdu'l-Baha : ä
"Was die tausend Jahre, wie sie im Buch erwähnt sind, anbelangt, so
bedeuten sie den Beginn dieser Nanifestation (Bahatu'llah) His zum
Ende ihrer Vorherrschaft in der bedingten Welt(der materietlen Er=
scheinungswelt). Ta diese Sache gross ist, so machen ihre Kräfte ein
Wachstum durch und wirken ihre Zeichen blendend. .Sie wird ig ihrem
Aufstieg, ‘der Begeisterung, dem Wachstum, der Verkündigung und För=
..derung andauern, bis: sie in tausend Jahren den Höhepunkt ihrer Herr=
"Jichkeit erreicht haben wird, weil der Tag dieser Manifestation ein=
tausend Jahre ist" (Tablets of 'Abdu'l-Baha, 5,6598).
“8 .
[Seite 16]ni
"Die erste Voraussetzung (um die dem Menschen
zugedachte erhabene Stufe zu erreichen) ist die kestigkeit im Bünd=
nis Gottes, Denn die Kraft des Bündnisses wird die Sache Baha'u'
lläh's vor den Zweifeln des Volks des Irrtums schützen. Es ist die
wehrhafte Burg der Sache Gottes und der feste Pfeiler der Religion
Gottes, Keine Macht der Erde kann heute die Einheit der Bah@'i- Welt
bewahren als allein das Bündnis Gottes; anders werden Meinungsver=
schiedenheilten gleich dem furchtbarsten Gewitter die Baha'i-Welt
umziehen. Es erweist sich klar, dass die Achse der Einheit der Men=
schenwelt nichts anderes als die Kraft des Bündnisses ist. Wäre das
Bündnis nicht gekommen, wäre es nicht durch die Höchste Feder offen=
bart worden und hätte das Buch des Bündnisses nicht gleich dem Strahl
der Sonne der Wirklichkeit die Welt erleuchtet, die Kräfte der Sache
Gottes wären aufs äusserste zersplittert worden, und gewisse Seelen“
Gefangene ihrer eigenen Leidenschaften und Gelüste - hätten zur Axt
gegriffen und den Gesegneten Baum mitsamt der Wurzel umgehauen. Alle
hätten ihre persönlichen Absichten vorangestellt und ihre eigenen
Meinungen verkündet. Trotz dieses grossen Bündnisses sind einige un=
achtsame Seelen auf streitbarem Ross zu Feld gezogen, weil sie ver=
meinten, üle Grundfesten der Gottessache schwächen zu können, doch
Gott sei Preis! Sie alle wurden von Reue und Ungewissheit heimgesucht
und werden sich über ein kurzes in bitterer Verzweiflung sehen, Da=
rum muss man zuerst mit festem Wuss im Bündnis stehen, damit Baha'u'
llah von allen Seiten stärkend nahen, die Reihen der Höchsten Heer=
scharen Hilfe und Beistand bringen und 'Abdu'l-Bahä's Ermahnungen und
Rat für alle Zeit und unauslöschlich wie eingemeisselt in den Tafeln
der ee bleiben mögen "('Abdu'l-Baha, Baha'i World Faith,
8.425 £).
In Seinem letzten Fablet an die Gläubigen in Amerika warnt 'Abdu'l- Bahä ı " 0 Freunde Gottes! Seid wach, seid wach, seid wachsam, reid wach= samt Seine Heiligkeit der BAb machte mit dem ganzen Volk des Bayärı (den Abi) einen Bund für Baha'u'lldh, damit sie am Tage des Erschei= nene 'Dessen, Den Gott kundtun wird' und der Ausstrahlung des Lich= tes Bahatu'liäh's glauben, gewiss sein und sich erheben möchten, um zu dienen und das Wort Gottes zu verkünden, Später erheb sich das Volk des Haydn, wie MirzäA Yahyd und viele andere, gegen die Gesegne= te Sehönheit (Bahatu'llah), erdachte jegliche Art von Verleumdung, weckte Zweifel in den Gemütern und versuchte, aus den Büchern Sei= ner Heiligkeit des BAb - die zahlreiche Hinweise auf 'Ven, Welchen Gott kundtun wird', enthielten - ,„ den Anspruch Bah4a'u'llah's als unreehtmässig-zu erweisen, Sie schrienen und verbreiteten täglich eine Flugzettel gegen Paha'u'lläh, verursachten Verwirrung und Be= stürzung, riefea die grösste Beschimpfung und Grausamkeit hervor und meinten gleiehwdhl, fest im Bündnis Seiner Heiligkeit des BAb zu stehen, Doch als das Licht des Bündnisses Seiner Heiligkeit des BAb as All erhellte, da wurden alle gläubigen und aufrichtigen Seelen von der durch das Volk des Baydn verursachten Finsternis der Über= tretung frei und leuchteten wie strahlende Kerzen,
Bahatu'lläh verbot den aufrichtigen und treuen Freunden in allen Seiner. Schriften und Briefen, mit den Verletzern des Bündnisses Sei= ner Heiligkeit des BAb zusammenzukommen oder zu verkehren und hiess, sie, sich ihnen nicht zu nähern, weil ihr Atem gleich dem Gift der Sehlange ist, das auf der Stelle tötet. Er sart in den Verborgenen Wörtens *’Schätzet die Freundschaft der Gerechten, doch haltet Sinn und Hand vor der Gesellschaft derer zurück, die gottlos sind'!... Dieser befehl ist um des Schutzes und der Bewahrung willen...'Abdutl- Baha ist äusserst gütir, doch was habe ich zu tun, wenn es sich bei dem Leiden um Aussatz handelt? Genauso , wie wir bei körperlichen
Leiden Vermischung und Ansteckung verhindern und Gesetze in Kraft tre= ten müssen, die die Gesundheit schützen, weil die ansteckenden physi= schen Krankheiten an den Wurzeln der Menschheit zehren, so muss man auch die gesegneten Seelen vor den Einflüsterungen und den verderben= bringenden geistigen leiden schützen und bewahren, sonst wird die Über= tretung einer Plape gleich zur Ansteckung werden und Alles daran zu= grunde gehen" (Baha'i World Faith, 5,429 ff).
Ausden Willenund Testament 'Abäaäu'i-Bahöäs (niedergeschrieben zu einer Zeit, da'abdu'l-Bahd unmittelbar Seinen Tod durch &ie Feinde der Sache Gottes entgegensehen musste)
"0 innig geliebte Freunde! Ich bin jetzt in sehr grosser Gefahr, und die Hoffnung, auch nur cine Stunde zu leben, ist für Mich verloren. Ich bin daher genötigt, diese Zeilen zum Schutze der Sache Gottes, zur Erhaltung Seines Gesetzes, der Behütung Seines Wortes und der Si= cherheit Seiner Lehren niedorzuschreiben. Bei der Ewigen Schönheit! Dieser Unrecht Erleidende hatte in keiner Weise noch hat Er heute eine Abneigung gegen irgend jemanden, gegen niemanden hegt Er Übel= wollen noch spricht Er ein Wort, das nicht zum Wohl der Welt ist. Meine höchste Pflicht jedoch gebietet Mir unumgänglich, die Sache Gottes zu behüten und zu bewahren,.. einer der wichtigsten und wesent= lichsten Grundsätze der Sache Gottes ist, die Bündnisbrecher ganz zu meiden und vor ihnen auszuweichen, denn sie trachten danach, die Sa= che Gottes vällig zu zerstören, Seinem Gesetz ein Ende zu bereiten und alle Anstrengungen der Vergangenheit bedeutungslos zu machen. 0 Freunde! Es geziemt sich, dass ihr cuch mit Zärtlichkeit der Prüfun= gen Seiner Heiligkeit des Erhabenen erinnert und der Ewiggesegneten Schönheit eure Treue erzeigt. Ausserste Anstrengungen sind nötig, dass sich alle diese Leiden, Prüfungen und Qualen, all das so reichlich auf dem Pfade Gottes hingegebene reine und geheiligte Blut als nicht umsonst erweisen. O ihr Geliebten des Herrn! Bemüht euch mit eurem ganzen Herzen, die Sache Gottes vor dem Ansturm der Unaufrichtigen
zu Schützen, denn solche Seelen machen das Gerade krumm und lassen alle wohlwollenden Bemühungen sich in das @egenteil verkehren.
0 Gott, Mein Gott! Ich rufe Dich, Deine Propheten und Deine Boten, Deine Engel und Deine Heiligen zu Zeugen, dsüss Ich Deinen Geliebten Deine Beweise unwiderleglich dargelegt und alles klar für sie berei= tet habe, damit sie über Deinen Glauben wachen, sich auf Deinem ge= raden Pfade halten und Dein leuchtendes besetz behüten, Du bist wahr lich der Allwisscnde, der Allweise}'" j �